Immunhämolytische Anämie @ User cjalas

  • Hallo,


    da es nicht wirklich viel Lektüre/Fälle zu den Thema bei Hunden gibt und ich
    hier auf den Beitrag
    https://www.dogforum.de/viewto…24&highlight=h%E4matokrit
    gestoßen bin wo die Symptome ähnlich bei meinen Hund sind hab ich mich nun angemeldet um mich den "cjalas" in Kontakt treten zu können und Ehrfahrungen austauschen zu können.


    Erstmal zur Vorgeschichte:


    Mein Hund wurde am 24.10 in einer Tierarztpraxis aufgrund eines Tumos an der Milz operiert. Die Milz wurde komplett mit entfernt. Nächsten Tag konnte ich meinen Hund wieder nach Hause holen. Der TA meinte noch wenn es ihm schlechter ginge soll ich am Montag (27.10) für eine Bluttransfusion vorkommen.
    Ich hatte mein Hund keine 3 Stunden zuhause, da bin ich in eine andere Praxis gefahren die Samtag offen hatten, da es ihm sehr schlecht ging.
    Er hat nichts getrunken und gefressen schon gar nichts. Die schleimhäute waren sehr blass.
    Bei den TA dann wurde dann sofort ein Bluttest gemacht, der Hämatokrit war bei 10 !! Man schickte mich direkt in Tierklinik nach Düppel, wo er stationär als Notfall aufgenommen wurde und noch am gleichen Abend eine Bluttransfusion bekam.
    Die Tage darauf waren noch sehr kritisch, ich konnte ihn zumindest besuchen und fressen mit in Klinik bringen (Huhn/Reis) da er dort nichts angerührt hat. Im laufe der Tage hat sich noch eine Bauchfellentzündung entwickelt was zur Folge hatte das sich Wasser im Bauch angesammelt hatte. Genau 1 Woche nach der Milz OP wurde er ein zweites Mal operiert und das Sekret (Knapp 2l) aus dem Bauch geholt er bekam dazu auch wieder ein Bluttransfusion.
    Leider ist es nun so, dass der Hämatokrit nicht sehr stabil ist und ich mir deswegen große Sorgen mache.Laut Aussagen der Ärzte handelt es dabei um eine Immunhämolytische Anämie, er baut Antikörper gegen seine roten Blutköperchen auf. Er ist nach knapp 2 Wochen aus der Klinik entlassen worden und bekommt jede Menge Medis um den Blutwert nach oben zu pushen, bisher leider ergebnislos. Der Aktuelle Wert liegt bei
    15,7 am letzten Donnerstag noch bei 18.
    Diesen Donnerstag bekommt er nochmals eine Bluttransfusion.
    Medikamente bekommt er Sanndimmun Neoral (Cortison), Prednisolon (Cortison), Ranitidin (Sodbrennen) & Marbocyl (Antibiotika).
    Da die Cortisons wohl nicht so anschlagen wie sie sollen macht sich schon ein bißschen Ratlosigkeit bei den Ärzten breit aber auch vorallem bei mir.
    Ich hoffe cjalas liest das und meldet sich bei mir.


    Gruss

  • hallo trouble,


    bin gerade auf diesen thread aufmerksam gemacht worden.
    zunächst mal: was dein hund und du da durchmachen müsst, tut mir wirklich sehr leid. ich hoffe, dass man einen weg für euch findet.


    wie hoch dosiert wird das prednisolon für bandit? fairy hat ungefähr das 6-fache der normalen dosierung bekommen zu anfang (normal wäre eine halbe tablette 5 mg pro tag gewesen, sie hat über mehrere wochen 3X1 tablette à 5 mg bekommen). da sie darauf sehr stark mit nebenwirkungen reagiert hat, ist ein teil bei ihr durch azathioprin ersetzt worden. ich weiß nicht, ob es nur war, weil sie nur gut 4 kg wiegt und daher die eingabe von azathioprin nicht ganz einfach war (es gab nur eine sorte tabletten, die schon sehr klein war und pro einzeltablette für so einen zwerg von der dosis her schon viel zu hoch war...zu anfang hat sie eine viertel tablette gekriegt), jedenfalls hat sie einen tag das prednisolon und den anderen tag das azathioprin gekriegt und so weiter. das ganze ist über mehr als ein jahr lang unter engmaschigen blutkontrollen ausgeschlichen worden.
    die erste woche hat sie zusätzlich zum predni jeden tag zweimal infusionen bekommen, damit das blut nicht verklebt. in der zweiten woche hat sie noch täglich einmal infusionen bekommen.
    die antibiotika sind bei fairy abgesetzt worden, als klar war, dass es sich um keine mittelmeerkrankheit oder ähnliches handelt, die von den symptomen her wohl ähnlich verlaufen können. aber dein hund wird sie nach der op wohl weiter brauchen?! wie ist das überhaupt verheilt in der zwischenzeit, die op ist ja schon einen monat her?!


