Unsicherheit oder Angst?

  • hallo zusammen,


    ich muss etwas weiter ausholen.....


    wir haben vor 7 wochen eine 9-monate alte wolfsspitz-hündin zu uns genommen. sie kam direkt vom vdh-züchter, der noch weitere wolfsspitze hat. sie hat also im rudel gelebt mit mama, oma, tanten und wurfgeschwistern.


    sie war sehr ängstlich (das soll auch der grund gewesen sein, warum sie nicht eher abgegeben wurde).
    beim kennenlernen hat sie sogar meine 5-jährige tochter angeknurrt. ich wollte sie ursprünglich deshalb gar nicht nehmen, aber mein mann wollte ihr ne chance geben.


    grundsätzlich bin ich inzwischen froh, dass wir das getan haben, denn die kleine ist eine seele von hund! zu mir und auch zu meiner tochter hat sie ein gutes verhältnis, an mir klebt sie regelrecht.


    inzwischen denke ich, sie hat so gut wie nichts kennengelernt, außer ihrem rudel und dieser umstand ist schuld daran, dass sie so ängstlich war und auch teilweise noch ist.
    wir gehen also das problem so an, dass ich sie fast so behandle wie einen welpen, der etwas neues kennenlernen soll.


    meine tochter wurde mit leckerlis bestückt und der hund durfte erfahren, dass von diesem kind nur gutes kommt. das hat auch bestens funktioniert.
    auch wenn wir unterwegs sind, bekommen im zweifelsfalle leute leckerlis in die hand gedrückt, damit sissi lernt, dass menschen nicht böse sind, sondern tolle "futterspender".
    an kinder gewöhne ich sissi, indem ich in die nähe des spielplatzes mit ihr gehe und sie die tobenden kinder hört und sieht. anfangs ist sie immer unter die bank gekrochen, auf der ich saß, inzwischen schaut sie interessiert zum spielplatz und wenn mal ein kind streicheln kommen will, probieren wir es über die leckerli-schiene. wenn sissi nach dem leckerli ruhig sitzen bleibt, kann sie gestreichelt werden, wenn sie den rückwätrsgang einschaltet, wird auch das von mir und auch den kindern akzeptiert.


    im park haben wir inzwischen kinderwägen, fährräder, inlineskater und rollstuhlfahrer kennengelernt und sissi bleibt entspannt.


    es geht also aufwärts und wird immer schöner mit ihr.


    allerdings ist sie menschen gegenüber immer noch mißtrauisch. ich weiß, dass das eine typische rasseeigenschaft ist, aber ich denke, sissis mißtrauen geht noch darüber hinaus. selbst mein sohn und mein mann haben immer noch schwierigkeiten, an sissi heranzukommen. bei meinem sohn wird es langsam besser. wenn er leckerlis hat, geht sie inzwischen auch zu ihm, auch, um sich durchkraulen zu lassen. aber nicht immer. manchmal reagiert sissi dann immer noch ängstlich und zieht sich zu mir zurück.
    bei meinem mann ist es so, dass sissi sich schon leckerlis bei ihm abholt, aber das ganze in einer rückzugshaltung, so dass er gar nicht erst in versuchung kommt, sie anzufassen. (also mein mann)


    den letzten spaziergang am späten abend erledigen immer mein mann oder mein sohn. sissi lässt sich nicht von ihnen anleinen und will dann weg, wieder zu mir. (ok, bei meinem sohn wird auch das langsam besser). sie geht jedenfalls nicht mit den beiden zur tür, das muss ich machen. wenn sie dann aber draussen ist, dann läuft sie ganz normal mit ihnen, als würde sie nie etwas anderes machen. dieses verhalten irritiert mich etwas und ich weiß nicht, was wir tun können, um es zu verbessern.


    außerdem ist mir aufgefallen, dass sissi ängstlich (oder unsicher? was ist der unterschied?) reagiert, wenn man sich anziehen oder ausziehen will. sissi versteckt sich dann immer. diese "leeren klamotten" scheinen ihr ne menge angst einzuflößen. aber man muss sich ja an- und ausziehen, bzw. mal umziehen können.


    habt ihr eine idee, wie wir an diesen beiden punkten "mann bzw. sohn" und "leere-klamotten" arbeiten können? mir fällt da leider nichts ein.


    lieben dank für eure hilfe!

