Hund wird in Gartenschuppen gehalten

  • Hallo liebe Foris,


    seit einem knappen Monat wohnt in der Nähe von den Eltern meines Freundes ein neu zugezogenes Paar, die einen Malinois-Rüden haben.


    Der Hund wird, bis auf eine Gassi-Runde morgens und abends, in einem ca. 6 Quadratmeter großen Gartenhaus gehalten, welches nur ein einziges, ziemlich hoch angesetztes Fenster hat und meiner Meinung nach nicht beheizt wird.


    Bin heute von hinten an das Grundstück ran und hab mir diese Unterbringung mal genauer angeguckt. Nach hinten raus haben die Besitzer mithilfe eines Bauzauns eine Art provisorischen Zwinger angebaut, zu dem der Hund aber von drinnen aus dem Schuppen keinen Zugang hat. Der Hund bellt sich die Seele aus dem Leib und schien über mein Erscheinen extrem unerfreut. Hätte mich im Leben nicht getraut, die Tür aufzumachen, so ist der gegen die Wände gesprungen. Ingesamt wirkte der Schuppen dreckig, ob da aber wirklich Exkremente drin liegen oder wie der Gesundheitszustand des Hundes aussieht, konnte ich aufgrund des schlechten Lichts nicht beurteilen.


    Ich hab mich im Ort mal umgehört, dieses neue Paar hat keinen guten Ruf, obwohl sie dort erst sehr kurz wohnen. Angeblich haben sie den Hund mal zum Bäcker mitgenommen und dort angebunden, woraufhin sich der Hund dermaßen aggressiv gegenüber allen Fremden verhalten hat, dass niemand sich mehr reingetraut hat und der Bäcker schließlich darauf bestehen musste, dass der Hund dort entfernt wird. Den Besitzern schien das ganz gut zu gefallen.
    Es sind sich alle einig, die ich gefragt habe, dass der Hund den ganzen Tag über in diesem Schuppen eingesperrt ist.


    Ich bin völlig schockiert über die Schuppen-Haltung und über das Gebaren des Hundes. Ehrlicherweise habe ich das Ganze aber erst vorgestern bemerkt (ich bin nicht so oft bei Schwiegereltern zu Besuch)und kann natürlich keine detaillierten Angaben zu den Leuten und dem Hund machen. Soll ich trotzdem das Vet-Amt informieren? Welche Aussichten hat das, wenn ich die anzeige? Hab sowas noch nie entscheiden müssen und leider ist es auch in diesem Dorf immer noch völlig akzeptiert, Hunde ausschließlich im Zwinger zu halten... wenn man da konsequent hohe Ansprüche an Hundehaltung durchsetzen wollte, würde mir sofort noch eine zweite Familie einfallen, bei denen es absolut nicht rund läuft (Hund ist seit seiner 8. Lebenswoche jeden Tag im Zwinger, jede Nacht im Keller und wird 1x am Tag für ca. 15 Min. vom Sohn ausgeführt)...


    Meine Güte, was macht man denn mit solchen Leuten?!

  • Mhh solang du nichts nachweisen kannst ist es wohl schwierig.
    Du könntest höchstens mal das OA anrufen und es ihnen melden,bzw. vllt erstmal mit den BeSi reden wenn es geht!

  • Mehr als Vet. - Amt und ggf. OA informieren kannst du nicht. Ggf. noch Anzeige bei der Polizei stellen mit dem Verdacht auf Verletzung des Tierschutzgesetzes.


    Auf keinen Fall solltest du nochmal das Grundstück von denen betreten, denn dann könnten die dich anzeigen, wegen Hausfriedensbruch.

  • Zitat

    Meine Güte, was macht man denn mit solchen Leuten?!


    Im Moment weißt Du ja noch gar nicht, ob Du gegen "solche Leute" überhaupt etwas unternehmen musst. Wenn ich Deinen Beitrag richtig verstanden habe, stützt sich Deine Sorge auf keinerlei aussagekräftige Beobachtungen, die Du selbst gemacht hast. Da ist die Meinung der Leute - aber die Leute sagen viel, wenn der Tag lang ist. Da ist der Gartenschuppen - aber ob Heizung oder nicht, ob der Hund vielleicht gar nicht in der Wohnung leben möchte - das ist alles unklar. Insofern gibt es viel Spekulation, aber keinerlei Indizien.


