Hundeleben um jeden Preis?
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Ich kann nur hoffen das ich die Zeichen bei meinen beiden nicht übersehe und ich sie in Würde und Ruhe über die RBB schicken kann.
Aber ich denke auch das jeder Hund ,und jede Situation anders ist , ich kann jetzt nicht sagen wie weit ich gehen würde.
Ich denke ich würde sie nicht um jeden Preis bei mir behalten nur damit ich sie noch länger habe,das bin ich den beiden schuldig da sie es nicht alleine können. -
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Meine Schwester hat einen 10 jahre alten Jagdhundmischlingsrüden
Er starke Arthritis.
In den letzten Monaten hat er stark abgebaut.
Im Moment bekommt er starke Schmerzmittel ...gerade hier finde ich es auch schwer zu beurteilen, wie lange man dem Hund es "zumuten" kann, da die Schmerzen in fortgeschrittenen Stadium genauso im Ruhezustand vorhanden sind.
Sollte man oder kann man die ganze Zeit über Schmerzmittel geben?
...ich denke die Zeit ist dann vorbei, wenn der Hund dann auch mit Schmerzmittel nicht mehr aufstehen kann...
Aber wer weiß, wieviel Schmerzen ein Hund auch mit Schmerzmitteln hat...da kann man sich wahrscheinlich nur auf die Aussagen eines Tierarztes verlassen.Nun ich denke meine Schwester wird das schon richtig machen...sie war zuletzt mit ihm im Wohnwagen in Norwegen unterwegs und dort ist er nochmal richtig aufgeblüht.
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Eins vorweg: ich kenne den anderen Thread nicht und werde ihn auch nicht lesen, damit ich hier nicht voreingenommen schreibe.
Wenn ich all die Tiere hätte einschläfern lassen, bei denen mir ein TA dazu geraten hat, wären es eine Menge gewesen. Oftmals war auch meine TÄ mehr als überrascht, daß das Tier wieder geworden ist (sie hat mittlerweile eine Fotogalerie der Totgesagten in ihrer Praxis).
Ich selbst würde ein Tier (nicht nur einen Hund) solange behandeln lassen und pflegen, bis er mir Zeichen gibt, daß es "soweit ist", er selbst nicht mehr leben will. Dies passiert meist, wenn das Tier leidet. Ohne Leiden gibt sich ein Tier idR nicht auf. Ich selbst würde z.B. bei der Diagnose unheilbarer Krebs auch nicht sagen "OK, ich KÖNNTE Schmerzen haben, macht lieber gleich ein Ende". Ich würde die verbleibende Zeit nutzen und erst wenn die Leiden ohne Aussicht auf Besserung da sind, würde ich gehen wollen. So halte ich es auch mit Tieren.
Euthanasie bei Tieren KANN ein Segen sein, manchmal ist es aber auch nur ein Mittel um Zustände abzukürzen, die zwar für den Patienten ertragbar sind, aber für die Umstehenden nicht mitanzusehen sind. Ich jedenfalls maße mir nicht an, ein Tier töten zu lassen, wenn es trotz Behinderung deutlich macht, daß die Zeit noch nicht gekommen ist.
Es gab hier im DF Anfang des Jahres einen Thread über eine Hündin, der alle Beine abgehackt wurden. Ich verfolge die Berichte bis heute und sehe dort einen Hund, der trotz Behinderung Spaß am Leben hat. Sie hat einen Rolli und Orthesen bekommen und bewegt sich heute wieder selbstständig. Die meisten hier im DF meinten, es sei Tierquälerei, den Hund nicht einschläfern zu lassen. Manchmal ist es eben auch gut, wenn man das Tier entscheiden lässt, denn sie hat immer sehr viel Lebenswillen gezeigt.
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Knautschi, hast du büdde mal den Link zu der Hündin.
Habe es auch verfolgt, nur leider aus den Augen verloren.Sorry fürs OT!
