Leinenaggression - wie habt ihr das Problem gelöst?
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Bin zwar nicht Fanta, aber das Maß ist ja recht einfach zu bestimmen, nämlich genau so viel, dass der Hund von seinem Verhalten ablässt und sich wieder dir zuwendet.Ich meinte das nur, weil Fanta geschrieben hatte, dass Max ihren Mann sogar schon mal gebissen hatte während einem Ausraster. Nach so einem Erlebnis hätte ich da an seiner Stelle Respekt vor gehabt.
ZitatBeim Zupfen in der Hautfalte hast du zudem noch den Vorteil des Überraschungseffektes, da es zum eine eher ungewohnte Stelle zur Einflussnahme ist und zum anderen der Hund völlig nach vorne ausgerichtet ist und nicht mit einer Handlung von hinten rechnet.
Es ist wirklich beeindruckend wie schnell und einfach ein Hund dann sofort von seinem Verhalten ablässt. So habe ich z.B. den Hund einer Bekannten im Ansatz innerhalb von wenigen Sekundenbruchteilen korrigiert und nichts war danach mehr. Leider ist die Bekannte aber von "solchen" Methoden nicht begeistert, so dass der Hund bis heute immer noch leinenaggressiv ist. Ich kann es echt nicht verstehen, weil einfach so viel Lebensqualität verlorengeht und dabei ließen sich durch etwas beherzteres Eingreifen viele Probleme so schnell zu den Akten legen.Das klingt irgendwie fast zu einfach und effektiv, um wahr zu sein!
Hab davon auch noch nie gehört/ gelesen.
Gibts vielleicht noch andere, die damit Erfahrung haben?
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Hi
hast du hier Leinenaggression - wie habt ihr das Problem gelöst?* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!
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Ich habe die Frage dazu auch nur per Email beantwortet (an reimel). Mit der Methode möchte ich nicht hausieren gehen, weil es einfach genug Leute gibt die einfach nur "irgendeine" Lösung suchen ohne zu hinterfragen, ob sie bei ihrem Hund angebracht ist und ohne sie sich zeigen zu lassen.
*Sascha* hat das eigentlich viel besser beschrieben, als wie ich das könnte. So trifft es das eigentlich perfekt. Die Dosierung ... lieber etwas heftiger als zu "lieb", denn man möchte das ganze ja nicht 100 x benutzen, sondern der Hund soll einfach schnallen, dass es so nicht geht.
Was Sascha anspricht
Zitat
So habe ich z.B. den Hund einer Bekannten im Ansatz innerhalb von wenigen Sekundenbruchteilen korrigiert und nichts war danach mehr. Leider ist die Bekannte aber von "solchen" Methoden nicht begeistert, so dass der Hund bis heute immer noch leinenaggressiv ist.... war bei mir ehrlich gesagt auch so. Wir hatten 3 Einzelstunden bei einer Canis-Trainerin. Am Ende stand dieser Weg. Hier war das Problem, dass Max sich, dass erste mal wo ich das gemacht habe flux umgedreht hat und "so getan hatte" als würde er mich beißen wollen. Ehrlich gesagt war ich auch schon geistig drauf eingestellt aber es war mir in dem Moment egal. Die Trainerin hat dann noch eine andere Maßnahme gemacht aber die war nicht unsers.
Zuhause war es dann so, dass Max sich wund geleckt hatte .... wir haben dann alles gestoppt und haben gesagt, dass es das nicht wert ist.
2 Monate später und mit weiterer rumkämpferei mit der Leinenaggro haben wir erneut nachgedacht, dass es doch nicht sein kann, dass wir ein Jahr lang schon an der - sorry - Scheiße rumdoktorn und Mr. Spacko macht was er will und je nachdem wie er drauf ist, ist ein guter Tag oder ein schlechter Tag. Dann haben wir überlegt, dass das wundlecken damit zusammengehangen hat, dass die Termine bei der Trainerin sehr dicht aufeinander waren und er somit insgesamt sehr viel Streß und Umstellung erfahren hat, dass die Einwirkungen an dem Tag schon sehr massiv waren und das alles zusammen der Auslöser war. Wir haben ebenfalls überlegt, schon vorher in die Hautfalte zu greifen und nicht erst wenn er auf 180 ist sondern schon im Ansatz... dem Ansatz wo er grade anfangen will durchzudrehen. Wir hatten ja auch schon einen Haftpflichtschaden bei der Versicherung liegen wegen seiner Leinenaggro (freilaufender Hund läuft auf Max zu, Max dreht durch, die Hundehalterin des anderen stellt sich vor Max (schlauuuuu) und ihr Bein landet in Max seinem Maul ... aua). Wir mußten was tun und ich war an dem Punkt wo ich einfach gesagt habe .. "der spinnt wohl, der hat zu hören und fertig .. von wegen er ist unsicher und dies und jenes ... er vergißt ja auch das ich dranhänge an der Leine und das er mich verletzt/verletzen kann" .... und das war der Auslöser ... meine Einstellung hat sich geändert und dann habe ich es durchgezogen. Was die Möglichkeit betrifft gebissen zu werden ... das war für mich kein Punkt .. ich habe in keiner Situation Angst vor meinem Hund, bin mir aber bewußt, was er anrichten kann.
