• Hi ihr lieben Foris, Liebhaber, Halter und Züchter dieser Rassen.
    Und natürlich auch an alle Anderen, sowie Leute die Fragen stellen wollen :)


    Aufgrund von mehreren Aussagen, thesen, Fragen und Auseinandersetzungen von BC und Aussiehaltern habe ich mir mal gedacht, ich frage bei euch nach wie IHR über dieses Thema denkt.


    Also Vor und Nachteile bzw. vergleiche beider Rassen, wie siehts aus?
    Was ist gut und toll an BC und Aussies, was nicht?
    Wie bzw. was kann man vergleichen, was ist absolut unterschiedlich?


    Welcher ist besser als Familien oder Sporthund zu halten? Welcher wäre besser als Therapiehund geeignet? Und worin unterscheidet sich die ART der Arbeit am Vieh?


    Thesen:
    -Der Aussie ist zu Eigenmenschen bezogen und neigt zum verbellen und wäre überhaupt nicht für die Therapiehundearbeit geeignet!
    - Aussies sind sehr wohl als Therapiehunde geeignet, sie mögen es nur nicht immer direkt geknutscht und von jedem gekuschelt zu werden!
    - Aussies neigen zu verbellen/bellen.
    - Aussies sind zu nah am Vieh und neigen zum Zwicken und beißen, was sich auch auf die Umwelt des Familienaussies übertragen lässt.
    - BC, brauchen so extrem viel Power das der schmale Grat sie zu Überstimulieren schwierig zu treffen ist!
    - BC, neigen dazu absolut Ängstlich zu sein, sind oft nervöse Wracks
    - BC, durch ihre Ängstlichkeitsneigung, sind BC schnell Angstaggressiv
    - BC, drücken zu Aggressiv und ihre körpersprache kommt oft schlecht an und wird von anderen Hunden und HH falsch verstanden
    -BC, sollten nicht als Therapiehunde eingesetzt werden, weil sie zu oft zu nervös sind und nicht gerne stillsitzen
    - BC gehören NUR in Hände die auch mit den Hunden hüten wollen
    - Einmal Aussie immer Aussi vs. Einmal BC immer BC!
    -> spricht: BC sind besser als Aussies, Aussies sind besser als BC als Familienhunde, als Sporthunde, als Therapiehunde, als Hütehunde, etc.


    Ich weiß, das sind alles äußerst offen und flapsig gestellte Fragen und extrem gestellte Thesen, die sollen aber nur Ideen und Anregungen sowie Diskussionsstoff liefern.
    Übrigends alles Thesen die ich wirklich im Zuge dieser Diskussionen, Unterhaltungen und Auseinandersetzungen zwischen Haltern dieser Rassen gehört habe, sowie von Hundesportlern, Trainern oder anderen Hundehaltern.
    Das heißt NICHT das ich die richtig finde oder sonstwas, habs nur zusammengefasst um euch an der Diskussion teilhaben zu lassen.


    Natürlich nicht ganz uneigennützig, mich interessiert dieses Thema brennend da der BC immer zu einem meiner Traumhunde gehörte ich aber aus Vorsicht eben überlegt habe als Kompromiss einen Aussie anzuschaffen. Mir wurde aber schon von vielen davon abgeraten*g*
    Also interessiert mich diese Diskussion natürlich auch persönlich :)


    Nina

    • Neu

    Hi


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    • Durch meine Hundeschule werde ich ja viel mit den Rassen und auch den Beweggründen des Kaufes konfrontiert.


      Zunächste möchte ich mal auf die Variante Aussie als "Border-Light-Version" eingehen. Es gibt eine Menge Menschen, die den Border wegen seines Aussehens und seiner Gelehrigkeit toll finden. Für diese ist der Aussie tatsächlich oft eine Alternative, denn sie wissen oft nicht um das sehr weichführige Wesen des Border Collies. In dieser Hinsicht unterscheiden sich die beiden Rassen schonmal. Wenn ein Käufer um diesen Umstand nicht weiß, dann ist er oft mit dem Aussie tatsächlich ganz gut beraten. Ich kenne aber auch einige Leute, die mit dem vermeintlichen "Border-Light" nicht das bekommen haben, was sie sich gewünscht haben. Denn der Aussie ist zwar auch ein Hund fürs Vieh, aber ein ganz anderes Naturell. Und das spiegelt sich eben bei beiden Rassen auch im Alltag wieder. Schon die oft vorhandene Bellfreudigkeit beim Aussie lässt so manchen Besitzer ein wenig unerfreut werden.


      Aussies neigen tatsächlich dazu in Stress-Situationen zu bellen, oft gehört es bei ihnen auch zum "guten Ton" beim Spiel etc... Das heißt natürlich nicht, dass ein Border sowas nicht auch tut (meine Chill redet auch gern), aber das ist nicht in der Ausprägung anzutreffen wie es beim Aussie häufiger mal ist.


