Rüden kastrieren lassen, Ja oder Nein?

  • Hallo,
    ich weiß, es gibt schon unzählige Beiträge zum Thema Kastration, da ich aber zu keiner eindeutigen Entscheidung komme, wollte ich euch mal meinen speziellen Fall schildern und fragen wie ihr euch an meiner Stelle entscheiden würdet.
    Also, mein Rüde ist ein sogenannter Einhoder und der innenliegende Hoden wird auf jeden Fall nächsten Monat enfernt.
    Jetzt stellt sich nur die Frage, soll ich ihn dann gleich kastrieren lassen? Das es aus medizinischer Sicht nicht notwendig ist den gesunden Hoden entfehrnen zu lassen, weiß ich.
    Da Spike aber sehr rüdenunverträglich ist und auch bei heißen Hündinin ziemlich verrückt spielt, überlege ich eben ob ich ihn kastrieren lassen soll oder nicht.
    Ich würde ihn nicht unbeding als hypersexuell bezeichnen, aber wenn er eine Spur von einer läufigen Hündin hat ist er komlett weggetreten, er lässt sich zwar noch abrufen aber er ist dann nur noch mit der Nase auf dem Boden, zieht an der Leine(was er sonst nicht tut) und ist einfach nicht mehr er selbst.
    Ausserdem haben wir das Problem mit den Rüden, er versteht sich mit keinem Rüden mehr und ich bin mir sicher das es am Testosteronüberschuss liegt, denn er war, bis er ein Jahr alt war, mit allen Hunden verträglich und dann auf einmal nicht mehr.
    Es gab auch keinen bestimmten Vorfall der dafür verantwortlich sein könnte, er ist einfach erwachsen geworden und mag jetzt absolut keine Rüden mehr.
    Natürlich haben wir versucht sein aggresives Verhalten zu ändern und er ist auch abrufbar wenn er andere Rüden sieht, allerdings darf ich den richtigen Zeitpunkt nicht verpaassen, denn ist er erstmal losgerannt, ignoriert er meine Kommandos.
    Auch an der Leine haben wir das Problem, das er sobald andere Rüden näher als 3 meter kommen, sich in die Leine hängt und knurrt.
    Er beruhigt sich recht schnell wieder, aber es nervt trotzdem und alles üben hat nichts oder nicht viel gebracht.
    Er ist aber nicht nur an der Leine aggresiv sondern eben auch im Freilauf. Es gibt nur 3 Rüden die er akzeptiert und das sind Rüden die sehr, sehr souveren sind und ihn ignorieren, aber sobald ein andere Rüde ihn auch nur in der kleinsten Art und Weise provoziert, pöbelt er zurück.
    Und da es nicht an mangelnder Sozialiesierung liegen kann, da er ja bis zu einem Jahr mit allen verträglich war, denke ich eben das eventuell eine Kastration helfen könnte.
    Ich habe aber Angst das er sich danach negativ verändert und noch aggressiver wird.
    Mich würden ein paar Ehrfahrungsberichte von Leuten die ihre Hunde kastrieren lassen haben, interessieren.
    Wie haben sich die Rüden verändert?
    Bitte helft mir, ich kann mich einfach nicht entscheiden und nächsten Monat steht die OP zur Entfehrnung des innenliegenden Hodens an und bis dahin muß ich mich entschieden haben.
    Danke im Vorraus.


    P.S. er ist 3 Jahre alt und abgesehen von der Rüdenunverträglichkeit haben wir keine Probleme mit ihm.

  • Das dein Hund bis zum ersten Lebensjahr verträglich war hat lediglich damit zu tun, daß er vorher ein schnöseliger Junghund war, der sich mit allem vertragen hat und nun ist er erwachsen, da hat man andere Ansichten und mag nicht mehr automatisch jeden - ein völlig normales Verhalten.


    Demnach benimmt er sich seit 2 Jahren so und somit wäre dieses Verhalten erlernt/gefestigt und würde sich nicht durch eine Kastration ändern. Wenn er jetzt aus Unsicherheit nach vorne geht, dann wäre sein Verhalten eher dramatischer - Hunde wissen um ihre fehlenden Eier und legen dann eins drauf um dies auszugleichen.
    Es kann auch sein, dáß er völlig unsicher wird und sich total zurückzieht.


    Was wirklich passieren wird, kann dir niemand sagen !


    Ich würde - noch ist ja ein wenig Zeit - einen guten Trainer aufsuchen und sehen, was mit konsequentem Training zu erreichen ist. Ich denke, da ist noch eine Menge drin.
    Hätte ich die Wahl, ich würde nur den innenliegenden Hoden entfernen und dem Hund so das Testosteron - was für einiges mehr zuständig ist - lassen.