  • Erst einmal: Klasse, dass ihr der Hündin eine Chance gegeben und sie zu euch genommen habt!


    Ich finde, das klingt alles sehr gut, wie ihr das angeht. Ich könnte mir vorstellen, dass mitunter Timingfehler vorliegen, die weitere Fortschritte verhindern oder verzögern.
    Mein Buchtipp: "Trau niemals einem Fremden!" (7.-)
    Ein kleines, feines Buch, welches auch das Timing beim Training und die Gewöhnung an angstauslösende Reize sehr alltagsnah beschreibt. - Könnte euch gut weiter helfen und würde ich von allen Familienmitgliedern über 10 J lesen lassen, damit alle Bescheid wissen, wie der Hund tickt und man der Angst begegnen sollte.


    Zum Schönfüttern von Menschen:
    Das sie begriffen haben scheint, dass Menschen Leckerlies bereit halten (können), würde ich der Hündin inzwischen ein wenig mehr abverlangen: Sie soll a) auf die Menschen zugehen, Kontakt aufnehmen und b) das Leckerlie erst nach dem Anfassen bekommen.
    Ablauf: 1 Leckerlie vorweg, dass sie merkt: Ach, ist wieder ein "leckerer Mensch" und das 2. Leckerlie erst, wenn sie sich weiter genähert hat und anfassen lässt. Dass ihr also ihr Zugehen belohnt und ihren Mut.
    Ich würde den Hund niemals mit Lecklies LOCKEN, sondern immer BELOHNEN. Sie muss also zuerst das gewünschte Verhalten zeigen (zumindest ansatzweise), dann kommt das Lecklerie.


    An den Kleidungsstücken würde ich sie riechen lassen. Ihr könnt auch Futter darauf streuen, damit sie sich mit den Kleidungsstücken auseinandersetzt.
    Ich würde versuchen, den Reiz "kleiner" zu machen. Also öfter einzelne Kleidungsstücke rumliegen lassen, auch auf ihren Wegen, neben ihr im Auto usw.


    Vielleicht magst du dich auch im Angsthundthread umsehen? Dort gibt es auch viele gute Hinweise und Strategien.

  • Hallo,


    ich kenne mich zwar nicht mit Angsthunden aus und weiß deshalb nicht, ob mein Rat richtig ist.


    Zu den "leeren" Klamotten fällt mir spontan ein, dass man sie vielleicht einfach mal eine zeitlang auf den Boden legen könnte, damit Sissi schnuppern kann und merkt, dass nichts Böses von ihnen ausgeht.


    Ausziehen und auf den Boden legen, dann einfach mal die Jacke anziehen.


    Doch ich hoffe, die Experten geben Dir noch bessere Ratschläge.


    Zu Deinem Mann und Sohn.


    Wer arbeitet mit Sissi? Du ?
    Vielleicht sollten Deine Männer mal mit ihr trainieren oder gemeinsam etwas Tolles unternehmen.
    Wie beschäftigt Ihr Sissi?
    Macht Ihr zufällig Nasenarbeit o.ä.?
    Das könnten Deine Männer schön mit ihr machen, sie konzentriert sich auf sie und es gibt ja tolle Leckerchen.
    nasenarbeit wie Zielobjektsuche fördert die Bindung.


    Guck mal HIER

  • Zur Mann-Sohn-Situation:
    Ich würde, wenn ihr etwas zusammen macht, die Männer den Hund führen lassen. Dass die Männer sie auch anleinen, wenn ihr alle nach draußen geht, sie an der Leine haben, sie rufen usw.
    Nach Möglichkeit, würde ich sie auch von den Männern füttern lassen.


    Die konkrete Anleinsituation würde ich in kleine Schritte zerlegen und so arrangieren, dass sie möglichst gar nicht erst wegläuft. Dass ihr zB zusammen in den Flur geht und die Männer (bzw. einer) sie dort anleinen. Das könnt ihr später wieder ausschleichen, ist nur für den Übergang, bis sie merkt, dass auch die Männer zuverlässig und "lieb" sind.