Mein Mann hat am Anfang nicht mitgezogen, da hat es dann auch nicht funktioniert, erst als ich mit ihm geschimpft habe, dass ich nicht bereit bin, wegen Max seiner Spinnerei noch 2 Jahre Schleifen zu laufen und von den Leuten angeschaut zu werden als hätten wir nen Irren an der Leine (hatten wir ja auch), da hat er es eingesehen und hat mitgezogen ... und ab dem Moment hat es maximal noch ne Woche gedauert und das Thema Leinenaggression war soweit durch.
Max läuft nicht pfeifend und happy an anderen Hunden vorbei .. natürlich nicht .. noch hat er bei einigen eine gewisse Spannung .. aber er steht nicht mehr in der Leine, er flippt nicht mehr aus, er bellt und geifert nicht mehr .. er ist zu jedem Zeitpunkt ansprechbar ... und ansprechbar heißt ich kann verbal und über Körpersprache jederzeit leicht und schnell auf ihn einwirken.
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Hallo Fanta
Super, das ihr das so toll gemeistert habt!!
Ich habe mich aus anderen Gründen mit der Thematik Leinenaggressionen hier beschäftigt, weil unsere Hunde sie "nicht" besitzen, obwohl sie schon mehrmals gebissen wurden.
Meine Gedanken waren, was machen wir anders, das diese Problematik für uns nie ein Thema war. Sind wir souveräner und führungssicherer und geben wir mit unserer Körpersprache, Gestik und Mimik deutlich zu verstehen das wir den Weg bestimmen, was getan und was gelassen wird – ich glaube eindeutig „Ja“.
Es gibt hier sehr viele HH mit diesem Problem und ich lese mir manche Treads durch und muss leider oft den Kopf schütteln. Ich verstehe diese Leckerli – Schau – Methode nicht.
In meinen Augen machen sich diese Halter zum Affen ihrer Hunde.Warum besinnt sich der Halter nicht darauf das er führt, das er deutlich zeigt wo es langgeht.
Ich bestimme den Weg, ich gehe festen Schrittes meines Weges und der Hund geht mit.Warum wird so oft gewartet bis der Hund fixiert, sich steif macht und anfängt Terz zu machen,
Warum wird diese Situation so wichtig genommen, statt nicht zu reagieren, den anderen Hund nebst Halter nicht zu beachten und einfach souverän seinen Weg zu gehen. Der Hund muss sich an den Halter orientieren und nicht umgekehrt. Wenn ich dem Hund erst gar keine Möglichkeit gebe zu fixieren und sich aufzubauen, indem ich zügig weitergehe kann es eigentlich nicht eskalieren. Ich denke z.B., das die Beinleine eine gute Hilfe ist den Weg anzugeben und mit zügigen Richtungswechsel den Hund dazu zu zwingen auf mich zu achten, da bleibt keine Zeit andere Hunde zu fixieren, wäre nur eine Idee, die „ich“ durchziehen würde. Warum dulden die Halter von A nach B gezerrt zu werden, viele nehmen so viel Rücksicht auf ihre Hunde, nur kein Leinenzug oder ähnliches, doch dulden sie es von ihren Hunden in der Gegend herumgeschliffen zu werden und den Hunden ist es bestimmt wurscht, ob der Halter auf der Nase hinterher fliegt.
Vielleicht sollten sich manche Halter mal Gedanken dazu machen.Ich finde es bemerkenswert das ihr den, für euch, richtigen Weg gefunden habt, eurem Hund jetzt souverän zu führen.
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Ich möchte noch eins anmerken, da ich "Fantas" Weg ja auch kenne.