    wie ist bei deinem hund die aiha diagnostiziert worden? ist schon ein coombs-test gemacht worden? wie verhält es sich mit anderen werten wie billirubin oder dem weißen blutbild?


    schau mal in diesen link (hoffe, das funktioniert so)
    http://books.google.de/books?i…result&resnum=2&ct=result
    dort steht sehr viel, allerdings sehr medizinisch, zur aiha ab seite 69. zur behandlung findest du was ab seite 77.
    dort wird neben azathioprin noch unter anderem cyclophosphamid als medi erwähnt (und auch noch anderes). vielleicht kriegst du da noch ein bisschen hilfestellung.
    mir ging es wie dir, als ich damals was zu der krankheit gesucht habe. war fast nichts rauszukriegen.


    wie sieht es denn inzwischen mit dem fressen bei bandit aus? das cortison sollte ja den appetit mächtig anregen. mein zwerg hat sich dadurch zu einer regelrechten fressmaschine entwickelt. vermehrt durst hatte sie auch. das ist auch erst monate nach dem endgültigen absetzen wieder normal geworden. ein bisschen zuviel gewicht schleppt sie allerdings immer noch mit sich rum seitdem.


    was mir noch einfällt: sei ganz vorsichtig mit bewegung. meine tä hat mich ausdrücklich davor gewarnt, den hund zu überanstrengen. freiwillig wollte sie aber auch die erste zeit überhaupt nicht laufen, weil sie viel zu entkräftet war. außerdem musst du beim derzeitigen wetter sehr darauf achten, dass sich bandit nicht erkältet. das cortison setzt ja nun mal die gesamte körpereigene abwehr stark herab, so dass da gefahren entstehen, die man sonst nicht gewöhnt ist. bei fairy war die krankheit ja im sommer ausgebrochen, aber meine tä hat im spätherbst und winter die absolute krise gekriegt, dass der zwerg mit zum stall kommt und dort immer lange draußen rumläuft. allerdings habe ich dem pelztier (hm, pelz ist nicht viel übrig geblieben durch das cortison, die ganze unterwolle hat sie verloren gehabt) einen mantel angezogen, damit sie weder nass wird noch auskühlt. das hat gut geklappt.


    ich hoffe, deinem hund kann geholfen werden!
    falls du noch mehr fragen hast - ich schalte mal meine mailadresse frei.


    gute besserung und viel durchhaltevermögen wünsche ich dir und bandit!
    lg cjal

  • Hallo,


    erstmal schönen Dank für dein Antwort.
    Ich und meine Famile machen dadurch z. Zt. ne Menge durch, auch weil viel Ärztepfusch dabei war. Es hat angefangen das der erste TA gar nicht hätte operieren dürfen ohne sofortige Bluttransfusion weil der Hämatotkrit derart niedrig war. Das haben soweit alle Ärzte in der Tierklinik bestätigt.
    Weiteres ist ja nun die Bauchfellentzündung die wohl höchstwahrscheinlich auch durch den ersten TA während der OP verursacht wurde (lt. seiner Aussage hat er kein Fehler gemacht) mit anschließender Aszites (Wasserbauch), der einzige Lichtblick in den letzten Wochen war auch nur der "Tumor" gutartig war. Und jetzt ärgern wir uns praktisch mit den ganzen Nebenwirkungen rum, wir hätten schon die erste OP in der Klinik machen sollen, da wär es vielleicht alles nicht soweit gekommen. Aber hinterher ist man immer schlauer.


