Der Golden Retriever-empfehlenswert für Anfänger?Traumhund?

  • Bitte lest meinen Vorstellungstext .
    Bei meiner Überlegung welcher Hund es denn werden soll,bin ich bei dem Golden Retriever immer wieder hängen geblieben.Zum Einen hat er für mich ein wunderschönes Äußeres,zum Anderen auch ein angenehmes,sanftmütiges Wesen.Gerade weil ein Golden Retriever Eigenschaften wie "will to please" und Familientauglichkeit hat,kurzum ein angenehmer Hausgenosse ist,denke ich,dass er für mich, als Anfänger,(aber gut eingelesener Hundefan),genau der Richtige ist.
    Ich wollte mal eure Erfahrungen mit euren Golden Retrievern hören.
    Dass ein Golden sich nicht von alleine erzieht,versteht sich von selber.Ich meine,von allen Rassehunden hat man mit ihm gute Karten,dass er zu einem angenehmen Wegbegleiter wird.
    Ich find ihn traumhaft.Wie seht ihr das?Ist er für euch ein Traumhund schlechthin oder gibt es auch welche mit schlechten Erfahrungen?
    Ich möchte Alles über Golden Retriever wissen.
    Und noch ein Punkt(und jetzt bitte nicht steinigen :gott: ):Auch wenn es alle lobpreisen und es in allen Hundebüchern drin steht:Man kann sich auch einen Rassehund ohne Papiere holen.Das ist meine Meinung und ich würde das auch machen.Gibt es denn auch welche von denen hier, die einen Rassehund ohne Papiere haben?
    Aber die anderen können sich gerne auch zu Wort melden... :tropf:


  • Hallo, Amalia,


    das ist meine Luna, ein GR ohne Papiere. Sie ist jetzt 20 Monate alt, wunderschön und kerngesund. Ich hab sie mit 8 Wochen zu mir geholt, und ja, sie ist ein Traumhund. Natürlich hat sie all die Flegelphasen hinter sich gebracht, die zu einem Junghund gehören. Sie war zeitweise für Kommandos völlig taub, mit gut einem Jahr fand sie Rehe und Hasen plötzlich superspannend, die sie vorher gar nicht interessiert haben, wir haben eine ganze Weile Schleppleinentraining gemacht, aber seit gut 4 Monaten hat sie riesige Sprünge in der Entwicklung zu einem ausgeglichenen, aufmerksamen, in sich ruhenden erwachsenen Hund gemacht. Wir sind mittlerweile ein gutes Team, haben viel voneinander gelernt und respektieren uns. Sie liebt ihre Kuscheleinheiten. Wenn ich die Bürste hole, holt sie sich ein Spielzeug und legt sich sofort auf ihr Handtuch. Sie genießt das Bürsten ohne Ende. Sie liebt Wasser, testet jede Pfütze, ob man darin schwimmen kann, sie apportiert, sie ist ein Ball-Junkie, spielt supergern Fußball. Sie hat gelernt, dass daheim Ruhe angesagt ist, weil ich dann arbeiten muss. Sie ist geduldig ohne Ende, sie hat aber auch gelernt, dass Haus und Garten "ihres" ist und passt auf, verbellt auch Fremde, von denen die meint, die gehören hier nicht hin. Sie liebt unsere Postbotin, weil die immer Leckerchen dabei hat. Sie liebt es, morgens nach dem Wachwerden ausführlich gekratzt zu werden. Sie war von Anfang an sehr gelehrig und aufnahmebereit. Wir machen Abenteuerspaziergänge im Wald und liegen auch einfach mal ganz friedlich nebeneinander im Gras und schauen uns die Welt an. Schnee und Wasser sind ihre absoluten Favoriten.


    Bis vor ein paar Monaten war sie eher devot im Kontakt mit anderen Hunden. Nun lässt sie sich nicht mehr alles kommentarlos gefallen, ist aber nie aggressiv, sondern stellt einfach klar: bis hierher und nicht weiter.


    Luna braucht ihr Rudel, d. h. sie braucht ihre Menschen um sich. Sie kann ohne weiteres 2, 3 Stunden allein bleiben (länger bleib ich nie weg), zerlegt währenddessen auch nicht die Wohnung oder so. :lol:


    Ja, Luna ist ein Traumhund. Sie war die Ruhigste im Wurf. Ihr Bruder Sammy ist ein echter Clown, total verspielt und liebenswert. Von ihrem Papa hat Luna die relativew Hochbeinigkeit und die Fellfarbe, von ihrer Mama das Gemüt. Auch ihre Tante und ihre Großmutter sind vom Gemüt her genauso wie sie.


