Paula machte sich selbständig - wieso?

  • Zitat

    Naja durch rufen, freundliches schnalzen und Leckerli hinhalten.


    Sie hat ja grundlegend kein Joggerproblem. In dem Fall war, denke ich, das Problem das Hund flott unterwegs war. Also der Jagdtrieb da irgendwie mitwirkte.


    Ich fass mal zusammen wie du aus Hundesicht aussiehst:


    Du stehst angewurzelt da, streckst deinen Arm nach vorne, hast ein popeliges stückchen Fressen in der Hand und rufst immer und immer wieder ein Wort, dass bereits jegliches Bedeutung verloren hat und gibst auch noch komische Knackgeräusche von dir...


    Dahinten läuft aber etwas schnelles... ein mensch mit einem Hund! Die haben Spaß! die laufen schnell und schneller und da muss ich hin!


    Das denkt dein Hund...


    Ich habe den Jogger nur mal als Beispiel genommen, ist ja egal ob es ein Jogger oder ein Hund, ein Kaninchen oder ein rosa Elefant ist.


    Wenn du das nächste Mal bemerkst, dass dein Hund schaut, dann drehst du dich blitzartig um und läufst um dein Leben in die andere Richtung! Dabei rufst du ganz laut und langgezogen: "Hiiiiiiiiiiiiiieeeeeeeeeeeeeeeeeeer"
    Glaub mir mal, dein hund wird dermaßen verblüfft sein, der wird augenblicklich bei dir sein. ;)


    Ich weiß, es fällt einem am Anfang furchtbar schwer, sich von der Situation wegzubewegen und dem Hund erst recht den Spielraum zu geben abzuhauen. Aber es lohnt sich!


    Der Schlüssel ist die schnelle Bewegung. Dein Hund reagiert darauf, also mach sie dir zunutze, in dem du dich schnell bewegst.


    Wenn der Hund dann bei dir ist, dann veranstalte eine große Party! Springe um her und knuddel ihn und lass Leckerlies um dich herum fliegen! Mach dich zum Affen! Dein Hund wird dich dafür lieben.


    Du solltest dich generell anders verhalten, als dein Hund es gewohnt ist. Er weiß du läufst immer den weg entlang. Guck mal was er tut wenn du mitten während des spaziergangs aufeinmal ins gebüsch läufst, dann scharrst du mit dem fuß im laub und findest die stelle furchtbar interessant. huch... wenn der hund da ist, dann findet er aufeinmal ein leckerlie an der stelle!


    Gut sind auch neue geräusche. Wenn dein Hund dir nicht die aufmerksamkeit schenkt, die du gerne hättest, dann leg zB mal ein Indianergeheul an den Tag.
    Zum Beispiel ein "Haaaaaalulululululululuuuuuiiiiiiii" Ganz laut und am besten bewegst du dich dabei (tanze umher oder so) oder hockst dich hin und nimmst deinen hund in empfang wenn er sich zu dir bewegt. Klatsche in die Hände und freue dich mit ihm!
    Auch ein Wolfsgeheul lässt die meisten Hunde aufhorchen und ziemlich verdattert schauen.


    Denk dir dir komischsten Dinge aus, um deinen Hund zu beeindrucken. Am Anfang hab ich das ganze nur im Wald gemacht, da wo mich hoffentlich niemand sieht und keiner hört, aber es funktioniert. Jetzt mache ich es überall! Sollen die Leute doch gucken! Ich habe einen Hund, der immer kommt, wenn ich ihn rufe und dann gucken die Leute blöd! ich freu mich mit meinem Hund über seinen Freilauf und das reicht mr !


    Hab am besten immer noch ein ganz tolles leckerlie dabei. Wenn dein Hund trödelt beim kommen, aber er kommt, dann bekommt er das normale leckerlie. Wenn er sich ins zeug legt und sofort ganz schnell kommt, dann gibt es dann superleckerle.
    So kannst du ihn immer loben, aber er muss sich auch anstrengen um das ganz tolle zu bekommen.
    Die Leckerlies kannst du auch abwechseln mit einem extra spielzeug.
    Ich habe zB ein tauseil, dass nur dafür da ist und das bekommt Numa niemals zum Spielen. Wenn sie sich dann angestrengt hat, dann spiele ich damit mit ihr und sie freut sich wie bolle. :D
    Danach kommt es wieder weg.

