Randalieren am Zaun - Hilfe, ich weiß nicht mehr weiter!
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Hallo zusammen,
Wir haben ein Problem im Garten. Batman (JRT, 4 Jahre, kastriert) ist sehr territorial und reagiert auf jedes leiseste Geräusch, das sich außerhalb unseres komplett eingezäunten Grundstückes (ca 1500 m2) abspielt. Ich versuche mal unsere Situation zu beschreiben:
- Wir haben einen seeehr langen Gartenzaun an dem ein Spazierweg vorbeiführt. An der Garteninnenseite wächst über die ganze Länge eine dicke Thujenhecke wo er natürlich drunterschlüpfen und zum Zaun kann, aber ich ihn nicht mehr erwische wenn er drin ist.
- Unsere Grundstücksgrenzen werden immer wenn er rausgeht gleich als erstes "abgelaufen", also er patrouilliert richtig.
- Wenn ein Mensch vorbeigeht wird sich groß und breit gemacht und keuchend hüpfend so lange am Zaun entlang gebellt bis dieser vorbei ist - wenn diese Menschen nicht allzu laut sind, lässt er sich abrufen.
- Wenn Mensch mit Hund vorbeigeht, ist Feuer am Dach. Da is nix mehr mit abrufen. Er versucht kratzend und knurrend, bellend (das hört sich dann of an als würde er schreien) durch den Zaun zu kommen. Ist schwer zu beschreiben, jedenfalls hat er da voll den Tunnelblick.
- Wenn grad Ruhe ist und es nix zu schnüffeln gibt, setzt er sich in die Mitte des Gartens, genau so, dass er alles im Blick hat und spielt Sherif.
- Sogar seine beste Beagle Freundin, die meistens frei auf der großen Wiese neben unserem Garten unterwegs ist, darf sich dem Zaun nicht nähern, sobald Batman aber auch nur einen Fuß vor das Gartentor setzt, ist alles tutti und alle sind wieder nett.
- Im Garten fällt ihm Entspannung schwer, manchmal legt er sich in die Sonne um zu dösen, aber hat immer ein Ohr auf vollen Empfang und ist sofort auf 1000 wenn er was hört. Erschwerend kommt noch hinzu, dass er ein totaler Katzenjäger ist, unser Garten aber in der Nacht aber oft von den Freigänger Katzen aus der Nachbarschaft frequentiert wird. Wenn eine Katze da war rennt er wie ferngesteuert hinter der Spur her und ist nichr mehr ansprechbar.
Was ich bereits probiert hab:
- Seit mehreren Wochen, geht Batman sowieso nur mehr mit Geschirr und Schleppleine raus.
- Wenn wir gerade konzentriert was machen zB apportieren, lässt er sich nicht ablenken, auch wenns außerhalb des Zauns mal lauter wird. Hab ich ihn an der kurzen angeleint und es geht jemand vorbei, macht er keine Anstalten zum Zaun zu wollen.
- Wenn er längere Zeit am Zaun bellt, laut meiner Wahrnehmung keiner draußen ist, und ich geh hin um nachzuschaun, hört er sofort auf wenn er mich kommen sieht. Und es macht eher den Eindruck als wollte er dann sagen: ok, passt, ich hab bescheid gesagt, Frauli ist da und übernimmt jetzt. Aber dafür muss ich ihm auch erst wieder hinterherrennen.
Was ich mir wünsche:
Dass er im Garten entspannen kann, eben nicht zum Zaun rennt, wie ein Gestörter, wenn ein Hund vorbeiläuft.Ich weiß, dass er wahrscheinlich denkt, der Garten sei sein Hoheitsgebiet und ich bin nur Gast hier, (im Haus ist das übrigens nicht so) aber ich weiß nicht wie ich ihm das klar machen soll, dass dem nicht so ist.
Noch was: Ich überlege auch stark ein Sprühhalsband auszuprobieren. Gutes Timing traue ich mir durchaus zu um es nicht falsch zu belegen und Batman ist auch nicht so leicht zu beeindrucken, wenn er mal im Tunnelmodus ist. Vielleicht kann ihn ein bisschen rausreißen? (Bitte nur sinnvolle Antworten zum Thema Sprühhalsband und keine Grundsatzdiskussion beginnen)
Vielen Dank für hilfreiche Tips und Anregungen!
LG Martina
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Hi
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Wir hatten mit unserer Dobermannhündin ähnliche Probleme letztes Jahr!
Sie war auch der Meinung, dass dieses Grundstück ihr gehört und es zu ihrer Aufgabe gehört lautstark alles zu melden, was sich nähert!
Wir haben es auf Anraten einer Trainerin zunächst mit sehr sanften Methoden versucht, ihr das abzugewöhnen...(wir sollten allen möglichen Menschen, Tieren, imaginären Wesen freundlich Hallo sagen, um ihr zu zeigen, dass wir alles im Griff haben und selber mitbekommen haben das da wer kommt).
