Kastration einer Hündin
-
-
Kurz und knapp ...
Wie wirkt sich das Entfernen der Eierstöcke (und der Gebärmutter) auf die Hündin aus?
Befindet sich die kastrierte Hündin nun dauerhaft im Anöstrus oder unterscheidet sich dieser Zustand vielleicht doch in bestimmten Punkten von dem Zustand, in dem sich eine kastrierte Hündin befindet?
P.S.
Was ich in diesem Thema nicht lesen möchte:
"Meine Hündin hat sich nach der Kastration verändert/nicht verändert ..."
"Welche Vor- bzw. Nachteile eine Kastration hat ..."Mir geht es ganz wertfrei, um das, was sich aus medizinischer Sicht im Körper der Hündin verändert.
-
- Vor einem Moment
- Neu
-
-
Soweit ich weiß hängt das ganz stark von dem Zeitpunkt der Kastration ab, also zu welchem Zeitpunkt des Zyklus sie kastriert wurde.
-
Guck mal, ich habe das hier gefunden (http://www.kleintierpraxis-am-hafen.de/kastrationh.html
ZitatBei einer Kastration werden die Keimdrüsen operativ entfernt, ...beim weiblichen die Eierstöcke. Durch diesen Eingriff wird die Produktion von Geschlechtshormonen verhindert und damit das Sexualverhalten komplett unterbunden.
Geschlechtshormone werden im Wachstum und bei der Ausreifung von Körper und Psyche benötigt. Daher erscheint es sinnvoll, diese Hormone zu belassen, bis die Tiere ausgereift, d. h. erwachsen sind.
Die körperliche Ausreifung ist noch später abgeschlossen: Bei Hunden kleiner Rassen geht man von einem Alter von etwa 2 Jahren aus, bei großen von 3 Jahren und mehr.Bei der Hündin werden durch einen Bauchschnitt beide Eierstöcke entfernt. Auch hier ist bis zum Ziehen der Wundfäden eine Schonung des Tieres erforderlich.
...
Harninkontinenz: Durch den Östrogenmangel kommt es bei etwa einem Drittel der Hündinnen in späteren Lebensjahren zu einer Inkontinenz. Es scheint so, dass die Inkontinenz nach Kastration vor der Pubertät seltener auftritt als nach Kastration nach der Pubertät. Allerdings tritt sie nach Frühkastration sehr viel heftiger auf als nach später erfolgtem Eingriff und ist auch schwerer zu behandeln. Die Behandlung erfolgt in der Regel medikamentös.
Im Jahr 2002 wurde von einer Kollegin aus Bielefeld eine Studie durchgeführt, die sich mit gesundheitlichen und verhaltensbedingten Folgen der Kastration beim Hund beschäftigt. Die Ergebnisse dieser Studie liegen jetzt vor.
Im Rahmen der Studie wurden die Eigentümer von etwa 1000 Hunden jeden Alters, vieler Rassen und beiderlei Geschlechts mittels eines Fragebogens nach körperlichen und psychischen Folgen der vorausgegangenen Kastration ihres Tieres befragt.
Durch diese Art der Befragung sind die Ergebnisse sicherlich nicht objektiv und stellen daher auch nicht die alleinseligmachende Wahrheit dar, aber sie zeigen doch Trends und Wahrscheinlichkeiten auf.Die Ergebnisse im Einzelnen:
Veränderungen bei Hündinnen:
1.gesundheitliche:
Fellveränderungen: 49 %
Gewichtszunahme: 44 %
vermehrter Hunger: 40 %
Harntröpfeln: 28 %2.Verhaltensänderungen:
größere Ausgeglichenheit: 51 %
aktiveres Verhalten: 22 %
lethargisches Verhalten: 15 %
geringere Aggressivität gegen andere Hündinnen: 12 %
erhöhte Aggressivität gegen andere Hündinnen: 9 %
erhöhte Aggressivität gegen andere Hunde allgemein: 11 %
...
3 % der Hunde beiderlei Geschlechts zeigen nach der Kastration eine verlängerte Wachstumsperiode, allerdings 35 % der Tiere, die zum Zeitpunkt der Kastration unter 6 Monate alt waren. Daher erscheint es nicht sinnvoll, bei Hunden zur Frühkastration zu raten.Auch hier steht noch etwas über die Gesundheit: http://www.tierarztpraxis-roga…nk_kastrationhuendin.html
http://www.tierklinik-kaufunge…astration/kastration.htmlIch habe mal bei G*** geguckt, aber insgesamt ist kaum was zu finden über die "medizinische Sicht".
