Demenz - Wann ist es genug?
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Hallo lieber DFler.
Ich wende mich mit einem schwierigen Thema an euch.
Es geht um unsere alte Luna. Sie ist 14 1/2 Jahre alt und ein Border Collie Spitz Mix. Sie war meine erste eigene Hündin und meine Mutter übernahm sie, als ich anfing zu studieren. Seitdem ist sie ihre Bezugsperson, war erfolgreich mit ihr im Sport unterwegs und sie hatte ein schönes Leben. Sie war bis vor einem Jahr noch recht fit, aber seitdem geht es rasend bergab mit ihr. Es ist nicht ihr Körper, der nicht mehr will, sondern (und das ist schrecklich mit anzusehen) ihre geistige Verfassung, die immer schlechter wird. Natürlich ist sie nicht mehr besonders stabil auf den Beinen, hat einen Tumor am After und mit dem Hören und Sehen klappt es auch nicht mehr gut, aber sie kann noch ganz gut laufen, wenn sie einmal auf den Beinen ist, kommt selber noch gut hoch,sie frisst wenig, aber regelmäßig. Auch ihr Herz ist kräftig. Schmerzen hat sie, laut Tierarzt, nicht.Nun ist es aber der Kopf der nicht mehr mitmacht.
Sie ist dement, läuft nachts stundenlang umher und kommt nicht zur Ruhe, erkennt uns nicht mehr, schnappt manchmal einfach nach uns oder den beiden Aussies und ist insgesamt irgendwie nicht mehr ganz...naja...hier. Mittlerweile ist sie auch inkontinent und macht, obwohl man gerade vom Gassi kommt, in die Wohnung. Manchmal finden wir sie zwischen einer Wand und einem Schrank stehend...völlig reglos. Sie weiß dann nicht mehr wo sie ist und man muss ihr helfen. Dann liegt sie im Bett, jault vor sich hin. Manchmal eine gefühlte Ewigkeit. Wir leisten ihr dann Gesellschaft. Das möchte sie aber nicht und geht weg. Das ganze Haus ist mit Teppichen ausgelegt, damit sie nicht ausrutscht, vor der Kellertreppe ist ein Gitter - da wäre sie neulich fast runtergefallen. Im Flur ist nachts ein Bewegungsmelder, damit sie in ihrer nächtlichen Unruhe nicht im Dunkeln läuft und sich verletzt. Von ihrer Perönlichkeit ist nichts mehr übrig. Sie kommuniziert nicht mit uns und auch nicht mit den beiden Aussies. Die schlecken ihr zwischendurch mal die Öhrchen oder ganz liebevoll über die Augen und legen sich zu ihr...sie nimmt es nicht wahr. Es macht uns unendlich traurig sie so zu sehen.
Sie bekommt zwar seit einiger Zeit durchblutungsfördernde Medikamente, doch können wir leider überhaupt keine Besserung feststellen. Sie ist wie in einer Zwischenwelt gefangen, irgendwie ist da nur noch ihr Körper, der noch einigermaßen funktioniert, aber nichts mehr an Persönlichkeit. Keine Freude mehr.
Als sie vor ein paar Monaten ihren letzten lichten Moment bekam, habe ich fast geweint. Wir waren auf dem Weg zum Tierarzt. ich saß hinten mit ihr auf dem Rücksitz, um sie zu stabilisieren. Da schaut sie mich plötzlich an, wie aus einem Traum erwacht, wedelt ganz leicht, für etwa zwei Sekunden und rückt dicht an mich heran. Ganz wie früher, als habe sie mich erkannt. Dann war sie wieder verschwunden und die Leere trat in ihr Gesicht zurück. Auch jetzt kommen mir beim Schreiben wieder die Tränen. Es tut so furchtbar weh.
Wir wissen nicht, was wir tun sollen. Es wird nicht besser, sondern immer schlimmer. Sie ist nicht krank, aber auch nicht mehr lebendig. Wann ist es genug?
Meine innere Stimme rät mir jeden Tag mehr dazu, sie zu erlösen. Meine Mutter kann sich nicht von ihr trennen, will es irgendwie weiter probieren. Sie ist ja körperlich für ihr Alter ja noch ganz gut unterwegs...Ich möchte nicht herzlos klingen, denn ich liebe sie sehr. Dennoch glaube ich, dass man ihr mit diesem Leben keinen Gefallen mehr tut.