    Fazit: Erst zum kompetenten Trainer, dann zur OP.


    Gruß, staffy

  • Hallo staffi,
    danke für deinen Beitrag.
    Genau davor habe ich ja Angst, das es nach einer Kastration noch schlimmer wird.
    Aber irgendwie habe ich auch Hoffnung das es sich bessern könnte, denn er ist wirklich nur mit Rüden unverträglich, mit Hündinin haben wir überhaupt keine Probleme, im Gegenteil, er hat fast täglich Kontakt mit Hündinin und da ist er super sozial, und es gibt nie Streß.
    Ist das dann nicht wirklich einfach nur Testosteron bedingt?
    Wir haben auch sonst überhaupt keine Probleme mit ihm, ich will die Kastration also nicht als irgendein Allheilmittel, aber ich dachte, bei unserem Fall könnte eine Kastration helfen, meinst du nicht?
    Denkst du wirklich das mir ein Hundetrainer helfen könnte, ich meine selbst wenn Spike dann an der Leine kein Theater mehr macht, aber in der Wohnung z.B. wird er doch nie andere Rüden akzeptieren, oder?

  • Wir haben unseren ersten Hund mit 5 Jahren kastrieren lassen. Der Grund war hauptsächlich der, dass er On tour war, wenn er was gerochen hat und sich so selbst in Gefahr gebracht hat!


    Das war nach der Kastration kein Thema mehr, er hat zwar immer seine Nase in die Höhe gehalten und gerochen, war aber nicht mehr unterwegs. Anderen Rüden gegenüber wurde er wieder freundlich und war ein friedlicher Spielgefährte.


    Hätte ich die Probleme, die du jetzt schon hast und mit der bevorstehenden OP würde ich es auf jeden Fall machen lassen!


    Lb Grüße

  • Hallo Andiamo,
    hatte euer Rüde denn auch vor der Kastration Probleme mit anderen Rüden?
    Und hat sich sonst noch etwas nach der Kastration verändert?
    Ist er änstlicher geworden,war er noch genauso lebensfroh wie vor der Kastration und hat sich sein Fell verändert ?

  • Keiner wird dir sagen können, was danach passiert. Sicherlich kann er auch entspannter werden, es kann aber auch das Gegenteil eintreten.


    Die Frage ist, ob sein Verhalten wirklich nur mit dem Hormonspiegel zusammenhängt, oder ob es einfach nur im Laufe seines erwachsenwerdens erlernt wurde - dann würde die Kastration nichts an seinem Verhalten ändern.


    Haste denn keinen brauchbaren Trainer in der Gegend, der mit euch mal ein, zwei Einzelstunden macht ?


    Gruß, staffy

  • Nein leider hab ich hier keinen guten Trainer in der Nähe.


    Das ist ja mein Problem, das ich nicht 100%ig weiß ob es hormonell bedingt ist, aber ich denke schon, da er sich ja wie gesagt nur bei Rüden so verhält und mit Hündinin sehr sozial ist.


    Hat sonst noch jemand Erfahrungen gemacht?
    Mich würden Erfahrungsbrichte interessiern.

  • Vorher war er grantig, wenn er anderen Rüden begegnet ist, das war sehr stressig, nur Hündinnen fand er toll :roll:


    Das Fell hat sich nicht verändert. Ich hatte befürchtet, dass er dicker wird, aber da er immer reichlich Bewegung hatte, ist sein Gewicht bis ins hohe Alter (knapp 15 Jahre u. 14 kg ) ziemlich gleich geblieben.
    Wenn wir anderen Hunden, meist kastriert, weil aus dem Tierheim, begegnet sind, hat er die Gelegenheit zum Spielen genutzt. Das hat es in den ersten Jahren nur mit Hündinnen oder kastrierten Rüden gegeben, anders habe ich es nicht in Erinnerung. Bei einem schwierigen, dominanten Hund würde ich es immer wieder machen.


    Lb Grüße

  • danke andiamo, das gibt mir ja ein bißchen Hoffnung, das eine Kastration etwas bewirken könnte.


    Gibt es noch mehr Hundehalter von Kastrierten Rüden die mir ihre Erfahrungen schildern könnten?

  • Unser sehr souveräner Rüde wurde 9-jährig kastriert, musste sein, war aber ein schlechtes Geschäft. Das Fell wurde grauenvoll, der Hund wurde beim kleinsten Regen nass bis auf die Haut, bei einem alten Hund mit schwerer HD natürlich ein echtes Problem. Die Verträglichkeit mit Rüden nahm deutlich ab, er blieb wie er war, aber durch den falschen Geruch gab es öfter Ärger. Mit den Jahren (er wurde 18 ) hatte er immer mehr Vorbehalte gegen andere Rüden.


    LG
    das Schnauzermädel

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