Wesenstest -sinnvoll oder unnötig?
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Wie so ein Wesenstest aussieht legt der Prüfer fest, also kann das in jeder Gemeinde anders aussehen.
Ich weiß nur wie es bei Bekannten von uns aussah, mit ihrem Staff. Da ging es nur darum ob der Hund in normalen Alltagssituationen vom Besitzer geführt werden kann. Da wurde kein Hund bedroht oder angegrabscht. Einfach nur vorbeiführen an Menschen, Fahrrädern, Kinderwagen .... Hund durfte ausweichen, alles super. Ich denke das würde selbst mein Angsthund hinbekommen - aber diese gezeigten Wesenstest niemals. Macht für mich auch keinen Sinn. -
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Ich habe mal gelesen ,das bei uns in der Stadt sogar ein ganz schwarz bekleideter Mann aus dem Gebüsch springt ,was das für ein Sinn hat keine Ahnung die meisten Hunde gehen da bestimmt nach vorne.
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Ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass Hund durchfällt, wenn der Gutachter "hat 4 mal gebellt" auf seinen Zettel schreibt.
Ich glaube am Ende wird dann die Summe genommen.
Weicht der Hund eher aus, hat Schiss, bellt aus Unsicherheit, oder beschwichtigt, gibt das ein ganz anderes Bild, als wenn er in 9 von 10 Situationen nach vorne geht.
Das sollte so ein Prüfer ja auch erkennen können -
Meine Hündin würde sang- und klanglos durchfallen. Sie hat durch ihre Vorgeschichte null Interesse an fremden Menschen und Hunden und tritt immer erstmal den Rückzug an. Sie geht erst nach vorne, wenn sie bedrängt wird wie durch umarmen. Aber ehrlich das wollte im Alltag noch nie jemand und unsere Alltag ist auch so total Problemlos. Sie kommt mit in die Stadt, ins Restaurant, an den Strand usw. alles ohne Stress obwohl sie den Test nie schaffen würde. Und sie hat noch nie einen Menschen gebissen. War nicht mal kurz davor, auch wenn ich weiß das sie das in gewissen Situationen tun würde.
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Weicht der Hund eher aus, hat Schiss, bellt aus Unsicherheit, oder beschwichtigt, gibt das ein ganz anderes Bild, als wenn er in 9 von 10 Situationen nach vorne geht.
Genau!
Angsthunde sind unberechenbarer!Bei dem Test, den ich beobachten konnte, wurde ein Hund, der, alleine angebunden, von jemandem mit Regenschirm bedrängt wurde und knurrte, allerdings bei Rückzuges des Regenschirmmenschen sofort wieder entspannte, besser beurteilt als eine Hündin, die mit eingekniffener Rute zurück wich.
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Ich erzähl euch mal, wie der Wesenstest bei uns ausgesehen hat, einige haben ja doch etwas seltsame Vorstellungen davon.
Mitnichten ist es zum Beispiel so, dass der Gutachter den Hund ein paar Minuten beobachtet, das dauert doch deutlich länger (wäre ja auch unverschämt für ein paar Minuten 300€ zu verlangen.... ;))Ich spreche hier für unseren Wesenstest, mit unserem Hund und unserem Gutachter, stattgefunden hat das ganze in Bayern, bzw im schönen Frankenland.
Es ging um unsere Rottweilerhündin Shiva.
Der Gutachter kam zuallererst zu uns nach Hause. Der erste Test war also, wie reagiert der Hund auf klingeln, bricht da das Chaos aus oder läuft es ruhig ab, wie wird der Besuch begrüsst und wie verhält sich der Besitzer. Der Gutachter kam mit Spazierstock, Hut und einem Mantel.
Dann haben wir uns in die Küche gesetzt und erstmal die ganzen Unterlagen bei einem Tässchen Kaffee ausgefüllt. Ich sass mit Shiva am Boden, was sie dazu veranlasst hat sich auf den Rücken zu drehen und sich den Bauch kraulen zu lassen, während meine bessere Hälfte den Schreibkram erledigt hat. Der Gutachter hat im Gespräch mit ihr dann den Stock umgeworfen, der auf den Fliesenboden geknallt ist, Shiva hat nur mal eben das Köpfchen gehoben. Dann hat er mal deutlich lauter gesprochen, ich bin glaub ich mehr erschrocken als der Hund, die hat das gar nicht interessiert.
