Ich brauch mal ein Feedback

  • Und zwar folgendes: (ich muss bisschen ausholen, damit es klarer wird)
    Wir sind eine "Patchworkfamily" von insgesamt 5 Personen.
    Die Kinder sind 17, 16 und 14 Jahre alt.
    Wir bewohnen quasi 2 Wohnungen im selben Haus.
    In einer Wohnung ich, wo mein Arbeitszimmer ist und das Kinderzimmer meines Sohnes (14), in der anderen Wohnung wird gekocht und gegessen und die Zimmer der beiden Größeren Kinder.
    Unser Hund schläft in "meiner" Wohnung. Frisst morgens auch da und abends oben in der anderen Wohnung, wenn wir zusammen zu Abend essen.


    Sally ist jetzt 7 Monate alt. Die Anschaffung eines Hundes ging von mir aus, weil ich einen Hund wollte. Mein Lebensgefährte schloss sich mir an. Es war uns klar, dass die Kinder weniger mit dem Hund zu tun haben würden, da bei ihnen das Interesse fehlt. So weit so gut.
    Ich entschied mich für einen kleineren Hund, u.a. damit nicht allein von der Größe des Hundes evtl. Ängste kommen, da alle außer mir, keiner je mit Hunden zu tun gehabt hatte.
    Von Anfang an, waren mein Lebensgefährte und ich quasi die Rudelführer für Sally. Wir sind die, die mit ihr in der Welpenschule waren (keines der Kinder wollte je mit), mit ihr Gassi gehen, füttern etc...
    Anfangs noch, als Sally Welpe war, haben sie ab und zu mit ihr gespielt, das aber immer weniger wurde, je mehr Sally versuchte ihren KOpf durchzusetzen. Und nachdem ich sagte, dass, wenn sie mit dem Hund spielen auch mal mit ihm raus gehen müssen. Da Welpen nach dem Spiel eben ihr Geschäft machen müssen. Und ihnen auch somit zeigen wollte, dass der Hund kein Spielzeug ist, sondern ein Lebewesen mit Bedürfnissen, die respektiert werden müssen.
    Nun hatte es sich so entwickelt, dass die Kinder kaum was mit dem Hund zu tun haben. Außer sie (die Kinder) haben mal ihre guten 5 Minuten sozusagen, und werfen das Seil oder einen Ball. Kommandos geben sie wie nix. Was mich ärgert. Der Hund hat zu funktionieren wie ein Automat.
    Klar dass Sally nicht auf jedes Platz oder Sitz dann reagiert. Die Bindung fehlt einfach. Das hab ich den Kindern 1000fach erklärt, aber ins eine OHr rein aus dem anderen raus.
    Daraufhin sagte ich, dass sie entweder Bindung zu dem Hund aufbauen müssen, oder ihn in Ruhe lassen sollen.
    Aber Petersilie scheint besonders gut in den Ohren von Teenagern zu wachsen, die meinen alles besser zu wissen. :hilfe:
    Jedenfalls spitzt sich das ganze nun seit ca. 1 Woche zu.
    Sally derzeit läufig und auch ein wenig zickiger als sonst, bellt die 17jährige an. Oder so: Sie kommt nach Hause und Sally ist am Durchdrehen. Sie bellt und hüpft vor ihr rum. Auf mein Aus reagiert sie nur sehr zögerlich. Sally ist angespannt und nervös.
    Aber: Die 17jährige steht vor dem Hund und guckt ihn nur an. Sie spricht nicht mit Sally, sagt nix. Ich denke, der Hund fühlt sich bedroht oder kann sie nicht einschätzen, welche Rolle sie nun spielt.
    Die beiden Jungs bellt sie so gut wie gar nicth an. Allerdings fixieren sie Sally auch nicht. Mit den Jungs hat sie da kein Problem - außer sie wollen ihr was wegnehmen. Da schnappt Sally.
    Und heute, Hund war im Zimmer des einen Kindes, 17jährige Tochter scheint versucht zu haben, sie aus dem Zimmer zu komplementieren, hat Sally nach ihr geschnappt. Ich hab es nicht gesehen. Die Tochter beschwerte sich bei ihrem Vater, dass Sally sie richtig fest gebissen hätte.
    Der Papa sagte zu ihr, dass sie da selber Schuld ist, wenn der Hund schnappt. Tochter war beleidigt und ging zu ihrer Mutter. (Nicht deswegen, sondern weil sie sowieso heute Mutternachmittag haben ;) )
    Also nun zu meiner eigentlichen Frage:
    Ich werde den Kindern jetzt klipp und klar sagen, dass sie entweder Bindung zu Sally aufbauen sollen, wobei ich natürlich mit Rat und Tat zur Seite stehe, oder sie sollen sie grundsätzlich in Ruhe lassen.
    Also keine Kommandos. Spiel gerne, aber nicht den Hund meinen kommandieren zu müssen.
    Meiner Meinung nach hat Sally geschnappt weil sie sich entweder bedroht oder bedrängt gefühlt hatte von jemanden, zu dem sie keine Bindung hat.
    Sally dachte, sie muss ihre Rudelposition verteidigen oder sowas in der Art.
    Natürlich darf ein Hund gar nicht schnappen. Aber ehrlich gesagt, an ihrer STelle hätte ich schon lange mal geschnappt. Wär mir auch zu blöd, mich von Leuten rumkommandieren zu lassen, die ansonsten nix mit mir zu tun haben wollen.
    Oder es ist so, da Sally die Kinder nicht richtig einordnen kann, versucht sie sie zu dominieren. Sie war in dem Zimmer, und hat es sich nicth gefallen lassen, raus geschickt zu werden.
    Sally darf nicht in die Zimmer der Kinder. Nicht weil ich es verbiete, sondern weil die Kinder das nicht wollen. Tja...ein Hund will halt auch mal spielen oder klaut die Socken etc...und das macht ja Arbeit. :kopfwand:
    Aber das ist jetzt meine Meinung und zugegeben bin ich stinkig auf die Kinder. Von daher ist es wohl besser, wenn ich eine andere Meinung höre.
    Mein Lebensgefährte ist derselben Meinung wie ich, aber er ist halt auch stinkig auf die Kinder, die anscheinend nicht verstehen wollen, dass ein Hund kein Plüschtier ist, das man beliebig beduddeln darf wie man will.