    Aber auch Goldies sind Hunde, die erzogen werden wollen und Führung brauchen. Und es gibt - wie bei allen Hunden - auch Goldies, die nicht so einfach zu handeln sind. Uns ging es wie dir, als wir überlegten, uns einen Hund zu holen, blieben wir auch beim Goldie hängen. Und ich hab mich auch eingelesen, bevor Luna kam.


    Wir haben uns den Wurf dann angeschaut. Es sollte ein Mädel werden, das stand fest. Zwei waren noch zu haben, und meine Tochter hatte erst Lunas Schwester auf dem Arm. Alle waren sie total offen, sind auf uns zugekommen, haben uns angestupst, beschnüffelt... Lunchen stand quasi in der 2. Reihe und schaute uns mit ihrem typischen Luna-Blick an. Ich hab sie gesehen, und das war's. Wir haben den Tag bei ihrer Familie verbracht und uns mit ihr bschäftigt, die Entscheidung stand für mich. Ihr Frauchen erzählte, dass sie von Anfang an diejenige war, die am meisten kuscheln wollte, immer Kontakt zu ihr suchte, sich liebend gern rumtragen ließ... Als wir Luna dann abgeholt haben und schon im Auto saßen, stand sie am Auto und konnte sich kaum trennen.


    Wenn du dir also einen Goldie holen willst - mit oder ohne Papiere -, schau dir die Kleinen in aller Ruhe an und guck, welcher am besten zu dir passt.


    Ihre Mama wurde mit 3 Jahren einmal gedeckt. Weitere Würfe gibt es nicht.


    Der Goldie neigt zu HD und ED. Lunas Eltern sind beide HD/ED-frei, Luna zeigt beim TA-Check keinerlei Symptome. Dennoch wird sie nächste Woche sicherheitshalber auf HD und ED geröngt.


    Ich musste mir schon einiges anhören, dass ich einen Hund von einem "Vermehrer" geholt habe. Ich sehe das anders. Es gab nur diesen einen Wurf, und der war geplant. Der Deckrüde war auch nicht irgendeiner, sondern sie haben gut geschaut, wer der Papa wird. Nur haben die Eltern eben keine Papiere, und die Welpen hatten somit auch keine. Lunas Mama und der Wurf wurden tierärztlich betreut, geimpft, entwurmt. Die Wurfkiste stand in der Küche, die Welpen wuchsen mit der Familie auf, spielten im Garten und wurden sehr gut versorgt und sozialisiert.
    Wir haben damals eine Decke mitgenommen. Die kam in die Wurfkiste, und als wir Luna abholten, kam die Decke wieder mit zu uns nach Hause. Sie roch nach Mama, und so nahm Luna den vertrauten Geruch mit in ihr neues Zuhause.


    Ich dürck dir alle Daumen, dass du auch deinen "Traumhund" findest. Luna ist jedenfalls meiner.


    Liebe Grüße,


    Almut mit Lunchen

  • Zitat


    Und noch ein Punkt(und jetzt bitte nicht steinigen :gott: ):Auch wenn es alle lobpreisen und es in allen Hundebüchern drin steht:Man kann sich auch einen Rassehund ohne Papiere holen.Das ist meine Meinung und ich würde das auch machen.Gibt es denn auch welche von denen hier, die einen Rassehund ohne Papiere haben?
    Aber die anderen können sich gerne auch zu Wort melden... :tropf:


    Wie soll ein papierloser Rassehund gehen?
    Du widersprichst dir selbst.
    Ein gesunder, wesenfester, rassetypischer Hund soll es sein, allerdings möchte man das bitte unkompliziert zum Sparpreis... Rassehundezucht ist das nicht, die Arbeit und den Preis für deine Wünsche sollen andere zahlen. Du möchtest nur profitieren.
    Warum?
    Dann tuts doch auch ein netter Tierschutzmix, der ebenfalls die Eigenschaften hat, die du dir wünschst. Denn etwas besonderes suchst du doch gar nicht.
    Und nur für die Optik, die realistisch betrachtet eh meist alles andere als rassetypisch ist, irgendwelche Vermehrung unterstützen? Wozu?


    LG
    das Schnauzermädel

  • huhu,


    ich habe einen rassehund ohne papiere; mein 2. hund.
    diese hündin stammt aus einem nicht genehmigten wurf, da der papa nicht angekört war, weil er -rassestandardmässig- zu lange fellhaare hatte! :roll: :roll: dafür ist/war der papa kerngesund...... :D


    ich hab für den hund ohne papiere das gleiche gezahlt wie mit papieren, ist ja ein rassehund! ich habe es nicht bereut!

  • Zitat

    huhu,


    ich habe einen rassehund ohne papiere; mein 2. hund.
    diese hündin stammt aus einem nicht genehmigten wurf, da der papa nicht angekört war, weil er -rassestandardmässig- zu lange fellhaare hatte! :roll: :roll: dafür ist/war der papa kerngesund...... :D


    ich hab für den hund ohne papiere das gleiche gezahlt wie mit papieren, ist ja ein rassehund! ich habe es nicht bereut!


