Der Angsthund-Thread....

  • Nachdem wir „Schissbüxen-Halter“ unsere einzelnen Beiträge im gesamten Forum verteilen und sie so nur durch mühsames Suchen wiederzufinden sind und ich die Idee vom „Altenpfleger-Club“ so praktisch fand, könnten wir doch ähnliches tun und unsere Erfahrungen mit unseren Angsthunden hier an Ort und Stelle sammeln….


    Mit Vorstellung unserer Angsthunde, Trainingsaufbau, kleinen und größeren Erfolgen, Buchtipps, und allem Schnick-Schnack…Und die gegenseitige moralische Unterstützung nicht zu vergessen…


    Ich fang dann einfach mal an…


    Doba, 6-jährige Doggen-Hündin aus spanischer Tötungsstation. Seit Mitte Juli 2009 bei uns, von der Vorgeschichte ist nur bekannt, dass sie als Wachhund auf einem Fabrikgelände gelebt hat, ihr Gesäuge sieht nach mehreren Würfen aus…


    Unsere Problemchen sind: Angst vor fremden Menschen im Allgemeinen (egal ob Mann, Frau, Kind, alt, jung, etc.) und eine „globale“ Umweltunsicherheit (Sie kennt nix und das, was sie kennt, ist nicht viel Gutes…)


    Gesundheitlich ist sie in einem überraschend guten Zustand – vom Wesen her ist sie einfach nur lieb, sensibel, hat einen ausgeprägten Wunsch, zu gefallen und ist sehr gut mit Hunden und anderen Tieren sozialisiert…


    Ihre Angst zeigt sich in Flucht- und Meideverhalten, dabei stößt sie jeweils einen „wimmernden“ Laut aus, wenn sie nicht weg kann, fällt sie in sich zusammen wie ein Fallschirm…


    Die gute Nachricht: Wir machen Fortschritte! Und zwar große Fortschritte. Obwohl unsere Übungsbedingungen auf dem absoluten Land nicht optimal sind.


    Die Zeit ist sozusagen unser größter Freund.


    Wie wir im Einzelnen mit ihr üben, schreib ich demnächst, erst mal schauen, ob Ihr Interesse an so einer Zusammenstellung habt.


    Hier gibt es ein paar Eindrücke und natürlich Fotos von der Doba:


    http://wildbunchranch.wordpres…07/13/unsere-doba-ist-da/


    http://wildbunchranch.wordpres…dobas-erste-tage-bei-uns/


    http://wildbunchranch.wordpres…-fotos-und-nochmal-fotos/


    Liebe Grüße,
    Chris

  • Eine schöne Idee!


    Mein traumatisiertes Notfell kam mit ca 1,5 J zu mir und ist nun 2,5 J bei mir. Sie hat's gleich doppelt schwer getroffen - leider keine Seltenheit bei Angsthunden! - denn ihr fehlt die Prägung/Sozialisation im Welpenalter & sie wurde misshandelt.


    Heute ist sie eine eigensinnige Hundedame mit einem sanften Wesen. Sie hat eine ihr typische Schüchternheit bisweilen Angespanntheit, die jedoch kein direktes Angstverhalten mehr ist. Die Lebensfreude überwiegt!


    Unsere größten Baustellen waren: Weglaufen bei Panik (insbesondere bei Hunden) und sie aus der erlernten Hilflosigkeit rauszuholen (ständiges Blockieren).

  • Das finde ich auch eine gute Idee,also zu uns:
    Snuup jetzt 16 Monate kam mit 12 Wochen zu uns,er kam mit einem 3fachen Beckenbruch und jede Menge Ängste .Er wurde schwer misshandelt.


    Angst vor allen Menschen besonders kindern,Geräuschen,Umgebung usw...
    Es war wirklich nicht leicht aber heute hat er schon sehr viel weniger Angst vor Menschen,nur bei Fremden ist er zurückhaltend.
    Dafür haben wir eine neue Baustelle die ist mit anderen Hunden aber bevor ich das alles erzähle frage ich erstmal ob Bedarf besteht.