-
Zitat
Soweit ich weiß hängt das ganz stark von dem Zeitpunkt der Kastration ab, also zu welchem Zeitpunkt des Zyklus sie kastriert wurde.
Hm, kommt mir irgendwie unlogisch vor :? (Ich hab da aber auch nicht wirklich Ahnung von)
Denn wenn ich da rein logisch an die Frage rangehe, dann sind doch - egal wann kastriert - im Endeffekt doch immer "nur" die Eierstöcke weg :?Aber wenn es denn so wäre, wie würden sich die in den unterschiedlichen Phasen kastrierten Hündinnen unterscheiden und worauf könnte das zurückzuführen sein?
-
Irrtum !
Bei der Kastration werden Eierstöcke u. Gebärmutter entfernt.Bei der Sterilisation werden die Eileiter durchtrennt.
anke
-
-
Zitat
Irrtum !
Bei der Kastration werden Eierstöcke u. Gebärmutter entfernt.Bei der Sterilisation werden die Eileiter durchtrennt.
anke
:?
Hat hier jemand das Gegenteil behauptet?Bei der Kastration unterscheidet man übrigens zwischen Ovarioektomie und Ovariohysterektomie. Im ersten Fall werden nur die Eierstöcke entfernt, im zweiten die Eierstöcke und die Gebärmutter.
-
Yepp, zu spät gesehen ... dann kopiere ichs nochmal hier.
ZitatSpät, aber ich habs noch gelesen ...
Das läßt sich n zwei Sätzen, bzw. mit Ja oder Nein nicht beantworten.
Östrogene werden in den Eierstöcken gebildet und auch die Gebärmutter trägt einen geringen Teil dazu bei. Normalerweise bedeutet eine Kastration, daß nur die Eierstöcke entfernt werden, oft wird aber gleich die Gebärmutter mit entnommen und damit jegliche Östrogenproduktion verhindert. In den Nebennierenrinden wird ständig Testosteron gebildet, welches nach Einstellen der Östrogenproduktion ansteigt (kann vermehrtes territoriales Verhalten oder „zickigkeit“ verstärken). Häufigste Folgen des Mangels sind Knochen und Gelenkprobleme, durch verringerte Mineraleinlagerungen (ähnlich Osteoporose).
Der Zyklus einer intakten Hündin besteht aus vier Phasen in denen jedesmal ein anderes Hormon vorherrscht. Gesteuert wird das ganze über eine Art Rückkoppelungssystem, bei dem nicht nur die Eierstöcke, sondern auch das Gehirn mit Hipothalamus und Hirnanhangsdrüse beteiligt sind und das Gonatropin-Releasing Hormon (gnGH), das follikelstimulierende Hormon (FH), das luteinisierende Hormon (LH) Östrogen und Progesteron, wobei die beiden letzteren in den Eierstöcken gebildet werden. Produziert wird „nach Bedarf“ und immer im Einklang, sodaß kein Hormon überproduziert werden kann.
Soweit mal kurz als Grundlage. Aber allein hiermit sollte schon verständlich sein, daß man nicht einfach nur ein Hormon ohne Folgen ausschaltet. Alles greift ineinander über und allein schon der Wechsel im Östrogen- und Testosteronspiegel bringt enorme Veränderungen mit sich.
Sicherlich gibt es Hunde, die äusserlich keine großen Veränderungen anzeigen, aber viele physische, wie psychische Probleme sind Folgen der Kastration, die nur nicht mit dieser in Zusammenhang gebracht werden.
Sollte ich was entscheidendes vergessen haben … die anderen „so gut informierten“ hier im Thread mögen mich ergänzen !!
Gruß, staffy
-
Was mich bei diesem Thema nach wie vor brennend interessiert ist die Frage nach dem 'Schutz' oder nicht vor Krebserkrankungen.
Man liest immer mal wieder auf einigen Heilpraktikerseiten (ohne Link zur Quelle dieser Zahlen), dass eine Kastration zwar vor den Mamatumoren schützen kann (wenn sie früh genug durchgeführt wird) aber auf der anderen Seite eine gesteigerte Wahrscheinlichkeit für einige andere Tumore nach sich zieht.
Kennt jemand hierzu eine fundierte Studie mit Fakten?
Auch zum Thema Mamatumore konnte ich nur eine Studie aus den 60er Jahren finden in denen die bekannten Zahlen (vor der esten Hitze kastriert 0.5 (?) %ige Wahrscheinlichkeit an Mamatumoren zu erkranken, nach der esten Hitze 8% bei später als nach der 2. Hitze und unkastrierten Hündinnen 26%) durchgekaut werden. Da wünschte ich mir irgendwie auch neuere Zahlen die einsichtig sind.
