11-jähriger Schäferhund ist wild auf Spielzeug

  • Hallo erstmal,


    haben ja aus dem Tierheim einen 11-jährigen Schäferhund geholt.


    Nun ist es so, wenn man mit ihm spielt (egal ob Bällchen, Stöckchen, Kong etc), kann man ihm das spielzeug wegnehmen, aber er wird direkt ungeduldig.
    Wenn ich den Ball in der Hand halte, springt er danach, schnappt nach dem Spielzeug.
    Wenn ich laut "NEIN" sage, steht er kurz still und fängt dann an zu fiepen und springt dann wieder nach dem spielzeug.


    bei Leckerchen war es genauso, nur dass wir das jetzt so machen, dass er kein Leckerchen mehr aus der hand bekommt, sondern das leckerchen gezeigt bekommt, ich eine faust mache und es vor ihm auf den boden lege....


    kann es sein, dass er so wild ist, weil früher (11JAhre Zwingerhaltung) nicht so oft mit ihm gespielt worden ist??


    Kann man das irgendwie eindämmen mit dem schnappen nach dem spielzeug??

  • Hallo,
    wenn er anfängt zu schnappen das Spiel abbrechen, Spielzeug weg tun und warten bis er sich beruhigt hat.
    Bei den Leckerchen habe ich die Anfangszeit die halbe Hand mit ins Maul getan damit sie "zärtlicher" wurden.

  • Beim Ballspielen, wenn er danach schnappt, Ball ab in die Jackentasche und einfach weiter laufen...


    Leckerchen würde ich bei von der ausgestreckten Handfläche geben, bis er etwas sanfter wird...

  • Hallo,


    genau wie bei allen anderen Sachen heißt es hier üben, üben, üben und nicht übertreiben!


    Bloß weil der Hund schon 11 Jahre alt ist, heißt es ja nicht, dass er nicht so ungeduldig wie ein junger Hund ist!
    Gerade weil er seine Lebenszeit im Zwinger verbracht hat.


    Spiel sollte immer kontrolliert ablaufen: Du beginnst das Spiel- Du beendest das Spiel, Ausgabe der Spielzeugs ist jederzeit möglich (ggf. durch Tausch). Dies scheint bei euch der Fall zu sein.


    Ich würde auch nie einen Ball einfach so werfen, sondern dem Hund vorher etwas abverlangen, wie für ein Leckerlie. Ein Ballwurf wird von vielen Hunde genauso hoch oder höher als ein Leckerlie eingeschätzt.


    Wenn du das nicht machst, fragt sich der Hund warum er auf deinen Wurf warten soll?!


    Außerdem solltest du dem Hund langsam dran gewöhnen zu arbeiten, also das er auch etwas macht wenn er den Ball in dem Moment nicht sieht.


    So gehst du vor:


    Beginne mit dem Spiel wenn du es willst. Ich würde mir den Ball/Dummie unbemerkt unter die Achsel klemmen, eine kleine Übung abverlangen (Grundgehorsam oder einen Trick), loben und zur Belohnung das Spielzeug werfen.


    Wenn dein Hund es dir wieder bringt, aufnehmen (langsam und nahe am Körper, alles andere reizt den Hund danach zu schnappen!), gerade hinstellen, das Spielzeug dabei dicht am Körper halten (ggf. die andere Hand ausgestreckt als "Stopp-Signal" entgegenstrecken), eine Übung verlangen, loben und als Belohnung werfen.


    Am Anfang wirklich nur kurze Übungen machen: z.B. Sitz und dann gleich belohnen!
    Die Dauer langsam steigern, immer soviel, das sich dein Hund nicht aufregt.
    Sollte er das tun hats du zu lange gewartet, du darfst dann auf keinen Fall werfen, sonst belohnst du ihn für dieses Verhalten (Aufstehen, Springen, Bellen, Schnappen, Jaulen)


    Sollte sich dein Hund nicht beherschen können, wird das Spiel abgebrochen: Spielzeug wegstecken und den Hund ignorieren, wenn er bettelt.


    Vielleicht startest du mit einem Spielzeug was er nicht ganz so toll findet, das DU den Ablauf wirklich drin hast.


    Jegliche Kommandos würde ich immer wieder auflösen (einmal Sitz ist eigentlich Sitz so lange, bis ich was anderes sage). Also z.B. Kommando Sitz, Hund setzt sich hin, loben, Kommando zum Auflösen geben (Auf, Lauf ect.) und das Spielzeug werfen.



    Dein Hund zeigt dieses Verhalten, weil er nicht weiß, was er anderes machen soll.
    D.h. auch wenn du ein Abbruchsignal gibst (Nein, Aus, Pfui) und er darauf reagiert, was soll er statt dessen tun?


    Weil er das nicht weiß (und wegen der Aufregung beim Spiel) fällt er immer wieder in sein altes Verhaltensmuster zurück.


    Hier bist du gefragt mit Alternativverhalten (Übung oben) anbieten.


    Viel Spass beim Üben!!!

  • wow! danke für die hilfreichen antworten....wird direkt heute nachmittag umgesetzt :D


    da kann man mal wieder sehen, dass der fehler beim menschen liegt :headbash:


    danke :gut:

  • Meine waren - und sind es auch heute manchmal noch - beide auch so flippig, wenns um Leckerchen ging.