    Ich finde es toll, dass Du hinsiehst.
    Allerdings finde ich, dass dann auch der nächste Schritt - klingeln und mal nachfragen, ob es dem Hund gut geht - dazu gehört.


    Ich finde Zivilcourage toll.
    Aufgrund von Spekulationen - insbesondere wenn man sie auch noch von Dritten übernimmt - einem Menschen die Behörden auf den Hals zu hetzen, finde ich fragwürdig.

  • @ Kaenguruh: Ja, du hast absolut recht und deswegen frage ich ja hier nach und habe auch beschrieben, dass ich keine längerfristigen Beobachtungen vorweisen kann. Ich weiß wirklich nicht, was man da machen kann. Ich würde die auch nie einfach so anzeigen, aber ich hab da defintiv ein ganz schlechtes Bauchgefühl... ich hab den Hund ja in dem Schuppen mit dem Zwingeranbau gesehen... sah nicht so aus wie ne Lösung für ein paar Tage.


    Mal angenommen, ich klingele da das nächste Mal und spreche die an... Was sag ich denn dann?
    "Hallo, schönen guten Tag, ich sehe, Ihr Hund ist gerade im Schuppen, ist das immer so? Warum ist er da drin?" Klingt für mich irgendwie komisch, auch wenns vielleicht die richtigen Fragen sind. Ich hab auch ganz ehrlich irgendwie Vorurteile gegenüber Menschen, die Hunde in Gartenhäuser sperren... Was, wenn die mir gegenüber heftig werden? Ich hab da ja eigentlich nichts mit zu schaffen....
    Ich finds halt übel, dass der Hund in diesem Schuppen leben muss, auch wenn ich nicht weiß, seit wann und wie lange noch.


    Das nächste Mal dort bin ich am 2. Weihnachtstag. Bis dahin wird niemand irgendwas unternehmen. Irgendwie raubt mir das den Schlaf...

  • Ich kann dich verstehen, das würde mich auch aufregen.


    Hier in dem Gesetz § 6 ist die Zwingerhaltung vorgegeben
    .
    http://www.gesetze-im-internet…schhuv/BJNR083800001.html


    Wenn das nicht der Fall ist - und so wie du es beschrieben hast ist das nicht so - würde ich beim zuständigen Vet.Amt anrufen und sie bitten, das zu überprüfen, denn nur sie sind zuständig.


    Das hat auch mit - Behörden auf den Hals hetzen - nichts zu tun, denn wer sonst, als wir, können unsere Stimme erheben.
    Sollte die Haltung i.O. sein (was ich nicht glaube) würden den HH keinerlei Nachteile erwarten, denn das ist ja keine Anzeige.

  • Ich würde auch beim Vet-Amt anrufen oder eine E-mail schreiben.


    So, wie du es schilderst, entspricht die Hundehaltung nicht den Anforderungen der Tierschutz-Hundeverordnung und das kann man dann auch mit gutem Gewissen melden.
    Letztendlich passiert den "angeschwärzten" Hundehaltern dann ja auch gar nichts, wie Bentley schon sagte. Das Vet-Amt kommt vorbei, wenn Mängel vorhanden sind, müssen die halt m.o.w. schnell behoben werden und das war es dann auch schon. Mit einem Bußgeld muss auch nicht zwangsläufig gerechnet werden.


    Selbst mit den Leuten zu reden bringt oft nichts und du verbaust dir damit in gewisser Weise auch die Möglichkeit, die Sache dem Vet-Amt zu melden. Denn dann können sich die Hundehalter nämlich denken, wer sie da "angeschwärzt" hat und das kann mitunter nicht so gut sein.


    LG

  • Zitat

    Mal angenommen, ich klingele da das nächste Mal und spreche die an... Was sag ich denn dann?
    "Hallo, schönen guten Tag, ich sehe, Ihr Hund ist gerade im Schuppen, ist das immer so? Warum ist er da drin?" Klingt für mich irgendwie komisch, auch wenns vielleicht die richtigen Fragen sind. Ich hab auch ganz ehrlich irgendwie Vorurteile gegenüber Menschen, die Hunde in Gartenhäuser sperren... Was, wenn die mir gegenüber heftig werden


    Ich würde klingen und höflich fragen, ob der Hund die ganze Zeit im Schuppen ist und ob es dafür einen Grund gibt. Habe ich selbst (nicht mit Gartenhütten aber mit ähnlichen Situationen) auch schon mehrmals hinter mich bringen müssen.