    So jetzt zu den anderen Sachen:


    Er bekommt Prednisolon seit ca. den 10.11 angefangen mit 2x 3/4 Tablette 20mg, da ich alle paar Tage einen Bluttest machen lasse und es keine Besserung der Werte ergeben hat wurde die Dosis auf 2x 1 1/4 + ebend dieses andere Cortison Sanndimmun Neoral 1x täglich.
    Aber wie gesagt trotz dieser hohen Dosis mit ja 2 unterschiedlichen Cortisonen wo ja eigentlich da Immunsystem komplett lahm gelegt sein sollte schlägt das ganze nicht so an wie es sollte.
    Nebenwirkungen bisher keine. Er schläft viel und ist so ganz ruhig (aber aufmerksam) sowas ist sicher normal nach 2 so harten Operationen.
    Die anderen Werte ich gerade nicht im Kopf, weiss aber noch das die weißen Blutkörper sehr hoch waren. Ich fahr ja morgen eh nochmal in die Klinik und lass mir die aktuellen Daten geben.
    Und ich werd dann gleich nochmal die Infusionen ansprechen, weil sowas wurde gar nicht mehr gemacht, nur anfangs um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen.


    Und auch genau wie dein Hund lahmt meiner sehr hinterher, ich habe es mittlerweile darauf beschränkt nur vor die Tür zu gehn.
    Mein Hund hat durch die 2 OP's sehr abgebaut vorallem die Muskeln, er hat vorher 28kg gewogen jetzt nur konstant 23,5 kg. Das fressen und Saufen ist gut gleichbleibend. Er bekommt 3x am Tag Rinderfleich/Kartoffen/Babybrei und hier und da mal ein Leckerli.


    Gruss

  • hi trouble,


    das hört sich alles echt heftig an - und ich weiß auch, wie heftig es ist.
    die dosierung vom prednisolon erscheint mir immer noch relativ niedrig. wenn ich 15 mg auf 4,5 kg hochrechne, müsste deiner bei seinem ausgangsgewicht ca. 90 mg kriegen. ok, nun weiß ich nicht, wieso ein teil durch ein anderes cortisonpräparat ersetzt wird bei euch...vor allem, wenn es offensichtlich nicht anschlägt wie gewünscht.
    es gibt ja wie gesagt auch noch andere medis. sprich die tä mal drauf an, ob man nicht ausweicht, da die behandlung ja nicht anschlägt.


    fairy hat die infusionen übrigens nicht bekommen, um flüssigkeitsverlust auszugleichen, sondern um zu verhindern, dass das zerstörte blut klumpen bildet (trombosegefahr oder so...gefürchtete komplikation bei der aiha).
    zuviel infusion darf allerdings auch nicht gegeben werden, weil das wohl wieder andere gefahren birgt.


    einige weiße blutkörperchen sind übrigens immer stark erhöht bei der aiha. bei fairy waren sie oberhalb jeden messbaren bereichs und waren sehr lange stark erhöht.


    eine narkose in dem zustand ist natürlich ein hammer...und dann durch die komplikationen gleich zwei...*uff*
    fairy gilt ja als klinisch unauffällig - und trotzdem wird bei ihr jede narkose vermieden wegen des erhöhten risikos, dass die aiha einen neuen schub hat (keine ahnung, ob der patient jemals als geheilt gilt?!).


    gut ist jedenfalls, dass dein hund frisst und trinkt.
    und wunder dich nicht, dass er sehr sehr schlapp ist. der hund ist sehr krank.
    meine mutter hat mal aus einem anderen grund eine schwere anämie gehabt. sie sagt immer, sie hätte im krankenhaus etliche tage lang nicht mal die kraft gehabt, den klingelknopf zu drücken, obwohl sie ihr den an der hand befestigt hatten.


    weiß man, oder vermutet man bei euch eine ursache für die aiha? bei fairy kommt mit an sicherheit grenzender wahrscheinlichkeit nur die jahresimpfung 6 wochen vor dem akuten stadium in betracht. erst wollte man mir zwar sagen, dass das zu lange sei für impfkomplikationen. aber im inet stehen definitiv auch von tiermedizinern andere fakten. da kann die impfung sogar ein vierteljahr her sein.
    eine rassespezifische disposition gibt es bei shelties nicht. und soweit die züchterin recherchieren konnte, ist auch in der familie bisher nichts vergleichbares aufgetaucht.


    um dir mal einen optischen überblick zu geben, wie fairy aussah wenige tage (ich glaube, es waren 2 oder 3 tage nach tag x in der klinik, man sieht noch den verband um die braunüle) und wie sie jetzt wieder aussieht...




    vor der erkrankung sah sie im wesentlichen so aus wie jetzt, ein bisschen schlanker, aber vom fell und vom gesicht und so...


    ich drücke euch weiter alle daumen...und die weiber drücken die pfoten für euch.
    lg cjal

