Hündin wann kastrieren lassen?
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Hallo ihr Lieben,
ich hätte gerne mal ein paar Meinungen/Erfahrungen von euch wann man eine Hündin kastrieren lassen sollte.
Wir sind ja seit letzten Sonntag wieder zu viert. Sera hat Einzug gehalten. Eine sieben Monate alte schwarze Schäferhündin aus dem Tierheim.
Nun waren wir gestern zum nachimpfen und ich habe das Thema Kastration mal angesprochen und die TA meinten am besten sofort, noch vor der ersten Läufigkeit. Da ich bisher immer ausschließlich Rüden hatte habe ich mich damit nie wirklich auseinandersetzen müssen wie das nun bei Hündinnen so ist, habe mich aber schon ein bisserl ins Thema eingelesen.
Ich persönlich bin der Meinung, einfach so ohne dafür großartige Gründe zu haben, so Bauchgefühl mäßig die erste und vll die zweite Läufigkeit abzuwarten damit sie Zeit hat "erwachsen zu werden und durchzureifen".
Nun meinte die TA gestern das wäre Blödsinn und aus medizinischer Sicht wäre es besser vor der ersten Läufigkeit zu kastrieren um Mammatumoren vorzubeugen. Sie sagte mir das nach der ersten Läufigkeit das Risiko für Mammatumore bei ca. 33% liegt, nach der zweiten bei 66% und nach der dritten halt bei 99% und es somit irrelevant wäre nach der dritten Läufigkeit zu kastrieren nur um den Tumoren vorzubeugen.
Gut, ich würde ja nicht nur kastrieren wollen um Tumoren vorzubeugen. Dann habe ich mich ein wenig durchs Netz gelesen und da gefunden das (auf einer Seite eines Tierschutzvereins) es nicht so wäre das Hündinnen "vom Kopf her" nicht erwachsen werden würden wenn man vor der ersten Läufigkeit kastriert, wohl aber das sie "verspielter" bleiben und Zeit ihres Lebens besser mit anderen Hunden klar kommen würden.
Fand ich ein bisschen widersprüchlich, denn für mich ist doch genau das ein Teil dieses befürchteten "nicht erwachsen werdens".
Natürlich ist es für viele HH wohl nett und bequem einen verspielten Hund zu haben der alle anderen schick findet, aber nicht auf Kosten der geistigen Reife meines Hundes, zumindest für mich nicht.Dann habe ich gelesen das viele Hündinnen inkontinent werden weil man durch die Kastration natürlich auch den Hormonhaushalt beeinträchtigt und diese Hormone mit zuständig sind für den Verschluss der Harnröhre.
Dann habe ich auch zusätzlich noch von einem Freund von einer Studie gehört das dass Risiko für Gesäugetumore durch eine Kastra zwar sinkt, dafür das Blutkrebs Risiko aber ansteigen soll.
Nun ja, ich werde weiter lesen und mit Sicherheit noch zehn andere Meinungen finden die mir die Entscheidung nicht leichter machen werden, aber informieren muss man sich. Ich lasse Sera nicht total ausräumen nur weil ein TA das sagt.
Nun würde ich gerne von euch wissen wie ihr das gemacht habt und warum? Sind eure Hündinnen inkontinent geworden? Sind diejenigen die vor der ersten Läufigkeit kastriert worden "kindlicher"?
Fragen über Fragen....
Lg Tam
P.S.: Ja, ich habe natürlich auch die Suchfunktion genutzt und einige Freds gefunden und gelesen, aber nirgends war detailliert das beschrieben was ich nun wissen möchte. Daher nun der wohl 127.659 Fred zum Thema Kastration - mit Sicherheit aber dennoch nicht der letzte....
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Hi,
ich hab meine Hündin nach der 2. oder 3. Läufigkeit kastrieren lassen. Sie ist nicht inkontinent geworden. Die Tierärztin hat sich die Gebärmutter angesehen, weil die gut aussah, hat sie sie drin gelassen und nur die Eierstöcke entfernt um so eben einer Inkontinenz vorzubeugen.
Ich persönlich werde meine nächste Hündin nach der ersten Läufigkeit kastrieren lassen. Ich möchte nicht auf die Senkung des Krebsrisikos verzichten. Ich kenne auch etliche Hündinnen, die nach der ersten Läufigkeit kastriert wurden, zu dem Zeitpunkt zwar noch nicht ganz erwachsen waren, aber davon merkt man jetzt nichts mehr. Ganz normale Hündinnen.