    In einem Fall waren die Leute sehr freundlich und haben mir erklärt, dass der Hund aus dem Tierheim ist und sich - zu ihrer Enttäuschung - nie an Wohnungshaltung gewöhnen konnte. Deshalb habe man ihm die Garage entsprechend hergerichtet. Ich habe mich sehr geschämt, denn in meiner Phantasie wurde der "arme Hund" in dieser "schrecklichen" Garage gehalten und ging niemals Gassi. Tatsächlich war dann aber alles ganz anders.


    In einem anderen Fall wurden die Leute in der Tat heftig und es stellte sich heraus, dass die Situation noch besch... als angenommen war. Wir haben noch am gleichen Tag den Veterinär verständigt. Da kommt es dann natürlich drauf an, wer da auf dem Stühlchen sitzt - manche sind engagiert, bei anderen muss der Hund erst halbtot sein. Im genannten Fall war der Hund recht schnell da raus.




    Hoffen wir mal, dass es irgendeine Erklärung dafür gibt und der Hund nicht sein Leben (unfreiwillig) in einer unbeheizten Gartenhütte fristen muss :ill:

  • Edit by Mod - da das Thema doppelt war, habe ich die beiden Beiträge aus dem Doppelgänger hier her verschoben.

    Zitat

    Bin heute von hinten an das Grundstück ran und hab mir diese Unterbringung mal genauer angeguckt. ... Ich hab mich im Ort mal umgehört, dieses neue Paar hat keinen guten Ruf, obwohl sie dort erst sehr kurz wohnen. Angeblich ... Es sind sich alle einig, die ich gefragt habe ... und kann natürlich keine detaillierten Angaben zu den Leuten und dem Hund machen.


    Erstaunlich, dass darauf noch niemand geantwortet hat. :roll:


    Ich finde es immer ein wenig - sagen wir mal - merkwürdig, wenn sich jemand aus Gerüchten, Momentaufnahmen und Drumrumschleichen eine Meinung bildet, wie gut oder schlecht es einem Hund geht.


    Wobei ich es klasse finde, dass Du Dir Gedanken über den Hund und seine Haltung machst. Aber an Deiner Stelle würde ich einfach mal dort klingeln und die Besitzer persönlich freundlich fragen, wie was wo. Gerade in dieser Jahreszeit kann man das ja auch aus gegebenen Anlass verpacken und einen Kauknochen/Geschenk für den Hund mitbringen. ;)


    Ich persönlich würde mir immer erst einmal die andere Seite, nämlich die der Besitzer, anhören, bevor ich handeln würde.

  • Edit by Mod - da das Thema doppelt war, habe ich die beiden Beiträge aus dem Doppelgänger hier her verschoben.

    Auch wenn es vielleicht nicht gefällt, wenn der Schuppen mind. 8qm groß ist und einmal am Tag Kot und Urin entfernt werden entspricht die Haltung der Verordnung zur Haltung von Hunden im Freien gemäß TSG:


    Grundfläche für einen großen Hund könnte passen
    Wind- und Regengeschützt
    Tageslicht
    Regelmäßiger Kontakt zur Betreuungsperson (2x Gassi)


    Vermutlich bekomt er auch im angebauten Zwingerabteil noch Auslauf. Nicht das was sich der durchschnittliche Hundehalter als ideal vorstellt, aber rein rechtlich, gibt es da wenig Angriffsfläche.


    Wieso bist du schockiert über das Verhalten des Hundes?
    Meine leben im Haus, schlafen auf der Couch und gehen dreimal am Tag Gassi, aber wenn da irgendjemand auf die Idee käme bei mir auf dem Grundstück rumzuschleichen und durch meine Fenster zu gucken, würd mein Rüde auch bellend mit gebleckten Zähnen an der Scheibe stehen.
    Das ist ein Mali und kein Schoßhund, da muss man damit rechnen, dass der einen gewissen Schutzinstinkt auf seinem eigenen Grundstück zu Tage legt. Die Geschichte beim Bäcker lass ich unkommentiert, weil da zu viele Fragezeichen offen sind, vielleicht ist es nur Dorfgeschwätzt, vielleicht wurde der Hund provoziert oder seine Reaktion übersteigert dargestellt.... was da dran ist, ist einfach zu schwer zu sagen wenn man es nicht selber gesehen hat, um sich daraus ein Urteil über den Hund bilden zu können.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!