Das ewige, leidige Thema: Hund- ja oder nein?

  • Guten Abend alle zusammen,


    ich weiß, das ist ein ewig durchgekautes Thema, ich hab auch gefühlsmäßig jeden Beitrag in diesem Forum dazu gelesen, aber irgendwie passt es ja doch nicht immer 100%ig zu der eigenen Situation.
    Wenn ich mich doch irgendwo hätte "anschließen" müssen, dann verzeiht mir das, eventuell kann man das ja dann noch im Nachhinein zusammenfügen.


    So. Lese schon seit ewigen Wochen fleißig im Internet und in Hundebüchern.
    Und überall ließt man komplett unterschiedliche Dinge. Ist ja auch klar, jeder hat seine Meinung und im Endeffekt muss man letztendlich selber entscheiden, ob man etwas verantworten kann oder eben nicht.
    Aber dennoch möchte ich gern nochmal nachfragen, weil mir das Thema einfach nicht aus dem Kopf geht.


    Ich liebe Hunde schon seit ich denken kann. Als kleines Kind wollte ich schon immer einen haben (wohl wie die meisten hier). Allerdings hatte meine Mutter einfach nicht die Zeit als vollzeit berufstätige in einer anderen Stadt und alleinerziehend. Im Nachhinein bin ich ihr sehr dankbar für ihre Durchsetzungskraft, denn wir hätten dem Tier einfach nicht gerecht werden können. Ich war einfach viel zu jung, um die Verantworung zu sehen, die da auf einen zukommt.
    Naja, ich war dann die 4 Jahre meiner Grundschulzeit wirklich jeden Tag mit meiner besten Freundin und ihren 3 Hunden draußen (1 Rauhaardackel und 2 Berner-Sennenhunde). Den einen Berner-Sennenhund haben sie als Welpen bekommen und das war quasi "meiner". Ich hab einen Teil der Erziehung übernommen (sofern man in meinem damnaligen Alter davon sprechen kann) und war überglücklich.
    Naja, dann neue Schule (Gymnasium) und der Wunsch war immernoch da, aber noch weiter entfernt geworden.
    Ich war dann mit 16/17 auch sehr viel unterwegs, wir sind in eine größere Stadt gezogen und die Schule wurde auch immer länger.


    Naja, nun bin ich 19, fast 20, mache im März mein Abi und dann im August fange ich eine Ausbildung an.
    Und jetzt komme ich zu meiner eigentlichen Frage:
    Hund- ja oder nein?


    Es sieht folgendermaßen aus: Mein Freund und ich sind seit 3 Jahren zusammen. Wir haben schwierige Zeiten durchgemacht, unsere Beziehung hat also durchaus Bestand. Natürlich kann man nie wissen was kommt, aber eigentlich ist er für mich wirklich der Richtige. Wir wohnen in einer relativ großen 3-Zimmer-Wohnung im 2. Geschoss eines Mehrfamilienhauses. HUndehaltung ist "kein" Thema, natürlich darf er nicht die ganze Zeit bellen, ansonst ist die Hausgemeinschaft sehr tolerant und offen. Allerdings wollen wir so bald wie möglich, wenn meine Ausbildung begonnen hat, wieder ins Ländlichere ziehen ( das ist einfach das Richtige für uns und auch mit der Ausbildung praktischer, da da direkt eine Autobahnauffahrt ist).
    Soweit so gut.
    Ich bin mir sicher, sofern das geht, dass ich mit Ende 20 Kinder habne möchte und auch waaaahnsinnig gern ein Häuschen. Das geht natürlich nur mit Geld. Somit schaffe ich schonmal eine Voraussetzung mit meiner Ausbildung/Arbeit.
    Mien Freund studiert jetzt noch 5 Jahre, halt also Zeit, wenn ich an der Arbeit bin. Sollte der ptenzielle Hund mal länger allein bleiben müssen, so habe ich meinen Onkel, der Hunde über alles liebt und Rentner ist oder miene Schwiegermama, die Teilzeit arbeitet. Sollte alles ausfallen habe ich mir shon zwei Tierbetreuer angesehen. Eine sehr gute Tagesstätte und eine private Betreuerin mit sehr guten Referenzen.
    Da ich schon seit Jharen fleißig spare habe ich auch schon ein gutes, finanzielles Polster angelegt, für Betreuung aber natürlich auch Krankheit.