Vor der ersten Läufigkeit würde ich persönlich nicht machen, weil ich es wichtig finde, dass der Körper diese Entwicklung durchlebt. Außerdem kann man die Kastra besser "timen" und ungefähr zwischen zwei Läufigkeiten kastrieren, weil da der Hormonhaushalt "neutral" ist. Vor der ersten Läufigkeit ist so eine Sache, finde ich... Manche Hündinnen werden erst mit 20 Monaten zum ersten Mal läufig... da finde ich es unsinnig mit 6 Monaten schon zu kastrieren!
Die erste würde ich deshalb abwarten.Viele Grüße
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Hallo,
schön, dass du dich informierst!
Ich kann dir mal von mir und meinen Hündinnen berichten.
Ich arbeite auch beim Tierarzt, d.h. ich habe schon hunderte kastrationen durchgeführt und kenne auch dementsprechend viele Hündinnen, kastrierte und intakte über mehrere Jahre Hinweg.Es ist grundsätzlich so, dass der Eingriff an sich bei einem jüngeren Hund unproblematischer abläuft, als bei einem älteren Hund, einfach von der Konstitution des Tieres her....Kinder stecken eine OP auch besser weg, als alte Menschen, als Vergleich...
Zu dem Risiko mit den Mammatumoren gibt es wohl diese Studie, bleibt nur die Frage, wie viele Hündinnen im Alter überhaupt Mammatumoren bekommen...sie sind sicherlich häufig, was ihr in der Praxis auch so erfahren, aber es erkranken glaube ich auch eine geringe Prozentzahl daran.
Bei meiner alten Hündin, sie ist jetzt vier Jahre war eine kastration von nöten: Nach der ersten Läufigkeit stellte sich eine sehr ausgeprägte Scheinträchtigkeit ein....sie gab Milch, fraß NICHTS mehr, ging nicht mehr nach draussen!! Sie war vor der Läufigkeit, während der Läufigkeit und nach der LÄufigkeit durch den Wind, und es war jedes Mal eine schlimme Zeit, in der Hündin und Frauchen litten!
Nach ihrer zweiten Läufigkeit wurde die Scheinträchtigkeit noch schlimmer und wir ließen sie kastrieren.
Seitdem ist der ganze stress weg, es geht ihr super gut!!! Für sie war es eine sehr gute Entscheidung und man merkt, dass sie dadurch an Lebensqualität gewonnen hat!Nun ist das nicht bei jeder Hündin so schlimm, dass sie bei Läufigkeiten udn danach so völlig von der Rolle sind....
aber wenn man keine Läufigkeit abwartet, dann kann man es ja auch nicht wissen, wie es so ist...Ich kenne viele Frühkastrierte Hündinnen, die sich völlig normal entwickelt haben!!!! Bei denen ist alles in ordnung und die sind auch nicht unerwachsen oder in der Entwicklung zurück, das ist Quatsch.
Meine junge Hündin, jetzt 17 Wochen alt, werde ich nicht frü kastrieren lassen, ich werde auch da mindestens eine Läufigkeit abwarten, um zu sehen, ob sie dabei Probleme hat.
Was bei unkastrierten häufig vorkommt sind GEBÄRMUTTERENTZÜNDUNGEN.
Da muss man nach jeder Läufigkeit immer aufpassen, ob sich Symptome wie Fieber und vermehrtes Trinken einstellen....wenn so eine Gebärmutterentzündung fortgeschritten ist, dann muss die Hündin auch kastriert werden, wenn sie dann schon älter ist, übersteht sie möglicherweise den eingriff nicht so gut, wie in jungen Jahren, das muss man bedenken.Eine kastrierte Hündin kann keine Gebärmutterentzündung bekommen, aber auch hier gilt immer zu beachten, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist.
Meine Meinung ist, wenn man sieht, dass die Hündin eher unter den Läufigkeiten leidet, dann lasse ich sie kastrieren, es ist ein Routineeingriff, den sie in jungen Jahren sehr gut wegstecken.
Bei meiner alten Hündin war es notwendig und es hat ihr erleichterung gebracht.Du musst es für deine Hündin entscheiden.