    Und warum hat der Hund keine Papiere?
    Vollen Welpenpreis nehmen, aber Strafzahlungen über den Verein vermeiden.
    Zuchtbuch natürlich lückenhaft... Traumzucht, offensichtlich...


    LG
    das Schnauzermädel,
    das sicher nichts gegen den Hund hat, aber dessen Erzeuger wohl eher realistisch sieht

  • Gerade bei einer Modererasse wie dem Golden Retriever würde ich nie im Leben einen Hund aus "liebevoller Hobbyzucht ohne Papiere" holen. Da geht es nur um´s Geld, egal, wie gesund die Eltern sind. Es reicht schliesslich nicht nur, dass der Hund gerade im Augenblick gesund ist und auf HD geprüft... es gibt jede Menge andere Krankheiten, auf die ein Hund untersucht werden muss. Und gerade beim Retriever gibt es durch die Menge an Hunden genug Genmaterial, das nicht in die Zucht gelangen sollte. Auch in Bezug auf das Wesen, welches neben der körperlichen Gesundheit ein wichtiges Zucht(ausschluss)kriterium ist.


    Ich würde Dir raten, Dir einen Züchter Deines Vertrauens zu suchen. Achte aber darauf, dass es beim Golden Retriever eine Arbeits- und eine Showlinie gibt. GANZ WICHTIG: Es gibt keinen Hund, der sich von selbst erzieht! Das wird einem aber gern bei den Labbis und Goldies weißgemacht. Dadurch gibt es viele recht unerzogenene "Tutnixe", die diese Rassen in Verruf gebracht haben.


    Aus Deinem Post ergibt sich leider gar nicht, was Du mit dem Hund vor hast, bzw., wie die Randbedingungen für die Hundehaltung bei Dir aussehen. Willst Du Hundesport machen und wenn ja, welchen? Bist Du generell sportlich oder eher für gemütliche Spaziergänge zu haben? Bist Du Dir im Klaren, dass ein Welpe 4-6 Monate braucht, um einigermaßen allein zu bleiben? Wohnt Ihr im Mietshaus, welche Etage?
    Danach solltest Du entscheiden, welche Rasse es sein sollte, bzw. wie alt der Hund sein sollte.

  • der goldie-rüde meiner nachbarin stammt aus einer "guten" zucht, VDH-Papiere, Ahnentafel, alles da.


    er hat starke HD u. fellprobleme................. :ops:


    was ich damit sagen will:


    man sollte genauestens aufpassen, WO man seinen rassehund kauft, gerade beim goldie.
    ;)

  • Liebe Themenstarterin :)


    Du merkst es wahrscheinlich schon ;) deine Aussage bezüglich "nicht Rassehund" stösst nicht auf Gegenliebe :D


    Das ist aus folgenden Gründen der Fall:
    - die Zucht (und die Vermehrung!) des Golden Retrievers hat nicht nur Gutes hervor gebracht - leider kamen in den letzten zig Jahren kuriose Auswüchse auf. Diesen Auswüchsen versucht man zu Gunsten der Rasse mit einer selektiven Zucht Herr zu werden.
    - die Retriever sind allgemein sehr belastet was ED und HD angeht. Das ist ein Punkt den man nicht wegdiskutieren kann, ob man nun Zucht gut findet oder nicht.
    - ED und HD sind über GENERATIONEN vererbbar, sprich nur weil die Eltern frei sind, können die Grosselter etc. trotzdem den Scheiss an ihre Enkel und Urenkel vererben.
    - schau dich nur mal hier im Forum um, wie viele Hundehalter sich einen Hund aus nicht kontrollierter Zucht holen, wenige Monate später beim TA sind wegen Gangauffälligkeiten und dann viel, viel Geld, Leid, Schmerz einstecken müssen um dem Hund zu helfen.
    - nein, man hat NIE eine Garantie dass der "Zuchthund" absolut gesund ist. Aber durch die Standards und Kontrollen hat man die Gelegenheit, die Vorfahren genau anzuschauen, man hat gut sozialisierte Tiere (unterschätze das ja nicht!!) und die meisten Tiere sind gesund.



    Zum Wesen:


    Ein guter! Züchter kann dir sehr genau sagen, wie die Welpen vom Wesen her werden, da er die Elterntiere kennt.
    Nicht jeder Golden Retriever ist einfach so ein Nebenherläufer. Viele sind in den ersten 3-5 Jahren echt anstrengend, haben oft einen ziemlichen Dickschädel. (nein das findest du nicht in den Rassebüchern).