    Was meinem Freund und mir vorschwebt ist auf alle Fälle! ein Hund aus dem Tierschutz und da auch wirklcih einen älteren. So gemein und doof das jetzt klingen sollte, aber man weiß einfach nie, was passiert und wenn alles schiefgehen sollte, dann hat er in 5 Jahren nicht mehr so lange zu leben wie ein Hund, der gerade mal 2 Jahre alt ist.
    Natürlich hab ich alles durchgeplant, aber man kann eben nie wissen. Und weggeben würde ich mein Tier nie im Leben. Dann hätte ich es vorher gelassen.
    Deswegen will ich ja auch vorher fragen, wie es ausschaut, aus Eurer Sicht.


    Natürlich bin ich mir bewusst, dass ich vor der Arbeit um 5 aufstehen muss, um mit dem Hund für wenigstens eine Stunde rauszugehen. DAs ist an sich "kein" Problem, bin eh Frühaufsteher. Nach der Arbeit und am Wochenende ist auch der Hund an erster Stelle.
    Ich bin zwar noch sehr jung, genauso wie mein Freund, aber wir gehen schon seit 2 Jahren wirklich selten mal weg. Es liegt und irgendwie nicht so. Leiber ein gemütliches Beisammensein mit Freunden. Meine Mama sagt immer, wie seine Spießer :hust:


    Soweit zur Basis.
    Weshalb ich gerade im MOment darüber nachdenke ist, dass ich, außer ich arbeite Teilzeit nach der Ausbildung irgendwann, nie wieder so viel Zeit für einen neuen Mitbewohner hätte. Ich bin ab Mai bis Mitte August komplett zuhause. Erst wegen Abivorbereitung und dann eben die Zeit zwischen Abi und Ausbildung. Direkt im Anschluss hat mein Freund bis Oktober Semesterferien.
    Das sieht für mich ideal aus.
    Die Übernahmewahrscheinlichkeit bei meiner Ausbildung sind übrigens zu 99% sicher, also ist auch eine finanzielle Versorgung eher nicht das Problem.


    So. Das ist nun etwas länger geworden, aber ich bin so aufgeregt und ich möchte einfach so sicher wie möglich sein, dass es der richtige Zeitpunkt ist...
    Vielen Dank schonmal fürs Lesen.


    :smile:

  • Irgendwie kann man hier nicht editieren, oder ich finde es einfach nicht.
    Nachdem ich mir das nochmal durchgelesen habe will ich gern noch was hinzufügen:


    Ich will natürlich nicht nur einen älteren Hund, damit er "möglichst schnell stirbt falls was doof läuft". So hört sich das irgendwie an :/
    Sondern vor allem, weil sie meist ruhiger und gesetzter sind. Und weil ich denke, dass das für uns gut passen könnte und ich ihnen somit noch eine Chance auf Vermittlung geben könnte :smile:

  • Zitat

    Sondern vor allem, weil sie meist ruhiger und gesetzter sind.


    :D Mein Rüde wird bald 7 Jahre alt und von ruhig und gesetzt ist da keine Spur. ;D


    Alles in allem hört sich für mich eigentlich recht gut an. Ihr habt Ausweichpläne wenn mal was dazwischen kommt, finanzielles Pölsterchen ist scheinbar da, Zeit auch. Aber trotzdem ist noch Zweifel bei euch? Irgendwie liest es sich ein bisschen so, als sei der letzte Hüpfer zum Hund noch nicht ganz gemacht.


    Was hält euch noch ab? Ist da noch ein Zweifel? Wenn nicht, dann nichts wie ran an den Speck. :)

  • Danke für Deine Antwort :smile:


    Äehm ja gut, wird sich dann ja zeigen :D


    Ja, wenn ich mir unseren Plan so selber durchlese ist das eigentlich schon recht gut durchdacht.
    Aber meine Zweifel sind halt da, weil ich so viel gelesen habe und vielen dann immer abgeraten wurde, eben weil sie noch so jung waren und das Zeitliche eben. Meine Mutter ist vor nem Jahr ins Ausland, wäre da also gar nicht involviert, aber ich hatte das schonmal so angesprochen und sie meinte eben auch, dass das zeitlich nicht ginge usw. weil ICH selber ja eben während der Ausbildung dann schon immer lange weg wäre. Der Hund wäre ja nicht allein, und wenn dann eben nicht 8 Stunden oder so, sondern wesentlich weniger, aber sie meinte halt auch, dass er/sie dann ja eher auf andere Leute geprägt wäre (gut, wenn er glücklich wäre, wär das ja kein Problem). Ihr Mann träumt halt auch ewig davon, wieder einen Hund zu haben und er meinte halt, dass er sich definitiv nur wieder einen holen würde, wenn er wirklich die Zeit hätte.


    Mir wurde schon so viel dagegen geredet, deshalb bin ich so am Zweifeln. Ich möchte dem Tier wenigstens für den Rest seines Lebens gerecht werden.
    Ich weiß nicht, ob das so ganz nachvollziehbar ist.