  • Hi,


    er bekommt aktuell 2 Sorten Cortison einmal ja Prednisolon und zusätzlich noch Sandimmun Neoral. Das Sandimmun wird dazugeben weil das Prednisolon wohl nicht so schnell wirkt wie es soll und z.b. der Hämatokrit stetig abfällt.
    Ich habe mir für für den heutigen Termin schon ein paar Stichpunkte notiert und werde den Ärzten mal auf den -Zahn fühlen.
    Mir ist z.b aufgefallen das sein Bauch wieder sehr dick geworden ist gerade nach dem fressen sieht es aufgebläht aus. Ich hoffe mal das es nur die Gase sind die da stauen und nicht wieder ein Wasserbauch.
    Ich hatte noch vergessen zu erwähnen das sich eine Leberzirrhose im Anfangsstadium befindet und das macht die Sache sicher nicht einfacher.


    Als es ist definitiv AIHA, Leukämie konnte z.b. anhand des Blutbbildes ausgeschlossen werden.
    Das mit der Impfung ist intressant, da mein Hund schon etliche Jahre an Hautkrankheiten gelitten hat, wo bisher auch keine richtige Diagnose gestellt werden konnte, ausser ebend das es eventuell mit den Immunsystem zusammenhängen könnte, habe ich gute 3 Jahre mein Hund nicht Impfen lassen. Aber dieses Jahr ca. Ende des Sommers hab doch mal wieder eine Tollwutimpfung machen lassen.
    Meinst du das könnte damit zusammenhängen?


    Wenn ich mir die Bilder angucke, erkenne ich meinen wieder vorallem auf dem ersten Foto. Du hast sicher auch schon ne Menge mit ihr durchgemacht. Aber sieht ja soweit wieder ok aus.
    Kriegt sie überhaupt noch Medis oder konntet ihr komplett alles absetzen?


    Gruss

  • hi,


    ok, das mit dem sandimmun kenne ich so nicht. aber das predni hat bei fairy ja auch gut gewirkt.


    oh man, da drücke ich aber noch mehr die daumen, dass nicht wieder wasser im bauchraum ist :/
    und das mit der leber klingt auch alles andere als förderlich, vor allem, wenn man soviel cortison geben muss.
    gut jedenfalls schon mal, wenn leukämie ausgeschlossen werden konnte, da hatten wir bei fairy auch richtig angst vor.


    zur impfung: die tollwutimpfung kann laut us-studien definitiv ein auslöser sein, ebenso wie die leptospiroseimpfung. ich habe bisher auch noch nicht wieder impfen lassen, aber im nächsten frühjahr sind die 3 jahre um, und dann muss ich mich entscheiden, ob zumindest tollwut unter engmaschigen kontrollen nachgeimpft werden soll oder nicht. alles andere werde ich keinesfalls mehr impfen lassen und schon gar nicht als kombiimpfung.
    fairy hat immer auf die impfung reagiert, aber nicht so drastisch. man hat es halt immer darauf geschoben, dass sie ein sehr kleiner hund ist.


    tja, mitgemacht haben wir einiges in der ersten zeit. fairy war im koma, als ich sie aus der klinik mitgenommen habe. sie hat das blut nicht wirklich gut vertragen und ziemlich schwer geschockt. mal abgesehen davon, dass sie wohl riesen stress in der klinik gehabt hätte und ich sie nicht dagelassen hätte, ohne bei ihr zu bleiben...die tä wollten sie gar nicht mehr stationär aufnehmen in ihrem zustand, weil jedes bisschen stress ihr die überlebenschancen geraubt hätte. ein ta meinte sogar: nehmen sie sie mit, dann können sie sie wenigstens beerdigen. die schafft das nicht, kann sie nicht, ist einfach zu schlimm.
    man hat mir auch gesagt, dass sie vermutlich 24 stunden nicht wach werden wird, wenn sie überhaupt überlebt. und dass 48 stunden lang akuteste lebensgefahr bestehen würde. aber auch danach könne der zwerg noch jederzeit einfach seinen letzten atemzug tun.
    bei ihr hat allerdings die medikation gut angeschlagen, einbrüche im hämatokrit hatten wir eher wenige und keine ganz so dramatischen. sie war relativ schnell wieder bei über 20 angelangt und dann hat sich die sache stetig in den normbereich entwickelt.


