Erwachsenen Hund adoptieren: Wo suchen?

  • Wenn du Hunde-Anfänger bist, geh in eine GUTE Hundeschule und lass dich beraten. So einige Hundeschulen bieten Beratung VOR dem Kauf (mitunter kostenlos) an. Evtl. könntest du einen Trainer (deines Vertrauens) zu einem Pflegestellen- oder Privatabgabe-Besuch mitnehmen. 4 Augen sehen immer mehr als 2 :smile:

  • Vorweg: Echt klasse Forum, super Leute! Bei euch fühle ich mich wirklich gut aufgehoben und informiert. Danke! :smile:



    Nachdem ich schon einiges was hier gesagt wurde, überlegt und geschaut habe, stellt sich mir nun folgende Frage:


    Auf Seiten von Pflegestellen sind die Hunde ja sehr oft noch im Ausland und werden teilweise auch nur notdürftig versorgt. Die Wahrscheinlichkeit, dass einer dieser Hunde gut eingeschätzt werden kann, ist eher gering oder? Es wäre nämlich katastrophal, wenn ich den Hund mit ins Büro nehmen kann und werde, dieser jedoch dafür nicht geeignet ist und die Gewöhnung daran Ewigkeiten dauern würde. Sollte ich dann solche Tiere schweren Herzens nicht in Betracht ziehen?


    Z. B. hier finde ich Deizy reizend. Aber es wirkt nicht so, als würden die Hunde charakterlich besonders gut gekannt werden.


    Ansonsten plane ich wohl mal einen Gang ins Tierheim und schaue nach Beratung bei Hundeschulen. :dafuer:

  • Du könntest mal über Ebay/Ebay Kleinanzeigen schauen, viele Tierschutzvereine haben auch dort Hunde eingestellt die auf Pflegestellen sitzen. Da kann man ja die PLZ auch einschränken.

  • Wie gut die Pfleger im TH den Hund einschätzen können wird immer ein Problem sein. Nicht jeder Pfleger ist gleich auch gut darin Hunde zu lesen und/oder einzuschätzen wie sie sich dann zuhause verhalten.


    Wenn der Hund ins Büro muss, oder bestimmte Dinge sein müssen, würde ich eventuell auf ein lokales TH oder eine lokale Vermittlerin ausweichen und mit denen verabreden, dass der Hund entweder zurück kann wenn es gar nicht geht oder ob man den Hund erstmals als Pflegehund bekommt um zu sehen wie es passt.

  • Ein Hund ist in einem gewissen Maß immer eine Überraschungstüte. In meiner Familie leben insgesamt 5 Hunde aus dem Tierschutz (Deutschland, Griechenland, Mallorca und Ungarn). Sie stießen alle in verschiedenen Entwicklungsphasen zu uns und sind alle total verschieden und auf ihre Weise einfach tolle Hunde. Drei könntest du ohne Probleme mitnehmen, eine eher nicht oder nur mit viel Training bzw. sie würde es immer vorziehn allein zu hause gelassen zu werden. Bei der letzten muss sich das noch zeigen, aber Tendenz ist sehr gut.
    So ein Auslandshund ist immer ein besonderes Abenteuer. Ich habe vor einem Monat eine Hündin quasi blind aus Ungarn adoptiert ohne sie vorher zu kennen zu lernen. Und sie ist eine absolute Zaubermaus. So mutig, aufgeschlossen und überraschend umweltsicher und sie hat sich vom ersten Augenblick an wie zu Hause gefühlt. Erwartet hatte ich einen Angsthund, der sich die ersten Tage unter dem Sofa versteckt.
    Wenn man so etwas wagt, muss man mit dem Schlimmsten rechnen und damit dann auch umgehen können bzw. im worst case einen Plan B haben. Sollte der Hund nicht mit dem Büroleben (Unruhe, fremde Menschen usw) zurecht kommen, musst du entweder einen Kompromiss finden um den Hund z.B. durch Training trotzdem einen halbwegs stressfreien Alltag geben zu können oder eben für eine Betreuung in der Zeit sorgen.
    Deizy ist wirklich total goldig :herzen1: Ich würde jetzt nicht allen Tierschutz Organisationen einen bösen Willen unterstellen und die Einschätzungen als falsch beschreiben, aber es kann dennoch sein, dass sich der Hund bei dir völlig anders verhält als beschrieben. Allein dass er in der Auffangstation mit x anderen Hunden im Rudel lebt und bei dir dann Einzelhund sein wird, macht schon einen großen Unterschied für so ein Tier aus.
    Schlussendlich muss das jeder für sich selbst entscheiden. Ich für mich weiß, dass ich es mir zeitlich, nervlich und finanziell zutrauen kann so ein Abenteuer zu wagen. Ich denke je weniger Vorstellungen man hat, wie ein Hund zu sein hat, desto glücklicher wird man mit einem Hund aus dem Tierschutz.