  • Doba´s Baustellen – Teil 1


    Eine von Doba´s Hauptbaustellen ist die Angst vor fremden Menschen. Von den Übungssituationen her unterscheide ich hier – wegen unterschiedlicher Arbeitsansätze – zwischen der Angst vor fremden Menschen zuhause und der Angst vor fremden Menschen draußen/unterwegs.


    Die Unterschiede in den Arbeitsansätzen kommen dadurch zustande, dass ich mit meiner „Schissbüxe“ draußen nur angeleint unterwegs bin, während sich Menschen-Begegnungen daheim im sicher eingezäunten Hundegarten, bzw. im Haus abspielen und Doba dabei frei läuft.


    Während es Hunde gibt, die nur Angst vor Männern haben oder nur vor Männern mit Hüten oder ähnlich eingrenzbaren Menschen-Besonderheiten, hat unsere Doba grundsätzlich Angst vor allen fremden Menschen. Wenn man feststellt, dass ein Hund nicht immer Angst hat, ist es hilfreich, herauszufinden, wovor GENAU der Hund Angst hat – Hüte, Sonnenbrillen, Männer mit Gehstock (um nur einige Beispiele zu nennen…), das hat den Vorteil, dass man das dann gezielt üben (gegenkonditionieren kann).


    Situation: Besuch kommt zu uns nach Hause
    Hier gehen wir so vor, dass die Hunde sich draußen im eingezäunten Bereich aufhalten (im Haus ist derzeit zu wenig Platz, da zwei EG-Räume wegen Groß-Renovierung noch gesperrt sind). 4 unserer Hunde freuen sich auf jeden neuen Menschen und lungern dann, wenn wir den Besuch vorm Hundetor „instruieren“, wild wedelnd vorm Tor rum…. Doba steht weitmöglichst entfernt, so dass sie gerade noch den Besuch sehen kann, stößt wimmernde Laute aus, hat die Rute eingekniffen und die Ohren abgeklappt. Meist steht sie mit abgesenkter Hinterhand da. Wir stehen immer noch draußen, haben den Besuch fröhlich begrüßt, übertrieben lang die Hände geschüttelt und plappern fröhlich auf ihn ein (den Besuch jetzt).


    Der Besuch bekommt folgende Instruktionen von uns (das muss ich machen, mein Liebster kommt sich dabei immer leicht albern vor…):
    So tun, als wär da gar keine Doba.
    Anfangs überhaupt nicht – auch nicht aus den Augenwinkeln – in Dobas Richtung sehen.
    Sich gemütlich auf die Bank setzen und einfach mit uns quatschen. Die anderen Hunde streicheln und denen haufenweise Lekkerlis geben. Selber nen Kaffee trinken.


    Irgendwann – mittlerweile verringern sich die Zeiten – kommt Doba immer näher (da werden Käsehäppchen verteilt! Das sind DOBAS Häppchen!) Doba versucht, sich hinter die Bank zu bugsieren (die wir extra dafür verrutscht haben), um mal eine Nase voll „Besuch“ zu schnuppern.
    Hier kommen dann die nächsten Instruktionen an den Besucher. Still halten, nicht zu Doba umdrehen, fleißig Käsehäppchen an die anderen Hunde verteilen.