    Versuche den Ablauf rückwärts zu rekonstruieren, damit du merkst, an welchem Punkt die Hündin zurück weicht. Ihr müsst dann vorher ansetzen - das gilt grundsätzlich bei der Gewöhnung an angstauslösende Reize.
    Der Hund flüchtet vor einer Auseinandersetzung mit dem angstauslösenden Reiz. Ihr müsst herausfinden, welche Reizstärke bzw. -konstellation sie erträgt und diese wird dann langsam gesteigert. In der konkreten Panik lernt der Hund nix, da kommt man auch mit Gewöhnung nicht weiter.

  • hm, es ist eigentlich eher so, dass ich alleine mit ihr arbeite, aber mein sohn geht z.b. in die hundeschule mit sissi. (er ist aber auch berufstätig und abends nicht so oft zu hause. mehr auf tralafitti bei der freundin und so.)
    mein mann kann nicht viel mit ihr arbeiten (will er wahrscheinlich auch gar nicht), denn er ist berufstätig und arbeitet dann auch hier zu hause fast jeden abend weiter (im garten, beim teichbau, am dach der garage oder was auch immer.)


    das problem mit meinem mann sehe ich im grunde genommen darin, dass er zwar den hund als familienmitglied akzeptiert und auch die entscheidung mitgetragen hat, aber im grunde genommen nicht scharf darauf war, einen hund zu bekommen. das waren wir restlichen drei.
    er hat sich zwar bereit erklärt, auch mal mit dem hund gassi zu gehen, aber mit der morgenfütterung will er z.b. nichts zu tun haben. er sagt ganz klar, er hat morgens immer schon genug stress, das muss er dann nicht auch noch haben. tja, so isser, mein mann :ops: . aber ansonsten bemüht er sich schon immer wieder, zu ihr ein verhältnis aufzubauen. bloß stellt er sich nicht immer geschickt darin an. er hat gar keine hundeerfahrung, zumindest keine große. er ist aber auch nicht wirklich geschickt im umgang mit menschen. er spielt z.b. mit meiner tochter und sieht sissi und ihm kommt spontan ein gedanke, den er auch sofort und ohne nachzudenken umsetzt. gestern hat er sie z.b. angehechelt. sissi fängt dann an zu bellen und denkt wahrscheinlich "was ist das denn für einer?", dabei versucht er nur auf seine unbeholfene art, mit dem hund zu kommunizieren. *seufz*
    wenn ich ihm dann sage, er soll doch sowas lassen, das würde den hund verstören, dann bekomme ich zu hören, dass es ihm auf den keks geht, dass er nicht mehr so sein darf, wie er nunmal ist, nur weil der hund im haus ist und den das verstören könnte. blöde situation, ehrlich. naja, mein mann kennt halt nur hunde, die auf seine art eingingen, indem sie z.b. spielen wollten. ich denke, er ist nicht sehr bereit, sich großartig zu verbiegen.
    aber auf seine art mag er den hund schon, denn sonst würde er sich nicht um sie bemühen.


    das mit dem anleinen werde ich mal probieren rückwärts laufen zu lassen. ich kann's mir zwar noch nicht so richtig konkret vorstellen, aber ich denke, ich habe schon verstanden, was du meinst.
    aber das grundproblem ist doch dann schon vor dem anleinen, wenn sissi ohnehin nicht gerne zu meinem mann geht. oder sehe ich das falsch? dann müsste ich also nciht beim anleinen anfangen, sondern vorher. und da weiß ich dann nicht mehr, wo denn überhaupt. :/


    auch das buch werde ich mir mal besorgen. vielen dank für den tipp!


    und die klamotten auf den boden zu legen, damit sissi sie mal kennenlernt, kann zumindest nicht schaden! ;)


    immerhin fährt sie inzwischen gerne auto, das war am anfang auch schwer, ich musste sissi immer ins auto heben. aber mit nur tollen fahrten zu tollen orten, wo man ohne leine laufen kann und auch mal andere hunde trifft, hat das dann irgendwann auch geklappt.

