Frage zum Allein-Bleiben-Training

  • Hallo,


    ich hab schon in einem anderen Thread geschrieben, dass meine bald 5 Monate alte Hündin im Büro immer fiept. Das macht sie nicht nur im Büro, sondern auch im Auto. Sie fiept, wenn wir morgens losfahren zur Arbeit, etwa 5 Minuten lang, dann legt sie sich seufzend hin und pennt (die Fahrt zur Arbeit dauert etwa 20 min). Problematisch wird's, wenn wir anhalten und ich aussteige, weil ich kurz was besorgen will. Allein im Auto bleiben mag sie nicht gern, sie fiept und jault dann ganz theatralisch.


    Jetzt frage ich mich mehrere Sachen... Habe ich vielleicht das Allein Bleiben daheim noch nicht genug geübt? Sie muss ja daheim nicht oft und vor allem nicht lang allein sein, weil sie mit ins Büro darf. Wenn ich kurz einkaufen gehe und sie bleibt daheim ist sie meistens brav. Sie fiept dann vielleicht 2 Minuten und legt sich dann vor die Tür und wartet dass ich wieder komme.


    Zweitens: Muss ich das Allein Bleiben im Auto besser trainieren, bzw. überhaupt trainieren? In den ersten Wochen mit ihr bin ich morgens immer kurz zum Bäcker und hab sie im Auto sitzen lassen - ich glaube das hat das Fiep-Problem im Auto verschlimmert (oder ausgelöst). Nachmittags fährt sie nämlich problemlos Auto, und seit ich Aufback-Brötchen mit zur Arbeit nehme (also nicht mehr anhalte und aussteige ;) ) wird das Fiepen morgens auch schon weniger...


    Muss ich mit dem Allein bleiben von vorne anfangen? Ich muss aber heute Abend noch Aufback-Brötchen kaufen! D.h. ich muss sie zumindest ne Viertelstunde allein daheim lassen...


    Und:
    Wie baue ich das Training zum Allein bleiben auf?


    Ich frage mich einfach, ob der Hund "das schon lernt" mit der Zeit und ich sie einfach fiepen lassen soll (auch wenns mir das Herz rausreißt) oder ob ich ihr den Stress durch richtiges Training ersparen kann. Ich will ja einen entspannten Hund, keinen Angsthasen!

  • Und, aufbackbrötchen erfolgreich gekauft? ;)


    Also deine kleine hat ja Erfolg mit dem fiepen!


    Wie hast du das alleinebleiben denn geübt?
    Vielleicht kann man da aufbauen?!


    Hatte "meine Methode" schon in nem anderen Theras geschrieben. Weiß schon gar nicht mehr wo... :???:


    also einfach so lernt sie es eher nicht. Das musst du schon gezielt üben.

  • Also zum Thema "Alleine bleiben" und "Trennungsangst" findest du in der Suche ne ganze Menge. Informiere dich bitte auch mal über das Thema "Frustrationstoleranz"


    Das fiepen im Büro, wenn du dabei ist und das alleine bleiben ohne dich sind 2 verschiedene Dinge. Wie verhälst du dich,wenn sie im Buro fiept?
    Verfolgt sie dich zu Hause? Bekommt sie immer Aufmerksamkeit wenn SIE will?


    LG Andi

  • Alleinbleiben ist eine schwere Übung für junge Hunde. Je nach vorhandenem oder nicht vorhandenem Selbstbewusstsein und Vertrauen kann das länger dauern.


    Ich bin in der glücklichen Lage auf dem Land zu leben und in 1 km Entfernung am Ortsrand eine Tankstelle zu haben (nee, ist nicht meine Tanke). Da gehe ich dann mir dem jungen Hund hin, binde ihn an, Bleib - ich bin gleich wieder da, und gehe. Der Hund ist aber nicht alleine, ich lasse immer etwas zurück, eine Mütze, Handschuhe oder eine Tasche z.B. Dennoch, das gibt natürlich Protest, interessiert aber keinen Menschen. So nach einer Minute bin ich wieder da und es gibt eine freudige Begrüßung.


    Mit der Zeit ist das normal und der Hund bleibt ruhig. Das gibt natürlich ein ganz dickes Lob zur Begrüßung als Dreingabe.

  • Prinzipiell sind Hunde soziale Tiere und brauchen Gesellschaft, die sie auch vom ersten Tag an haben (Wurfgeschwister, Mutter), d.h. allein sein ist ihnen widernatürlich und sie müssen das erst lernen.


    Das fiepen kann mehrere Ursachen haben, eine bestimmte Erwartungshaltung, aufmerksamkeitsheischendes Verhalten, ritualisiertes Verhalten mit der Du Ihr das alleinsein ankündigst.


    Das Alleinsein musst Du sicher aufbauen und Du musst Dich entscheiden ob Dein Hund das lernen soll oder einfach so niedlich weitermachen soll.
    Stressfreier lebt sie wenn Du es richtig mit ihr trainierst. Jetzt hat sie mehr Stress.


    LG
    jens

  • Natürlich will ich, dass sie keinen Stress hat, deswegen frage ich ja hier. Außerdem fiept sie nicht "niedlich", sondern mir gehts ja auch auf die Nerven! Hat jemand ne Idee, wie ich die Übung "Alleine bleiben im Auto" aufbauen kann?