Wie seht ihr das? Hatte jemand schon einen ähnlichen Fall? Wie habt ihr euch verhalten? Wir wissen nicht, was das Richtige ist...
Traurige Grüße,
Kathrin -
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Ich sags so, ich würde ich so leben wollen ?
Und es hört sich ja schon sehr weit an mit der Demenz -
Ich sags so, ich würde ich so leben wollen ?
Und es hört sich ja schon sehr weit an mit der DemenzNaja..ist das der Maßstab? ich weiß es eben nicht.
Ich weiß nicht, was sie noch mitbekommt. Ist Demenz überhaupt ein Grund, einen Hund einschläfern zu lassen?
Ich finde das ist so schwierig zu entscheiden...
Wenn sie jetzt krank wäre, Schmerzen hätte...das würde uns leichter fallen. -
Kathrin,
mein (unser) Collie ist gerade auf dem Weg zu diesem Zustand den du bei eurer Luna beschreibst. GsD noch nicht so stark, eher die lustige Zwischenphase mit einfach alleine spazieren gehen und vergessen das man angesprochen wurde.Wenn sie gar nicht mehr aus diesem "Zwischen"-Zustand rauskommt würde ich auch darüber nachdenken sie zu erlösen.
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Danke Patrizia.
Die Phase, die du beschreibst, ist bei uns etwa ein Jahr her. Ich drücke euch die Daumen, dass es bei euch nie so schlimm wird wie bei Luna.
Ich habe wirklich das Gefühl, dass sie irgendwie "gefangen" ist. -
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Naja..ist das der Maßstab? ich weiß es eben nicht.Ich weiß nicht, was sie noch mitbekommt. Ist Demenz überhaupt ein Grund, einen Hund einschläfern zu lassen?
Ich finde das ist so schwierig zu entscheiden...
Wenn sie jetzt krank wäre, Schmerzen hätte...das würde uns leichter fallen.Naya das Problem ist ja das Pyschologisch auch Leid entsteht.
Sie scheint ja nicht zu wisen wo sie ist, wer ihr seit usw
Und ich sehe halt die Alten Menschen im Altenheim und vergleiche es mit einem Hund.Ich weiß das es hart ist und ich versuche es grade so nett wie möglich zu schreiben
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für MICH ist Demenz ein Grund zum Einschläfern. der Hund ist ständig verunsichert, fühlt sich nicht wohl, hat keine liebende Bezugsperson (bzw weiß es halt nicht) etc. - das ist ein Zustand, aus dem ich den Hund erlösen wollen würde, weil es ja keine Aussicht auf Besserung gibt.
Aber Einschläfern ist immer eine individuelle Entscheidung und jeder HH muss seine Grenzen selber ziehen. -
Das Problem ist: Ich bin dafür, meine Mutter ist unsicher. Sie will nicht, dass jemand denkt, sie würde sich ihr entledigen wollen, weil Luna nun so anstrengend ist. Sie hofft, dass sie irgendwann mal tot daliegt. Ich glaube aber nicht, dass das passieren wird ...
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Ich bin dafür, meine Mutter ist unsicher. Sie will nicht, dass jemand denkt, sie würde sich ihr entledigen wollen, weil Luna nun so anstrengend ist.
Kann ich total nachvollziehen, beide Seiten. Vielleicht magst du deiner Mutter ja einfach deine Seite versuchen nachzubringen.
Mir hilft bei sowas dann der Gedanke: Und wenn du es bereust? Unsere Miez ist mit 15 eingeschläfert worden. Als es ihr noch gut ging.Die Entscheidung haben wir gefällt, die Tierärztin kam. Dann kam raus das sie Wasser in der Lunge hatte und in wenigen Tagen von allein gestorben wäre. Ich bin froh das sie das nicht erleiden musste. Lieber ein zu früh als zu spät, wobei generell Demenz kein Grund zum Einschläfern für mich wäre. Nur dieser Zustand den du beschreibst. Der in dieser Dauer ist ein Grund. -
Was sagt denn der Tierarzt dazu? Vielleicht ist es leichter für deine Mutter, wenn er als Arzt auch zu dieser Option tendiert?
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