mein kleiner hund

  • so nenn ich ihn, den anton. wie konnte das eigentlich passieren, dass dieser kleine köter sich so sehr in mein herz schleichen konnte?


    früher war ich davon überzeugt: ein hund? für mich? niemals! jede katze dieser welt, sehr gerne, aber bloß kein hund! die riechen und hören aufs wort, wie langweilig ist das denn. katzen sind unabhängig und haben ihren eigenen kopf, das sind tiere, mit denen ich unter einem dach leben wollte. aber kein hund, danke.


    viele unserer freunde haben hunde, da gibt es den labrador, der immer völlig durchdreht vor freude, wenn man ihm nur guten tag sagt. und der einem die klamotten vollhaart und überhaupt, wech, ich will das nicht. da gibt es die hütehündin im haus, die riecht so nach hund, uähhhh.


    drei mal am tag raus, bei wind und wetter? am ende noch in regenklamotten ohne jeden stil? nein danke. für mich kein hund, ich bin eine katzenfrau.


    es kam der tag, an dem sich unser leben schlagartig änderte. mein mann bekam eine schwere krankheit und nichts in unserem leben war mehr wie es vorher war. nachdem der erste schock darüber verwunden war, kam plötzlich - so ganz von hinten aus dem hinterhalt - leise die frage auf: ob nicht vielleicht doch ein hund ... ?


    wie es genau kam, weiß heute keiner mehr. wir sprachen immer öfter über hunde. vielleicht ist der labrador der freunde ja doch ganz süß und wenn man ihn begrüßt, ist es ja schon schön, wie der sich freut. und die hütehündin, die stinkt zwar, aber sie guckt so treu, schau mal. und der jack russell aus der wäscherei, den fand man ja schon immer süß.


    plötzlich sah man unterwegs ganz viele menschen mit hunden, und guck mal, der ist ja niedlich und der da, nee, der würde mir nicht so gefallen.


    wir fingen an zu suchen. als erstes fiel uns eine kleine griechische welpe ins auge, ein zuckerstück von einem hund. wir lernten sie in der pflegestelle kennen. alle wussten, wie wir wohnen, sehr städtisch, aber wir durften sie angucken kommen. alle waren sofort verliebt in die kleine hündin. am nächsten tag hieß es dann, der hund soll nicht in die stadt. große enttäuschung allerorten.


    wir suchten weiter und fuhren ins tierheim. dort schauten wir uns hunde aus, die uns gefielen, aber keiner passte zu uns. die wunderschöne dalmatiner-mix-hündin nagt katzen an, der süße mischling, der so frech dreinschaut, hat es nicht mit kindern. plötzlich kam mein kleiner sohn und sagte: guckt doch mal, da hinten hab ich noch einen ganz süßen hund gefunden.


    das war anton. ich schaute ihn an, und er war alles, was ich nicht wollte: rüde, schwarz und ein dackel drin. er guckt ja ganz nett. aber liebe auf den ersten blick war das nicht. hm. weiß nicht, mal sehen. wir gingen ein paar mal mit ihm gassi am tierheim und jedes mal, wenn wir wegfuhren, war da ein bißchen mehr gewachsen, wir sprachen nur noch über anton. nachdem er darauf getestet wurde, ob er katzenverträglich ist und ob er gesund ist, holten wir ihn zu uns nach hause.


    heute ist der fünfte tag, an dem anton bei uns wohnt, und ich weiß nicht, wie das passieren konnte, dass der kleine köter sich so in mein herz geschlichen hat. ich wollte doch nie einen hund. und jetzt liegt er da in seinem körbchen und schnaubst im schlaf und mir quillt das herz über vor liebe. jetzt schon. meine güte.


    ich bin so glücklich, dass wir ihn jetzt haben und ich frage mich noch viel mehr, wieso man eigentlich niemals einen hund wollte, wenn das doch so was tolles ist.


    an der regenjacke ohne stil arbeite ich noch ;-)


    vlg
    andrea

    • Neu

    Hi


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    • Das hast du sehr schön geschrieben !! Früher oder später ist es dir sch*** egal, wie du rum läufst, hauptsache es ist hundetauglich und du kannst mit deinem Hundi draussen Action machen :D


