Kastration einer Hündin

  • Kurz und knapp ...


    Wie wirkt sich das Entfernen der Eierstöcke (und der Gebärmutter) auf die Hündin aus?


    Befindet sich die kastrierte Hündin nun dauerhaft im Anöstrus oder unterscheidet sich dieser Zustand vielleicht doch in bestimmten Punkten von dem Zustand, in dem sich eine kastrierte Hündin befindet?


    P.S.
    Was ich in diesem Thema nicht lesen möchte:
    "Meine Hündin hat sich nach der Kastration verändert/nicht verändert ..."
    "Welche Vor- bzw. Nachteile eine Kastration hat ..."


    Mir geht es ganz wertfrei, um das, was sich aus medizinischer Sicht im Körper der Hündin verändert.

  • Guck mal, ich habe das hier gefunden (http://www.kleintierpraxis-am-hafen.de/kastrationh.html:( :



    Auch hier steht noch etwas über die Gesundheit: http://www.tierarztpraxis-roga…nk_kastrationhuendin.html
    http://www.tierklinik-kaufunge…astration/kastration.html


    Ich habe mal bei G*** geguckt, aber insgesamt ist kaum was zu finden über die "medizinische Sicht".

  • Zitat

    Soweit ich weiß hängt das ganz stark von dem Zeitpunkt der Kastration ab, also zu welchem Zeitpunkt des Zyklus sie kastriert wurde.


    Hm, kommt mir irgendwie unlogisch vor :? (Ich hab da aber auch nicht wirklich Ahnung von)
    Denn wenn ich da rein logisch an die Frage rangehe, dann sind doch - egal wann kastriert - im Endeffekt doch immer "nur" die Eierstöcke weg :?


    Aber wenn es denn so wäre, wie würden sich die in den unterschiedlichen Phasen kastrierten Hündinnen unterscheiden und worauf könnte das zurückzuführen sein?

  • Zitat

    Irrtum !
    Bei der Kastration werden Eierstöcke u. Gebärmutter entfernt.


    Bei der Sterilisation werden die Eileiter durchtrennt.


    anke


    :?
    Hat hier jemand das Gegenteil behauptet?


    Bei der Kastration unterscheidet man übrigens zwischen Ovarioektomie und Ovariohysterektomie. Im ersten Fall werden nur die Eierstöcke entfernt, im zweiten die Eierstöcke und die Gebärmutter.

  • Yepp, zu spät gesehen ... dann kopiere ichs nochmal hier.


  • Was mich bei diesem Thema nach wie vor brennend interessiert ist die Frage nach dem 'Schutz' oder nicht vor Krebserkrankungen.
    Man liest immer mal wieder auf einigen Heilpraktikerseiten (ohne Link zur Quelle dieser Zahlen), dass eine Kastration zwar vor den Mamatumoren schützen kann (wenn sie früh genug durchgeführt wird) aber auf der anderen Seite eine gesteigerte Wahrscheinlichkeit für einige andere Tumore nach sich zieht.
    Kennt jemand hierzu eine fundierte Studie mit Fakten?
    Auch zum Thema Mamatumore konnte ich nur eine Studie aus den 60er Jahren finden in denen die bekannten Zahlen (vor der esten Hitze kastriert 0.5 (?) %ige Wahrscheinlichkeit an Mamatumoren zu erkranken, nach der esten Hitze 8% bei später als nach der 2. Hitze und unkastrierten Hündinnen 26%) durchgekaut werden. Da wünschte ich mir irgendwie auch neuere Zahlen die einsichtig sind.
    Und 'eine' Studie mit 'nur' 1000 Hunden finde ich für meinen Geschmack etwas wenig....
    Aber vielleicht erwarte ich da auch zu viel? Irgendwie geht mein 'alles wissen wollen' manchmal mit mir durch wenn es um Hundis geht. Will halt alles so richtig wie möglich machen. :???:


