Aggressiver Terrier Spike

  • Hey, ich brauche hilfe bei meinem Hund Spike. Ich habe ihn jetzt seit einem knappen halben Jahr, ich fand ihn bei Ebay Kleinanzeigen und verliebte mich sofort. Seine Vorbesitzer waren ein junges Paar mit 2 Kleinkindern und 4 Katzen, ich persönlich nehme an das Spike bei ihnen einfach untergegangen ist und sie zu wenig Zeit für ihn hatten. Wie man mir sagte ist er ein Mischling, ich persönlich Tippe auf Jack Russel. Ich hatte vorher nie einen Terrier und bin nur mit großen Hunden aufgewachsen ( ein Rottweiler und ein Labrador ) daher war sein Terrier Typisches Verhalten noch neu für mich, mittlerweile kommen wir zwei jedoch meistens gut zurecht. Spike ist wirklich ein Engel, wahnsinnig lieb, ruhig und verschmust und hat auch mit Fremden keine probleme. Doch wenn wir rausgehen und auf andere Hunde treffen sind Spikes Nerven zum zerreißen gespannt, er fängt an zu zittern sobald er einen Hund sieht oder etwas nur nach Hund aussieht. ( ich war bei meiner Tierärztin die bestätigte mir meinen Verdacht das Spike schlecht sieht ) Es reicht auch nur wenn ein Hund auf der anderen Straßenseite läuft, dann geht er auf die Hinderläufe und jault. Selbst wenn der andere Hund ihn ignoriert und mit Abstand an ihm vorbei läuft, kläfft Spike, zerrt an der Leine und tobt wie wild. Das macht er bei jedem Hund so, egal ob männlein oder weiblein. Am Anfang wollte ich ihm die Chance lassen und ihn wenigstens mal schnuppern lassen in der Hoffnung er beruhigt sich, dann dauert es jedoch keine 3 Sekunden und er schnappt nach dem anderen Hund. :dead: Bis jetzt hatte ich Glück und es kam noch nicht zu ernsten Vorfällen doch es ist nur eine Frage der Zeit bis ein anderer Hund mal zurück schnappt. :xface: Ich habe es schon mit den Hunden von meinen Freunden versucht welche alle sonst keine Probleme bereiten im Umgang mit anderen Hunden und bis jetzt hatte es wirklich nur bei einer Jack Russel und einer Viszla Hündin geklappt. Mit leckerlies und anderen Methoden habe ich es schon probiert aber Spike ist in dem Moment dann wie von Sinnen. Ich denke er braucht in dem Punkt einfach nur Zeit um zu verstehen das die Meisten ihm nichts tun wollen aber es ist wirklich Nervig jedes mal einen Umweg zu gehen oder sie Straßenseite zu wechseln sobald wir einen Hund sehen. ( Noch dazu wohne ich in Berlin und hier gibt es wirklich, wirklich viele Hunde :lol: ) Ich spiele mit dem Gedanken zur Hundeschule zu gehen oder mir einen Trainer zu holen, bin auch bereit das Geld zu investieren aber möchte es erstmal selbst versuchen. :gut: Ich hoffe ihr habt ein paar Tipps für mich, was ich tun kann damit Spike entspannter wird und ich ihn eines Tages mal mit anderen Hunden auf der Wiese spielen sehen kann. :smile:

  • Wenn er trotz Ablenken, Leckerlies und Ansprechen ausrastet dann ist die "Wohlfühldistanz" unterschritten.


    Du solltest erst mal ein Weilchen versuchen, fremden Hunden nur in einer Entfernung zu begegnen, in denen es Spike "noch aushält".
    Wenn er den anderen Hund anschaut = Leckerlie/ Lob, ebenso wenn er sich Dir zuwendet. Wenn er austickt, warst Du zu nahe an anderen Hunden dran. Nach einiger Zeit wirst Du merken, daß die Distanz langsam kleiner wird und seine "Toleranzschwelle" höher.


    Klar ist das in Berlin nervig, aber es ist eine Frage von einigen Wochen in denen man mal seine Gassirunden und den Tagesplan umschmeissen muss um Spikes Hundeproblem mal anderes zu begegnen. Wenn Du das konsequent verfolgst - Spike zu loben während er die "Nähe" (auch wenn es 30m sind) eines anderen Hundes ruhig aushält - dann wirst Du bald Fortschritte sehen.
    Es gibt hier noch den Thread Zeigen&Benennen, den solltest Du auch mal lesen !!


    Sehbehinderte Hunde sind oft verunsichert da sie andere Hunde nicht mehr so genau wahrnehmen und daher nicht wirklich einschätzen und "lesen" können. Schaffe Dir und Spike andere Varianten des Hundelebens - es ist nicht zwingend nötig, jedem fremden Hund die Pfote zu schütteln....... :D


    Guter Trainer = sehr gute Idee !!!

  • Zitat

    Schaffe Dir und Spike andere Varianten des Hundelebens - es ist nicht zwingend nötig, jedem fremden Hund die Pfote zu schütteln.......


    Das kann ich dir als ehemalige Besitzerin einer blinden Russellhündin auch nur ans Herz legen - meine blieb zwar mit allen Hunden prinzipiell gut Freund, wurde aber sehr schnell sehr böse, sobald sie sich bedrängt fühlte: Hunde, die sie freundlich antatzten, hatten sie ruckzuck im Gesicht.