  • Auf Seiten von Pflegestellen sind die Hunde ja sehr oft noch im Ausland und werden teilweise auch nur notdürftig versorgt. Die Wahrscheinlichkeit, dass einer dieser Hunde gut eingeschätzt werden kann, ist eher gering oder?


    Das Ding ist eher, dass diese Hunde DORT natürlich nicht auf die zukünftigen Bedingungen getestet werden können, das heisst nicht, dass sie sich generell schlecht eignen. Wenn du sicher gehen willst, schau dir Hunde IN der Pflegestelle an, gerade als Anfänger.


    Ich hatte zB das Glück, dass mein Hund (Ungarn-Import) - mittelmäßige und nicht aussagekräftige Beschreibung - sich SUPER im Büro eingefunden hat. Wir haben allerdings auch - mit einem Monat "Schonzeit" - gleich eine gute Hundeschule besucht und hatten gute Trainerunterstützung. Dann muss man nicht suchen, wenn das "Kind schon in den Brunnen gefallen ist".

  • Z. B. hier finde ich Deizy reizend. Aber es wirkt nicht so, als würden die Hunde charakterlich besonders gut gekannt werden.

    wie kommst Du darauf? Bei Deizy habe ich spontan gedacht, freundlich, fröhlich, unkompliziert. Freundlich und fröhlich steht schon mal da, vielleicht sind das einfach ihre hervorragenden Charaktereigenschaften und es gibt nicht viele Probleme. Verträglich steht noch. Irgendwie verkörpert das auch ihr Bild für mich.
    Es wäre jedenfalls nichts, wo ich jetzt mißtrauisch wäre,wenn sie mich ganz besonders ansprechen würde.

  • Ich würde auch Hunde, die noch im Ausland sind nicht ganz ausschließen.
    Es gibt auch Orgas, die direkt vor Ort sehr gute Pflegestellen haben und den Hund so sehr gut beschreiben können.
    Auch gibt es Hunde, die im Ausland in einer Familie gelebt haben, wirklich gut erzogen wurden und dann eben wegen z.B. gesundheitlichen Gründen oder dergleichen direkt in eine Tierschutzorga gebracht werden.


    Unser vorheriger Cocker Spaniel war z.B. so ein Hund. Er lebte 4 Jahre in einer Familie auf Menorca, bevor er abgegeben wurde. Jedoch nicht einfach ausgesetzt, sondern direkt zu den Tierschützern gebracht wurde incl. EU-Tierausweis usw.


    Schau mal z.B. hier...


    Teddy
    Junior



    ...vielleicht wäre das etwas für Dich.

  • Die kurze aber wichtige Beschreibung "verträglich zu Menschen, Hunden und Katzen" ist super - vorausgesetzt es stimmt natürlich. Mit diesem Hund hättest du demnach keine Probleme mit Menschen (am Kindergarten vorbei, ab durch Menschenmassen an der Kreuzung, volle Straßenbahn etc.), könntest problemlos ins Hundeauslaufgebiet, der Hund würde auch Katzen, die man ja hier in der Stadt häufig mal trifft, nicht inhalieren wollen. Das sind große Pluspunkte. Auch wenn es kurz und knapp klingt.

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