Nach ein paar Wochen ist mir hier allerdings die Hutschnur geplatzt, da es unserer Hündin herzlich egal war, ob ich da wem hallo sage oder nicht, sie wollte die Menschen nunmal nicht an ihrem Grundstück haben.
Wir haben ihr das Bellen und Patroullieren in 2 Schritten abgewöhnt:
1. Auch nur noch mit Geschirr und Schleppleine raus, damit sie nicht wegrennen konnte
2. Freunde an einem Nachmittag bestellt mit Fahrrädern, ein Kind, zwei Hunde etc. zum üben
3. Eine Wasserflasche 0,5l mit Steinen bzw. Nägeln gefüllt
4. In den Garten gesetzt mit Hund und nacheinander sind am Zaun die Freunde vorbei gegangen (Anfangs ohne Kinder und ohne Hunde und ohne viel Krach)
- das erste Mal lief der Hund Richtung Zaun und kläffte, von mir gabs ein lautes "Nein" und die Flasche flog laut klappernd vor sie (sie wurde nicht! abgeworfen)
- Hundi war völlig irritiert und in dem Moment hab ich sie freundlich bestimmt zu mir gerufen
- Bei mir gabs nach nem Sitz ein Leckerlie
- Nach und nach haben wir dann innerhalb von 45min ständig Menschen am Zaun vorbei geschickt, bei Bellen und Hinrennen gabs Ärger, bei Ignoranz gabs Leckerlies!Warscheinlich hatten wir Glück, aber seit dem einen Training wird ab und zu nochmal kurz gewufft, oder der Zaun fixiert, aber es gibt kein kläffendes patroullieren mehr!
Zum Thema dauerhaftes Anspannen haben wir zusätzlich im Garten ihren Liegeplatz in die Ecke hinter uns verlegt! Klar darf sie sich im Garten frei bewegen, aber sich mitten auf den Rasen legen, damit sie auch ja alles beobachten kann gibt es nicht! Wenn Besuch da ist, oder wenn gerade viel los ist, dann wird sie auf ihren Platz geschickt, dort kann sie liegen und hat keine Einsicht auf den Zaun... Anfangs haben wir sie dort wirklich aktiv hinschicken müssen, mittlerweile geht sie selber ins Körbchen und pennt dort, weil sie weiß, dass dort niemand hinkommt und sie dort nicht aufpassen "muss".
Im Vergleich zum letzten Jahr ist das Gartenleben mit Hund dieses Jahr viel entspannter! Dennoch kann sie nach wie vor nicht irgendwo frei im Garten einfach rumliegen und pennen...dafür hat sie dann doch zu viel Schutz und Wachtrieb und sie ist ja auch noch keine 2 Jahre alt!
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Vor die Tuja Hecke würde ich einen Weidezaun setzen (http://www.weidezaun.info/elek…n_10m_60cm_i20_1835_0.htm). Einen 50m Zaun bekommt man für unter 100€.
Dann Hund immer abrufen und wenn er beim zweiten mal nicht kommt, wortlos abholen und ins Haus führen.
Folgt er dem Abruf, wird er fürs Melden und Kommen belohnt.
Zum Sprühhalsband: http://www.animal-learn.de/tip…nd/spruehhalsbaender.html
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Ich würde den Hund ohne Aufsicht nicht in den Garten lassen, denn du hast ja bereits erkannt, dass er dir meldet dass Gefahr droht und du übernehmen sollst.
Wenn meine Hunde es mit der Bellerei im Garten übertreiben dann rufe ich und sie müssen eine Übung machen, z.B. ein „sitz“. Dann dürfen sie wieder loslaufen. Wenn sie dann immer noch völlig gestört bellen dann kommen sie für eine Weile rein.
Alternativ stelle ich mich vor meine Hunde und übernehme die Situation für sie, dann hören sie auf zu bellen.
Zu dem Sprühhalsband wurde bereits etwas verlinkt und du arbeitest auch nur am Symptom (dem Bellen) und nicht an der Ursache (Hund möchte Eindringlinge vertreiben). Das wirkt natürlich ganz gut, genau wie ein Schreckreiz mit einer Klapperflasche aber sobald du dein Hilfsmittel nicht zur Hand hast wird ein Hund der nicht besonders sensibel ist wie ein JRT wieder in sein altes Verhalten zurückfallen.
Für mich gilt beim Bellen:
- Alternativverhalten
- Es wird etwas angenehmes (Aufenthalt im Garten) weggenommen
- Ich erkenne was meine Hunde mir sagen wollen (Achtung Frauchen ein Eindringling)Ein bisschen Bellen im Garten ist für mich okay, aber ich finde deiner übertreibt es.