Ich kann dir nur aus unserer Praxis berichten, dass die Eingriffe in jungen Jahren einfacher sind, die Hündinnen sich schneller erholen. Sie bleiben nicht unbedingt verspielter, es kann auch sein, bei sehr ängstlichen Exemplaren, dass sich dies aufgrund der fehlenden Horonaktivität verschlimmert....es ist alles sehr individuell und kommt auf den einzelnen Hund an.Wenn du deinem Tierarzt vertraust, dann sprich nochmal mit ihm und entscheide dann.
Wenn du unsicher bist, dann kannst du ja mal eine Läufigkeit abwarten und wenn sie da super klarkommt, kannst du es immer noch lassen oder machen, wie du dich auch entscheidest.Mit der INkontinenz ist so ne Sache, man sollte auf jeden Fall in der Mitte zwischen zwei Läufigkeiten kastrieren, wenn sie schon läufig war, dann ist das Risiko am geringsten. am größten ist das Risiko auch bei sehr großen Hunden ab 30 kg aufwärts, die haben ein höheres Risiko im Alter inkontinent zu werden.
Inkontinenz ist aber gut behandelbar! -
Mich wundert es, dass hier immer wieder über das "wann" diskutiert wird, obwohl dieses grundlose Kastrieren eindeutig gegen das Tierschutzgesetz verstösst.
Oder gibt es einen triftigen Grund?ZitatDenn das deutsche Tierschutzgesetz verbietet zunächst einmal in § 6 Abs. 1 S. 1 das vollständige oder teilweise Amputieren von Körperteilen oder das vollständige oder teilweise Entnehmen oder Zerstören von Organen oder Geweben eines Wirbeltieres. Damit ist die Kastration grundsätzlich verboten.
Diese Verbesserung des Tierschutzgesetzes dient der Ethik und Moral und soll das Recht des Tieres auf die körperliche Unversehrtheit schützen.
ZitatDarum lässt die gesetzliche Formulierung „nach tierärztlicher Indikation geboten“ natürlich einen gewissen Spielraum zu. Dessen Ausgestaltung darf allerdings nicht dazu führen, dass Wünsche des Halters nach bloßen Haltungserleichterungen oder das Begehren, jeder nur denkbaren künftigen Erkrankung vorzubeugen, den Ausnahmetatbestand der tierärztlichen Indikation in sein Gegenteil verkehren (vgl. Lorz/Metzger, Tierschutzgesetz, § 6 Rn 10).
http://www.wuff.at/cms/Die-Kastration-von-Hun.1864.0.html
Aus der Bielefelder Kastrationsstudie:
ZitatMammatumore sind jedoch längst nicht so häufig wie es oftmals behauptet wird. Zudem wirkt sich die Kastration auf die Bildung von Mammaturmoren nur dann aus, wenn vor der ersten Hitze kastriert wird.
ZitatFrühkastrierte Hündinnen haben demgegenüber ein Risiko von 0,0093% nach der ersten Läufigkeit kastrierte Hündinnen tragen ein Risiko von 0,1488%.
http://www.kromfohrlaender-bremen.de/kastration/
Auch eine kastrierte Hündin kann Mammatumore bekommen, weil die meisten gar nicht hormonabhängig entstehen.
ZitatNachteile der Kastration:
- wenn vor einem alter von 1 Jahr durchgeführt, steigt das Risiko für Osteosarkom (Knochenkrebs) erheblich an; dies ist ein häufiger Krebs bei mittelgroßen bis großen Rassen mit schlechter Prognose.