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Zitat
Ich selbst würde ein Tier (nicht nur einen Hund) solange behandeln lassen und pflegen, bis er mir Zeichen gibt, daß es "soweit ist", er selbst nicht mehr leben will. Dies passiert meist, wenn das Tier leidet. Ohne Leiden gibt sich ein Tier idR nicht auf.Das Problem, was ich mit dieser Ansicht habe, ist dass ich die Meinung nicht teile, ein Tier würde zu irgendeinem Zeitpunkt nicht mehr leben wollen.
Im übertragenen Sinne verstehe ich, was du meinst, es ist ein gewisser Ausdruck von Resignation, der einem zeigen kann, dass die Kräfte aufgebraucht und somit der Zeitpunkt gekommen ist.
Den Entschluss jedoch, nicht mehr leben zu wollen, setzt eine große Allgemeinsicht und ein Bewusstsein für die Relationen zwischen "gestern, heute und morgen" vorraus. Man darf auch nicht vergessen, dass dieses Bestreben gegen den Überlebensinstinkt geht und evolutionär unsinnig ist. Von daher traue ich es einem Tier absolut nicht zu, eine derartige Abwägung anzustellen und eine Entscheidung zu treffen und um so wichtiger wird der Part des Halters.Mein Hund hat keine Ahnung von Heilungschancen, kann nicht abschätzen, ob es morgen oder nur nachher noch so schmerzen wird wie in diesem Moment und versteht auch nicht, dass er jetzt vielleicht etwas mehr leiden muss, damit es ihm später eventuell besser geht.
Das Alles bleibt an seinem Menschen hängen und ich denke, viele unterschätzen diese Zeit des Sterbens enorm, denn sie bringt so viel Verantwortung, Zweifel und Angst mit sich, dass ich gut verstehe, wenn man als Betroffener den objektiven Blick einfach verliert.
Man weiß ja auch genau, dass man es nicht gut machen kann und eine gewisse Schuld immer bleiben wird.
Erlöst man sein Tier sehr früh, bleibt die Schuld, ihm vielleicht die Chancen auf Heilung und ein langes schönes Leben genommen zu haben; zögert man den Moment hinaus, besteht die Schuld darin, eventuell mehr Schmerzen als nötig zugelassen zu haben.Und wenn ich an meine Peppi zurück denke, bedrücken mich gleich beide Punkte. Zwei Wochen lebte sie mehr schlecht als recht, ich maße mir zwar an, es gespürt zu haben, als sie nicht mehr konnte - aber es ging so schnell und so steil bergauf und bergab, dass ich nicht ein Mal reflektierend sagen kann, ob es einen besseren Zeitpunkt gegeben hätte.
Es sind so viele Komponenten, die hier zusammen kommen, dass ich nicht ein Mal eine Grauzone mit "der richtige Moment" betiteln kann, weder allgemein, noch bei irgendeinem Beispiel.
Grüße
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Das gehört wohl auch hierher:
https://www.dogforum.de/ftopic119386.html -
Zitat
Das Problem, was ich mit dieser Ansicht habe, ist dass ich die Meinung nicht teile, ein Tier würde zu irgendeinem Zeitpunkt nicht mehr leben wollen.
Im übertragenen Sinne verstehe ich, was du meinst, es ist ein gewisser Ausdruck von Resignation, der einem zeigen kann, dass die Kräfte aufgebraucht und somit der Zeitpunkt gekommen ist.Genau das meine ich mit "Zeichen". Die Selbstaufgabe, die sogar bei physisch gesunden Tieren vorkommt.
Den Entschluss jedoch, nicht mehr leben zu wollen, setzt eine große Allgemeinsicht und ein Bewusstsein für die Relationen zwischen "gestern, heute und morgen" vorraus. Man darf auch nicht vergessen, dass dieses Bestreben gegen den Überlebensinstinkt geht und evolutionär unsinnig ist. Von daher traue ich es einem Tier absolut nicht zu, eine derartige Abwägung anzustellen und eine Entscheidung zu treffen und um so wichtiger wird der Part des Halters.