      Aussies arbeiten am Vieh tatsächlich näher und mit mehr Körpereinsatz als der Border Collie. Daraus aber abzuleiten, dass er sich deshalb bei seiner Familie nicht benehmen kann, ist für mich eher eine Ausrede von all denjenigen, die ihren Hund nicht erzogen bekommen als eine Folge des Hüteinstinkts.


      Border Collies brauche nicht mehr oder weniger "Power" als jeder andere Hund auch. Sie haben eben das "Manko", dass sie nur auf eine Art tatsächlich gearbeitet werden können.


      Border Collies sind sensibler als der Aussie. Schussängstlichkeit hat damit aber nichts zu tun. Das kenne ich beim Aussie genauso wie beim Border. Das hat eher was mit Wesen und Aufzucht zu tun.


      Aussies und Border Collies haben rassetypisch eine etwas andere Art auf andere Hunde zuzugehen. Während der Border Collie eher ersteinmal ein wenig Distanz gewahrt haben möchte, ist der Aussie da schon eher zu Körperkontakt bereit. Ob sie mit anderen Hunden kommunzieren können, hängt eher davon ab, ob sie vernünftig sozialisiert wurden.


      Keine der beiden Rassen ist besser oder schlechter. Sie sind eben unterschiedlich. Ich wüsste für mich, dass ein Aussie nicht "mein" Typ Hund ist. Aber ich stehe auch auf Spitze und das können auch eine Menge Leute gar nicht nachvollziehen :D


      Bei beiden Rassen möchte ich noch darauf hinweisen, dass es mittlerweile ein erheblicher Unterschied ist, ob ich mir einen Hund aus Arbeitslinie oder Showlinie zulege!


      Ein wirklich starkes Wesen (nicht im Sinne von schwerführig) habe ich bisher eher bei den Hunden aus Arbeitslinie erlebt. Beim Aussie ja leider kaum noch anzutreffen... :/


      Viele Grüße
      Corinna

    • Hallo,


      ich würde mich freuen, wenn hier noch viel geschrieben wird;
      interessiert mich sehr, da unsere Amy eine Mischung dieser beiden Rassen ist :D . Ich hab schon oft überlegt, welche Eigenschaften sie eher hat, optisch kommt bei ihr der Border Collie durch.


      LG Jana

    • @ Corinna: Daumen hoch- wunderbar aufgeführt!


      Was noch dazu kommt ist der nicht gerade kleine Schutztrieb des Aussies, was ich gerade bei meinem Kurzen zu spüren bekomme- ich weiß nicht wie es da beim BC allgemein aussieht. Die BCs die ichkenne haben keinen derart ausgeprägten Schutztrieb...


      Und ich unterstreiche voll und ganz das oben geschriebene was die "Leichtführigkeit" des Aussies angeht- ich habe eine Hündin aus reiner Hütelinie und die ist wirklich "wesensfest". Gern "überdenkt" sie meine Kommandos und dann würde Madamchen selbst entscheiden ob das nun in dieser Situation angebracht ist oder nicht- sie ist ein Hund dem ich ständig zeigen muss, dass ich sehr wohl weiß und wil was ich möchte...


      Mein Kleener kommt aus ner gesunden Mischung Arbeit+Show (wenn es sowas gibt...)
      Er ist schnell überfordert, trotz guter Sozialisation- liegt ein Stück weit am Alter.


      Er reagiert dann "über". Kommt Alter kommt Weisheit...


      Dafür ist er wunderbar feinführig, der dieser rasse zugeschriebene "Will to please" ist bei ihm deutlich zu finden. Bei Celine nur wenn sie mag.


      Was beide gemeinsam haben ist die schnelle Auffassungsgabe und das Selbstständige Handeln. Kann ein Segen sein, kann aber auch ne Katastrophe sein.


      Bsp.
      Wir "renovierten" den aussenstall, eine junge Haflinger Stute kam immer wieder cshauen was wir da so machen und fand es dann irgendwann gaaanz lustig unsere Wasserflaschen (Glas, mit Sprudel) umzukegeln.


      Ich bin dreimal hin um sie wegzuscheuchen. Beim vierten Mal schoß ein cshwarzer Blitz aus dem schatten auf das Pferd zu und übernahm das- Folge: ein Tritt aus vollem Galopp ins Gesicht meiner Hündin.


      Man muss also immer allgegenwärtig sein und ziemlich weit vorausdenken.


      ie sagt meine Züchterin immer so schön: Es ist keine Schande von einem Aussie an die wand gespielt zu werden.


      Aber da stehen BCs nicht nach..


      Beide Rassen sind unheimlich pfiffig und damit kommt nicht jeder zu Recht...

    • Wow Corinna,


      besser hätte es niemand erklären können. (das gibt 100 Punkte extra)


      :applaus: :2thumbs: :2thumbs:


      Schönes thema Nina, doch ich glaube kaum, dass man noch viel dazu sagen kann. Corinna sagte ja alles.