  • Ich finde es immer schwierig, wenn ein Hund in die Beziehungsdynamik der HH einbezogen wird.
    Und ich finde es wichtig, dass sich alle Haushaltsmitglieder wohlfühlen.
    Also in deinem Fall Hund und Mann.
    Da hilft nur das ruhige Gespräch.
    Bitte lasst es nicht zwischen euch eskalieren.


    Vielleicht hat dein Mann ja Lust, sich einmalig von der Hundetrainerin zeigen zu lassen, was die NoGos bei einem Angsthund sind. Da sind so Sachen wie Drüberbeugen, Anstarren usw. Manchmal hilft es, wenn ein Externer das erklärt ;)


    Grundsätzlich wird sich deine Hündin aber auch an deinen Mann gewöhnen. Selbst wenn er sich anders verhält als du, er weniger Hundesachverstand haben sollte, sich weniger einbringen will usw. Die Hündin wird deinen Mann einschätzen lernen, DAS ist das Entscheidende.
    Dein Mann kann sich in den Augen der Hündin ruhig "komisch" verhalten. Sie wird merken, dass er ihr dennoch nichts tut - auch wenn dies unter Umständen länger dauert, weil er sie immer wieder irritiert. Sie wird sich auch an die Irritation gewöhnen.
    Vielleicht kannst du deinem Mann helfen, indem du das Verhalten der Hündin kommentierst (ZB: "Sie legt die Ohren an, sie beginnt zu schmatzen, sie ist unsicher"...usw). Ruhig und sachlich. Dann kann sich dein Mann aussuchen, was er mit der Info anfängt. Wenn er sich von dir angegriffen fühlt, wird er wohl eher auf stur schalten ;)
    Behalte im Auge: Selbst wenn sich deine Hündin mitunter von deinem Mann bedroht fühlt: Er tut ihr nichts! Auch dein Hund muss - kann und wird - diese Unterscheidung lernen.


    Mit dem Anleinen abends:
    Ihr müsst sie schlicht anleinen, bevor sie wegrennt. ZB dass du die Leine holst, während sie noch liegt, sie anleinst und dann deinem Mann/Sohn übergibst. Die Hündin darf schon zeigen, dass sie lieber mit dir ginge. Das ignorierst du schlicht. Du gibst nur so viel Hilfestellung, dass die Hündin nicht in Panik gerät. Letztlich geht sie ja mit, und das ist gut so. Es stabilisiert die Hündin, wenn sie nicht nur dich als Bezugsperson hat.



    Da ihr schon in der Hundeschule seid, würde ich dort das Gespräch suchen. Evt. mal einen Einzeltermin ausmachen oder ein Telefonat führen, indem du all deine Fragen, Bedenken, Unsicherheit äußern kannst. Dafür ist die HS ja da, euch zu helfen, mit dem Hund besser klar zu kommen.

  • Hallo,
    da isse schon... :D


    Grundsätzlich, aber ohne großartigen wissenschaftlichen Hintergrund unterscheide ich Unsicherheit und Angst dahingehend, dass der Hund bei Unsicherheit einfach nur nicht weiß, wie er mit der Situation umgehen soll, aber für"konstruktive Vorschläge" von Seiten des Halters noch ansprechbar ist und bei richtiger Angst schon gewisse Verknüpfungen mit der angstauslösenden Situation da sind, die hormonellen Angst-Abläufe schon in Gang sind (Ausschüttung von streßhormonen, etc.) und somit die Ansprechbarkeit des Hundes herabgesetzt ist - um da weitezukommen müßte man den Hund z. B. über eine Vergrößerung des Abstandes erst einmal wieder "ansprechbar" bekommen....


    Das aber nur vorweg.


    Ihr habt mit Eurer Hündin in der kurzen Zeit schon eine ganze Menge erreicht.
    Man kann einen großen Teil der Umweltsicherheit schon irgendwie nachholen - aber ein von Grund auf eher unsicherer Hund ohne großes Umwelttraining in der entscheidenden Welpen/Junghund-Phase wird es immer einen Hauch schwerer haben, weil für ihn das alles nicht selbstverstädnlich ist.


