Bellen beim Auto, Aufregung

  • Hallo ihr Lieben,


    ich bin allmählich ratlos, mein Border Collie 1 Jahr alt bellt beim Aussteigen ausm Auto immer wie ein wahnsinniger, in einer Lautstärke und ohne Luft holen, die Augen werden rot und treten hervor, er zittert manchmal am ganzen Körper, so aufgeregt ist er dann.
    Wir haben so viel ausproiert. Ignorieren, erst aussteigen wenn er still ist, Wasserflasche (vom Hundetrainer geraten), Stupsen, Ablenken (Futter nimmt er nicht mehr), freundlich unterbrechen mit Abbruchsignal, schimpfen, öfter stehen bleiben mit Motor aus und nicht gassi gehen, mein Großer der daneben sitzt hat ihn auch schon öfter dann gepackt, hilft auch nichts. Erfahrene Bekannte sind auch ratlos und Hundetrainer raten nur Dinge, die wir schon durch haben. Und wir haben alles ziemlich lange ausprobiert. Habt ihr noch Ideen? Er bellt los, sobald der Motor ausgeschaltet egal ob wir beim Gassiort ankommen oder nachm Gassi in der Garage.

  • Wann hat das angefangen, wie alt war er da? Ich frag nur, denn er ist erst 1 Jahr alt und bei dem was ihr schon alles probiert habt, denke ich, ihr habt das Jeweilige entweder nicht konsequent genug oder nicht lange genug gemacht.

  • Ich befürchte euer Hund hat so eine große Erwartungshaltung, was das Gassigehen betrifft, dass er den Frust, im Auto warten zu müssen, eben nicht aushält.


    Als Erste-Hilfe-Maßnahme würde ich erstmal ganz stinklangweilige Gassi-Runden bei euch in der Nachbarschaft empfehlen. So, dass ihr nicht erst mit dem Auto fahren müsst um zur Gassi-Strecke zu kommen.


    Parallel würde ich im Alltag viel Frustrationstoleranz trainieren und konsequent Ruhe einfordern.


    Anschließend würde ich das Aussteigen aus dem Auto neu aufbauen.

  • Hallo,


    und wenn er raus darf, wenn der Motor noch läuft, du schaltest erst dann aus ?


    Ich würde den Hund recht wort- und emotionslos raus lassen, also innerlich ohne Erwartungshaltung.


    Muss er gleich an die Leine, oder darf er die erste paar Sekunden Schnoberrunde frei gehen ?


    LG Ramona

  • Danke für eure Antworten.
    Gassi ist bei uns entweder nur gehen (bzw. er spielt gern mit meinem Großen) oder manchmal nur Übungen, also Bleib und sowas mit kleinen Pinkelpausen.
    Aber meist gehen wir einfach nur, wobei er eigentlich immer am rennen ist.


    Er hat es glaube ich schon mit 4 Monaten angefangen, allerdings nicht bei mir im Auto sondern bei meinem Exfreund. Der hat denke ich leider schon nen Grundstein gelegt, weil er immer ziemlich gereizt und sauer reagiert hat, was sich auf den HUnd natürlich direkt überträgt. Damals hat er es fast nur bei ihm im Auto gezeigt, wenn ich bei Freundinnen mitgefahren bin, gabs mal ein kurzes Bellen und dann wars gut.
    Leider ging es mir gesundheitlich in dem Jahr nicht so gut, so dass ich mich nicht viel um die Erziehung kümmern konnte und mein Exfreund das ganze Ein- und Aussteigen gemanagt hat, wie gesagt hatte er ne recht grobe Art und war immer total aggressiv in der Ausstrahlung. Ich glaube, dass es da eben entstanden ist, hat sich eingeschlichen, wir haben es erst so richtig wahrgenommen als es schon so laut und intensiv war.


    Das mit der Änderung der Erwartungshaltung habe ich auch schon überlegt und werde das sobald es wärmer wird auf jeden Fall in Form von gemütlich draußen rumsitzen und nichts tun umsetzen. ;) Oder eben "langweilige" Bleib Übungen, wie ich es jetzt schon öfter mache. Nur finde ich es etwas schwierig, weil sich der Kleine ja auch körperlich irgendwie austoben muss. Er ist übrigens generell ein sehr gesprächiger Hund, singt manchmal auch so vor sich hin oder "quatscht" einen quasi einfach so zu, kommentiert auch z.B. oft was was er sieht (kein Bellen sondern echt ziemlich Menschenähnlich, kann man gar nicht beschreiben), was wir tun o.ä. Dabei ist er allerdings entspannt.

