Femurköpfe zu klein - Ist Chira zu krank für mich?

  • Hallo Ihr Lieben,


    einige haben es vielleicht gelesen, dass ich derzeit einen Zweithund in Erwägung ziehe. Das Objekt der Begierde heißt Chira und ist in allen Belangen (m)ein Traumhund. Ich habe Sie jetzt 3 Mal gesehen und letzten Sonntag haben wir Sie meinem Rocky vorgestellt. Er fand Sie toll, aber nicht zu toll und es lief wirklich super mit den beiden.


    Jetzt stand heute der letzte TA Check an da mir ihr Gang sehr merkwürdig vorkam. Sie läuft mit den Hinterbeinen ziemlich steif und oft im Pass wie ein Dromedar. Das Pflegefrauchen war heute beim Röntgen und es kam heraus dass Chiras Femurköpfe (Bild was das ist, ist nicht ihre Röntenaufnahme: http://www.bulldoggys.de/image…ysplasie_Hund_legende.jpg) zu klein sind und nicht ganz genau in die Hüftgelenkpfannen passen. Außerdem hätte Sie kaum Muskulatur. Knie und Wirbelsäule sind ok und auch die Hüfte. Leicht beginnende Spondilose zwischen zwei Wirbeln (wäre normal mit 5 Jahren sagte die TÄ).


    Kennt jemand diese Diagnose der Femurköpfe? Habt Ihr einen Hund der das auch hat? Was macht Ihr mit ihm? Wie bewegt Ihr ihn? Welche Probleme gibt es? Wie belastbar ist ein Hund mit dieser Diagnose?


    Wir laufen halt viel. Auch 2-3x 1 Std. joggen pro Woche und die kleineren Ausritte von 1-1,5 Std. am Pferd wäre auch toll wenn sie mitlaufen könnte! Was denkt Ihr? Ist das möglich mit dieser Diagnose?


    Ich würde mich freuen Meinungen und Erfahrungen von Euch zu lesen!


    Ich würde der Maus so gern ein neues Zuhause geben und sie ist wirklich ein toller Hund und passt zu uns wie die Faust aufs Auge! Nur will ich keinen Hund, der mit 5 Jahren schon genau so wenig machen kann wie mein 12-jähriger Rocky jetzt.... :( :


    :hilfe:

  • Es ist doch klar, warum sie kaum Muskulatur hat. Die Femurköpfe passen nicht in die Pfannen die Hüften sind instabil, daher der staksige Gang.


    Sie läuft vorwiegend auf der Vorhand und hat darum in der Hinterhand keine Muskulatur aufgebaut.


    Das bei einer 5 jährigen Hündin umzukehren, wieder Schub auf die Hinterhand zu bekommen, bedeutet eisernes aufbauendes Training in Begleitung eines Physiotherapeuten.


    Den Gedanken mit diesem Hund einfach so los zu joggen oder ihn 1 Std am Pferd mitlaufen zu lassen, kannst Du vergessen.


    Es tut mit leid, das so knallhart sagen zu müssen, aber ohne einen langsamen schonenden Aufbau der Hinterhandmuskulatur und dann weiß man nicht, was die Spondylose am Rücken bewirkt, wirst Du keine sportlichen Ambitionen mit diesem Hund verwirklichen können.


    So, wie Du ihr Krankheitsbild und ihren Zustand beschrieben hast, ist sie nicht belastbar. Ruhige Spaziergänge mit dem 12 jährigen Hund sind zur Zeit für sie machbar.


    Gaby, Idefix und ihre schweren Jungs

  • Ja, ich weiß und es tut mir auch leid.


    Ich habe einen jungen Hund mit Kreuzbandriss. Er hat keine Schmerzen gezeigt. Bis ich sein verändertes Gangbild gesehen habe und gemerkt habe, daß er keine Muskulatur mehr in der Hinterhand hat, das hat gedauert.