    Die Geschichte mit Deinem Mann wird irgendwann auch funktionieren - nur je weniger Engagemant Dein Mann momentan zeigt (was ich bei der Arbeitsbelastung seinerseits auch verstehen kann) desto länger wird es einfach dauern. Da spielt der Zeitfaktor dann einfach eine Rolle, den man nur "beschleunigen" könnte, wenn man ganz konkret, z. B. mit der positiven Konditionierung (Schönfüttern) arbeiten kann.


    Was die Klamotten angeht, denke ich mir, dass da irgendwo eine Fehlverknüpfung stattgefunden hat - ein unsicherer Hund fühlt sich sicher sehr unwohl, wenn so eine intime Geste, wie das Anfassen des Halsbandes zwecks Anleinen stattfindet. Eure Hündin hat die beiden Aktionen "Anziehen" und "Anleinen" miteinander verknüpft und fühlte sich dabei so unwohl in der ersten Zeit, dass sie diese Aktions-Kombi quasi als eigenständige Unwohl-Situation abgespeichert hat. Das Spazieren-Gehen ans sich ist davon nicht betroffen. So etwas kommt häufig vor - das hat sich sozusagen ritualisiert.
    Um da gegen anzukommen gibt es wieder mehrere Möglichkeiten - entweder man arbeitet mit "Schönfüttern" oder man durchbricht dieses Ritual, indem man die Routine komplett ändert. Hier bei Euch könnte man z. B. auf ein Geschirr umsteigen (die paar Zentimeter zwischen Nacken und Rücken machen beim Anleinen schon eine Menge aus), das Anleinen am Geschirr dann woanders stattfinden lassen - nicht im (engen?) Flur, wo man den Hund oft schon aus räumlichen Gründen unbewußt bedrängen muss, zum Anleinen nicht zum Hund, sond4ern den Hund zu sich rufen, während man grad auf dem Fußboden hockt, , VOR Eurem Anziehen und dann auch erst ein paar MInuten warten, ehe es losgeht..... - also einfach komplett anders als vorher, je nach Euren Möglichkeiten.


    Ich persönlich glaube tatsächlich, dass Du Deinen Mann einfach so sein lassen solltest, wei er ist.
    In dem Moment, wo er sich Mühe geben muss, anders zu sein, um den Hund nicht zu verstören, ist er nicht mehr authentisch, es wird anstrengend, er fühlt sich nicht wohl - und all das spürt Sissi dann auch...(und Deinem Mann geht der Spaß am Hund verloren, wenn er immer korrigiert wird...)
    Sissi wird im Laufe der Zeit schon merken, dass Dein Mann zwar (aus Hundesicht!) ein wenig "trampelig" aber ganz in Ordnung ist und dann paßt das schon...


    7 Wochen sind noch keine lange Zeit und Ihr habt schon eine ganze Menge erreicht. Macht einfach erst einmal mit ein paar zusätzlichen Tipps versehen weiter wie bisher, da bin ich ziemlich optimistisch, dass Ihr in ein paar Monaten um Lichtjahre weiter seid.


    LG, Chris

  • danke euch beiden für eure antworten!


    ja, ich denke auch, ich werde meinem mann mal vorschlagen, mit zu einem einzeltraining in die hundeschule zu kommen. kann gut sein, dass er da eher etwas annimmt. :gut:


    chris, ich glaube, da ist etwas falsch rübergekommen. das anleinen und der klamottenwechsel haben gar nichts miteinander zu tun.


    sissi sitzt z.b. hier im büro gerne unter meinem schreibtisch. mein mann zieht sich aber auch immer im büro um, z.b. wenn er von der arbeit kommt und dann noch etwas draussen arbeiten muss. wenn sissi das umziehen sieht, zieht sie sich gleich in die hinterste ecke des schreibtisches zurück. aber nicht nur bei meinem mann, auch bei mir, wenn ich mich umziehe, reagiert sie ängstlich. ich mache das z.b. im schlafzimmer. da verzieht sissi sich dann unters bett. das war von anfang an ihr selbsterwählter zufluchtsort. sie schläft auch nachts dort. ich glaube wirklich, sissi hat ne "leere klamotten phobie", auch wenn man die bettdecke kurz aufschüttelt, ist sie schneller weg, als man gucken kann.