    unser problem waren eher die massiven nebenwirkungen wie starkes hecheln nachts (ich hab echt gedacht, die kleine kollabiert jeden moment), extremer durst, fresssucht, aufquellen trotz geringer futtermengen, starker haarverlust etc.
    diese nebenwirkungen haben im prinzip schon wenige tage nach beginn der therapie begonnen.
    zu beginn hieß es, dass sie auf lebzeit diese dosierung, mit viel glück etwas weniger, beibehalten muss. dann hätte sie ganz krass gesagt wohl nicht mehr viel lebzeit gehabt. ich habe auch ein bisschen zank mit unserer tä gehabt, weil sie dachte, ich wolle dem hund das überlebenswichtige medikament nicht geben. wir haben uns aber ganz sachlich über meine sorgen aussprechen können und dann in absprache mit der klinik angefangen, einen teil vom predni durch azathioprin zu ersetzen. das hat sie deutlich besser vertragen.
    insgesamt hat fairy 15 monate lang predni und azathioprin bekommen, allerdings haben wir nach ca. 4 monaten mg für mg angefangen auszuschleichen. seit august 2007 haben wir die medis komplett absetzen können bei gleichbleibend guten werten. in 5 tagen darf sie 7 jahre alt werden.
    inzwischen kämpfen wir eher mit spätwirkungen vom cortison. im ersten winter hatte sie überhaupt keine unterwolle mehr. da waren richtige löcher mit nackter haut unter dem langen deckhaar. das ist zum glück wieder gut geworden und sie zieht sich an, als müsse sie nach sibirien auswandern.
    dann sind alle 6 schneidezähne im unterkiefer locker - richtig locker - und müssten eigentlich gezogen werden. da sie aber keine schmerzen hat (frisst sehr gut, auch knochen...zerrt am spielzeug etc.) und keine akuten entzündungen im maul hat (ich säubere die zahnfleischtaschen regelmäßig mit calendulatinktur, das klappt bisher ganz gut), haben wir uns bislang gegen eine narkose entschieden. es wird beobachtet, und wenn es nötig wird, wird natürlich auch eingegriffen. aber die tä ist eindeutig der meinung, dass man eine narkose vermeiden sollte, wenn es geht. vielleicht ist das übervorsichtig - ich weiß es nicht. aber so einen kranken kleinen hund möchte ich echt nie wieder haben.


    wenige tage vor dem ersten bild sah sie noch so aus wie auf dem aktuellen bild (ist etwa 6 wochen alt). am meisten erschrecken mich immer noch diese weitaufgerissenen augen. sie hat für einen sheltie definitiv zu gro0e runde kulleraugen. die sollen eher aussehen wie auf dem zweiten bild (mandelförmig). tun sie aber eher selten, sie ist halt ein sehr wacher zwerg. aber diese weitaufgerissenen augen hat sie nun wirklich nicht.


    worauf du unbedingt achten musst, wenn der zustand sich stabilisiert und das cortison runtergefahren werden soll...ich drücke euch ganz doll die daumen, dass ihr dahin kommt!! cortison darf niemals abrupt abgesetzt werden kann, da es sonst zu einer lebensbedrohlichen krise kommen kann. es muss ganz vorsichtig ausgeschlichen werden. bei fairy haben wir wahrscheinlich ein bisschen zu vorsichtig ausgeschlichen - aber das war in absprache und um nichts zu riskieren.


    was mich in eurem fall noch ein bisschen wundern, nachdem ich noch mal alles gründlich gelesen habe: am 27.10. gab es die bluttransfusion und seit dem 10.11. erst predni? wie ist denn in der zeit davor therapiert worden? hat bandit da cortisonspritzen bekommen oder gar nichts?
    und wie gesagt, die dosis war in meinen augen für die aiha viel zu niedrig. man geht von 2-4 mg/kg aus. das wären bei seinem ausgangsgewicht von 28 kg schon mindestens 56 mg pro tag gewesen bei der niedrigsten empfohlenen dosis. die therapie hat aber mit 30 mg angefangen. bei fairy sind wir direkt auf die 4 mg/kg gegangen. das wären in eurem fall 112 mg/tag gewesen, also fast das vierfache von dem, was bandit gekriegt hat. falls du das hier noch liest, bevor du zum ta gehst, frag doch auch mal, wieso die dosis recht niedrig angesetzt worden ist zu beginn der therapie.
    bei fairy hat man mir gesagt, dass bei der schwere des falles auf jeden fall mit kanonen geschossen werden muss.
    falls ihr auf azathioprin umschwenken wollt, sollte dies mit 2 mg/kg dosiert werden. bei dem aktuellen gewicht wären das dann 2 tabletten à 25 mg/tag. ich kenne azathioprin nur in der 25 mg tablettenform, heißt aber nicht, dass es keine anderen gibt. das war lediglich die kleinste verfügbare wirkstoffgröße, und du kannst dir vorstellen, wie ich die zersplittern musste für den kleinen hund. azathioprin wird, soweit ich weiß, auch nur ergänzend zu predni gegeben. es ersetzt das predni nicht komplett.
    vielleicht solltet ihr aber auch direkt über das cyclophosphamid nachdenken. damit habe ich allerdings überhaupt keine erfahrungen. die dosierung steht im link, den ich oben schon erwähnt habe.


