Antijagd- und Schleppleinenthread der hundertdrölfste

  • Hi Leute,
    kaum wieder da, schon ein Problem ;-)


    Zuerst die Fakten:
    Mein hund ist fast 2 Jahre jung, Terrierschnauzergoldiemix.
    Erziehungsstand: sehr gut. Ist gut abrufbar, auch aus dem Spiel mit anderen Hunden. Im Freilauf braucht es meist nur ein Wort, maximal zwei, damit er kommt. Absolut super verträglich mit allen Hunden, Größe und Alter egal.
    Er wird mit wandern, tricksen und einer Art Dummytraining ausgelastet, mal mehr, mal weniger. Er kommt sowohl mit einem hektischen als auch einem vollkommen ruhigen Tag super aus.
    Impulskontrolle läuft gut, üben im Moment das stoppen beim Ballhinterherrennen, also während des Rennens.
    Er sucht beim Gassi weder Fährten, noch jagt er Radfahrer oder Jogger.
    Er ist stark auf mich fixiert und schaut immer nach mir.
    Er würde auch kein Wild jagen. Wenn die Rehe und Hasen einfach nur still stehen bleiben würden. Er würde sie nicht mal sehen.
    Aber Nein.
    Er hat in den zwei Jahren Ca. 6 mal Gelegenheit zum jagen gehabt.
    Dh. Wild rennt vorbei, er sieht es und rennt hinterher. Das ganze maximal 1 Minute, einmal war er für ein paar Sekunden ausser Sichtweite. Er ist in dieser Zeit vollkommen weggetreten und hört auf gar nichts, kommt danach völlig außer puste und überglücklich wieder zu mir, wo ich ihn wortlos anleine.
    jedes mal habe ich wieder wie blöd geübt, Impulskontrolle, stopp und bleib auf Entfernung. Klappt auch alles super, egal, ob es sich dabei um seinen geliebten Ball (anderes Spielzeug mag er nicht), ein NonplusultraLeckerlie oder sonstiges handelt.
    Nächster Schritt, zum Kleintierzuchtverein, Hühner durch das sichere Gitter anglotzen. Kein Ding. Tiere allgemein hinter einem Zaun.... kein Ding. Komm ich ja eh nicht ran, wird er sich denken...


    Schlepp ist jetzt seit gut 3 Wochen wieder dran. Natürlich begegnen wir gerade jetzt fast keinem Wild... menno.


    Mein Ziel: er sieht Wild. Er guckt... und bleibt auf mein Kommando stehen. Der darf machen was er will... Sitz, Platz, purzelbaum, bellen, miauen.... egal. Nur nicht hinterherrennen.


    Vor einer Woche folgendes Ergebnis:
    wir sind einem Fuchs begegnet, der Ca 400 Meter vor uns über das Feld gelaufen ist. Mozart sieht ihn, wird steif, ich gebe ihm das Kommando sitz und er setzt sich, ich lobte ihn mit ruhiger Stimme, leckerli und spieli hat er aber ignoriert. Dann wird er ganz aufgeregt, schaut mich an, den Fuchs, bellt und macht eine spielaufforderung in dessen Richtung, bleibt aber auf mein Kommando sitzen. Als der Fuchs außer sichtweite ist, gehen wir ein Stück weiter, Mozart voll Im Stress, aber ansprechbar und führt alle Kommandos aus, nimmt auch wieder lecker an.
    Dann drehen wir wieder um und laufen zurück und er beruhigt sich immer mehr.
    Heute ist mir klar, das ich ihn wesentlich früher aus der Situation herausführen sollte.
    Dennoch finde ich es ganz gut, wie es gelaufen ist.. er war ansprechbar. Immerhin.


    Was ich mit diesem laaaaaangen Text sagen will: ich brauche noch ein paar Tipps. Wir sehen so selten Wild, ich muss doch irgendwie die Möglichkeit haben, das zu trainieren.

  • Also für mich klingt das für einen super trainierten Hund. Ich bin der Meinung dass du deinem Hund nie aberziehen kannst sich für Wild zu interessieren. Klar ist er in dem Moment in dem er ihn sieht wie weggetreten, aber ein paar Momente später passt doch wieder alles! Mach dir da nicht zu viele Gedanken! Ich mein, er bleibt sogar sitzen ohne dass du ihn festhalten musst. Da ist ein anderes Tier mit dem er noch nie Kontakt hatte, ist doch klar dass er da bellt! Für mich klingt das nach einem ziemlich guten soweit es geht "abtrainierten" Jagdtrieb. Der Rest der da noch geblieben ist, ist eben das Interesse an einem anderen Tier. Das wirst du auch nie abtrainieren können. Ich würde sagen dass dir die Schlepp da nicht mehr viel bringt. Vielleicht noch mehr Impulskontrolle üben und das nächste mal einfach mit ihm weitergehen wenn er sitzt gemacht hat und ihr das Tier "lokalisiert" hat. Wenn ihr noch ewig sitzenbleibt signalisiert ihm das: " Da ist was interessantes, sonst würden wir nicht einfach hier bleiben und uns das zusammen anschauen!" Geh einfach mit ihm weiter, vllt an der Leine und signalisiere ihm dass das völlig uninteressant ist und er da gar nicht hinschauen braucht.