Der eigentliche Erfolg ist nicht die Maßnahme in der Situation, nicht der Griff in die Hautfalte oder das massive agieren wenn der Hund das Fixieren beginnt.
Auch hier gab es eine Menge Vorarbeit, ein erarbeiten der Kompetenzen, ein klären der Führung. Kleine Konflikte, die dem Hund verdeutlichen, daß sein Halter meint was er sagt und die den Hund für "Ansagen" sensibilisieren.
Würde man in der "Ausrastsituation" anfangen, dann müßten die Maßnahmen die man auffährt enorm hoch sein, unverhältnismäßig hoch. Man müßte stark körperlich auf den Hund einwirken, um halbwegs anzukommen und in der Situation würde der Hund nur noch heftiger reagieren.
Deshalb arbeitet man vor. Hundchen lernt an anderen Stellen, in einfacheren Situationen, daß mein NEIN gilt, daß gutes Benehmen erwünscht ist und daß er mit seinen Manieren keinesfalls durchkommt.
Erst, wenn dies funktioniert, der Hund bei einfacheren Situationen mit "Is ja gut, ich reiß mich zusammen" reagiert, erst dann kann man einen Schritt weiter gehen.
Hinzu kommt, was bei Max ja auch der Fall war und gar nicht so selten ist, daß der Hund bei direkter Einwirkung mit einem "DU packst mich nicht an, nicht jetzt" reagiert und zuschnappt (oder das androht), dann bedarf es einiger Regelungen abseits dieser Situationen.
Ich kann jedem nur raten ein paar Trainerstunden zu nehmen. Das kpl. Programm klingt umfangreicher als es ist. geht in kurzer Zeit in Fleisch und Blut über und erleichtert das Leben ungemein. Hilfe vor Ort wäre aber ratsam, da jeder Hund anders ist und ich bei Aggressionsproblemen keinem ein selber ausprobieren raten würde.
Gruß, staffy
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Terrorfussel
Im großen und ganzen gebe ich dir Recht ... aber zum Thema Beinleine kann ich nur sagen ... das wäre bei uns gemeingefährlich gewesen. Max war ein Berserker an der Leine. In Anfängen der Leinenaggression kann es eine gute Idee sein aber bei uns ist ja das Problem, dass wir die Anfänge der Leinenaggro nicht unterbunden haben sondern anfingen mit Leckerlies ablenken, dann kam Körperhaltung überprüfen und versuchen an sich zu arbeiten, danach kam ein vergeblicher Hundeschulbesuch, dann die Methode "schau" und Schleifen laufen , dann der versuch es über klare Ansagen zu regeln, dann ein kurzer Ausflug ins Ampelsystem (allerdings nicht lange genug probiert, um beurteilen zu können ob es funktioniert hätte, die Woche wo wir damit experimentiert haben, hat es funktioniert aber da waren wir schon bei Canis und wollten die Dinge nicht verkomplizieren) ... das ganze lief so ein Jahr .. ich habe zig Sachen durch die empfohlen wurden. In der Zwischenzeit hat sich die Leinenaggro so sehr verfestigt, dass wir Max wirklich wurscht waren, wenn er die Leine dran hatte und wir waren draußen unterwegs, dann hat konsequentes weitergehen nix gebracht ... wir hätten mit der Beinleine uns ganz elegant hingelegt.staffy
Genau so ist es (bezogen auf das kontaktieren des Trainers).
Wobei ich nach wie vor, sorry das ich dir da widerspreche, nicht der Meinung bin, dass dieser 2-Wochen-Änderungsplan zuhause wirklich den gravierenden Auslöser gebracht hat.
Wir haben einige Dinge geändert, wir haben dafür gesorgt, dass "Befehle" beim ersten mal gleich durchgesetzt wurden und es war auch eine interessante Zeit aber nach wie vor bin ich mir nicht sicher, ob es in der Vorarbeit so wichtig war, weil Max draußen einen eigenen Modus hatte ... seinen Film schob und auch durch die Änderungen zuhause, hatte sich das kein Stück verändert.
