DBO - 6 Jahre danach

  • Hallo zusammen,


    DBO oder nicht, das war vor 6 Jahren die Schicksalsfrage bei unserer Milka. Wir sind echt froh, uns damals dafür entscheiden zu haben :smile: .
    Gestern kam erneut eine Anfrage eines Forummitglieds, das genau das wissen wollte und sich Milkas heutigem Befinden - 6 Jahre nach DBO - erkundigte.
    Weil´s schon die zweite Nachfrage war und vielleicht auch andere Interesse haben, folgt anschließend meine Antwort an Nicole vom Februar, nicole: Wie geht´s Deiner Rottweiler-Hündin, hast Du sie operieren lassen? @Leidensgenossen / innen von damals: Wie geht´s Euren Vierbeinern heute?:


    Milka geht´s bis heute fantastisch (wenn man mal von einer derzeit leicht verletzten Tatze absieht, die sie leider wegen verordnetem Pfotenschutz derzeit noch von ihrem üblichen Bewegungsdrang abhält).
    Von der OP bei Doc Müller hat sich Milka erstaunlich gut erholt. Klar, direkt anschließend gab´s erstmal für vielleicht zwei oder drei Wochen Leinenzwang, danach schien sich aber alles perfekt zu entwickeln. Nach einigen Monaten aber ein gewaltiger gefühlter Rückschlag: Wir waren mit Milka im Wanderurlaub und nach ca. 5 km konnte sie fast gar nicht mehr laufen. Zurück im Hotel zitterte sie am ganzen Körper und wir haben schon mit dem Schlimmsten gerechnet. Direkt nach dem Wochenende nach Heinsberg, dort wurde Milka erneut geröntgt: Alles war okay und gut verwachsen, Milka hat sich nach Meinung von Doc Müller schlicht „vertreten“, was wohl sehr schmerzhaft, aber nicht bedenklich war und den OP-Erfolg absolut nicht in Frage stellte.
    Das war´s, danach gab´s nix mehr: Milka ist in jedem Urlaub dabei, läuft locker 20 bis 30 km (selbst bei unserer Rheinsteig-Wanderung, bei der ihr -labbi-typisch- die Sonne, nicht aber die Hüfte zu schaffen gemacht hat).


    Weil sie trotzdem vor ca. 1 ½ Jahren mal wieder ein wenig humpelte, haben wir sie bei Müller erneut untersuchen und röntgen lassen. Die Hüfte war absolut okay, danach war auch schnell wieder alles in Ordnung, es war also nicht Beunruhigendes. Bei Milkas unglaublichen Aktivität (sie ist im Schnitt täglich ca. 3 Std. unterwegs) ist das ein oder andere Wehwehchen aber wahrscheinlich auch ganz normal. Zusammengefasst würde ich mal sagen, gibt´s bewegungsmäßig nicht den geringsten Unterschied zu Hunden ohne HD.
    Ich denke, die DBO ist gegenüber den anderen Behandlungsmöglichkeiten eindeutig die erste Wahl, weil andere Methoden (Femurkopfresektion) die Beweglichkeit m.E. dauerhaft einschränken. Mir ist völlig unverständlich, dass die DBO derzeit ein solches Schattendasein führt. Ich kenne eigentlich nur Doc Müller, und wenn der das mal nicht mehr macht???


    Dr. Müller ist bestimmt ein begnadeter Operateur, wir finden´s hier in der Familie alle unglaublich, wie er Milka wieder hingekriegt hat.


    Allerdings kann ich mich daran erinnern, dass ein Forenmitglied richtig Stress mit ihm hatte, hast Du ja vielleicht gelesen, wenn Du so weit zurück ins Archiv gegangen bist. Es hat offenbar ganz erhebliche Komplikationen nach der OP gegeben, für die die Hundehalterin meines Wissens Dr. Müller verantwortlich gemacht hat. War lange Zeit Thema im Forum. Was letztlich stimmt, kann ich natürlich nicht beurteilen, der ganz überwiegende Anteil würde –so wie ich- Dr. Müller bedingungslos weiter empfehlen und ihm seine Hunde anvertrauen.


    Eine Kleinigkeit vielleicht noch: Wenn möglich, sei der Aufwachphase dabei. Dr. Müller hat uns shoppen geschickt (obwohl wir alles andere als in Einkaufslaune waren, haben stattdessen in irgendeinem Fast-Food-Restaurant ins Baguette geknabbert), kamen wieder, gingen mit der Helferin in den Aufwachraum und fanden Milka dort allein winselnd durch den Raum torkeln, war nicht so schön, war vielleicht aber auch nur eine unschöne Ausnahme.

  • Es freut mich ungemein für euren Hund, dass er so fit ist und die OP für Milka ein Erfolg war. Dennoch sehe ich es anders, dass die DBO als Methode der Wahl gelten sollte. Es gibt sicher Hunde, bei denen es die beste OP-Methode ist, jedoch nicht bei allen.


    Die Rahmenbedingungen für eine gute Prognose sind eng gesteckt - Alter, Freiheit von Arthrose und die Winkel müssen stimmen. Auch dann sind die Prozentzahlen in Bezug auf Schmerzfreiheit, Normalität des Gangbildes / zufriedenstellendem Ergebnis aus den vorliegenden Studien nicht besser als bei anderen Methoden.


    Wenn ich mich recht entsinne, ist Milka etwa ein dreiviertel Jahr vor unserer Hündin operiert worden. Wir haben damals auch mit dem Gedanken gespielt. Dr. Müller hielt es trotz bereits deutlicher arthrotischer Veränderungen für die OP-Methode der Wahl. Wir bereuen absolut nicht, uns für eine andere OP-Methode entschieden zu haben und sind mit dem Ergebnis sehr zufrieden.


    u.a. haben wir die hier: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/3759632 verlinkten Artikel damals über die Bibliothek bestellt, um uns eine Meinung zu bilden. Vielleicht hilft es dem ein oder anderen bei der Entscheidungsfindung.

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