    Kayleigh ist im Moment 3 Monate alt, wenn es nach meiner Tierärtzin und vor allen Dingen nach meinem Mann geht wird sie nach der 1. Hitze kastriert. Ich bin eigentlich 'aus dem Bauch her' eher dagegen.
    Allerdings muss ich auch wieder sagen, dass jede unkastierte Hündin die ich kannte an einer eitrigen Gebärmutterentzündung oder Gesäugetumoren verstorben ist. Also war meine Nova frühkastriert... und verstarb an den Metastasen eines Milz-Hämangiosarkoms.....
    :kopfwand:

  • Zitat

    Östrogene werden in den Eierstöcken gebildet und auch die Gebärmutter trägt einen geringen Teil dazu bei. Normalerweise bedeutet eine Kastration, daß nur die Eierstöcke entfernt werden, oft wird aber gleich die Gebärmutter mit entnommen und damit jegliche Östrogenproduktion verhindert.


    Ich meine mal gelesen zu haben, dass - wenn auch in sehr geringem Umfang - Östrogene auch außerhalb der Eierstöcke und der Gebärmutter produziert werden können, wenn Androgene zur Umwandlung zur Verfügung stehen. :?


    Zitat

    In den Nebennierenrinden wird ständig Testosteron gebildet, welches nach Einstellen der Östrogenproduktion ansteigt


    Hm, das hab ich noch nirgendwo gelesen. Woraus resultiert dieser Anstieg des Testosterons?


    Zitat

    Häufigste Folgen des Mangels sind Knochen und Gelenkprobleme, durch verringerte Mineraleinlagerungen (ähnlich Osteoporose).


    Dazu habe ich auch hier (Kapitel 2.4.2 Hund) etwas gelesen:
    http://edoc.ub.uni-muenchen.de/6346/1/Ackermann_Dorothee.pdf
    Danach wird zwar diskutiert, ob es zu einem Knochendichteverlust nach einer Ovari(ohyste)ektomie einer Hündin kommt, allerdings scheint das hündische Skelett eher träge und individuell recht unterschiedlich auf eine verringerte Östrogenkonzentration zu reagieren.


    Zitat

    Der Zyklus einer intakten Hündin besteht aus vier Phasen in denen jedesmal ein anderes Hormon vorherrscht. Gesteuert wird das ganze über eine Art Rückkoppelungssystem, bei dem nicht nur die Eierstöcke, sondern auch das Gehirn mit Hipothalamus und Hirnanhangsdrüse beteiligt sind und das Gonatropin-Releasing Hormon (gnGH), das follikelstimulierende Hormon (FH), das luteinisierende Hormon (LH) Östrogen und Progesteron, wobei die beiden letzteren in den Eierstöcken gebildet werden. Produziert wird „nach Bedarf“ und immer im Einklang, sodaß kein Hormon überproduziert werden kann.


    Wobei es ja nur in der Zeit des Proöstrus und des Östrus (also in der Zeit der Läufigkeit) zu einem signifikanten Anstieg des Östrogens kommt. Ein Anstieg des Progesteron ist ab Eisprung bis zum Ende der Metöstrus zu vermerken. Während des Anöstrus (immerhin die Zeit, in der sich die Hündin die längste Zeit befindet), sowohl das Östrogen als auch das Progesteron keine wesentliche Rolle spielt.
    Aus diesem Umstand könnte man zumindest den Schluss ziehen, dass die angesprochenen Hormone in diesem Umfang (wie sie im Eierstock produziert werden) nur für die Zeit der sexuellen Aktivität von Bedeutung sind.

  • Zitat

    Denn wenn ich da rein logisch an die Frage rangehe, dann sind doch - egal wann kastriert - im Endeffekt doch immer "nur" die Eierstöcke weg grübel


    Ja. Aber die Umstellung durfte bei im im Östrus kastrierten Hündinnen schwerer fallen, als bei denen, die im Anöstrus kastriert werden, weshalb man ja auch im Allgemeinen in dieser Phase kastriert.

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