    lg
    pinga

  • oha,
    das problem kenne ich und habe hier letztens auch schonmal eine vermutung einer userin gegenüber in diese richtung geäußert...


    bei uns war das ähnlich: mein sohn fühlte sich "hintenangestellt". vor allem dann: hat er etwas "ausgefressen" gab es schimpfe und ggf. ein verbot. hat der hund etwas "ausgefressen" gab es ein pfui und er wurde einfach ignoriert. das fand meiner total unfair. schon klar, er ist aber auch noch keine 14 oder älter. habe meinen dann mit aufgaben für den hund "beauftragt" und nun wird es besser...


    bei dir ist es um einiges schwieriger. die schranken bei deinen kids isnd unten. plus dass sally nun auch noch "zickiger" ist.
    ich verstehe, dass du so denkst - würde ich auch! nur wie jetzt die kuh wieder vom eis kriegen?
    haben die kids hobbies - vorrangig welche, bei denen du mit hund teilnehmen könntest? es wäre weltbest, wenn du alle durch "irgendwas" zusammenführen könntest. und wenn es nur das ist: begleitung von dir und sally von einem oder allen kids irgendwo hin (eiskaffee....).


    ich geh jetzt mal in die sonne und denke nochmal ganz scharf nach. vielleicht fällt mir ja was ein.
    zu blöd ist aber auch der zustand - die einstellung der kids zum hund. vielleicht könntest du auch aufgaben verteilen: der eine das futter, der andere das wasser, etc....??


    bis später (oder evt. auch erst morgen)!
    halte durch. und deine gedanken - sind die meinen. :streichel:

  • Oh je, da habt Ihr ja ein rechtes Durcheinander beisammen! :gott:


    Das was Du beschreibst, kenne ich sehr gut ( bis auf das Schnappen), es ist nicht nur eine Teenager-Manier, sondern fällt mir generell bei Personen auf, die rein gar nichts mit Hunden am Hut haben!


    Beispiel: Ich nehme Bonny vormittags ja immer mit ins Geschäft, und da bleibt es nicht aus, dass auch die einen oder anderen Vertreter zur Tür rein kommen!


    Sie begrüßen, allerdings nicht alle, meinen Hund, der freut sich wie ein Narr, aber dann wird's den Leuten zu bunt! Der eine sagt platz, der andere genug jetzt, widerum ein anderer sitz, usw.!


    Das stört meinen Hund in keinster Weise, er reagiert da nicht drauf!
    Wenn ich es sage, dann ist gut!