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@JarJarBinks Ja, könnte bei uns auch funktionieren. Ich habe nur Bedenken, dass mein Wuffzack recht bald zwischen Trainingssituation und "Ernstfall" unterscheiden kann und das somit das Training erschwert. Aber probieren können wirs auf jeden Fall.
@Little sorry, das hab ich vergessen zu schreiben, aber die Variante mit anleinen und reinbringen haben wir schon probiert. Und das "abholen" ist ja dann auch nicht so einfach. Bei 200 Meter Zaun grenzt das eher an einen Marathon um den Hund einzufangen, auch wenn er die Schlepp drauf hat.
Wenn er sich abrufen lässt und dann belohnt wird, rennt er danach gleich wieder weg um seine Runde zu drehen.Den Artikel von Fr. Rainhardt kenne ich sehr gut und ich bin auch immer noch davon überzeugt, dass es sinnvoll ist dem Hund ein Alternativverhalten anzubieten, aber bei uns funktioniert es einfach nicht, nur zu rufen um dann zB den Dummy fliegen zu lassen, weil der Hund das negative Verhalten bereits so sehr rituatlisiert hat. Mir wäre es ohne "radikale" Maßnahmen auch lieber.
Mir ist auch durchaus bewusst, dass mein Hund es wahrscheinlich nicht verstehen wird, warum er jetzt nicht mehr potentielle Eindringlinge vertreiben und den ganzen Gartenzaun entlang auf und abjagen darf, aber andererseits sehe ich auch, dass es stressig für ihn ist, und ein klarer Schnitt würde ihm wahrscheinlich sogar gut tun.
@Jackyfan Batman ist sowieso NIEMALS alleine im Garten, aber weil dieser so groß ist, ist es umso schwieriger ihn im Auge zu behalten. Und wenn er mal rennt, ist es sowieso ganz schwer ihn zu stoppen.
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Ruft ihr eure Hunde dann echt jedes Mal ab, wenn sie bellen bzw. fordert ein Alternativverhalten ein?
Ich hab meine immer einfach ins Haus geführt, ohne Kommentar und der Spaß war halt erstmal vorbei.
Sie hat das sehr schnell kapiert, dass sie einfach niemanden zu melden hat, solange die Person nicht am Grundstück ist.
Wenn sie jetzt mal bellt, hat sie immer einen guten Grund.Edit: Ich hatte den Vorteil, dass ich das in meinem kleinen Garten üben konnte, aber sie benimmt sich jetzt normal auch in anderen Gärten und auf größeren Grundstücken.
Eventuell kannst du eine Weile ein kleineres Stück abtrennen, damit du ihn schneller einfangen kannst? -
Ich handhabe das unterschiedlich: Mal rufe ich meine Hunde und fordere eine Alternativhandlung und das ins Haus bringen ist bei mir die letzte Konsequenz wenn sonst nichts funktioniert.
Wenn ich im Sommer im Garten liege habe ich meine Hunde ganz gern bei mir aber nicht hysterisch bellend.
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Für meinen ist (leider) auch ein Mausefurz der von draußen kommt ein "guter" Grund um zu denken, dass jetzt ein Riese eindringt um uns alle zu fressen.
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Der Grund warum bei uns dieses Training so gut funktioniert hat, ist meiner Meinung nach, dass unsere Hündin vorab gar nicht verstanden hatte, dass ihr Verhalten hierbei wirklich unerwünscht ist!
Ohne Leine konnte sie sich zunächst immer meinem Einschreiten entziehen, zusätzlich bin ich teilweise auch einfach sauer und somit lauter geworden, dies hat sie aber nicht auf sich bezogen (dafür war sie viel zu hochgefahren) sondern auf die Situation an sich - ergo "Frauchen hat auch was gegen die Eindringlinge".
Durch die Klapperflasche bin ich überhaupt erst zu ihr Durchgedrungen und konnte ihr so einfach erklären, dass ich dieses Verhalten nicht möchte. Vielleicht lag's auch daran, dass das Verhalten nicht wirklich ritualisiert war (mich hat's nach den ersten zwei wärmeren Wochen schon so genervt, so dass mir das zügige "Abstellen" sehr wichtig war - und ein kläffender Dobermann ist für Nachbarn wesentlich unlustuiger als ein kläffender jack Russell).
Die Klapperflasche nutze ich im Garten eigentlich überhaupt nicht mehr...allerdings nutze ich ein Klimpern mit dem Schlüsselbund auf Spaziergängen sehr gerne mal, wenn sie andere Hunde anbellt.
Ich wünsch dir in jedem Fall viel Erfolg!
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es ist dabei aber wichtig das sie das klappern der flasche, kette, usw nicht mit dem halter verbindet sondern mit der situation,also man muss so werfen das sie nicht sehen das man sie selber wirft.
das gleiche bei wasserpistole, usw, auch da muss der hund denken das zb. der zaun ihn bespritzt.
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