    Nach der OP und der 8 wöchigen Schonzeit haben wir langsam mit dem Muskelaufbau begonnen. Er war damals aber 2 Jahre alt, keine 5. Und trotzdem hat es bald ein Jahr gedauert, bis seine Bemuskelung wieder so wie vor dem Kreuzbandriss war.


    Wenn Du einen guten TA hast, frag nach einem guten Anabolika. Aber auch da muß langsam und vorsichtig aufgebaut und trainiert werden.


    Ob es wird, ich weiß es nicht. Das können Dir nur Fachleute beantworten. Langwierig ist es auf jeden Fall.


    Gaby, Idefix und ihre schweren Jungs

  • Gaby hat Recht. ;)


    Das Problem ist sozusagen ein doppeltes.
    Die Gelenkköpfe "schlackern" in den Pfannen, das sorgt für eine starke und unregelmäßige Abnutzung, was dann zu Schmerzen führt. Hat der Hund neben den schlecht ausgeformten Gelenken auch noch lockere Bänder, vergrößert sich das Problem noch.
    Weil das jetzt weh tut, schon sie natürlich die Hinterbeine. Das wiederum lässt die Muskeln schrumpfen, die Gelenke bekommen noch weniger Hilfe und Stütze von außen und es wird noch schlimmer.
    Einfach vorzustellen: Dein Auto hat ein lockeres Rad, das auch noch eiert. Dann schlägt die gesamte Radaufhängung und das Lager aus. (An die KFZ-Spezis: verzeiht mir mein Unwissen in technischen Belangen. ;) , ich finde das Bild passt.)


    LG
    das Schnauzermädel

  • Ich danke Euch für Eure ausführlichen Meinungen, auch wenn sie mich zum weinen bringen. Ich hab das Hundchen schon so lieb gewonnen ...


    Ich telefoniere morgen mit meiner TÄ und erzähle ihr was ich weiß. Sie hat den Hund auch schon gesehen. Allerdings privat im Stall als wir geschaut haben ob Chira Angst vor Pferden zeigt (hat sie nicht...).


    Schätze es wird (mal wieder) ein Kampf Kopf gegen Herz :( : Und da Frauen die vernünftige Kopfstimme ja so gern ausschalten, wird es nicht einfach!

  • Auf jeden Fall solltest du, wenn du trotz dieser Diagnose mit dem Gedanken spielst, sie zu übernehmen, mit den Bildern zu einem Spezialisten gehen, auch um abschätzen zu können, welche Kosten evtl. noch auf dich zukommen könnten.

  • Hi,


    Generell sagt man bei Hunden mit HD, dass Laufen sehr gut tut - die Muskulatur wird aufgebaut und das Gelenk wird weniger belastet als z.B. beim Springen.
    Insofern planst du sozusagen schon die richtigen "Sportarten" ein.
    Schwimmen wäre auch gut.


    Allerdings sollte der Hund dabei traben, das ist schonend. Neben dem Pferd kommt das darauf an, wie du die Ausritte gestaltest. Wenn der Hund immer locker nebenher laufen kann und ihr nicht zu lange unterwegs seid, würde ich jetzt nicht ausschließen, dass sie irgendwann soweit ist.
    Wenn du mit dem Pferd schnell und lang unterwegs bist, klappt das wohl nicht.


    Vorher steht natürlich - wie schon geschildert - ein sinnvoller Muskelaufbau mit Unterstützung eines Physiotherapeuten.


    Wie belastbar der Hund dann letztendlich ist, kommt auf die Schwere des Befundes an und auch auf den individuellen Hund. Manche Hunde sind vom Befund her eine Katastrophe, laufen aber beschwerdefrei, andere haben eigentlich einen noch ganz guten Befund und trotzdem schlimme Probleme.


    Wenn du dich für den Hund entscheidest, kommt auf dich mühsamer Muskelaufbau zu und danach ein Hund, der vielleicht vieles mitmachen kann und wirklich auch lange nebenhertrabt.
    Du musst dich halt drauf einstellen, dass sie dann eventuell trotz alller Mühen nicht so belastbar ist.


    lg,
    SuB

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