    Je nachdem, wie der Besucher vom „Grundtyp“ her ist (Lautstärke, Gestik), kann es sein, dass Doba mehrere Anläufe braucht, aber irgendwann kommt dann der erste Durchbruch – und Doba schafft es, aus der nach hinten gedrehten Besucher-Hand, das ruhig, bewegungslos hingehaltene Käsehäppchen zu nehmen. Wichtig: Die Hand darf sich nicht auf sie zu bewegen, der Besucher darf sich nicht in ihre Richtung beugen. Wir Doba-Menschen halten uns die ganze Zeit zurück, wir sind da, signalisieren durch freundlichen Gesprächs-Ton, dass der Besucher ok ist und die allgemeine Lage entspannt, aber wir wirken in keinster Weise auf Doba ein, kein Locken, kein Streicheln, kein Käsehäppchen von uns. Doch, wir wirken doch ein – nämlich mit einem Doba-Fein, sobald sie das Käsehäppchen nimmt.
    Das geht ein paar Mal so – Doba kommt von hinten mit der Bank-Lehne als Sicherheit, nimmt sich ein Häppchen, wird gelobt, geht ein Stück zur Seite und frisst es auf. Nach ein paar Versuchen wird die Überwindungszeit immer kürzer, der Abstand zum Fressen immer kleiner und – wir erinnern uns, da drängeln sich ja noch 4 andere Hundis um den Besucher rum! – die Bank-Lehne als Sicherheit immer unwichtiger. Irgendwann stehen dann 5 Hunde VOR dem Besucher (Doba noch außen, wo sie notfalls weghopsen könnte…) und genauso irgendwann steht dann Doba mitten zwischen den anderen und wird mit Käsehäppchen vollgestopft, wobei der Besucher immer noch keine einzige Bewegung in Richtung Hund macht – sprich Hund muss selbst den ersten Schritt tun und auf den Besucher zugehen.


    Ab diesem Punkt ist es dann toll, wenn man den Besucher noch zu einem kurzen Spaziergang auf den Pferdekoppeln überreden kann. Dann kann Doba leinenlos im Vorbeilaufen immer mal wieder am Besucher schnuppern, aus der ruhig herabhängenden Besucher-Hand Käse futtern und durch Bewegung und Rumtollen „die Luft rauslassen“ – ein ganz wichtiger Aspekt, wie ich finde.


    Bei uns (absolutes Dorf, Freunde eher weiter weg) geben sich die Besucher nicht grad die Klinke in die Hand, aber nach 5 solcher „Übungsbesucher“ (3xMann, 1xFrau, 1xKind) ist schon eine deutliche Verbesserung zu sehen! Unser – wirklich netter! - Postbote ist als Wiederholungs-Täter auch super hilfreich!


    Dobas ganze Körperhaltung hat sich geändert. Wenn der Besuch auftaucht, fällt sie noch kurz in ihr altes Muster (abgesenkte Hinterhand, eingeklemmte Rute, abgehängte Ohren, Wimmern), aber sie kommt da durch unseren fröhlichen Umgang mit dem Besucher mittlerweile ganz schnell wieder raus. Die Zeit, die sie bis zum ersten Käsehäppchen braucht, wird immer kürzer, ebenso die Zeit, die sie braucht, bis sie einfach zwischen den anderen Hunden Käsehäppchen abstauben kann. Auch beim anschließenden kurzen Spaziergang wird sie immer lockerer (anfangs schlich sie mit angespannter Mine um uns rum), mittlerweile kaspert sie fröhlich mit den anderen Hunden durch die Gegend und sieht ab und an nach, ob da wieder ein Käse in der Besucher-Hand steckt…


    Es wird noch ein Weilchen dauern, bis Doba beim Anblick eines Besuchers nicht mehr in ihr altes Angstmuster fällt, und mit Sicherheit wird Doba fremden Menschen gegenüber niemals so extrovertiert wie manch andere Hunde, aber die paar Übungssituationen haben schon eine Menge gebracht.
    Und dass, obwohl wir wie schon beschrieben eben nicht über unbegrenzte Besucherzahlen verfügen können.


    An einen Besucher hat sie sich bereits auch in unserer recht kleinen Küche rangetraut! Und in seiner Anwesenheit ihr Abendessen vertilgt.


    Zwei Übungssituationen hab ich beherzt abbrechen müssen, weil der Besucher sich nicht an die „Instruktionen“ gehalten hat, das war so der Typ „Aber vor MIR brauchst Du doch keine Angst zu haben….“ – der absolute Mega-Untyp für Menschen mit Angsthunden… Diese Besucher haben Doba „bedrängt“, bzw. wollten es und da ist es dann mein Job, Doba vor solchen Typen zu schützen. Auch eine lehrreiche Situation für Doba, weil sie so lernt, dass sie sich auf mich verlassen kann und ich es nicht zulasse, dass sie in eine dämliche Situation kommt.


