"Juchu, endlich barfen!" - und dann kam die Skepsis

  • Hallo, ihr Lieben! (:


    Nach unserem Umzug in einer Woche haben wir endlich eine Gefriertruhe.
    Freude auf meiner Seite - "dann kann ich ja endlich barfen"!
    Tja, und dann habe ich angefangen, mich schlau zu lesen, im Internet zu recherchieren und bei barfenden Bekannten herumzufragen...
    Und langsam wich die Freude der Skepsis :verzweifelt:


    Das ist alles so kompliziert! Was ist, wenn ich irgendetwas falsch mache? Dann bekommt mein armes Welpchen womöglich noch Mangelerscheinungen und ICH bin schuld...!
    Klar, manche Barfer sagen: "Schlechter Barf ist immer noch besser als gutes Trockenfutter!", aber irgendwie mag ich dem nicht so ganz Glauben schenken.
    "Einfach mal so feuchtfröhlich losbarfen" will ich auf gar keinen Fall, da kann so viel schiefgehen...
    Überfütterung mit Innereien, zu viel Fleisch/Proteine, zu wenig/kein Fett oder Kohlenhydrate als Energielieferant...!
    Ich drehe noch durch!


    Könnt ihr mich vielleicht aus dieser negativen Gedankenspirale wieder rausholen? :lol:
    Ich habe unendlich viele Fragen!
    Ich fange einfach mal irgendwo an...



    a) Woher bekommt ihr euer Fleisch? Es gibt ja da so einige Onlinehändler, z.B. Tackenberg. Ich hätte wohl auch die Möglichkeit, Fleisch vom Bauern nebenan (schlachtet regelmäßig) zu bekommen. Alternativ habe ich auch an den örtlichen Schlachter gedacht. Eine Bekannte bezieht einen Großteil ihres Fleisches von da. Gibt es etwas, was dagegen spricht?


    b) Wie lange ist Fleisch eigentlich tiefgekühlt haltbar?


    c) Die Umstellung von Fertigfutter auf BARF ist auch so eine Sache. Die einen stellen von heute auf morgen um, die anderen sprechen davon, dass man zur Entgiftung erstmal einige Wochen lang ausschließlich Blättermagen und Pansen geben. Was stimmt denn nun?


    d) Wie viel bezahlt ihr für euer Barfen ungefähr pro Monat? Könnt ihr das abschätzen?


    e) Mit oder ohne Getreide? Mit oder ohne Milchprodukte? Hier scheiden sich auch wieder die Geister :???:
    Milchprodukte wären angeblich nur schwer verträglich, Getreide würde dem Hund nichts bringen... (Aber was ist denn mit den Kohlenhydraten? Die müssen doch irgendwo herkommen.)


    f) Ich habe mir zur Hilfe mal einen Online-BARF-Rechner gesucht. Bei 14kg Gewicht und einem Junghund (25-34 Wochen) wird mir eine Tagesmenge von 700g empfohlen. Das kommt mir total viel vor, momentan bekommt sie nicht mal die Hälfte davon. Aber das ist ja auch Trockenfutter...


    g) Überall lese ich, dass man die Fleisch- und Gemüsesorten täglich wechseln sollte. Beim Fertigfutter schreit aber jeder gleich auf, wenn man den Hund nicht ja gaaanz langsam auf das neue Futter umstellt.
    Wo ist denn der Unterschied? Ich weiß, dass man möglichst abwechslungsreich füttern sollte, um die Gefahr auf Mangelernährung gering zu halten...


    h) Gibt es irgendetwas, worauf ich beim Barfen von einem Junghund besonders achten muss? Auf die richtige Zufuhr von Calcium, weil sie noch im Wachstum sind, oder?


    i) Das am häufigsten angegebene Verhältnis "Tierische Produkte:Pflanzliche Produkte" ist 70:30. Jetzt habe ich aber hier gelesen, dass viele nur 50:50 füttern. Nicht steinigen bitte, aber mir ist gerade entfallen, WARUM ihr das macht. Kann mir das bitte nochmal jemand erklären?


    j) Ich sollte wohl mal langsam anfangen, einen Plan zu erstellen, aber ich traue mich da noch nicht richtig dran...
    Gibt es denn irgendein Fleisch, was ich NICHT füttern sollte? (Außer Schweinefleisch, das habe ich jetzt schon öfter gelesen) Und wo genau besteht der Unterschied zwischen Muskelfleisch, Maulfleisch, etc. - kann man da sagen, "XY enthält besonders viel ZZ"? Bestimmt, oder?