Und 'eine' Studie mit 'nur' 1000 Hunden finde ich für meinen Geschmack etwas wenig....
Aber vielleicht erwarte ich da auch zu viel? Irgendwie geht mein 'alles wissen wollen' manchmal mit mir durch wenn es um Hundis geht. Will halt alles so richtig wie möglich machen.Kayleigh ist im Moment 3 Monate alt, wenn es nach meiner Tierärtzin und vor allen Dingen nach meinem Mann geht wird sie nach der 1. Hitze kastriert. Ich bin eigentlich 'aus dem Bauch her' eher dagegen.
Allerdings muss ich auch wieder sagen, dass jede unkastierte Hündin die ich kannte an einer eitrigen Gebärmutterentzündung oder Gesäugetumoren verstorben ist. Also war meine Nova frühkastriert... und verstarb an den Metastasen eines Milz-Hämangiosarkoms.....
:kopfwand: -
Zitat
Östrogene werden in den Eierstöcken gebildet und auch die Gebärmutter trägt einen geringen Teil dazu bei. Normalerweise bedeutet eine Kastration, daß nur die Eierstöcke entfernt werden, oft wird aber gleich die Gebärmutter mit entnommen und damit jegliche Östrogenproduktion verhindert.
Ich meine mal gelesen zu haben, dass - wenn auch in sehr geringem Umfang - Östrogene auch außerhalb der Eierstöcke und der Gebärmutter produziert werden können, wenn Androgene zur Umwandlung zur Verfügung stehen. :?ZitatIn den Nebennierenrinden wird ständig Testosteron gebildet, welches nach Einstellen der Östrogenproduktion ansteigt
Hm, das hab ich noch nirgendwo gelesen. Woraus resultiert dieser Anstieg des Testosterons?ZitatHäufigste Folgen des Mangels sind Knochen und Gelenkprobleme, durch verringerte Mineraleinlagerungen (ähnlich Osteoporose).
Dazu habe ich auch hier (Kapitel 2.4.2 Hund) etwas gelesen:
http://edoc.ub.uni-muenchen.de/6346/1/Ackermann_Dorothee.pdf
Danach wird zwar diskutiert, ob es zu einem Knochendichteverlust nach einer Ovari(ohyste)ektomie einer Hündin kommt, allerdings scheint das hündische Skelett eher träge und individuell recht unterschiedlich auf eine verringerte Östrogenkonzentration zu reagieren.ZitatDer Zyklus einer intakten Hündin besteht aus vier Phasen in denen jedesmal ein anderes Hormon vorherrscht. Gesteuert wird das ganze über eine Art Rückkoppelungssystem, bei dem nicht nur die Eierstöcke, sondern auch das Gehirn mit Hipothalamus und Hirnanhangsdrüse beteiligt sind und das Gonatropin-Releasing Hormon (gnGH), das follikelstimulierende Hormon (FH), das luteinisierende Hormon (LH) Östrogen und Progesteron, wobei die beiden letzteren in den Eierstöcken gebildet werden. Produziert wird „nach Bedarf“ und immer im Einklang, sodaß kein Hormon überproduziert werden kann.
Wobei es ja nur in der Zeit des Proöstrus und des Östrus (also in der Zeit der Läufigkeit) zu einem signifikanten Anstieg des Östrogens kommt. Ein Anstieg des Progesteron ist ab Eisprung bis zum Ende der Metöstrus zu vermerken. Während des Anöstrus (immerhin die Zeit, in der sich die Hündin die längste Zeit befindet), sowohl das Östrogen als auch das Progesteron keine wesentliche Rolle spielt.
Aus diesem Umstand könnte man zumindest den Schluss ziehen, dass die angesprochenen Hormone in diesem Umfang (wie sie im Eierstock produziert werden) nur für die Zeit der sexuellen Aktivität von Bedeutung sind. -
Zitat
Denn wenn ich da rein logisch an die Frage rangehe, dann sind doch - egal wann kastriert - im Endeffekt doch immer "nur" die Eierstöcke weg grübel
Ja. Aber die Umstellung durfte bei im im Östrus kastrierten Hündinnen schwerer fallen, als bei denen, die im Anöstrus kastriert werden, weshalb man ja auch im Allgemeinen in dieser Phase kastriert.
-
- Vor einem Moment
- Neu
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!