    Bisher am „schnellsten“ konnte Doba sich unserem Hundetrainer nähern. Kein Wunder, der hat auch gezielt mit Beschwichtigungssignalen gearbeitet und nicht eine „falsche“ Bewegung gemacht – übrigens mal ein Hinweis für Trainer-Suchende: Ich hab extra vorher ein Geld am Automaten gekauft und dann wollte der Mann für einen Hausbesuch mit Trainingseinheit und vor allem Überprüfen unseres Umgangs mit Doba ganze 20,- € haben…. So viel Hilfe und Tipps und dann das… wir waren reichlich baff….


    Mit relativ wenig, aber dafür umso gezielterem Üben sind wir also schon ganz schön weit gekommen!


    Übrigens ist dieses Vorgehen durchaus auch eine Unterform der Gegenkonditionierung – Besucher werden von „angstmachend“ auf „angenehm“ umgepolt, mit der Variante, dass Doba sich ihren Sicherheitsabstand selbst wählen darf und sich dem Besucher aus eigenem Antrieb nähert.


    Wichtig sind: Bereitwillige, gut instruierte Besucher, ein durchdachtes Konzept und genug Käsehäppchen…. Bei fünf Hundis geht ganz schön was durch in den ein, zwei Stunden…
    Und auch wichtig: In der Ruhezone der Hunde haben Besucher nix zu suchen. Das ist für Doba der „Hochsicherheitstrakt“.


    Das Besuchertraining findet natürlich in einer Parallel-Welt zu allen möglichen anderen Übungen statt. Jetzt ist das hier schon verflixt lang geworden, unsere anderen Baustellen kommen dann ein anderes Mal.


    LG,
    Chris

  • Dieser Thread ist ein wirklich tolle Idee


    und die von Dir, Chris, geschilderte Übung ist einfach eine wunderbare Anleitung, die mich zum Nachahmen anregt.
    Auch mit dem Hundetrainer habt Ihr offensichtlich einen gutes Händchen gehabt.
    Bin gespannt zu lesen, wie es weiter geht.


    LG


    Judith

  • Ist ja ne super idee.
    Habe ja auch nen Angsthasen hier, wo es mich manchmal etwas wundert, warum.


    Angst vor fremden Menschen und zwar Phasenweise so schlimm, dass er tief in die Büsche rennt um ja nicht kontakt zu haben.
    Wenn es mal keine ausweichmöglichkeiten gibt, dann mit angelegten Ohren durchrennen ( vorheriges Zögern und nur auf Pfeifen kommend)


    Er kamm mit 13 Wochen aus dem TH an, wurde dort geboren.....was auch immer ihn reitet, Menschen gehen gar nicht....bis auf minimale Ausnahmen.
    Zu meinem Freund ging er sofort Schwanzwedelnd zu und bis jetzt ungefähr 3 von 100 Menschenbegegnungen hatte der Hund freudig aufgenommen.


    Er ist ein BC-Husky-DSH Mix, kommt aber momentan sehr stark der BC durch.


    Besuche im Haus gehen halbwegs...Neugier ist da und er braucht seine warmlaufphase....das ist OK.


    Wie wir üben, setze mich momentan bei der Gassirunde auf die Bank und warte das Menschen an uns vorbeikommen, Kaspar ist nicht an der Leine und hat eine riesige Grünfläche um Problemlos auszuweichen.


    Nach ca. 5-6 Menschen bellt er nicht mehr, grummelt nur noch angenervt, da er sich genötigt fühlt sich zu verstecken.
    Ich grüße jeden Menschen, achte auf meine Stimme, nutze die STimmlage die ich zum loben auch nutze....geht so halbwegs ohne sich abgrundtief zu blammieren :ops:


    Wenn er an der Bank relaxter ist, gehts dann ein Schritt weiter.....setz mich an einer Ecke, wo in 30 min mehr als nur 5-6 Menschen vorbeikommen.