Zur Erläuterung für die anderen: Ich sollte nach der ersten Trainingsstunde Max durcheinanderbringen. Wir hatten mit Max zuhause zwar keine Probleme (kein betteln, kein verfolgen, kein irgendwie doofes benehmen und keine Frechheiten) aber es war halt schon spannend, wir haben eingefahrene Dinge geändert, um für ihn unberechenbarer zu werden ... wir haben ihm das Essen hingestellt und ihn nicht freigegeben, sondern sind z.B. erstmal Gassi gegangen, wir haben ihn mal 15-20 MInuten in einem anderen Raum angebunden, haben ihn mal spontan aus dem Bett geschickt usw. Die Dinge haben ihn schon beeindruckt und alleine das wir das sofortige ausführen einer Ansage auch wirklich durchsetzen, war sehr effektiv aber draußen an der Leine, hat es keinen Unterschied gemacht. Es mag sein, dass ich das zu eng sehe aber ich bin nach wie vor nur bedingt der Meinung, dass das eine mit dem anderen viel zu tun hat... ich denke, wenn diese Vorarbeit ihren Effekt gehabt hätte, dann hätte man nicht über massives Meideverhalten gehen müssen. Die Vorarbeit hat aber definitiv den Gesamtumgang mit dem Hund verbessert, dass definitiv und das steht außer Frage. -
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Warum besinnt sich der Halter nicht darauf das er führt, das er deutlich zeigt wo es langgeht.
Ich bestimme den Weg, ich gehe festen Schrittes meines Weges und der Hund geht mit.Warum wird so oft gewartet bis der Hund fixiert, sich steif macht und anfängt Terz zu machen,
Mein erster Gedanke war gerade: "Da konnte ich nix für, als es anfing mit der Leinenaggression hatte Balou einen total komplizierten, spiralförmigen Beinbruch und ich hatte Angst, auf ihn einzuwirken in der Zeit und dann die Verletzungen wieder zu verschlimmern!" Das ist natürlich Quatsch :blah:
Spätestens, als der Bruch etwas verheilt war, hätte ich ja anfangen können, was dagegen zu tun, aber eine total bescheurte Eigenschaft hat mich daran gehindert: Die Angst, dass andere Leute schlecht von mir denken!(Keine Ahnung, ob es anderen HH genauso geht) Ich wollte, dass keiner mitkriegt, dass ich ein Problem mit meinem Hund hab. Und wäre ich nun in den Situationen mit dem Fuss aufgestampft, hätte Balou angebrüllt, ihn körperlich zurück gedrängt oder sonst was, ware es ja aufgefallen. Anfangs war es mir sogar zu unangenehm, auszuweichen, weil ich immer noch gehofft hab, dass es bei DIESEM Hund gut geht. Aber die Leinenaggro wurde immer schlimmer, irgendwann waren es nicht mehr nur bestimmte Hunde, bei denen Balou knurrte, und ab da wurden wir auffällig, wenn ich NICHT ausgewichen bin
Danke, Fanta und staffy für die Infos! Ich ärger mich gerade, dass meine Trainerin nicht lieber diesen Bauchkniff angewandt hat statt der Rüttelflasche, das hätte mir womöglich viel Zeit, Geld und Ärger erspart...
Ich hatte sowieso schon mal geguckt, wo nach meinem Umzug die nächste Canis-Trainerin in der Gegend wäre (Krefeld). Das wäre dann die 3., und ich hoffe, auch die Letzte!!! -
Zitat
Das klingt irgendwie fast zu einfach und effektiv, um wahr zu sein!
Hab davon auch noch nie gehört/ gelesen.
Gibts vielleicht noch andere, die damit Erfahrung haben?
Statt Hautfalte kneifen kannste auch mit dem Fuss den Hund von hinten antippen....ist auch ein guter Ueberraschungseffekt und manchmal leichter getan als sich erst runterzubeugen.
Antippen - nicht Tritt verpassen
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Da hast du recht, wenn es sich schon verfestigt hat ist eine Beinleine oft nicht mehr hilfreich.
Da habt ihr ja eine Menge durch.
Ich denke auch das viele Halter bei den Anfängen nicht früh genug reagieren oder es nicht können, was dann natürlich einen Schneeballefekt ergibt.
Mich erstaunt nur das die Leinenaggression sehr weit verbreitet ist oder andersrum, das viele Halter nicht mehr souverän führen können.
Ich wünsche euch alles Gute weiterhin!
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Statt Hautfalte kneifen kannste auch mit dem Fuss den Hund von hinten antippen....ist auch ein guter Ueberraschungseffekt und manchmal leichter getan als sich erst runterzubeugen.
Antippen - nicht Tritt verpassen
Sehr gut auch bei Fußhupen!
Bei kleinen Hunden stelle ich mir das Kneifen auch recht schwierig vor.
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