    Boah, ich bin so dermaßen überfordert! ^^
    Bitte steinigt mich nicht, ich bin Anfänger und will doch nur alles richtig machen :hust:
    Meine Pina ist übrigens ein Border Collie und ein knappes halbes Jahr alt. Alters- und rasseentsprechend ist sie natürlich sehr aktiv, noch wird sie aber nicht großartig gearbeitet. (Das Einzige, woran wir hartnäckig arbeiten, ist das "Ruhephasen einhalten", wie das eben beim Border so ist ;))

  • Ich barfe ohne jeglichen Plan so locker vor mich hin,


    wobei Cookie vieles nicht ganz roh, sondern kurz angebraten oder kurz in kochendes Wasser getaucht bekommt. Ganz roh bekommt er täglich grünen Pansen und sonst alles, wo Knochen mit drin sind. Ich misstraue einfach der Lebensmittel und Futtermittelindustrie, und kaufe deshalb auch keine TK- ware, alles nur frisch.


    Ich hab dann einmal pro Wo eine Hundefutteraktion, wo ich in der Küche stehe und die Zutaten schnipsle, pürriere, zubereite, vermische und dann frier ich die portionsweise ein.
    Abends stelle ich das raus, was am nächsten Tag verkonsumiert wird.


    Ausser dem grünen Pansen kaufe ich nur Material, das für den Menschen verkauft wird. Wenn´s geht in bio- Qualität.


    Wenn Du Dir da jetzt aber zu viele Gedanken drum machst: dann lass es lieber und gib dem Hund Fertigfutter, der hält das sicher aus. Die ganze Barferei ist ja eher was weltanschauliches als was praktisches.


  • Nur Mut, du schaffst es. Ich hab ja auch ein Bordertier und es klappt alles. Sie ist super fit und gesund. Mir hat geholfen, das ich mich nur nach einem Buch gerichtet habe und nicht hunderte Meinungen gelesen habe, sondern das genommen habe, was mir am Besten erschien.

  • a) Woher bekommt ihr euer Fleisch? Es gibt ja da so einige Onlinehändler, z.B. Tackenberg. Ich hätte wohl auch die Möglichkeit, Fleisch vom Bauern nebenan (schlachtet regelmäßig) zu bekommen. Alternativ habe ich auch an den örtlichen Schlachter gedacht. Eine Bekannte bezieht einen Großteil ihres Fleisches von da. Gibt es etwas, was dagegen spricht?
    Ich bin mit http://www.mcwuff.de sehr zufrieden.
    Gegen das Fleisch vom Schlachter spricht nichts.
    Du solltest halt vorher die Teile vom Tier kennen, dass du weiß, was du fütterst.
    Und drauf achten, dass keine Schweinefleisch dabei ist, oder mit dem Rind zusammen verarbeitet wurde.
    Einfacher wäre es wohl am Anfang, erstmal online zu bestellen.
    Da kannst du dir bei einem gut sortierten Anbieter schön alles zusammen stellen.
    Am Anfang wirst du ja sicher einen Plan machen.


    b) Wie lange ist Fleisch eigentlich tiefgekühlt haltbar?
    Da sind die Angaben immer sehr verschieden.
    Zwischen 1 und 2 Jahren hab ich schon alles gehört.
    Ich kauf bei mcwuff frisch abgepacktes Fleisch ein und das wird in 6 - 7 Monaten verbraucht.