  • Hallo,


    nun ja, es ist ein Border Collie.
    Ich hatte die in britisch ( also Lassie) und weis daher , dass Collies allgemein sehr sehr gern tun wollen, was gewünscht wird.
    Die warten darauf, dass sie eine Aufgabe von dir bekommen.
    Die holen dir 1000 mal den Ball wenn du ihn wirfst er zurück haben willst und freuen sich dabei wie dolle es erledigt zu haben.
    Die sind aber auch sehr sensibel, wenn es in der Erziehung zu grob ist.
    Der Hund spielt gern mit deinem Großen ( ich denk mal, du meinst deinen Sohn ) - dass ist sehr typisch - die wollen spielerisch ihre Aufgabe haben.
    Also : nicht unbedingt nur Platz und Ruhe sondern auch mal beim Spazieren gehen den Ball / Stock werfen.


    LG Ramona

  • Bei meiner Hündin hat geholfen, die Signale für die Erwartungshaltung zu ändern. Sie hat gebellt, sobald irgendwie kenntlich wurde, dass bald angehalten wird oder sie das aufgrund der Umgebung oder von Zeichen vermutet hat, zB beim Blinkergeräusch. Seit ich sie nach dem Anhalten nicht mehr gleich rausgenommen habe, sondern zB daheim erst die Einkäufe reingetragen habe oder am Hundeplatz sie vorher ein Weilchen im Auto sitzen habe lassen, hat der Weg zum Ziel und das Anhaltes des Autos den Signalcharakter verloren. Erst mein Zurückkommen war für sie das Zeichen, dass gleich was passiert und dann hat sie nach wie vor kurz gekläfft, allerdings hat sie nicht die Zeit gehabt, sich vorher reinzusteigern und alles war allgemein ruhiger, besonders das Autofahren.

  • Oh sorry ich hab total vergessen hier wieder reinzuschauen.
    Mit meinem Großen meinen ich meinen 8 jährigen Hund. Mit ihm zu Spielen ist für ihn das Höchste.


    Das mit dem erstmal was anderes machen vorm rauslassen werde ich mal ausprobieren.
    Heute habe ich wieder versucht, es auszusitzen. Im Auto sowie draußen (da mault er, wenn es nicht schnell genug geht). Ergebnis...halbe Std zum aus dem Auto lassen. Ganz still ist er leider trotzdem nicht raus, aber zumindest leiser. Eine dreiviertel Stunde draußen gestanden, ohne Erfolg, er hat die komplette Zeit durchgemotzt.


    Ich will sobald es wärmer wird erstmal einige Zeit nur noch gassi "sitzen" oder Tricks machen. Keine Action mehr. Hoffentlich schraubt er dann die Erwartungshaltung runter, das Problem ist nur, so wie ich ihn kenne, reicht es wenn er ein Mal wieder spielen durfte, und das Ganze geht von vorne los. Ich war nämlich schon viel schneller beim Aussteigen, er war viel schneller ruhig, aber dann musste ich einmal trotz Bellen aussteigen weil jemand auf mich gewartet hat und schon waren aus ein paar Minuten Bellen wieder 20 Minuten geworden. Allmählich bin ich ratlos und die Hundetrainer geben auch keine sinnvollen Tipps (Wasserflasche, bin ich dagegen und funktioniert bei ihm eh nicht, Leckerlis nimmt er in der Situation nicht mehr, da kriegt er eigentlich gar nix mehr mit, Augen quellen vor, er zittert usw. der ist einfach völlig drüber).


    Zu wenig Action hat er sicher nicht. Wir haben mal zwei komplette Ruhetage nur mit Pinkelgassi gemacht und danach waren beide so entspannt draußen wie lange nicht mehr...jedes Gassi bedeutet ja irrsinnigen Stress (auch wenn er aus Freude kommt) für den Kleinen. Da sind Pausen sicherlich besser, als ihn noch mehr zu pushen.

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