  • Zitat


    Ich fass mal zusammen wie du aus Hundesicht aussiehst:


    Du stehst angewurzelt da, streckst deinen Arm nach vorne, hast ein popeliges stückchen Fressen in der Hand und rufst immer und immer wieder ein Wort, dass bereits jegliches Bedeutung verloren hat und gibst auch noch komische Knackgeräusche von dir...


    Hm - du könntest Recht haben - sicher nicht 100 %ig, aber aus Hundesicht bestimmt in derart *einseh*


    Zitat


    Dahinten läuft aber etwas schnelles... ein mensch mit einem Hund! Die haben Spaß! die laufen schnell und schneller und da muss ich hin!


    Ja, :hust: aber ich hab doch auch Spaß mit ihr *g nur nicht so schnell und aktiv.



    Zitat


    Wenn du das nächste Mal bemerkst, dass dein Hund schaut, dann drehst du dich blitzartig um und läufst um dein Leben in die andere Richtung!


    Guter Tip - ich werds probieren, wenn keiner guckt :lol:


    Vielen Dank auch für den Rest den du geschrieben hast. Es ist aber auch schon so das ich mich vor Paula zum Affen mache... Seis mit "Muuuh"-Geräuschen, weglaufen, verstecken, abwechslung reinbringen - ganz so steif ists bei uns nicht.

  • Probier dich einfach mal ein bißden aus. Jeder Hund reagiert ja anders auf Geräusche und Bewegungen. Mein Hund reagiert sehr gut auf tiefe dunkle U-Laute. Vielleicht liegts daran dass sie Numa heißt... :???:


    Wegen dem anderen Thread: Machst du noch irgendwelchen Hundesport oder andererweitige Beschäftigung mit Paula?


    Für einen zuverlässigen Rückruf ist die Bindung enorm wichtig. Und fördern kann man die am besten mit einer Sportart.


    Für nen Goldie würde mir Spontan das Dummytraining einfallen. Dabei könntest du auch nochmal den rückruf festigen, denn der Hund verknüpft noch viel mehr, dass er bei dir was tolles bekommt/passiert. Und du kannst damit auch gut die Impulskontrolle verbessern. Das wird dir helfen, wenn Paula anfängt zu starren. Damit verlängerst du den Zeitraum des Starrens. Also mehr Zeit für dich zu reagieren ;)

  • Sonst machen wir bisher nichts mit Paula. Klar liegt auch am Wetter draußen.


    Wir hatten 1-2 Monate mit ihr im Herbst um sie kennenzulernen und haben uns quasi dann mit "anLeinehalten" und "Schleppleinentraining" so durch den Winter gebracht - da hatte man auch nicht so groß Lust noch neben Schleppleine, dicker Jacke, Leckerlis noch mehr mitzuschleppen.


    Mit dem Dummy hab ich schon geübt - erwartungsvoll "Jeder Retriever kann das" ... pah - schnell enttäuscht. Nur durch "übern Bodenziehen des Dummies" war Paula kurz konzentriert - um dann auf ihm rumzukauen. Nach zwei Minuten aber schon wieder unwichtig. Ob im Garten oder unterwegs.


    Hier in der Wohnung bringt sie ihr Lieblingsspielzeug immer nur auf ihren Platz um drauf rumzukauen, setzt man sich direkt in den Weg gibts sies her - lernt das aber leider nicht auf Kommando zu bringen.


    Evtl. merkt man inzwischen anhand meinen Threads hier im Forum, das ich vielleicht doch nicht so blind mit meinem Hund umgehe und den nur "Spazierenführe" und schlafen lasse.


    Vieles jedoch zeigt einfach schlicht weg null Wirkung bei ihr.