Wenn es diese Allgemeinsicht und das Wissen um das Ende nicht gäbe, würde sich ein Tier nicht zum Sterben zurückziehen. Vielleicht unterschätzen wir manchmal die Fähigkeiten der Tiere. Ich als Halter traue Tieren das jedenfalls zu und lasse sie selbst entscheiden, wann sie gehen wollen.
Mein Hund hat keine Ahnung von Heilungschancen, kann nicht abschätzen, ob es morgen oder nur nachher noch so schmerzen wird wie in diesem Moment und versteht auch nicht, dass er jetzt vielleicht etwas mehr leiden muss, damit es ihm später eventuell besser geht.
Natürlich nicht. Aber wenn es Heilungschancen mit der Option zeitlich begrenzten Leidens gibt, nehme ich als Halter ihm diese Entscheidung ab und helfe ihm durch die schwere Zeit. Wird es dem Hund in dieser Zeit zuviel und er gibt trotzdem auf, kann ich immer noch den TA rufen um ihn zu erlösen.
Das Alles bleibt an seinem Menschen hängen und ich denke, viele unterschätzen diese Zeit des Sterbens enorm, denn sie bringt so viel Verantwortung, Zweifel und Angst mit sich, dass ich gut verstehe, wenn man als Betroffener den objektiven Blick einfach verliert.
Man weiß ja auch genau, dass man es nicht gut machen kann und eine gewisse Schuld immer bleiben wird.
Erlöst man sein Tier sehr früh, bleibt die Schuld, ihm vielleicht die Chancen auf Heilung und ein langes schönes Leben genommen zu haben; zögert man den Moment hinaus, besteht die Schuld darin, eventuell mehr Schmerzen als nötig zugelassen zu haben.Das ist richtig. Deshalb bleibt es in einer solchen Situation wichtig, zu beobachten und zu verstehen. So objektiv es irgend geht.
Und wenn ich an meine Peppi zurück denke, bedrücken mich gleich beide Punkte. Zwei Wochen lebte sie mehr schlecht als recht, ich maße mir zwar an, es gespürt zu haben, als sie nicht mehr konnte - aber es ging so schnell und so steil bergauf und bergab, dass ich nicht ein Mal reflektierend sagen kann, ob es einen besseren Zeitpunkt gegeben hätte.
Es sind so viele Komponenten, die hier zusammen kommen, dass ich nicht ein Mal eine Grauzone mit "der richtige Moment" betiteln kann, weder allgemein, noch bei irgendeinem Beispiel.
Grüße
Dann verlass dich einfach darauf, daß dich dein Gefühl nicht getrügt hat und du den richtigen Moment gewählt hast.
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Zitat
Das hast Du richtig gemacht...und ich hoffe andere Menschen werden ähnlich handeln...in diesen Fällen sollte man wirklich auf den TA hören...auch wenn es schwer fällt.
Danke Susanne.
Wir haben uns jetzt bei Diana auch wirklich bei unserem Tierarzt für dessen Ehrlichkeit bedankt und ihn gebeten, diese Ehrlichkeit zumindest und und unseren Hunden gegenüber immer beizubehalten.
Auch wenn es uns gerade bei Diana schwer fiel, ES zu realisieren, so trug doch gerade die Ehrlichkeit des Tierarztes immens dazu bei, dass wir selbst die ausweglose Situation letztlich begreifen konnten.
Und doch frage ich mich: Sind alle Tierärzte so ehrlich oder achten sie doch eher aufs eigene Budget? Wollen alle Tierhalter es wirklich wissen, wie schlimm es ums eigene, innigst geliebte Tier steht? Vermutlich nicht :-/
Gestern bekam ich diesen Link, da steht auch noch einiges zum Thema Tierethik drin:
http://www.ttn-institut.de/tierehtikViele Grüße
Doris
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Doris, leider erscheint nur dies:
"Die Seite wurde nicht gefunden.
Die angeforderte Seite konnte nicht gefunden werden."Gaby, Idefix und ihre schweren Jungs
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