  • Hey :-)
    Das ding ist halt, das das beschriebene Erlebnis mit dem Fuchs an der Schlepp war, zwar nicht gespannt aber trotzdem. Ich denke ohne schlepp wäre er wieder hinterher...

  • Zitat


    Was ich mit diesem laaaaaangen Text sagen will: ich brauche noch ein paar Tipps. Wir sehen so selten Wild, ich muss doch irgendwie die Möglichkeit haben, das zu trainieren.


    Wenn du kein Wild sichtest, kannst du Wildsichtungen auch nicht trainieren. ;) Das geht mir auch so. Einerseits blöde, da man nicht weiterkommt, andererseits toll, weil man den Hund im wildarmen Gebiet doch meist freilaufen lassen kann. Denn immer SL, weil 1x jährlich ein Reh über den Weg hüpft, ist für mich unverhältnismässig.


    Was bleibt, ist Grundgehorsam in möglichst vielen Lebenslagen immer wieder abrufen und variieren. Das tönt bei dir doch schon sehr gut, wie dein Hund im Gehorsam steht! :gut: Ich übe aktuell mit meinen zwei, bei Eichhörnchensichtung ansprechbar bleiben. Wenn's klappt, dürfen sie dann den Baum verbellen gehen. :rollsmile:

  • Zitat

    Wenn du kein Wild sichtest, kannst du Wildsichtungen auch nicht trainieren. Das geht mir auch so. Einerseits blöde, da man nicht weiterkommt, andererseits toll, weil man den Hund im wildarmen Gebiet doch meist freilaufen lassen kann. Denn immer SL, weil 1x jährlich ein Reh über den Weg hüpft, ist für mich unverhältnismässig.


    So siehts aus.
    Bleib dran und übe weiterhin bei hoher Reizlage, um die Kontrollierbarkeit zu erhöhen. Aber das machst du ja bereits :D

  • H ich habe halt bammel, das genau bei diesem einen mal was passiert.... das könnte ich mir halt nicht verzeihen.
    ich bräuchte so einen Automaten von einer Windhundrennbahn ^^

  • Das hört sich doch alles sehr gut an. Ja, und es ist zum Verzweifeln, dass man sich die Rehe und Hasen nicht zum üben bestellen kann!
    Ich hatte meine Hündin auch 1 Jahr an der Schlepp, um das Abbruchkommando (nicht hetzen!), das Vorstehen (du darfst stehen/sitzen und gucken) und die Alternative (wenn das Wild weg ist, gibt's Supidupi-Jackpot zum Suchen!) zu üben.
    Hätten wir täglich Wildkontakt gehabt, wäre das in 4 Wochen erledigt gewesen.
    Mein Rat: Suche das Wild in seinen Standrevieren und zu entsprechenden Zeiten (früh morgens, abends bei Dämmerung) auf (mit Schlepp!).
    Viel Glück!
    LG

  • Hm, dann werde ich das wohl weiter machen... ich hatte auf einen kleinen Trick gehofft ;-)

  • Weiß nicht ob das so Erziehungsmäßig richtig ist, ich machs jedenfalls einfach so, weil mein Hund spaß dran hat.


    Wenn wir Wild sehen mach ich das selbe wie du bei dem Fuchs, lasse ihn stehen, lasse ihn sitzen, rufe ihn zu mir, gehe mit Fuß auf sein Ziel zu, schick ihn (mit Schlepp) dann wieder vor, lass ihn wieder stehen... . Da hat meiner richtig spaß dran. Und für jedes zurückkommen nach abruf gibts auch ne Handvoll Leckerlies.
    Glaub das Kopflos hinterherlaufen it zwar auch noch toll, aber nicht mehr das einzigst tolle bei Wildsichtung, die zusammenarbeit findet mein stinker auch toll. Mit mir kommt er auch näher an die Wildtiere ran, wie im alleingang ;) .


    Ich glaub wenn ich da ein Spielzeug oderso herausholen würde oder mich zum afen machen würde um aufmerksamkeit zu bekommen, würd mein Hund mich für bekloppt halten und eher anfangen mich zu Ignorieren :lol: .

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