      Viel Spaß mit Anton !
      LG
      Melanie

    • Das ist wirklich süß geschrieben,.Ich gehe meisst schon so Klamotten kaufen das die Frage nach pflegeleicht,bequem,allwettertauglich und praktisch vor der Frage deas stils steht.Selbst meine Frisur hat sich dieser Norm angepasst.
      Mann kann die Süssen aber auch zum Fressen lieben.
      Viel Spass noch mit Anton
      L.G.
      Gangster

    • Ich finde eure Geschichte auch sehr schön. Es erinnert mich irgendwie an Mony, auch der ist so einer, den wir eigentlich nie wollten...aber er hat sich einfach in unser Herz geschlichen. Und jetzt würd ich ihn nieeee wieder hergeben (trotz seiner Macken) :D


      wünsche euch alles Gute! Übrigens ein sehr süßer Hund!

    • Hallo Andrea,


      ich finde deinen Beitrag sehr schön und einfühlsam.
      Es ist wirklich sehr komisch wie sehr die Muckels einem ans Herz wachsen aber auch unendlich schön.
      Meine Frau und ich wollten auch nie Hunde, obwohl wir sie immer mochten, weil wir gedacht haben das lässt sich mit der Arbeit nicht vereinbaren.


      Dann kam ein plötzlicher Sterbefall in unserer Familie und keine wusste wohin mit dem Hund der dort mit im Haushalt lebte.
      So trat unser kleiner Bobby in unser Leben, und damit auch eine absolute Freude.
      Mittlerweile sind noch zwei weitere dazu gekommen und wir könnten uns ein Leben ohne Hunde nicht mehr vorstellen.
      Es gibt nur wenige Sachen auf der Welt die schöner sind als diese Tiere die uns ihre ganze Liebe und Aufmerksamkeit schenken.


      Ich heiße dich herzlich in der Welt der Hundeverrückten willkommen, diese Tiere werden dich dein Leben nicht mehr loslassen.


      Schönen Gruß,
      Frank

    • Sehr schoen geschrieben.
      Ich glaube, den eigenen Hund liebt man ganz schnell wie ein eigenes Kind. Ich weiss auch nicht wieso das so ist. Aber die Hunde geben einem soviel. Alles, was sie haben. Und sie sind so ehrlich.
      Ich wuensche dir noch ganz viel Freude mit deinem Hund!

    • Liebe Andrea,


      diese Geschichte ist schön, anrührend und macht nachdenklich.


      Sie könnte auch von mir stammen - mein Spike kam eigentlich mehr durch Zufall in unsere Familie, ich hab vorher immer wahnsinnig viel gearbeitet, mich über allen möglichen Mist aufgeregt - die Arbeit (wirklich und im Kopf) nachhause genommen.


      Seit ich Spike-Maus mit meinem Bruder gemeinsam betreue haben sich viele Wahrnehmungen verschoben, ich freu mich wahnsinnig, wenn ich ihn abhole, wir machen tolle Sachen zusammen, ich hab viele nette neue Leute kennengelernt und vor allem .... vieles andere, was vorher wichtig war, relativiert sich, wenn der Kleine mich anschaut, ganz tief schnauft und seine Pfote auf mein Bein legt :roll: , dann ich alles andere nicht mehr so wichtig, weil Dich das Hundi bedingungslos liebt.


      Und übrigens: Ich hab Spike nun ein Jahr, Du glaubst gar nicht, mit welchen Waldschratklamotten ich jetzt rumrenne :D , Hauptsache praktisch - man gewöhnt sich dran und findet es toll, glaub mir.


      Vielen Dank für deinen schönen Bericht


      lg
      Karin und Spike

    • Wow, ist das eine einfühlsame Geschichte und so toll geschrieben :ua_respect2:


      Ich wünsche Euch viel Freude an Eurem kleinen Anton.


      LG Jacqueline

    • Hallo Andrea,


      ...hast Du klasse geschrieben.


      Und, ich kann Dich soo gut verstehen.


      War bei mir genau so, nur umgekehrt.
      Wir hatten immer Hunde.
      Katzen? Nein.


      Katzen stinken, machen Unordnung und sind frech.


      Nu ja.


      Inzwischen -weiss der Teufel wie- haben wir neben
      unserem Jimmy, ...drei Katzen.


      Mistviecher. :motz:


      Und weisst Du was?


      Ich liebe diese Banditen. :^^:
      Und hergeben tät ich sie niemals mehr.


      Komisch, gell?! :D


      liebe Grüsse ... Patrick

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