    Ich hasse nichts mehr, als unqualifiziert abgegebene " Kommandos" Außenstehender, die zu gar nichts führen!


    Bei meinen Kindern ist es so, dass wenn sie mit Bonny spielen wollen, sie es auch bei diesem belassen sollen! Keine Kommandos und nix! Sie sind in keinster Weise die Bezugsperson, folgedessen wären alle wild umhergeworfenen Kommandos nutzlos, ich würde mal sagen, dass sie eher schaden als nutzen!


    Was das Schnappen anbelangt, hmm, das ist schwierig zu sagen, ich kenne das von meinem überhaupt nicht!
    Vielleicht hat sich Sally in die Enge getrieben gefühlt, Du warst ja beim Herauskomplimentieren nicht dabei!


    Generell bin ich der Meinung, dass Hunde, egal ob vertraute Personen oder fremde, den nötigen Respekt unbedingt ihnen gegenüber haben sollten! Für mich so eine Art Grundregel, aber in Deinem Fall kann ein Außenstehender sehr schlecht in diese, sage mal Familienverhältnisse, reinschauen!
    :hilfe:


    Den womöglichen Auslöser herauszufiltern ist zumindest für mich sehr schwer!

  • Hallo Pinga,


    ich finde deine Idee mit klaren Verhaltensmassregeln sehr gut für Kinder und Hund.
    Spiel ja, rumkommandieren -nein
    Strikte Trennung, wo sich der Hund aufhalten darf/soll


    Pinga, genau so kanns funktionieren :2thumbs:
    Alles Gute bei der Durchführung und viel Kraft,


    Friederike

  • Danke für die Antworten. *freu*
    Jetzt haben wir gestern abend die Kinder ins Gebet genommen.
    Ich habe ihnen jetzt verboten, für die Zeit, in der sie noch läufig ist, sich überhaupt mit ihr abzugeben, damit sich das alles erst mal entspannt.
    Wir haben ihnen eine ziemliche Standpauke gehalten und zu meiner Überraschung sagen sie, dass sie gerne mehr Bindung zum Hund hätten.
    Nun ja - etwas zu sagen ist einfach nur es auch durchzuziehen ist eineandere Sache.
    Ich sagte den Kindern, dass sie entweder eine Bindung aufbauen müssen oder ihre hingeworfenen Kommandos sich an den Hut stecken sollten :D


    Überhaupt das Verhalten dem Hund gegenüber zu ändern - aus Respekt vor einem Tier, das von uns abhängig ist etc. pp...
    Ich werde ihnen erst mal etwas Lesestoff geben (Beschwichtigungssignale) und auch damit sehen, ob sie es überhaupt lesen, wie groß das Interesse wirklich ist.
    Des weiteren sagte ich, dass sie Sally, wenn sie bellt wenn die Kinder reinkommen, ignorieren sollen. Nichts sagen, an ihr vorbeigehen etc.
    Weil sie wird durch die Kommentare in ihrem Verhalten bestätigt. Wenn sich das beruhigt hat, können sie anfangen, (wenn das INteresse dann noch da ist) sich um sie zu kümmern. Sprich füttern, nach draußen bringen, auch mal Gassi gehen. Aber - und das machte ich zur Bedingung, sie müssen sich informieren wie das alles funktioniert und mit mir mitgehen um zu lernen.
    Sie waren einverstanden. Allerdings bin ich da jetzt erst mal misstrauisch, weil ich befürchte, wenn sie sehen, dass da tatsächlich Arbeit und Zeitinvestition ansteht und auch Geduld, dass sie aufgeben werden.
    Ich sagte auch, wenn sie damit anfangen und ich in der 1. Woche dann sehe, dass es doch nicht klappt, ich das sofort abbrechen werde und die Konsequenzen ziehe, indem sie den Hund in Ruhe zu lassen haben.


    Puh...ich hoffe, ich mache das alles richtig. Dass da Eifersucht von den Kindern mitspielt, war auch unserer Gedanke. Nur sie auf den Schoß zu nehmen etc. sind sie doch mittleweile zu groß. :gott:
    Es ist eben eine Art von Verantwortung, vor der sie sich drückten. Gaben sie ja auch zu. Aber ob sie die wirklich übernehmen werden...ich hab da meine Zweifel. :???:


    lg
    pinga

  • Hallo Pinga,


    bei uns leben auch zwei Teenage im Haus. Ich lasse es nicht zu, dass Pubertätsprobleme über die Hunde ausgetragen werden. So wie du die Reglementierung deiner Kinder im Umgang mit dem Hund beschreibst, würde es mich nicht wundern, wenn sie ihn benutzen um euch eine bißchen zu nerven oder gegeneinander auszuspielen. Bei uns probieren die Kids auch aus, ob wenigstens die Hund ihre "Befehle" ausführen. Wenn der Ton stimmt, machen sie es (manchmal), ansonsten schauen die Hunde eher gutmütig gelangweilt oder etwas erstaunt.



