"Belästigung" von Hunden im ÖPNV

  • Es gibt immer Leute in öffentlichen Verkehrsmitteln, die ohne zu fragen Kontakt zu fremden Hunden aufnehmen, sei es in Form von dämlichen Geräuschen, Gesten oder sogar ganz dreist: Den Hund einfach anfassen oder sich von ihm ablecken lassen. Gerade bei Hunden, die besonders "süß" auf andere wirken, passiert das sehr häufig, so wie bei meinem. Mittlerweile bin ich deswegen echt richtig angekotzt, wenn ich ehrlich bin. Ich fasse ja auch nicht wildfremde Kinder an, doch Hunde werden leider von vielen, dummen Menschen als Allgemeingut angesehen. Doch wie reagiert man richtig? Mein Hund zeigt nur sehr selten Misstrauen gegenüber solchen aufdringlichen Leuten, es sei denn sie wirken irgendwie aggressiv oder ähnliches. Aber es ist sowieso klar, dass es meine Aufgabe ist, ihn vor solchen Leuten "abzuschirmen", was umso schwerer ist, wenn er voll auf die Annäherungen anspringt. Vielleicht kennt ihr das ja. Man versucht den Leuten freundlich zu sagen, dass sie bitte den Hund in Ruhe lassen sollen. Viele reagieren sofort beleidigt, wütend, oder, was mir auch schon passiert ist, richtig aggressiv. Ich war mit meinem Freund und unserem Hund in der S-Bahn und zwei ältere Männer mit Schnaps-Fahne fingen an, unseren Hund zu "belästigen", mit Geräuschen, Anfassen, etc. Mein Freund, in der in der Hinsicht etwas "deutlicher" als ich ist, sagte irgendetwas wie "Jetzt reicht's auch mal, lassen Sie jetzt bitte meinen Hund in Ruhe!" Sofort wurde er beschimpft "Du Scheiß-Schwuchtel!", usw., und ich konnte nur mit etwas unangebrachter Schlichterei verhindern, dass mein Freund "auf's Maul" bekommen hätte. Soviel zum Thema "Den Leuten freundlich sagen, dass sie den Hund in Ruhe lassen sollen"... Man will ja den Hundehass und den Hass gegenüber Hundehaltern, der ja in unserer Gesellschaft existiert, nicht noch weiter schüren, aber man kann doch nicht immer nur einstecken und alles über sich und seinen Hund ergehen lassen. Es gibt natürlich auch höfliche Menschen, die nett fragen, ob sie den Hund mal streicheln dürfen, oft auch Kinder. Wenn ich und mein Hund das dann gerade wollen und uns die Person sympathisch ist, ist es ja auch okay. Nur dann ist es vielleicht in anderen Situationen noch schwieriger für den Hund, zu lernen, dass er nicht darauf "anspringen" soll. Wie verhaltet ihr euch in solchen Situationen? Habt ihr schon mal so heftige Erlebnisse wie ich und mein Freund gehabt? Wie steht ihr generell zu dem Thema? Und: Wie kann man dem Hund beibringen, wann er auf Annäherungen "anspringen" darf und wann nicht? Kann man ihm vielleicht ein Kommando beibringen wie "Ja, ist okay", so dass er sich vorher sozusagen eine "Erlaubnis" abholen muss? Oder auch eines, damit er auf "Abwehr" geht? Ich weiß, das sind viele Fragen auf einmal, aber das Thema beschäftigt mich wirklich sehr, da sowas fast auf jeder Fahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln in irgendeiner Form vorkommt und ich jedesmal im nervlichen Stress bin.

  • Ich persoenlich freue mich eigentlich wenn Fremde positives Interesse an meinen Hunden zeigen.....warum sollte mich das aergern oder stoeren?


    Was mich manchmal ein wenig aergert ist wenn Kinder ungefragt & unkontrolliert auf meine Hunde zugerannt kommen....am besten noch laut kreischend und umarmen wollen. Da sollten die Eltern natuerlich mehr hinter her sein und Kindern einblaeuen das fremde Hunde nur nach Anfragen und dem OK vom Halter angefasst werden duerfen.


    Aber da ich keinerlei Einfluss auf Fremde habe richte ich mein Augenmerk darauf das meine Hunde eben gut sozialisiert sind und konditioniere sie dahingehend das sie recht unerschrocken sind......und ein Hund der in einer U-Bahn etc mitgenommen wird sollte definitiv gut genug erzogen sein eine fremde Hand die ihn antatscht nicht zu beissen...ansonsten gehoert ihm ein Maulkorb verpasst :)

  • Gut, jeder denkt darüber anders. Aber ich möchte nun mal einfach nicht, dass jemand meinen Hund ohne meine Erlaubnis anfässt oder sonstwie terrorisiert. Positives Interesse, na klar, aber dann bitte vorher fragen und nicht auf so eine distanzlose, teilweise besitzergreifende Art.