    einen link mit einem zusätzlichen anderen ansatz habe ich noch gefunden. ich habe keine ahnung, ob ich selber an sowas glaube oder ob ich es versucht hätte, wenn ich damals davon gewusst hätte. aber vorenthalten will ich es dir auch nicht.
    http://www.coufal.ch/global/me…hte/vortrag_traechsel.pdf


    lg mit gedrückten daumen,
    cjal

  • Hi,


    ich war heute in der Klinik und es musste erstmal keine Bluttransfusion gemacht werden weil der Hämatokrit weiter bei 15% liegt(Handprobe ergab 17 % ?!! ) aber ich soll ihn gut beobachten und kann jederzeit vorbeikommen wenns kritisch wird. Blut liegt parat. Ansonsten habe ich am Montag den nächsten Termin. Ultraschall wurde auch nochmal gemacht und zum Glück ist kein Wasser vorhanden, es sind nur "Ab"Gase die den Bauch nach den fressen übermäßig aufblähen und dagegen hab ich nun Tabletten mitbekommen. Die anderen Werte vom heutigen Bluttest hab ich auch zur Hand, ich kann mit den ganzen Abkürzungen und Fachausdrücken aber so richtig nichts anfangen.


    WBC 31,74
    RBC 1,81
    HGB 4,7g
    HCT 15,8 % (von Handprobe 17%)
    MCV 87,3 fL
    MCH 29,7g
    LYMPH 141
    MCHC 140
    RDW-CV 22,8%
    RDW-SD 57 fL
    PDW 18,7 fL
    MPV 13,7fL
    P-LCR 51,6%
    PCT 0,19%
    PLT-I 1,41


    Laut TA geht man wohl von 5mg/kg aus und somit wär zumindest noch ein wenig Luft nach oben wenn die Werte nicht stabil werden sollten.
    Die Nebenwirkungen kann ich bestätigen, es ist noch keine Freßsucht aber der Appetit ist schon der groß und sein Durst immens.
    Das hecheln in Nacht ist manchmal schon extrem und kurzatmig.
    Die Cortisonbehandlung hat deshalb so spät angefangen, weil Cortison die Wundheilung negativ beeinflusst, er wurde ja zweimal in kurzer Zeit Operiert,
    24.10 erste OP Milz entfernt;
    25.10 hab ich ihn abgeholt und bin direkt in die Klinik, da bekam er auch sofort die erste Bluttransfusion;
    31.10 die zweite OP wegen dem Sekret im Bauch inkl. einer erneuten Bluttransfusion;
    10.11 wurden die Fäden gezogen und mit der Cortisonbehandlung begonnen;


    Wär natürlich nicht schlecht wenn eine normale Matte den Heilvorgang vorantreiben würde, aber ich bin da eher konservativ eingestellt und glaub an sowas eher nicht.


    Gruss


    p.s. Es ist ein öffentliches Forum, jeder der was dazu schreiben möchte oder auch Ehrfahrung mit den Thema hat möge das tun. Der Thread ist nicht nur für mich und cjalas.

  • hi trouble,


    ok nach dem, was du schreibst, macht das sinn mit der späten therapie.


    zu den werten (fairys werte aus der klinik schreibe ich mal in klammern dahinter mit bewertung):
    - wbc = white blood cells oder gesamtleukozyten referenzbereich 6 - 16,9 (80,3, extrem hoch)
    - rbc = red blood cells oder erythrozyten rb 5,5 - 8,5 (1,51, extrem niedrig)
    - hgb = hämoglobin (eisenhaltiger roter blutfarbstoff) rb 12 - 18 (5, extrem niedrig)
    - hct = hämatokrit (anteil zellulärer bestandteile am volumen des blutes, abhängig von erythrozytenkonzentration im blut) rb 37 - 55 (10,8, extrem niedrig)
    - mcv, mch, mchc und rdw dienen der überprüfung der funktionsfähigkeit der roten blutkörperchen. mcv rb 37 - 55 (37,92, sehr bis extrem hoch), mch rb 60 - 77 (84,1, extrem hoch), rdw-cv rb 14,7 - 17,9 (21,1, extrem hoch --> typisch für hämolythische anämie)
    - plt = trombozyten (blutplättchen) sind bei fairy anders gemessen worden mit rb 175 - 500 (78,0, sehr niedrig)