  • Ein Hund der niemals alleine sein muss, lebt bei Leuten die entweder nicht arbeiten müssen, nicht mehr arbeiten müssen (weil Rentner), oder sonst keine Verpflichtungen mehr haben.


    Überlegenswert ob eiine Hundehaltung Sinn macht, finde ich das dann nur, wenn du einen 10 Stundenjob hast, wo du für Hin und Rückfahrt 3 Stunden brauchst und dann zu Hause auch noch was arbeiten musst, sodas dein Hund wirklich nur ausserhalb lebt und bei dir nur zum Schlafen ist.


    Wenn ich es recht verstanden habe, seid ihr zu 2t. Der Hund ist, wenn er mal 8 Stunden alleine bleiben müsste, bei einem, der für die Zeit auf ihn aufpasst? Ansonsten wäre er weniger Stunden alleine und könnte dann auch zu Hause auf euch warten?


    Hunde sind nicht blöd. Mein Rüde war mal 4 oder 5 Monate durchgehend bei meinen Eltern (aus beruflichen Gründen) und ich konnte ihn zu der Zeit auch nicht besuchen (andere Stadt). Als ich ihn dann wieder geholt habe, hat er sofort verstanden das er wieder mitgeht und hätte mich wohl nicht ohne sich gehen lassen. Hunde wissen wo sie hingehören. Vorallem, wenn es sich nur um 8 Stunden Aufsicht handeln würde, welche ab und an nötig wäre.


    Es gibt Hunde die damit vielleicht ein Problem hätten, aber ihr hättet die Möglichkeit entsprechend zu selektieren, weil ihr eben keinen Welpen wollt.

  • Klar, Eure (berufliche) und private Zukunft (z.B. Wohnsituation) ist nicht 100% geklaert fuer die naechsten Jahre, und es kann immer was schiefgehen.
    Aber es klingt, als haettet Ihre Euch das gut ueberlegt, und Euch auch sowohl finanziell als auch organisatorisch schon Ausweichpaene zurechtgelegt. Ich habe meinen ersten Hund auch mit 23, als ich noch studiert habe und keine Ahnung hatte, was ich die naechsten 10 Jahre mache. Es brauchte immer ein bisschen mehr Planung und Organisation, aber am Ende hat es immer irgendwie geklappt.


    Ich find's gut, dass Ihr einen erwachsenen Hund wollt. Alle meine Hunde waren schon erwachsen, als ich sie aus dem Tierschutz uebernommen habe, und ich habe damit nur gute Erfahrungen gemacht.

  • Ja, das ist wohl wahr.


    Ja bei mir sähe es folgendermaßen aus (und das ist eignetlich auch der einzige Punkt, weshalb ich eben noch so Zweifel habe):


    Ich mache meine Ausbildung in einer anderen Stadt, wo ich eine halbe Stunde pro einfache Fahrt brauche.
    Ich möchte gern um 7:00 Uhr anfangen (muss mich natürlich an den Kollegen orientieren während der Ausbildung),muss leider eine ganze Stunde Pause machen und habe eine Arbeitszeit von 7,5h, also insgesamt 8,5.
    Insgesamt käme ich selber also schon auf fast 10 Stunden Abwesenheit :( :
    Aber weshalb ich halt trotzdem drüber nachdenke ist die Tatsache, dass mein Freund ja da ist und er ja auch voll hinter dem Hund steht. Wir wären dann ja Beide Herrchen/Frauchen. Und da ich Gleitzeit habe kann ich dann eben auch mal vorarbeiten, wenn er doch mal länger in der Uni bleiben muss und dann früher heimkommen.
    Und da er auch keine Anwesenheitspflicht in der Uni hat könnte er auch mal ganz zuhause bleiben, wenns nen "Notfall" ist (Krankheit, etc.).
    Mit 6 Wochen (also 30Tagen) hab ich auch recht viel Urlaub und während der Berufsschule (Blockweise) komme ich eh früher nach Hause.


    Ja, also wenn es mal länger dauern sollte und keiner von uns dann käme, wäre er bei jemandem, der halt einfach da ist und mit ihm rausgeht.
    Und zuhause warten wäre auhc kein Problem. Er könnte sich dann logischweise frei bewegen und das würden wir auch selbstverständlich während der Anfangszeit mit ihm üben.
    Ich würde halt schauen, dass ich einen Hund aussuhce, der das schon kennt. Klar, man kann nie sicher sein, aber dafür habe ich ja dann noch eben diese Anfangszeit. Und wenns gar nicht gehen sollte, dann muss man halt sehen.