    Wichtig ist, dass du einen Hund aus einer Zucht holst, die nicht ausschliesslich auf jagdliche Arbeit selektiert. Sonst hast du einen echten Jäger mit grossem Arbeitswille zu Hause.


    Du siehst, Zucht bedeutet auch ein gewisses Mass an Berechenbarkeit - man weiss ziemlich genau was auf einem zu kommt.


    Denn auch "Vermehrer-Hunde" können jagen was das Zeug hält, nur kann dir das vorher niemand sagen! Gib acht, das passiert häufig!



    Wenn du deinen Golden Retriever "nur" als Mitläuferhund holen möchtest und keine Absichten wie Dummytraining oder so hegst, dann such dir einen Züchter mit "eher ruhigeren" Hunden.
    Golden Retriever können echt Hummeln im Hintern haben, sie können hibbelig werden wie nur was. Aber ein Hund mit einem festen Wesen (was wiederum über die Zucht erreicht wird!) hat auch ein höheres Frustpotential und kommt mit weniger Action aus.


    Denn das sollte man nie vergessen - bei aller Freundlichkeit, will to please etc. ist der Golden Retriever ein Hund der sehr oft gerne arbeitet, gerne eine Aufgabe bekommt, sich sehr gerne bewegt (vor allem im Dreck!!!) und wirklich ein unglaublich bewegungsfreudiger Hund ist. Das bedeutet nicht stundenlange Joggingtouren, aber es bedeutet raus, bei jedem Wetter, Sommer wie Winter.


    Einem Golden Retriever ist das Wetter egal - er wurde darauf gezüchtet bei jedem Wetter seinen Job zu machen. Und das bedeutet für dich: Gummistiefel, Regenmantel, Regenhut und ein gewisses Mass an "judihuii es regnet" :D


    So, was noch?


    Ah, ja. Auch wenn du darauf schaust, dass die Elterntiere möglichst wenig Jagdtrieb haben (der Golden IST und BLEIBT ein ursprünglich jagdlich geführter Hund) kann es dir passieren, dass du ein Exemplar mit nicht zu unterschätzendem Jagdtrieb erhälst.


    Das zeigt sich oft erst so ab 8 Monaten, wie der Hund dahingehend veranlagt ist. Es gibt genügend Leute die dann aus allen Wolken fallen - huch mein Golden jagd... tja, das sind seine ursprünglichen Gene die da durchschlagen können.


    Wenn man das weiss, ist man auch nicht zu sehr vor den Kopf gestossen und man achtet im Welpenalter evtl. mehr darauf, dass klein Goldie nicht jedem Blatt hinterher wetzt.


    Und man kann sich in Ruhe mit Dingen wie Dummytraining, Apportieren allgemein, Suchspiele, Mantrailing, Fährten etc. etc. auseinandersetzten. Dann ist man gut gerüstet (zumindest mal theoretisch) sollte der Kleine dann doch gewisse Tendenzen entwickeln.


  • Mein Hund widerrum stammt aus einer Dissidenz-Zucht und konnte mit dreieinhalb gerade mal noch 20 Minuten laufen - am Wochenende vor der GA im Februar waren es nur noch 5...


    Würde ich bewusst losziehen und mir einen Goldie holen, würde ich gerade bei einer Rasse mit so vielen Rassedispositionen im Sinne des Hundes Wert auf "Qualität" legen und den Züchter sorgfältig auswählen (allerdings sammle ich ja eher das auf, was andere Leute als Müll bewerten, weil es für ihre Ziele nicht mehr taugt... ).


    Übrigens ist der Goldie von weit mehr geplagt als "nur" von HD und ED. Es lohnt sich ein Blick ins Buch "Rassedispositionen bei Hund und Katze" ab Seite 112. Dem Goldie alleine sind dort 5 Seiten gewidmet.... Mein Goldie hat das Buch wohl gelesen, denn er hat sich ein paar Sachen davon mit ins Gepäck genommen...


    Gerade beim Ersthund kann ich jedem nur raten, sich einen erwachsenen, "fertigen" Hund zu holen.

  • Ich würde mir auch nie einen Rassehundwelpen ohne Papiere kaufen. Denn nicht nur Gesundheit sondern auch das Wesen können durch eine gute Zucht beeinflusst werden.


    Wir haben in der Welpengruppe unseres Vereins immer viele Retrieverwelpen - die meisten leider 250 Euro Welpen von irgendwoher... Diese sind oft völlig durchgeknallt. Ich sehe das durchaus in Verbindung mit den Besitzern die sich mal so einen netten Familienhund gekauft haben ohne sich vorher zu informieren. ;) Trotzdem sieht man in der Arbeit mit den Hunden durchaus Unterschiede zu denen vom guten Züchter!

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!