    LG

  • bienemaja


    eben. Ich bin ja auch echt misstrauisch. Daher muss ich es beobachten, wie es sich entwickelt und wenn ich entdecke, dass sie versuchen, Sally für "ihre Zwecke" zu nutzen, werde ich das unterbinden.


    Ich denke, es wird sich so oder so relativieren.
    Sally wird erwachsen und auch ruhiger werden. Meine Erfahrung mit Hunden ist die, dass sie eben diejenigen einfach ignorieren, die eben die Kompetenz nicht haben.
    Nur ist Sally momentan in einer Phase, wo sie meint, zickig sein zu müssen und eben auch selber am ausprobieren ist.
    Wäre sie schon "fertig" würde ich das Thema gar nicht so in den Mittelpunkt stellen.
    Meine Prognose: Die Kinder werden es nicth durchhalten, sich so um den Hund zu kümmern, dass wirklich eine Bindung entsteht.
    Ist ja im Prinzip auch kein Problem, wenn sie sie ansonsten dann auch in Ruhe lassen.
    Nur schade finden würde ich es schon.


    lg
    pinga

  • moin pinga,


    na, da sind ja doch noch einige tips zusammengekommen.


    aber, alle achtung: dein "einlauf" an die kids verdient meinen :respekt:
    alt genug sind sie ja.
    ich drücke dir mal von hier die pfoten, dass die teenies ihr versprechen einhalten und das pinga sich von ihnen irgendwann geliebt fühlt.
    wäre ja auch wirklich zu blöd.


    irgendjemand sagte mal: "kindererziehung gleicht erpressung" :D

  • Zitat

    ...Nur ist Sally momentan in einer Phase, wo sie meint, zickig sein zu müssen und eben auch selber am ausprobieren ist.
    Wäre sie schon "fertig" würde ich das Thema gar nicht so in den Mittelpunkt stellen.
    Meine Prognose: Die Kinder werden es nicth durchhalten, sich so um den Hund zu kümmern, dass wirklich eine Bindung entsteht.


    Mein Junghund (ähnliches Alter wie deiner) schaut wie ich reagiere, reagiere ich nicht, tut er es auch nicht. Zicken wird nicht toleriert! Und eine Bindung ist bestimmt auch zwischen deinen Kindern und dem Hund, nur halt eine andere als zu dir. Wieso soll er sich an jedes Familienmitglied eng binden? Ein freundl. Miteinander reicht. Schön wenn Kind weiß, wo der Anschaltknopf für die Mutter ist! Versuche doch mal dich aus dem Umgang der Kinder mit dem Hund herauszuhalten. Kein "Rat und Tat" und kein Kommentar. Regt dich weniger auf und es wird für die Kinder langweiliger.



    LG

  • im Prinzip gebe ich dir da recht, nur war eben gar kein Miteinander mit dem Hund da.
    Und dass da eine Bindung sein soll - ich seh keine.
    Jedes Kind investierte pro Woche max. 10 min Zeit für den Hund. Und da denke ich noch großzügig.
    Wenn Sally nicht geschnappt hätte, oder bellt wie verrückt, wenn die Tochter kommt, würde ich es dabei belassen.
    Klar schaut der Hund wie ich reagiere. Nur bin ich nicht in jeder Situation dabei gewesen. Und da es besonders in solchen Fällen zu Schwierigkeiten kommt, zeigt mir, dass keine Bindung da ist, da Sally sofort unsicher wird, da eben null Wissen um den Hund besteht, die Signale ignoriert werden und es dadurch eben stressig wird.
    Aber wie gesagt - meine Prognose: Evtl. die ersten paar Tage mehr Interesse, aber auf längere Sicht nicht. Kann ich ja auch akzeptieren. Aber ich kann nicht akzeptieren, wenn gemeint wird, dass der Hund gefälligst wie ein Automat zu funktionieren hat was wiederrum Stress auch für den Hund bedeuted.
    Daher kann ich es nicht einfach ad acta legen. Wäre mir auch lieber.


    lg
    pinga

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