    So jedenfalls mein Plan....schauen ob Kaspar da auch mitspielt. grins


    Gruß Gwen

  • Doba´s Baustellen – noch zu Teil 1…..


    Erstmal BigJoy und sandelo: Schreibt doch mal was dazu, wie Ihr vorgegangen seid!


    Und wieder zu Doba:
    Am vergangenen WE hatten wir das Glück, dass meine Eltern zu Besuch waren und wir somit Besucher an zwei aufeinanderfolgenden Tagen den ganzen Tag um uns hatten.
    Vorher hab ich mich ein wenig auf Krawall polen müssen, weil nämlich mein Pa ganz genau der Super-GAU-TYP Marke „Aber vor MIR musst Du doch keine Angst haben…“ ist…
    Aber nachdem Töchterlein (=ich) dem Vater damit gedroht hat, ihm leider auch noch ins Knie schiessen zu müssen, nachdem er Doba bedrängt und sie damit quasi zum Beissen gezwungen hätte (alles nur Konjunktiv!!!!), lief es dann einfach nur prima…


    Zuerst so, wie in Teil 1 beschrieben, als mein Pa dann (so was von klar…) natürlich trotzdem Doba direkt ansehen musste – ging das überraschend gut… sie hat ein wenig beschwichtigt..ich hab ihm das erklärt und dann ist er recht souverän damit umgegangen… Doba also fleissig Käsehäppchen von Ma und Pa abgestaubt und nach Spazieren Gehen, Kaffee-Trinken und so, liess Doba sich dann auch ganz vorsichtig das allerallererste Mal von meinem Pa anfassen… Sie war zu ihm hingegangen, er saß auf der Bank, die Hände auf den Knien und als Doba so nah war, dass ihr Kopf schon über seinen Oberschenkeln schwebte, konnte er sie ganz lieb direkt unterm Ohr kraulen, das ist ihre Lieblingsstelle… Sie hat es genossen. War noch ein wenig hinten abgesenkt – hatte quasi den Rückwärtsgang sicherheitshalber eingelegt, aber sie entspannte sich sichtlich…Der nächste Tag war noch besser, ab und an ist Doba noch mal weggezuckt, wenn Bewegungen nicht im absoluten Zeitlupen-Tempo waren, aber da muss sie einfach auch ein wenig durch und sie gewöhnt sich langsam dran…


    Und ich weiß jetzt gar nicht, auf wen ich stolzer bin: Auf meinen Hund oder auf meinen Pa!


    LG, Chris

  • Hallo,
    dann will ich mich auch mal einreihen. Die Idee alles zum Thema ängstlicher Hund zu bündeln finde ich gut. Ich suche mich auch hier immer durch und es gibt bestimmt einiges zum austauschen.


    Ich habe seit ca. 1/2 Jahr einen Deutsch-Kurzhaar-Mix Rüde kastriert 4-5 Jahre aus dem Tierheim. Snoopy kam aus einer Beschlagnahmung dorthin und ist mit 9 anderen Hunden in einem Pferdestall groß geworden. Zahlreiche Narben zeugen davon das er gemobbt worden ist von den anderen dortigen Hunden. Er ist ohne Umweltreize aufgewachsen und hat kein normales Sozialverhalten gelernt.


    Mit Ruhe und Geduld hat er sich eingelebt und kleine Baustellen haben wir schon beseitigt. Seit kurzem lernen wir mit dem Clicker was sich für uns als die beste Methode rausgestellt hat. Die größten Baustellen sind mein Lebensgefährte und der Hund ,da weiß ich noch nicht weiter,und andere Hundebegegnungen.


    Zum besseren Verständnis habe ich das Buch "Der ängstliche Hund" angeschafft und es ist mir eine große Hilfe.