Dann also ab nach draussen. Was passiert, wenn die Leine geholt wird, wie sehr flippt der Hund aus, wie verhält er sich an der Leine, läuft er schön oder zerrt er den Besitzer durch die Gegend... Sowas war also auch Teil des Tests. Dann sind wir zum Auto des Gutachters, wo sein eigener Hund gewartet hat. Ein genügsamer unkastrierter Kangalmischling. Es wurde beobachtet, wie sich Shiva verhält, wenn sie den Hund im Auto bemerkt, dann wurde der Kofferraum geöffnet und der Hund des Gutachters raus geholt. Shiva runter von der Leine, es wurde beobachtet ob sie bei uns bleibt oder ungestüm auf den fremden Hund zuläuft, lässt sie sich abrufen, ist sie ansprechbar etc. Hat sie natürlich gut gemacht, ist ein toller Hund, die dicke Nudel.
Dann ging es weiter, es wurde die Situation "Hund vor dem Laden" nachgestellt. Also Shiva an ein Geländer gebunden und wir mussten ums Eck, damit sie uns nicht sieht (wir konnten beobachten). Der Gutachter ist an ihr vorbeigelaufen, hat sie freundlich angesprochen, ist dann wieder weg, hat sie angeschrien, ist mit Hund an ihr vorbei, mal nah, mal weiter entfernt. Shiva war eigentlich eher damit beschäftigt, zu kucken, wo die Mamis sind, hat sich nicht so recht für den komischen Kerl mit Hut interessiert.
Dann gings weiter durchs Dorf, der Gutachter hat sich sehr über die Bank gefreut, die so Türen hat, die sich automatisch öffnen, da sind wir dann also alle rein und haben so eine "Hund auf engem Raum mit anderen Menschen"-Situation nachgestellt. Für Shiva kein Problem.
Dann zurück nach Hause spazieren gegangen und bei einem weiteren Tässchen Kaffee dann die Ergebnisse besprochen. Nicht ohne Stolz kann ich berichten, dass wir "eine 1 mit Stern" (Zitat) bekommen haben
Während des Tests war unser Rüde Marley (Boxer-Schäfer-Mischling) mit anwesend, der auch gleich noch mit begutachtet wurde, der hätte auch eine 1 bekommen. (wobei er z.B. bei der Stocksituation ziemlich erschrocken aufgesprungen ist und die Küche verlassen hat. Was also absolut ok ist, solang der Hund den Gutachter nicht fressen will). Rita (Marleys Schwester, also auch ein Mischling) haben wir vorsorglich bei einer Freundin untergebracht, die ist doch ein ganz anderes Kaliber und würde nie und nimmer so einen Wesenstest bestehen. Muss sie zum Glück auch nicht. Trotzdem ist sie keine Gefahr, das nur mal so nebenher.Am Ende meinte der Gutachter noch, dass er normalerweise deutlich länger testet, als nur 1,5 Stunden (so lange hat der Spass gedauert), aber er hätte gesehen, dass wir ein gutes Team sind und den Hund händeln können und Shiva ist nun mal einfach wie sie ist. Ein Rotti mit einem absolut dicken Fell. <3
Ich weiss von einer Bekannten, die eine Rottweilerhündin hat, die auf solche Bedrohungen eher mit zurückweichen und auch verbellen reagiert, dass auch sie den Test bestanden hat. Es geht wohl wirklich hauptsächlich darum, ist der Hund durch den Besitzer händelbar, reagiert er aggressiv mit nach-vorne-gehen und angreifen-wollen oder meidet er und ist also keine Gefahr für die Umwelt.
Sorry für den langen Text. Ich habe fertig.
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@QuoVadis gab es dazu auch eine Begründung, die über "Angsthunde sind unberechenbarer" hinausgeht?
Schon die Aussage ist... nicht völlig nachvollziehbar für mich.
Ja, Angsthunde, die in die Ecke getrieben werden, beißen zu fast 100%!
Da sie ihr Leben bedroht sehen und sich nicht anders zu helfen wissen. -
Ein Hund muss aber doch kein Angsthund sein, um von seinen Zähnen gebrauch zu machen. Natürlich ist die Gefahr bei einem Angsthund hoch, aber wenn ich einen selbstbewussten Hund habe der trotzdem nichts von Anfassen hält, wird die Situation nicht viel anders ausgehen...
Zumal der Angsthund noch weichen würde, wenn er könnte.
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Ein selbstbewusster Hund macht schon deutlich, was passieren könnte!
Bei ängstlichen Hunden habe ich leider schon oft genug erlebt, das die Menschen noch dichter gehen "Oh Du armer Hund, hast Du Angst?" und immer noch näher ran!
Bei einem Hund, der seine Beißerchen zeigt, überlegen sie schon eher, ob sie noch dichter ran wollen. -
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