  • Ich würde an deiner Stelle auf jeden Fall etwas sportliches in Betracht ziehen. Denn jeder Hund braucht in menschlicher Gesellschaft irgendeine Beschäftigung.


    Im Moment wird Paula ja nur körperlich ausgelastet, aber das geistige bleibt auf der Strecke. Wenn du sie da auch noch förderst, dann wird dir auch die Erziehung viel leichter fallen.


    Mein Hund konnte auch nicht apportieren. Sie ist dem fliegenden Objekt zwar hinterhergerannt, hat es dann aber liegengelassen und mit hergeben war nix.


    Ich habe dann das Futterdummytraining angefangen. Sie hat es innerhalb von zwei Tagen verstanden und jetzt holt sie den Dummy sogar von herabhängenden Ästen :)


    Der Futterdummy hat den Vorteil, dass der Hund noch mehr an dich gebunden wird, weil er ja an das Futter nur mit deiner Hilfe kommt.


    Ich habs so gemacht: Als erstes in der Wohnung den Dummy mit ganz leckeren Sachen füllen. Dann hab ich ihn geworfen und Numa ist natürlich hin und hat das Ding ordentlich beschnüffelt. Dann hat sie versucht ihn aufzukriegen. Ging natürlich nicht. Ich habe mir das ganze dann solange angeschaut, dass der Dummy noch heile bleibt. Dann bin ich hin, habe ihn einfach genommen, aufgemacht und ihr etwas daraus gegeben. Das musste ich ca 3-4 mal machen, dann hat sie mich schon erwartungsvoll angeschaut und hat nicht mehr selbstständig versucht das Ding aufzukriegen.


    Danach habe ich sie dann ganz doll dafür gelobt, wenn sie den Dummy ins Maul nimmt und hab sie zu mir gerufen. Sie hat mir den Dummy dann gebracht. Wenn der Hund nicht von allein auf die Idee kommt, dann kann man auch eine dünne schnur an den dummy binden und den hund, wenn er den dummy im maul hat, damit ganz vorsichtig zu sich heranziehen.
    Das grundprinzip hatte Numa damit schon verstanden. Dann ging es an die einzelheiten. Also hund sitzt, ich werfe und sie bleibt sitzen und darf dann auff mein Kommando losrennen. das kann sie jetzt schon zu 98%. jetzt üben wir gerade, dass sie sich setzen soll, wenn sie den dummy bringt.
    auch das macht sie mittlerweile sogar selbstständig, aber in dem moment wo ich den dummy öffne steht sie leider wieder auf, aber auch das kriegen wir hin.


    Ich finde das dummytraining super, denn es vereint ganz viele sachen in einem und man kann es überall ausführen, denn der dummy ist klein und handlich, den kann man in der jackentasche verschwinden lassen und muss nichts großartiges mitschleppen.


    Numa ist gerade läufig und daher läuft sie auch an der Schlepp. Auch da kann man das ganze wunderbar machen. Der Hund muss zwar nur 10 meter laufen, aber ich mache es dann schwieriger in dem ich es in äste hänge (an die sie natürlich rankommt) oder ins hohe gras werfe.
    manchmal werfe ich das ding auch 15 meter weit. dann lasse ich sie absitzen und bewege mich einfach 5 meter nach vorne, dann reicht die länge der Schlepp wieder :^^:


    Ich kann dein Argument bezüglich des Winters nicht wirklich nachvollziehen. Ich finde die Jahrezeit auch nicht besonders toll, aber sie bringt auch viele Vorteile mit sich: menschenleere Parks und generell wenig "Verkehr" auf den Straßen. Ideale Bedingungen um mit dem Hund in Ruhe üben zu können.


    Ich bin mir sicher, dass vieles bei Paula seine Wirkung zeigen würde, wenn man es denn richtig macht. Klar hat jeder Hund seine Vorlieben, was er gerne macht, aber prinzipiell kann jeder Hund alles lernen.
    Meine Hündin ist auch nicht die hellste, hat dazu noch einen Sturkopf (Typisch Molosser eben) aber ich mache mit ihr 4 verschiedene Sportarten. Sie kann alle auseinander halten und für jede Sportart gibt es andere Kommandos.