    • Zitat

      @ Corinna: Daumen hoch- wunderbar aufgeführt!


      Was noch dazu kommt ist der nicht gerade kleine Schutztrieb des Aussies, was ich gerade bei meinem Kurzen zu spüren bekomme- ich weiß nicht wie es da beim BC allgemein aussieht. Die BCs die ichkenne haben keinen derart ausgeprägten Schutztrieb...


      Ja, das muss man unbedingt auch erwähnen! Der Border Collie hat (bzw. sollte haben) gar keinen Schutzinstinkt. Der liebt alle Menschen und würde das Vieh auch gegen fremde nicht verteidigen, sondern eher sofort einen "Jagdpartner" darin erkennen, mit dem im Zweifel auch sofort zusammenarbeitet.


      Meine Border Collies bellen z.B., wenn ich Besuch bekomme, aber eigentlich nur, um ihn dann freudig zu begrüßen. =)


      Viele Grüße
      Corinna

    • Deine Antwort ist echt spitze.


      Vor allem weil es soviel gibt die sagen, dass man einen dieser Hunde nur mit Schafen halten kann. Hab auch schon einige Male mitbekommen, dass diese Hunde auch gute Familienhunde sein können, wenn man genügend mit Ihnen unternimmt. Und vor allem ist sicher die Erziehung auch so eine Sache.


      Ich bekomme am 18.10.08 einen Border Collie-Aussie Mix. Bin gespannt wie sich der entpuppt und entwickelt. Darf aber gleich schon ab Anfang an in die Welpenspielstunde. Werde natürlich noch über ihn berichten.


      Liebe Grüße aus Tirol
      Janine

    • Zitat

      Deine Antwort ist echt spitze.


      Vor allem weil es soviel gibt die sagen, dass man einen dieser Hunde nur mit Schafen halten kann. Hab auch schon einige Male mitbekommen, dass diese Hunde auch gute Familienhunde sein können, wenn man genügend mit Ihnen unternimmt. Und vor allem ist sicher die Erziehung auch so eine Sache.


      hö? :???:


      ->

      Zitat

      Border Collies brauche nicht mehr oder weniger "Power" als jeder andere Hund auch. Sie haben eben das "Manko", dass sie nur auf eine Art tatsächlich gearbeitet werden können.

    • Also einige Aussagen kann ich nicht so bestätigen.


      Mach das mal ohne Zitatfunktion.


      "Aussie neigen zum verbellen" "Aussies neigen tatsächlich dazu in Stress-Situationen zu bellen, oft gehört es bei ihnen auch zum "guten Ton" beim Spiel etc... Das heißt natürlich nicht, dass ein Border sowas nicht auch tut (meine Chill redet auch gern), aber das ist nicht in der Ausprägung anzutreffen wie es beim Aussie häufiger mal ist."
      Kann ich nicht bestätigen. Egal ob bei der Arbeit oder in der "Freizeit". Ich bin der Meinung sie bellen nicht mehr oder weniger als andere Rassen. Eine besondere Bellfreudigkeit konnte ich nicht feststellen. Ich glaube das liegt oft an den Besitzern, die ihre Aussies zu hyperaktiven Hunden erziehen und sie nicht entsprechend geistig fordern. Selbiges habe ich auch schon bei BC gesehen.


      "Aussies arbeiten am Vieh tatsächlich näher und mit mehr Körpereinsatz als der Border Collie. Daraus aber abzuleiten, dass er sich deshalb bei seiner Familie nicht benehmen kann, ist für mich eher eine Ausrede von all denjenigen, die ihren Hund nicht erzogen bekommen als eine Folge des Hüteinstinkts."Das ist eine Frage des Trainigs ob der Aussi nah oder etwas entfernt vom Vieh arbeitet und es kommt auf die Art des Viehs an. Bei Rindern ist eine gewisse Agressivität gefordert, bei leichtflüchtigen Schafen natürlich mehr Abstand und Sensibilität.


      "Border Collies sind sensibler als der Aussie. Schussängstlichkeit hat damit aber nichts zu tun. Das kenne ich beim Aussie genauso wie beim Border. Das hat eher was mit Wesen und Aufzucht zu tun."Sensibler bezogen auf was?


      "Ein wirklich starkes Wesen (nicht im Sinne von schwerführig) habe ich bisher eher bei den Hunden aus Arbeitslinie erlebt. Beim Aussie ja leider kaum noch anzutreffen... " Dies ist dem Umstand zu verdanken das der Schwerpunkt vom hiesigen Zuchtverein CASD im Ausstellungswesen liegt und der Hund immer mehr zum vermeintlichen Familienhund verkümmert.


      Ich kenne mich nicht sehr gut mit BC aus, ich kenne ihn aber nur als Spezialisten, aber der Aussi ist in seinem Ursprungssinn ein Arbeitshund der vielseitig einsetzbar sein soll. Egal ob an Rindern, Schafe oder Enten.

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