    Das Alleine bleiben zu Hause üben wir immer wieder mal... Sie darf mir schon seit einigen Wochen nicht mehr in jeden Raum hinterherlaufen. Ich hab zwar nur ne 2-Zimmer-Wohnung, aber auch da kann ich im Bad und Schlafzimmer die Türe hinter mir zumachen. Das erträgt sie meistens auch ganz ruhig und beschäftigt sich mit sich selbst (oder Spielzeug), wenn ich mal ins Bad verschwinde. Und sie bekommt auch nicht immer Aufmerksamkeit, wenn sie will. Ich starte das Spiel, und ich geb mir auch größte Mühe immer dann aufzuhören wenns am Schönsten ist - auch wenns schwer fällt.


    Wegen dem Begrüßen: Da hört/liest/sieht man ja viel Unterschiedliches... Ich dachte ich soll den Hund nicht begrüßen, wenn ich wiederkomme, weil sich dann im Hund die Erwartungshaltung aufbaut "Wenn Frauchen wiederkommt, gibts Party" und er sich gar nicht mehr entspannt, während er alleine ist? Deswegen hab ich sie im Auto bisher auch immer ignoriert, beim Aussteigen, als auch beim Wieder-Einsteigen. Wenn sie daheim allein bleibt, komme ich erst rein, packe die Einkäufe in den Kühlschrank und begrüße sie dann in aller Ruhe.

  • Hallo, hier muss ich doch mal antworten.
    Mit Leo, meinem 2 Jahre alten Rotti-Mix habe ich im August neu angefangen das Alleinebleiben zu üben. Zu dem Zeitpunkt ist uns aufgefallen dass er nur mit Chyka (unserer Hündin) zusammen alleine bleibt. Ohne Chyka hat er unseren Teppich auseinander genommen und das Haus zusammengeschrien. Ich habe dann neu angefangen das Alleoinebleiben zu üben, indem ich ihn zuerst wirklich nur 2 Minuten alleine gelassen habe. Ich habe die Zeit ganz langsam verlängert und heute bleibt er ungefähr 1 1/2 bis 2 Stunden gut alleine. Allerdings gehe ich immer eine große Runde mit ihm bevor ich ihn alleine lasse und dann klappt es super.


    Ich bin total happy :smile: und hier auch gleich ein dickes Danke an alle die mir damals Tipps gegeben haben und mir Mut gemacht haben.


    Liebe Grüße Linda

  • Also, ich hab mir meinen Hund (und mich) jetzt nochmal kritisch angeschaut in den letzten Tagen...


    Zum Einen hab ich mit ihr das Alleine bleiben noch nicht richtig geübt. Das geb ich ehrlich zu, und wir haben heute schon damit angefangen...


    Zum Anderen glaube ich, dass in ihr auch ein kleiner Kontrollfreak steckt. Daheim tapert sie mir am liebsten überall hin hinterher, ins Bad, ins Schlafzimmer, sogar in die Küche, und ich habe nur eine 2-Zimmer-Wohnung! Ich kann also nicht verloren gehen :roll: Außerdem liegt sie am liebsten an strategisch günstigen Plätzen, vor meinen Füßen, vor der Haus-, Balkon- oder Schlafzimmertür, eben überall wohin ich "verschwinden" könnte. Draußen sieht das ganz anders aus, kaum sind wir spazieren oder Gassi ist alles interessanter als ich. Vor allem andere Menschen/Hunde/Kinder... :headbash: Daher meine Annahme, dass sie kontrollieren will. Das ändert aber am Allein-bleiben-Training quasi gar nix, oder?


    Soll ich sie daheim auf ihrem Platz anbinden, wenn sie mir kontinuierlich hinterher läuft? (Hab ich heute mal versucht, fand sie gar nicht toll. Hat nur gefiept am laufenden Meter.) Ich kann halt nur bei Bad und Schlafzimmer die Tür hinter mir zumachen. Die Küche ist offen im Wohnzimmer integriert. Und jeden Abend ne Stunde lang vom Bad ins Schlafzimmer und zurück zu laufen, wird dann auch anstrengend und nervig...


    Könnt ihr mir evtl. noch ein paar hilfreiche Threads hier im Forum nennen? Ich habs über die Suche probiert, aber nix gefunden, was gepasst hätte... :hilfe:

  • Hallo Tine,
    du schreibst ja schon, dass sie dich konrtollieren möchte. Deswegen hat sie natürlich Streß sobald sie dich nicht beeinflussen kann, also immer dann,wenn sie keinen direkten Zugang zu dir hat.


    Vom Training her ändert sich in der Weise etwas, als, dass du erst einmal klarstellen musst, dass du den Ton angibst bzw. alle Fäden in der Hand hältst.


    Mein Vorschlag: Bring ihr bei sich in der Wohnung auf einen Platz zu legen, wo sie dann auch bleibt, während ihr euch in der Wohnung bewegt. Am besten da, wo ihr/ du dich am meisten aufhältst oder gleich im Flur. Anfangs ist es sehr viel Arbeit bzw. Streß für beide, aber wenn sie es akzeptiert hat, wirst du merken, dass sie entspannter wird und dann verschwindet das Fietchen von alleine.


    Natürlich darf dein Hund auch in der Wohnung sich bewegen, aber vorerst, sobald sie sich hinlegen will, gibt es nur den einen Platz und wenn du ins Bad, Küche gehst, gibt es auch nur den einen Platz. In nächster Zeit bestimmst du, wann sie rumlaufen darf und wann nicht. Hört sich hart an, sind aber ganz klare Regeln für den Hund und lösen alle anderen Probleme von allein.
    Klappt im übrigen auch mit Welpen.


    LG
    Silvana


    P.S. Wenn der Hund liegen geblieben ist, dann gibt es kommentarlos ein Leckerlie.

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