- sie erhöht das Risiko für Hämangiosarkom (Blutgefäßkrebs) in der Milz um das 2,2-fache und im Herz um das über 5-fache; dies ist ein häufiger Krebs und Haupttodesursache bei einigen Rassen
- verdreifacht das Risiko für Schilddrüsenunterfunktion
- erhöht das Risiko für Fettleibigkeit um das 1,6-2 -fache, ein häufiges Gesundheitsproblem bei Hunden, mit vielen damit zusammenhängenden anderen Gesundheitsproblemen (z.B. HD, aus einer anderen Studie)
- sie verursacht Inkontinenz bei 4-20% der Hündinnen
- sie erhöht das Risiko für ständige oder chronische Harnwegsinfekte um das 3-4 - fache
- sie erhöht das Risiko für eine nach innen Wölbung der Vulva, vaginaler Dermatitis und Vaginitis, besonders für Hündinnen, die vor der Pubertät kastriert werden
- sie verdoppelt das geringe Risiko (< 1%) für Blasenkrebs
- sie erhöht das Risiko für orthopädische Erkrankungen
- sie erhöht das Risiko für Impfnebenwirkungen (um 30%) -
ganz nett finde ich den Beitrag
https://www.dogforum.de/bitte-an-tagakm-t97953.html#p8092443
Kira wurde vor 2 oder 3 Jahren
kastriert, da sie Zysten hatte, die eh weg gemusst hätten
Luna ist (und bleibt) unkastriert
Beide Hunde haben bisher keinerlei Probleme und ich hoffe, dass es lange so bleibt
und die nächste Hündin bleibt auch unkastriert vermutlich
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Es wäre schön, wenn man ein und dieselbe Hündin einmal kastriert und einmal unkastriert beobacheten und die Entwicklung in beiden Fällen vergleichen könnte, aber das ist leider nicht möglich. Also steht man als Hündinnenbesitzer vor dem Dilemma, das man sich zwischen zwei Möglichkeiten entscheiden muß, die beide ungünstig verlaufen können.
Tierärzte sehen häufig vorrangig die gesundheitliche Vorbeugung gegen Gesäugekrebs und Gebärmuttervereiterung. Je früher die Kastration, desto besser, nach der dritten Läufigkeit ist zumindest der Vorsorgeeffekt bezüglich der Mammatumore hinfällig.
Verhaltensbiologen haben mehr die Folgen für die Ausreifung des Wesens im Auge. Danach sollte eine Hündin nicht weniger als drei Läufigkeitszyklen einschließlich Scheinträchtigkeits- und Scheinmutterschaftsphase durchmachen, bevor (falls überhaupt) kastriert wird. Denn erst dann ist eine Hündin wirklich erwachsen.
Beides zusammen ist wie man sieht leider nicht zu haben.
Das mit dem kindlich bleiben ist leider nicht nur ein Gerücht. Geschlechtshormone sind nun einmal ein wichtiger Bestandteil für den Ablauf der Pubertät und den Umbau des Gehirns zum Erwachsenen. Die Züchterin meiner Pudelhündin ist seit Jahrzehnten Hundefrisörin und hat dadurch Gelegenheit, viele der von ihr gezüchteten Pudel über die Jahre zu beobachten, wenn diese zu ihr zum Scheren gebracht werden. Sie sagte mir, daß die früh kastrierten Hündinnen im Wesen unreifer und kindischer bleiben als ihre nicht oder später im Leben kastrierten Schwestern. Ich finde diese Beobachtung schon bemerkenswert, denn normalerweise hat man ja keine solchen Vergleichsmöglichkeiten.
Dagmar & Cara
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Also ich habe vor, bei Bonnie mindestens 2 Läufigkeiten abzuwarten wie sie damit umgeht. Hat sie keine massiven Probleme, bleibt sie unkastriert. Es sei denn natürlich, es tritt was medizinisches auf, was eine Kastration indiziert.
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Zitat
Mich wundert es, dass hier immer wieder über das "wann" diskutiert wird, obwohl dieses grundlose Kastrieren eindeutig gegen das Tierschutzgesetz verstösst.
Oder gibt es einen triftigen Grund?Das habe ich mich auch gefragt. Warum ist das WANN wichtiger als das WARUM? Wenn ich keinen triftigen Grund vorbringen kann, der NICHT gegen das TSchG verstößt, erübrigt sich das Wann. Aber nicht zu kastrieren scheint sehr unpopulär geworden zu sein :/
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Die TS hat einen triftigen Grund: einen intakten Rüden im selben Haushalt.
Dagmar & Cara
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Meine beiden Hündinnen sind 4 und 6 Jahre alt und beide unkastriert. Bis jetzt bestand kein Grund, meine Hunde aufschneiden zu lassen. Sie haben während der Läufigkeit keine Probleme und verhalten sich ganz normal. Sollte es zu der Notwendigkeit kommen, die Kastration aus gesundheitlichen Gründen durchführen zu lassen, dann ist es halt so. Aber bis dahin werde ich über eine Kastration nicht nachdenken.
Gesendet vom Handy
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