    über die anderen werte weiß ich auch nicht wirklich was. aber vielleicht hilft dir das schon ein bisschen bei der einordnung der werte.
    gut ist ja schon mal, dass nicht wieder wasser im bauch ist!


    auf die matte bin ich auch erst jetzt gestoßen. ich kann mir schon vorstellen, dass sowas hilft. aber man müsste ja auch erst mal wen finden, der so eine therapie anbietet. vorm aufgeben würde ich sowas wohl auf jeden fall probieren. jedenfalls wollte ich es dir nicht vorenthalten, nachdem ich den link gefunden hatte.


    lg cjal, die auch hofft, dass noch andere was beitragen können und wollen

  • Hallo,


    die Werte von deinem Hund sind ja extrem niedrig gewesen. Schön das es ihr jetzt wieder besser geht.
    Hast du vielleicht noch die Werte von den ersten Wochen von den Tag ab wo mit der Cortisonnehandlung begonnen wurde?
    Es wäre intressant da den Verlauf zu vergleichen ab wann es bei euch aufwärts ging.
    Ich hab jetzt noch Blutwerte von vor der Cortisonbehandlung meines Hundes, von Tag an der ersten Bluttransfusion bis zur zweiten OP sind die Werte niedrig aber stabil.


    26.10 (1. Tag nach Bluttransfusion)
    WBC 40
    RBC 2,6
    HGB 6,4
    HCT 19,7
    PLT 81


    27.10
    WBC 35,6
    RBC 2,68
    HGB 6,7
    HCT 22,1
    PLT 134


    28.10 (die ersten Wassereinlagerungen & Ödeme waren vorhanden)
    WBC 24,19
    RBC 2,2
    HGB 5,4
    HCT 18,3
    PLT 185


    29.10 (einen Tag vor der zweiten OP)
    WBC 33
    RBC 2,58
    HGB 6,3
    HCT 21,5
    PLT 171


    Wenn man die Werte mit den aktuellen vom 27.11 vergleicht, ist absolut keine Besserung in Sicht. Im Gegenteil, die sind eher, trotz Cortison weiter gesunken. Vielleicht sollte ich doch am Montag abklären, ob es nicht besser wäre die Dosis zu erhöhen. Man sollte doch schon versuchen schnellstmöglich die Werte in einen vernünftigen Rahmen zu kriegen und dauerhaft zu stabilisieren?


    Gruss

  • hi trouble,


    ich denke schon, dass man versuchen sollte, die werte möglichst stabil und nach oben zu kriegen. die frage ist halt wirklich, ob das in eurem fall allein mit cortison zu schaffen ist.
    mit dem sandimmun wäre ich nicht so ganz glücklich, weil dieses präparat in der nebenwirkung wieder für eine anämie verantwortlich sein kann (eingestuft als gelegentliche nebenwirkung).
    manche tä reagieren komisch darauf, wenn man sich selber wissen anliest. ich würde es aber auf jeden fall ansprechen. bist du denn immer noch für die nachbehandlung in der klinik? oder macht das euer hausta? mit fairy ist die gesamte folgebehandlung bei der haustä in enger absprache mit der klinik erfolgt.


    die blutbefunde, habe ich leider nicht alle vorliegen, aber ein paar...


    22.06.2006, tag vor der klinik-behandlung
    wbc 65,6
    rbc ?
    hgb 5
    hct 16,3
    plt 53


    23.06.2006 klinik
    wbc ?
    rbc 1,51
    hgb ?
    hct 10,8
    plt 78
    behandlung in der klinik: 250 ml blut, 150 ml ringerlösung (die gleiche menge gab es abends nochmal bei der haustä), konakion 5 mg (da eine vergiftung zu dem zeitpunkt noch nicht ausgeschlossen werden konnte), 50 mg prednisolon, 1,5 mg calzium


    24.06.2006
    wbc 5,5
    rbc ?
    hgb 7,4
    hct 30,8
    plt 49


    26.06.2006 (ab dem tag stand fest, dass es aiha ist, ergebnis coombstest positiv)
    wbc 6,6
    rbc ?
    hgb 5,9
    hct 20
    plt 10