    zum anleinen: sissi hört ja noch nicht auf den ruf meines mannes und nur selten auf den meines sohnes. deshalb müsste sie dann im haus angeleint werden. auch das haben wir schon versucht, aber dann stemmt sie sich mit allen vieren gegen die leine (mit der ganzen bockigkeit, die so ein wolfsspitz zeigen kann :D ) und ist keinen millimeter zu bewegen.
    das haben wir nämlich schon probiert. es hilft dann nur, wenn ich sie anleine, mit ihr die treppe runtergehe und die leine erst draussen vor der tür übergebe. dann läuft sie anstandslos mit (inzwischen, anfangs auch dann nicht).
    einmal musste ich dringend wegen massiver rückenbeschwerden zu meinem heilpraktiker und der hat seine praxis 75 km von uns entfernt. dazu dann noch wartezeiten in der praxis von bis zu 3 stunden, da sind dann schnell mal 5 stunden abwesenheit zusammen. weil das bei der bullenhitze war, habe ich sissi die fahrt natürlich nicht zumuten wollen und bin alleine gefahren. mein mann war zu hause, er war mit gebrochenem arm krankgeschrieben (kann der auch was mit dem unsicheren verhalten zu tun haben, obwohl der gips inzwischen schon seit 3 wochen ab ist?).
    jedenfalls wollte er dann mit sissi gassi gehen, die inzwischen auch sicherlich mal musste, aber sie war nicht unter dem bett hervorzulocken, unter das sie sich verzogen hatte.


    wenn ich mal einkaufen bin und mein mann zu hause ist, ist sissi noch oft unter dem bett. anfangs hat sie sich dann immer dort versteckt. es wird aber auch hier langsam besser. wenn ich nämlich ins bett gehe und mein mann noch fernseh schauen will und sich was zum knabbern holt, z.b. flips, dann bekomme ich manchmal mit, dass sie dann doch mal die treppe nach unten ins wohnzimmer läuft und nachschaut, ob mein mann nix gutes für sie hat. sie bekommt dann natürlich von ihm auch 2-3 flips oder mal ein stückchen käse. das sind dann sicherlich nicht die "gesunden" leckerli, aber für sissi sind es superleckerlis, da kann man dann auch zu dem "unheimlichen mann" laufen, obwohl frauchen schon im bett ist. :lol: ich denke, das ist sicher ausbaufähig.

  • Für Situationen, in denen klar ist, dass dein Mann mit ihr gehen muss und sie sich weigert, würde ich eine Hausleine benutzen. Das ist eine leichte Leine, ca 1m lang, über die man jederzeit Zugriff auf den Hund hat.


    Ich würde mir von der Hundetrainerin zeigen lassen, wie man mit der bockenden Hündin umgehen kann, damit sie besser mitgeht und nicht durch Mitschleifen zusätzlich geschockt wird. Man kann auch in einem solchen Moment souverän für den Hund auftreten - mit ein bisschen Übung.
    (Evt kann man das auch an einem anderen Hund ähnlicher Größe üben)


    Ich würde die Trainerin auch fragen, ob sie es für richtig hält, der Hündin weiterhin die Fluchtmöglichkeit unter dem Bett zu ermöglichen.
    Unsichere Hunde neigen zur Flucht und widersetzen sich damit einer Auseinandersetzung. Sie lernen durch die Flucht aber nicht, den Angstauslöser besser, differenzierter einzuschätzen - weil sie sich im entziehen. Sprich das Angst kann sich durch die Flucht selbst verstärken.
    - Ich kann aus der Entfernung nicht einschätzen, ob deine Hündin an dem Punkt ist, dass Fluchtmöglichkeiten ihr Hilfe oder Verhinderung sind, sicherer zu werden.

  • danke bigjoy,


    das werde ich dann auch noch fragen, ob wir die schlafzimmertür zu machen sollten, wenn ich mal nicht da bin. blöd nur, dass das auch sissis selbstgewählter schlafplatz ist. :???:


    wenn sissi bockt, dann richtig, da hilft z.b. selbst das leckerste leckerli nicht als lockmittel. ok, evtl. flips, aber das kann es ja auch nicht sein, oder?

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