    Viele sagen halt, dass man sich keinen Hund anschaffen sollte, wenn man Vollzeit arbeitet. Weil dann der Hund ja oft woanders ist usw.
    Aber ich denke halt, dass er bei uns alle mögliche Liebe und Aufmerksamkeit bekommen würde, wenn wir (naja vor allem ich) dann wieder da sind. Wir würden auch nicht ohne ihn wegfahren oder sowas. Das ließe sihc ja alles arrangieren. Und wir sind halt eh nicht so die Südmenschen.

  • So lange man keine gefestigte Lebenssituation hat, sollte man die Anschaffung eines Lebewesens, das soviel zu befriedigende Bedürfnisse hat wie ein Hund, die Finger lassen.
    Du willst dir ein Lebewesen anschaffen und die Hauptverantwortung auf eine zweite Person legen, von der Du aber noch nicht weißt, ob Du Dich im nächsten Jahr noch darauf verlassen kannst.
    Für mich ist das die falsche Voraussetzung.

  • Ja, vielleicht hast du damit Recht.
    Das war ja auch schon mein Gedankengang.


    Aber auf der anderen Seite habe ich eben auch darüber nachgedacht, dass niemand, der Vollzeit arbeitet sich 100%ig sicher sein kann, dass sein "Betreuer" im nächsten Jahr noch da ist. Egal, wer das ist. Und es ist ja nicht so, dass nur ich den Hund haben möchte und ihn dann an meinen Freund "abschiebe"..
    Ich dachte halt einfach, dass ich nie wieder so viel Zeit am Anfang für ihn haben würde wie dann.

  • Hey,


    ich finde auch, Du hast den Worstcase gut abgesichert. 100% ig auf alles vorbereitet sein, geht bei NIEMANDEM!!! Es kann, und wird!!!, immer irgendetwas kommen, das man nicht bedacht haben konnte oder vorhersehen konnte. Aber, wie eine Vorschreiberin schon meinte : Irgendwie ist es immer gegangen.


    Ich habe laaaaange Jahre auf den richtigen Zeitpunkt gewartet. Habe mich informiert, intensiv recherchiert, mir Meinungen und Erfahrungen von Hundebesitzern eingeholt. Es hat sich mir erst mit 29 Jahren angeboten. Seit Oktober bin ich zu hause......ich werde eine Umschulung für meinen Traumberuf in Angriff nehmen. Diese beginnt Mitte März. Ich dachte mir, wenn nicht jetzt, wann dann? Wann habe ich je wieder die Möglichkeit mir einen Hund anzuschaffen? JETZT
    bin ich absehbar bis März zu hause und kann mich intensiv um den Hund kümmern, bis er sich optimal eingelebt hat. Wir haben unseren Milo dann am 12.12.2012 aus dem Tierheim abgeholt. Er war damals 10/11 Wochen alt. Sobald ich mit der Umschulung beginne, werde ich an die 7-8 Std außer Haus sein, mein Mann leider auch. Jedoch gibt es da die liebe Schwiegermutti, die den Hund entweder ab Mittag zu sich holt, oder gleich in der Früh. Wenn Mutti mal keine Zeit oder Lust hat, dann haben wir hier in der Nachbarschaft zwei nette Mädels um die 16 Jahre, die selber Hunde in der Familie haben und die für ein kleines Taschengeld Milo 1-2 Std mittags betreuen würden. Falls diese auch nicht könnten, sind da noch meine Eltern und falls die auch nicht könnten, dann mein Bruder mit seiner Freundin und falls die auch nicht könnten, eine gute Freundin, mit viel Hundeerfahrung....usw :lol: Nach der Umschulung wird dann ein Teilzeitjob gesucht, bei dem ich höchstens 6 Std außer Haus sein werde oder evtl kann ich Milo ja dann auch mitnehmen???? Mal sehen, was sich ergibt. Wenn man wirklich einen Hund will, dann werden sich Mittel und Wege finden. Man wird sein Leben dann immer mit Freuden UM den Hund bauen können, bestimmt ;)


    Eine Tierpflegerin meinte zu mir mal: Was meinst Du, ist einem Hund lieber. 8 Std auf SEIN Herrchen warten, oder im Tierheim tagelang auf Auslauf warten, alleine in einem Zwinger.........
    Klar, ist das schon etwas naiv, weil man möchte es seiner Fellnase ja schließlich so angenehm wie möglich machen.....aber ich fand schon, dass da was drann ist.....



    Viel Freude bei der weiteren Planung und mit dem baldigen Weggefährten!!!!!


    Viele Grüße,

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