    27.06.2006 (letzte gabe synolux, breitbandantibiotikum, danach waren auch die letzten mittelmeerkrankheiten ausgeschlossen und das antibiotikum ist abgesetzt worden)
    wbc ?
    rbc ?
    hgb 7,2
    hct 24
    plt ?


    dann fehlt ne weile was in meiner historie, da war der hct aber noch 2x unter 20


    06.07.2006
    wbc 34,5 (wieder stark erhöht)
    rbc ?
    hgb 11 (leicht niedrig)
    hct 37 (unterste norm)
    plt 404 (mittig norm)


    13.07.2006
    wbc 25
    rbc ?
    hgb 12
    hct 41
    plt 237


    18.07.2006
    wbc 18,1
    rbc ?
    hgb 14
    hct 41
    plt 415


    nach 4 wochen galt sie als stabil unter der hochdosierung. das war ungefähr auch der punkt, wo bei uns wegen der nebenwirkungen das azathioprin dazu kam. (ich glaube, die erste reduzierung vom prednisolon von 15 mg auf 12,5 mg kam nach ca. 4 monaten.)
    hgb und hct waren von da an stabil. hct immer so zwischen 37 und 41. starke schwankungen von sehr hoch bis zu niedrig hatten wir bei den wbc. plt ist ebenfalls hin und hergeschwankt, das aber meist im normbereich.


    allgemeine symptome waren ab nach der impfung:
    schlappsein und beule an der impfstelle. damit war ich das erste mal ein paar tage nach der impfung beim ta. diagnose: normale impfreaktion.
    das schlappsein blieb und wurde dann auf die heißen temperaturen geschoben, als ich sie noch mal bei der tä vorgestellt habe. man muss dazu sagen, dass fairy normalerweise ein wirbelwind ist, und dass schlapp bei ihr für einige andere hunde wohl immer noch als temperamentvoller als normal eingestuft worden wäre. und es war wirklich ein sehr heißer frühsommer bei uns hier in nrw. 6 wochen nach der impfung hat sie sich dann abends beim pferdefüttern hingelegt und nur beobachtet. da haben bei mir alle alarmglocken geschrillt, weil sie sich dabei noch nie hingelegt hat - ganz im gegenteil, normal hat sie immer alle angefeuert, schneller zu machen. ich bin nach hause, habe fieber gemessen (40.6) und bin sofort wieder zur tä gesaust. an dem abend war zum ersten mal der urin dunkelorange und sie hat gejammert beim hochheben. außerdem waren die schleimhäute gelb-weiß wie bei einer schweren gelbsucht, aber so auch erst an diesem tag.
    daraufhin ist blut abgenommen worden und direkt mit prednisolon und antibiotikum versorgt worden. am nächsten morgen bin ich direkt in die klinik geschickt worden, als die blutwerte da waren. den morgen war die kleine aber rein subjektiv viel besser drauf. sogar so gut, dass sie uns in der klinik erst mal gassi geschickt haben, um auf die aktuellen blutwerte zu warten. als die werte klar waren, waren die ärzte in der klinik sehr überrascht, dass fairy überhaupt in dem zustand noch in der lage war, auf den eigenen füßen zu stehen, geschweige denn spazieren zu gehen. während der behandlung ist sie dann allerdings völlig kollabiert.
    berührungen am brust und bauchbereich haben ihr noch eine ganze weile weh getan. und bewegen wollte sie sich wochenlang gar nicht. das erste mal 100 m alleine gelaufen ist sie nach ca. 14 tagen wieder. und es hat weitere wochen gedauert, bis sie wieder freiwillig eine weile spazieren gehen wollte. ich habe sie einfach in ruhe gelassen und sie selbst entscheiden lassen, wann sie wieder wollte.
    bellen konnte sie wochenlang gar nicht, da kam höchstens ein heiseres krächtzen raus.


    fairys behandlung ist zu anfang so geführt worden, dass man möglichst alle risiken abdeckt. es hätte alles sein können von der cumarinvergiftung bis hin zu mittelmeerkrankheiten (obwohl wir nicht im ausland waren). erst der coombstest hat dann die klarheit gebracht und die behandlung ist allein auf die aiha eingestellt worden.


    jedenfalls würde ich dir dringend raten, immer wieder nachzuhaken. die werte von deinem hund sind ja nun mal sehr bescheiden, und das seit einem monat. ich finde schon, dass die tä da mal die behandlung überdenken sollten.


    alles gute weiterhin für euch!
    lg cjal

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