    Habs so gelöst, dass sie erst sitzen müssen um sich zu beruhigen, dann aus der flachen Hand das Leckerchen von unten kommend hinhalten.


    Inzwischen können sie auch sehr vorsichtig was ganz kleines nehmen, was ich zwischen den Fingern halte.


    Ging eigentlich ganz schnell, dass sie kapiert haben wie es geht........wird geschnappt, gibts nix.


    LG, Doris

  • Zitat

    Hallo erstmal,


    haben ja aus dem Tierheim einen 11-jährigen Schäferhund geholt.


    Nun ist es so, wenn man mit ihm spielt (egal ob Bällchen, Stöckchen, Kong etc), kann man ihm das spielzeug wegnehmen, aber er wird direkt ungeduldig.
    Wenn ich den Ball in der Hand halte, springt er danach, schnappt nach dem Spielzeug.


    Hallo
    Erstmal: (Scherz!) Falsches Forum!!
    Du hast keine wirklichen Probleme mit dem Hund ;-)
    Ein 11-Jähriger Schäferhund, der gern spielt, auslässt und Dir beim "Schnappen" keine Verletzungen zufügt - herzlichen Glückwunsch! Und schön, daß Du dem alten Mann ein neues Zuhause gibst!


    Zitat


    Wenn ich laut "NEIN" sage, steht er kurz still und fängt dann an zu fiepen und springt dann wieder nach dem spielzeug.


    Den Moment des Stillstehens bestätigen - bevor er anfängt zu fiepen. Timing ist alles - Ruhephase LANGSAM erweitern.
    Überleg Dir ein Kommando, bei dem er das Spielzeug (ich empfehle Ball mit Strick, läßt sich besser händeln) greifen darf - sowas wie "Pack!" - kurz, prägnant und mit "Drive" in der Stimme.
    Grundlegend wurde die Übung ja schon erläutert. Anfangen würde ich mit Aus (oder wegnehmen/Tausch gegen Leckerli, kommt auf den Hund an), dann das Spielzeug am Körper halten, dann meinethalben Dein "Nein", wenn er ruhig ist erfolgt zunächst gleich die Freigabe, kurz zergeln, gewinnen lassen, ranrufen, wieder von vorn.
    Das kann man beliebig erweitern, Zeitrahmen vergrößern, Sitz/Platz einbauen, bevor er das Spielzeug bekommt (dabei bitte Alter und Gesundheit beachten, muss nicht gut sein, ihn aus dem Platz nach dem Ball springen zu lassen). Du kannst dann alles mögliche einbauen, wenn er das "Pack´s" o.ä. begriffen hat, z.B. Spielzeug zur Seite halten und ihm beibringen, daß er Dich anschaut, bevor Du es freigibst, ins "Fuß" kommen usw.


    Zitat


    bei Leckerchen war es genauso, nur dass wir das jetzt so machen, dass er kein Leckerchen mehr aus der hand bekommt, sondern das leckerchen gezeigt bekommt, ich eine faust mache und es vor ihm auf den boden lege....


    Mh - das "auf den Boden legen" ist nicht so mein Ding - einerseits "entpersonalisierst" Du damit das Bestätigen über Futter, andererseits lernt der Hund, Futter vom Boden aufzunehmen, damit erziehst Du unter Umständen einen Staubsauger.
    Laß das Futter lieber in der Faust, halte ihm die hin und schieb es langsam aus der Faust, so dass er es nehmen kann - aber nur, wenn er die Hand nicht attackiert. Oder schnappt er so, dass Blut fließt? Glaube ich nicht, dann würde er schon schnappen, wenn Du es ihm zeigst - was er offensichtlich nicht tut, also hast Du eigentlich einen ausgeglichenen Hund.


    Zitat


    kann es sein, dass er so wild ist, weil früher (11JAhre Zwingerhaltung) nicht so oft mit ihm gespielt worden ist??



    So wie ich es lese, ist er nicht "wild", sondern eigentlich recht führig mit einem gesunden Triebverhalten und ein wenig Dampf, trotzdem gehorsam (auslassen, keine Fleischwunden) - ein echtes Goldstück, mit so nem Hund würde ich gern arbeiten ;-)


    Grüße
    Tom

  • @ tomuedd


    so hab ich das noch gar nicht gesehen :smile:


    jap, arthos ist schon ein ganz feiner, aber wenn er mich dann mit seinen 45kg anspringt um nach dem speilzeug zu shnappen, wird es ein bissl unangenehm ;)


    daher wird mit dem jetzt mal ein wenig trainiert - ist bestimmt gut für die grauen zellen - ist ja wie beim menschen, wer rastet, der rostet :D


    würd am liebsten jetzt schon heim fahren und die ganzen tipps ausprobieren...muss aber noch bis 16 uhr arbeiten :/


    danke nochmal für die schnelle hilfe

  • Ich habe auch eine Schäferhündin, die mit ihren 7 Jahren der Hansdampf in allen Gassen ist, wenn's um ihre Bälle geht...
    Und ich kann Toms Bericht in allem nur unterstreichen!!!
    Glückwunsch zu dem agilen Hund - und wie schön für den Hund, dass er Leute wie Euch gefunden hat!!! :D
    LG!

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