    Seit ich das mit ihr mache, ist auch die Erziehung vieeeeeel leichter geworden. Einfach aus dem Grund, weil unsere Bindung stärker geworden ist.

  • Ich war ja bereits schon auf der Suche nach einem Futterdummy - jedoch keinen gescheiten gefunden.


    Bei der nächsten Internetbestellung bestell ich klar einen mit und werde das noch mit Futterbestätigung austesten.


    Sicher hat der Winter seine Vorteile und so, aber man geht ungern raus wenns so kalt ist :lol: Kann den Garten vor lauter Schlamm nicht nutzen und solche Dinge eben.


    Allgemein ists so das Paula, vom Hundetyp her, einfach ein gelassener Hund ist. Ob er so geworden ist weil die Vorbesitzerin sich nicht mit ihr beschäftigt hat weiß ich nicht.


    Jedoch funktionieren manche Sachen bei Paula einfach nicht. Auf manches springt sie voll an wie Stöckchen und Steine werfen - das will ich aber nicht mehr machen nachdem was ich hier schon gelesen habe. Evtl. schleif ich den normalen Dummy heute einfach mal mit raus und schau was passiert wenn ich den werf.


    Irgendwas werden wir für Paula schon noch finden =)

  • Zitat

    Und auch vielen Dank das ihr mir nicht gleich ratet in die Hundeschule zu gehen Immer wenn ich dort angerufen habe ging es wieder mit Paula eine Zeit lang, als hätte sie die Drohung verstanden. Ich denke wir bekommen das auch so in Griff


    Das verstehe ich nicht so ganz. Wieso ist die Hundeschule, bzw. fachliche Hilfe eine Drohung?


    Und Tipps zum Schleppleinen- und Dummytraining hast Du ja auch unter Deinem früheren Nick superausführlich bekommen. (Bitte jetzt nicht wieder diese drei ???). Wenn man nicht weiterkommt und die Probleme stören, verstehe ich persönlich nicht so ganz, warum man sich gegen Hilfe vor Ort wehrt.
    Denn hier im Forum können wir ja immer nur aus der Ferne beraten, Euch aber niemals direkt sehen.

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    Das verstehe ich nicht so ganz. Wieso ist die Hundeschule, bzw. fachliche Hilfe eine Drohung?


    Und Tipps zum Schleppleinen- und Dummytraining hast Du ja auch unter Deinem früheren Nick superausführlich bekommen. (Bitte jetzt nicht wieder diese drei ???). Wenn man nicht weiterkommt und die Probleme stören, verstehe ich persönlich nicht so ganz, warum man sich gegen Hilfe vor Ort wehrt.
    Denn hier im Forum können wir ja immer nur aus der Ferne beraten, Euch aber niemals direkt sehen.


    Wie? ein früherer/anderer Nick?

  • Ja. Früher hieß er Timbow. Es passt wirklich alles, von den Kaninchen im Büro, die Tierheimsuche nach einem Hund und dem angeblichen Staff, ...

  • Zitat

    Das verstehe ich nicht so ganz. Wieso ist die Hundeschule, bzw. fachliche Hilfe eine Drohung?


    Und Tipps zum Schleppleinen- und Dummytraining hast Du ja auch unter Deinem früheren Nick superausführlich bekommen. (Bitte jetzt nicht wieder diese drei ???). Wenn man nicht weiterkommt und die Probleme stören, verstehe ich persönlich nicht so ganz, warum man sich gegen Hilfe vor Ort wehrt.
    Denn hier im Forum können wir ja immer nur aus der Ferne beraten, Euch aber niemals direkt sehen.


    Mache ich die drei Fragezeichen so oft :???:


    Das mit der Drohung war eher ironisch verfasst. So wie: "Paula wenn du nicht artig bist gehen wir in die Hundeschule und dann musst dus lernen".


    Oft kam hier im grundlegend der Hinweis eine Hundeschule zu besuchen, daher bin ich froh nun auch tatkräftige Tips zu bekommen und denke nach wie vor die Probleme selber angehen zu können.

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