    Ein sehbehinderter oder gar blinder Hund kann soziale Situationen einfach nicht mehr so gut einschätzen, und ein Terrier reagiert darauf eben rassetypisch mit Vorwärtsverteidigung: er attackiert, bevor die anderen dazu kommen. Ist zwar meist nur Getöse, gibt aber trotzdem oft Ärger.


    Mit anderen über die Wiese zu toben, gehört bestimmt eher nicht auf die Wunschliste deines Sehbehinderten: er kann dabei ja nie abschätzen, ob ihm jetzt einer auf Anrüpel- oder Überrenndistanz nahe kommt, ob irgendwas freundlich oder böse gemeint ist, hat also dauernd Streß. Den solltest du ihm ersparen.


    Das ist aber nicht allzu dramatisch, denn DU kannst deinem sehbehinderten Hund ja jede Menge Ausgleich bieten. Da er wegen seines Handicaps ganz besonders auf deine Führung angewiesen ist, wird er sich dir ohnehin besonders fest anschließen, und das kannst du dann bestens nutzen, um ihm -zig Sachen beizubringen, die euch dann beiden Spaß machen.

  • Er sieht jetzt nicht total schlecht, mir ist es selbst bloß aufgefallen da er einen Mann mit Aktentasche auf 10-15m verwechselte und zwar Aktentasche mit Hund. Ansonsten hat er in dieser Hinsicht keine großen Probleme. Ich will ihm auch die anderen Hunde nicht aufzwängen wenn er nicht mag muss er mit niemanden beste freunde werden. Meinet wegen kann er sie auch ignorieren es geht mir halt nur darum das er nicht mehr so durchdreht. Einfach vorbei laufen, auch gern mit abstand aber ohne hysterisches gekläffe.


    Mein Problem dabei ist eben auch das ich nicht genau weiß wie ich mich verhalten soll, in dem einen Erziehungsratgeber wird einem gut zureden ans Herz gelegt, wo es beim nächsten wieder heißt das der Hund das dann als bestätigung auffässt. Dann las ich neulich das Schimpfen auch als "mitkläffen" verstanden wird bzw werden kann. Hm, was mach ich nun denn ein konsequentes "Nein!" oder "Aus!" geht grundsätzlich unter. :/


    Ich werde jetzt mal die Methode von Dächsin in Angriff nehmen, vllt nimmt ihn das seine Angst.

  • Zitat

    Guter Tip! Da gibt es nicht mehr viel zu sagen.


    Schankedöön...... *rotwerd*


    Zitat

    Mein Problem dabei ist eben auch das ich nicht genau weiß wie ich mich verhalten soll, in dem einen Erziehungsratgeber wird einem gut zureden ans Herz gelegt, wo es beim nächsten wieder heißt das der Hund das dann als bestätigung auffässt. Dann las ich neulich das Schimpfen auch als "mitkläffen" verstanden wird bzw werden kann. Hm, was mach ich nun denn ein konsequentes "Nein!" oder "Aus!" geht grundsätzlich unter.


    Er sollte erst gar nicht zum Kläffen kommen - Stichwort Distanz!! Du musst halt seine individuelle "Wohlfühldistanz" rausfinden.
    Sollte er doch mal hysterisch werden, dann sag eher nichts und nimm ihn einfach aus der Situation raus. Geh weg, versuche ihn mit Leckerchen, einer Sitzübung oder einem Spieli auf andere Gedanken zu bringen. Das ergibt sich oft aus der Situation.
    Das "Gut-zu-reden" ist ok solange Spike sich noch nicht hochgespult hat - damit vermittelst Du ihm, das alles ok ist und Du ihn ernst nimmst. Kommandos wie Nein und Aus können die meisten Hunde eh nicht befolgen da ihnen oft nie vermittelt wurde, was das wirklich bedeutet *klugschei&* Und das was oft übersehen wird: ein Hund, der hysterisch rumkläfft kann gar kein Kommando befolgen da er in dem Moment weder hören noch denken kann .

    Du könntest für die Zukunft ein "kehrt" mit ihm üben - auf Kommando "kehrt" o.ä. umdrehen und in die entgegengesetzte Richtung laufen. Erst mal richtig trainieren und dann, wenn Spike das Kommando beherrscht, kannst Du es bei Hundesichtung anwenden.
    Dann ist Spike nämlich damit beschäftigt das Kommando auszuführen und gleichzeitig verliert er den "Feind" aus dem Auge - so wird jede Begegnung erstmal entschärft.

  • Zitat



    Du könntest für die Zukunft ein "kehrt" mit ihm üben - auf Kommando "kehrt" o.ä. umdrehen und in die entgegengesetzte Richtung laufen. Erst mal richtig trainieren und dann, wenn Spike das Kommando beherrscht, kannst Du es bei Hundesichtung anwenden.
    Dann ist Spike nämlich damit beschäftigt das Kommando auszuführen und gleichzeitig verliert er den "Feind" aus dem Auge - so wird jede Begegnung erstmal entschärft.


    Muss aber wirklich sehr gut trainiert sein, so, das er es automatisch macht, wenn er "kehrt" hört!
    Denn, wie schon geschrieben, wenn er sich erst hochgespult hat, kann er nicht mehr denken!
    Oder eben das "kehrt" anwenden, solange er noch ansprechbar ist!

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