Kastrieren bei Aggression

  • Hallo Zusammen,


    gibt es hier jemanden, der Erfahrungen gemacht hat, ob man die Aggression eines Hundes mittels Katration in den Griff bekommen kann?


    Ich frage nur interesse halber. Ich möchte hierzu auch keine Stellungname abgeben ob das nun "gut" oder "schlecht" ist.


    Es gibt wohl einige, die Erfolg damit hatten und Einige, bei denen der Schuss nach hintenlos gegangen. Nun fände ich es sehr interessant, wenn ihr mir mal eure Ansichten, vielleicht sogar eigenen Erfahrungen dazu erzählten würdet?!


    Vielen Dank & Grüße
    Kangalina

  • Nun ja, nehmen wir mal als Beispiele:


    1. 5 Jahre alter Schäfermix-Rüde; Problem: Aggression gegen Rüden (hat sich mit ca. 3 Jahren entwickelt)
    2. 2 Jahre alter Labbrador-Rüde; Problem: Aggression gegen Männer (war von anfang an so)
    3. 8 Jahre alte Mix-Hündin; Problem: Aggression gegen Hündinnen und fremde Menschen (gegen andere Hündinnen war von Anfang an so, gegen fremde Menschen hat sich entwickelt)


    Gehen wir einfach mal davon aus, dass bereits alles versucht worden ist um die Hunde zu therapieren (über mehrere Jahre) und nichts funktioniert hat. Und gehen wir auch davon aus, dass es sich bei dem Wort "Aggression" um tatsächliche Beißangriffe handelt mit schlimmen Folgen für andere Menschen und Hunde.


    Ich finde das Thema sehr interessant, den man hört doch soooo viel über Kastration.


    Grüße

  • Moin,
    es war ja nach der Ansicht gefragt, ich bin weder TÄin noch sonst wie Profi... Aggressionen entstehen mMn "im Kopf", und weder in den Hoden noch in den Eierstöcken. Wenn der 2jährige Rüde in dem Beispiel "von Anfang an" aggressiv gegen Männer war (vom Welpen an?) wurde denn daran gearbeitet und wie? Und komplett erfolglos? Wobei meiner Meinung nach Hunde nicht ein Problem mit Männern an sich haben, sondern mit dem stärker körperbetonten Auftreten und der Art von Männern.


    Das einzige "unerwünschte Verhalten" (immer aus Menschensicht, daher in Gänseverhalten), dass sich mit Kastrationen zuverlässig abstellen läßt, ist das sog. Streunen von Rüde und Hündin, dh das aktive Suchen eines Sexualpartners. Rüde tappelt bis ins Nachbardorf zu einer läufigen Hündin und läßt nichts unversucht.


    Die beschriebenen Beispiele gehören für mich in Verhaltenstherapie, und nicht unters Messer.
    LG

  • Betty, seh ich ähnlich. Zumal ich da doch eher Unsicherheit/Angst vermute und da geht eine Kastra ziemlich sicher nach hinten los.


    Ich würd da eher einen guten HT empfehlen und nicht die Kastra.

  • Zitat

    Moin,
    Das einzige "unerwünschte Verhalten" (immer aus Menschensicht, daher in Gänseverhalten), dass sich mit Kastrationen zuverlässig abstellen läßt, ist das sog. Streunen von Rüde und Hündin, dh das aktive Suchen eines Sexualpartners.
    LG


    In Gänsefüßchen, muss das natürlich heißen... :lachtot:


    oh Lord... und ich hab es nochmal in der Vorschau gelesen...


    "Mit Brille wäre Ihnen das nicht passiert!"

  • Hallo,


    ob die Aggressionen gegen gleichgeschlechtliche Artgenossen hormonell bedingt ist und eine Kastration etwas bringen würde, kannst du mit der "chem. Kastration" quasi ausprobieren.


    Bei Rüden wird ein Chip eingesetzt:


    https://www.dogforum.de/viewto…=0&postorder=asc&&start=0


    Bei Hündinnen die Läufigkeit mittels Hormonspritzen unterdrückt.


    Beides sind Mittel, die man kurzfristig zum Testen einsetzen lassen könnte.


    Sehr wahrscheinlich ist es aber, dass sich die Aggression schon im Kopf manifestiert hat und eine Kastration nichts mehr ändern wird.


    Bei Aggressionen gegen Menschen wird man mit einer Kastration sehr wahrscheinlich gar nichts erreichen.
    Ist das Verhalten durch Unsicherheit bedingt (auch gegenüber Artgenossen), wird das Verhalten sehr wahrscheinlich durch eine Kastra noch verschlimmert.


    Gruß
    Leo

  • Zitat

    Moin,
    es war ja nach der Ansicht gefragt, ich bin weder TÄin noch sonst wie Profi... Aggressionen entstehen mMn "im Kopf", und weder in den Hoden noch in den Eierstöcken. Wenn der 2jährige Rüde in dem Beispiel "von Anfang an" aggressiv gegen Männer war (vom Welpen an?) wurde denn daran gearbeitet und wie? Und komplett erfolglos? Wobei meiner Meinung nach Hunde nicht ein Problem mit Männern an sich haben, sondern mit dem stärker körperbetonten Auftreten und der Art von Männern.


    Das einzige "unerwünschte Verhalten" (immer aus Menschensicht, daher in Gänseverhalten), dass sich mit Kastrationen zuverlässig abstellen läßt, ist das sog. Streunen von Rüde und Hündin, dh das aktive Suchen eines Sexualpartners. Rüde tappelt bis ins Nachbardorf zu einer läufigen Hündin und läßt nichts unversucht.


    Die beschriebenen Beispiele gehören für mich in Verhaltenstherapie, und nicht unters Messer.
    LG


    Um die Fragen zu beantworten, ja von Welpen an (also sprich, wurde das Verhalten genetisch veranlagt) und ja, es wurde daran gearbeitet über viele Jahre und es blieb erfolglos.


    Es gibt ja auch Fälle, bei denen eine sog. Aggressionstherapie nichts genützt hat und schon alles versucht worden ist. Natürlich entsteht Aggression im Kopf, da stimme ich dir vollkommen zu. Ich könnte mir aber dennoch vorstellen, das die Hoden bzw. der Testosteronspiegel im Blut eine erheblichen Beitrag zu so einem Verhalten träge. Oder meint ihr nicht?

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