    Ich freue mich auf einen regen Erfahrungsaustausch


    LG
    Micha

  • Hallo,


    ich lese hier einfach mal mit.


    Meine Situation ist ein wenig anders, mein Hund hat in seinem Leben noch keine schlechten Erfahrungen gemacht, aber er ist trotzdem in manchen Situationen ein totaler Schisser.


    Leider ist er der Typ, der nicht flüchtet, sondern nach vorne geht. Groß und schwarz macht er obendrein der Umwelt auch noch schnell Angst und es ist schwer zu vermitteln, dass eigentlich er der Angsthase ist.


    Mir ist klar, dass das ein anderes Thema ist, aber ich finde es schon hilfreich hier ein paar Trainingsmethoden zu lesen und Anregungen zu bekommen.


    LG Appelschnut

  • Hallo,
    ok dann zu uns:
    Snuup bekam ich mit 12 Wochen,wir waren schon die 3ten Besitzer,warum auch immer.
    Er kam total verstört,superängstlich zu uns.


    Stubenrein?Kein bißchen.
    Verspielt?Fehlanzeige.
    Auf Menschen fixiert?Kein Stück
    Auf Hunde fixiert?Nein
    Also alles anders wie bei meinem 1ten Hund (damals 4,5 Jahre)
    Was ich von den Vorbesitzern erfahren habe ging es ihm da sehr schlecht.
    Er störte von Anfang an,sie haben ihn getreten,durch die Luft geworfen,die Treppen runtergeschmissen,er wurde massiv von den Kindern geärgert und von dem 1ten Hund gemobbt und gebissen.


    Ich wußte nicht worauf ich mich einlasse,diese Sache habe ich alle später aus guter Quelle erfahren.
    Also wo anfangen?
    Ich habe ein halbes Jahr nur 2 Vormittage die Woche gearbeitet um mich ganz auf Snuup zu konzentieren.
    Nach ein paar Tagen fiel mir auf das er lief als wenn er besoffen ist,hinten so wackelig,nach den Röngtenbildern wußte ich warum.Er hatte das Becken 3x gebrochen und es war krumm und schief zusammen gewachsen,der Bruch war schon älter,egal woher er kam,der Besitzer hat sich nicht darum gekümmert.


    Die 1ten Wochen waren sehr schlimm,er hat vor lauter Angst nur gepinkelt und dann aus lauter Angst wegen dem Pinkeln sich nur verkrochen.
    Egal was ich gemacht habe,ihn angeschaut,mit ihm geredet,immer nur Angst von ihm.Staubsauger,Besen,Kochlöffel,Zeitungen und einfach alles haben ihn in Panik versetzt.
    Mein 1ter Hund Sammy hat ihm viel geholfen,hat ihm gezeigt das es nichts schlimmes ist wenn Besuch kommt oder es klingelt.
    Das Spazieren gehen ging eigentlich ganz gut.


    Ich habe mit einer Tierheilpraktikerin gesprochen sie war da und hat sich sein Verhalten angeguckt.Mit viiiel Geduld und einigen Bachblüten hat sich sein Verhalten langsam gebessert.Heute ist er 17 Monate alt.
    Er ist ein sehr anhänglicher Hund geworden,er brauch seine Sicherheit und das merke ich.Wenn es mal anders läuft ist er total von der Rolle.
    heute kann ich absaugen,fegen ohne das er sich aus seinem Korb bewegt.
    Schimpfen muß ich vorsichtig machen sonst haut er gleich ab,er bemüht sich richtig alles zu machen um lieb gehabt zu werden.Das merkt mann richtig.


    es ist schon wesentlich entspannter geworden,mittlerweile geht er sogar Treppen hoch :gut:


    Ich bin unheimlich stolz auf ihn und Sammy der ihm auch Sicherheit gegeben hat und sie ihm immer noch gibt.
    Aber wir arbeiten weiter.


    Sehr interressant eure Geschichten zu lesen.Weiter so.

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