    Das Problem mit dem Beissen habe ich sowieso nicht, mein Hund ist eher etwas zu lieb, als zu böse... ;)

  • Wenn die Leute nett fragen, ob sie den Hund mal streicheln dürfen (und mir einigermaßen ok vorkommen) dann ist das meißtens ok. Wenn die aber den Hund schon richtig bedrängen und denken, dass es ihr gefällt und einfach nicht aufhören wollen, dann geht mir das auch ziemlich auf die nerven!

  • Zitat

    Wenn die Leute nett fragen, ob sie den Hund mal streicheln dürfen (und mir einigermaßen ok vorkommen) dann ist das meißtens ok. Wenn die aber den Hund schon richtig bedrängen und denken, dass es ihr gefällt und einfach nicht aufhören wollen, dann geht mir das auch ziemlich auf die nerven!


    Genau das meine ich ja, das mit dem Bedrängen und sow...

  • Meine liegen in der Bahn fast immer so, das keiner an sie ran kommt. Nicht ohne Fragen. Heißt sie liegen zw. meinen Beinen oder ich habe meine Beine vor ihnen. Werden sie gelockt, reagieren beide mittlerweile nicht mehr bzw. Pepper fragt, ob sie hindarf (ja ich weiß, menschlich gesprochen, aber ich denke ihr wisst, was ich meine). Und solange ich nicht gefragt werde von den Leuten, schüttel ich für Pepper den Kopf und das war's.


    Mein Problem dabei ist noch immer Lee. SIE darf entscheiden und ich werde es nicht zu lassen das irgendwelche Herrschaften sie einfach antatschen, wenn sie es nicht will.

  • Ja ich kenne das Problem auch, und bei mir geht es leider oft auch etwas weiter in dem Leute ungefragt füttern, da er ja sooooooo dünn ist.
    Ich habe kein Proble beantworte gerne Fragen und gott sei Dank geht meiner eher auf abstand, Windhund eben.


    Aber wenn es Tag sind an denen ich es nicht will weil ich mit ihm arbeite oder ich und er nicht gut drauf sind dann bekommt er ne Maulschlaufe oder nen halti drauf.....die meisten halten das für nen Maulkorb und Hunde mit maulkorb sind böse dann hat man auch ruhe.

  • Theoretisch kann man froh sein, wenn Leute positiv gestimmt sind. Die Einstellung hatte ich auch immer. Aber ich gebe dir Recht, es nervt oft. Gerade mit meinem kleinen Welpen. Er soll lernen andere Leute zu ignorieren, aber wenn er dauernd betüddelt wird, ist das echt ein Kampf gegen Windmühlen. Ganz grausam, die Leute die schnell was zustecken wollen und ewig diskutieren, warum ich das nicht möchte. Selbst ein nettes darauf hinweisen, bitte vorher zu fragen, wird nur angepisst quittiert.


    Wenn ich unterwegs bin, irgendwo an der Kasse oder am Bankautomaten stehe, will ich nicht, dass hinter meinem Rücken mein Hund betüddelt wird. Oder Kinder auf ihn losgelassen werden, als wärs ein nettes Plüschi. Letztens lief ein Mann mit seinem Sohn hinter mir her und meinte, sein Sohn wolle den Hund mal streicheln, ich möge bitte warten. Kein Fragen ob ich das möchte, sondern einfach diese Aufforderung dass mein Hund bitteschön zur Verfügung zu stehen hat.


    Aber genauso erschreckend finde ich es, wenn Leute erschreckt zur Seite springen, weil sie Angst kriegen wenn sie ihn sehen. Hier gibt es verdammt viele Hundephobiker, für die sogar ein Welpe ausreicht, um das schlottern zu bekommen. (Lol, sogar mal ein obercooler krasser Ghetto-Jugendlicher, der im Bus nicht an mir vorbei wollte, als ich am Gang saß mit Bubi auf dem Schoß)


    Beides ist anstrengend...die Hundehasser bzw. die die Angst haben und die, die super aufdringlich sind.

  • Zitat

    Werden sie gelockt, reagieren beide mittlerweile nicht mehr bzw. Pepper fragt, ob sie hindarf (ja ich weiß, menschlich gesprochen, aber ich denke ihr wisst, was ich meine).


    Wie hast Pepper beigebracht, dass sie dich "fragt"?



    Shandra: Das mit dem Maulkorb ist generell keine schlechte Idee. Habe nur leider schon mal mit dem Hund einer Bekannten (ein richtig großer, kräftiger Rüde, der nicht gerade wie ein Kuschelbärchen aussieht) erlebt, dass wir mit ihm im Bus saßen und er nen Maulkorb umhatte. Hinter uns saß eine Gruppe besoffener Halbstarker, von denen der eine der Meinung war, er müsse dem Hund jetzt mal unbedingt an die Eier fassen und sich darüber beäumeln. Der Hund war in dem Moment wehrlos durch den Maulkorb. Der Typ hörte einfach nicht auf zu stressen, obwohl wir es ihm mehr als deutlich sagten. Meine Freundin "drohte" dann damit, den Maulkorb abzumachen, obwohl ihr Hund eigentlich überhaupt nicht bissig ist, aber es war halt ein Mittel zum Zweck, das zu sagen. Seine Kumpels sorgten dann dafür, dass er den Hund endlich in Ruhe ließ. Naja.

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