    c) Die Umstellung von Fertigfutter auf BARF ist auch so eine Sache. Die einen stellen von heute auf morgen um, die anderen sprechen davon, dass man zur Entgiftung erstmal einige Wochen lang ausschließlich Blättermagen und Pansen geben. Was stimmt denn nun?
    Ich hab Tessa einfach ab und zu mal was frisches gegeben.
    Das wurde dann immer mehr.
    Gab keine Probleme.
    Einige Wochen nur Blättermagen und Pansen würde ich persönlich nicht geben.


    d) Wie viel bezahlt ihr für euer Barfen ungefähr pro Monat? Könnt ihr das abschätzen?
    Das weiß ich nicht, tut mir leid.


    e) Mit oder ohne Getreide? Mit oder ohne Milchprodukte? Hier scheiden sich auch wieder die Geister :???:
    Milchprodukte wären angeblich nur schwer verträglich, Getreide würde dem Hund nichts bringen... (Aber was ist denn mit den Kohlenhydraten? Die müssen doch irgendwo herkommen.)
    Ich geb Kohlenhydrate, weil Tessa sonst zu dünn wird.
    Milchprodukte gibts auch oft und werden super vertragen.
    Ich seh das alles nicht so eng und Tessa gehts klasse damit.



    f) Ich habe mir zur Hilfe mal einen Online-BARF-Rechner gesucht. Bei 14kg Gewicht und einem Junghund (25-34 Wochen) wird mir eine Tagesmenge von 700g empfohlen. Das kommt mir total viel vor, momentan bekommt sie nicht mal die Hälfte davon. Aber das ist ja auch Trockenfutter...
    Find ich OK.
    Ist ja die Gesamtfuttermenge.


    g) Überall lese ich, dass man die Fleisch- und Gemüsesorten täglich wechseln sollte. Beim Fertigfutter schreit aber jeder gleich auf, wenn man den Hund nicht ja gaaanz langsam auf das neue Futter umstellt.
    Wo ist denn der Unterschied? Ich weiß, dass man möglichst abwechslungsreich füttern sollte, um die Gefahr auf Mangelernährung gering zu halten...
    Dieses langsame Umstellen beim Fertigfutter kommt meiner Meinung nach nur davon, wenn die Hunde ewig das gleiche bekommen haben. Tessa hat schon immer alles durcheinander bekommen. Bis 1 Jahr auch nur Fertigfutter. Aber das abwechslungsreich. Sie hatte in ihren vier Lebensjahren noch niemals Durchfall oder andere Verdauungsprobleme.



    h) Gibt es irgendetwas, worauf ich beim Barfen von einem Junghund besonders achten muss? Auf die richtige Zufuhr von Calcium, weil sie noch im Wachstum sind, oder?
    Das weiß ich nicht so genau, weil ich mich mit BARF für Welpen noch nicht beschäftigt habe.
    Calcium ist sicher ein Punkt.
    Schau dir doch mal die
     

    an.



    i) Das am häufigsten angegebene Verhältnis "Tierische Produkte:Pflanzliche Produkte" ist 70:30. Jetzt habe ich aber hier gelesen, dass viele nur 50:50 füttern. Nicht steinigen bitte, aber mir ist gerade entfallen, WARUM ihr das macht. Kann mir das bitte nochmal jemand erklären?
    Das genaue Verhältnis das ich füttere kann ich dir gar nicht sagen.
    Das variiert bei uns auch.
    Aber ich achte darauf, dass es nicht zu viel Fleisch wird.
    Bin von diesen riesen Fleischmengen die in manchen Plänen stehen nicht überzeugt.
    Du kannst auch ausrechnen, wieviel Protein dein Hund braucht und dann nach diesem Bedarf
    die Fleischmenge ausrechnen.


    j) Ich sollte wohl mal langsam anfangen, einen Plan zu erstellen, aber ich traue mich da noch nicht richtig dran...
    Gibt es denn irgendein Fleisch, was ich NICHT füttern sollte? (Außer Schweinefleisch, das habe ich jetzt schon öfter gelesen) Und wo genau besteht der Unterschied zwischen Muskelfleisch, Maulfleisch, etc. - kann man da sagen, "XY enthält besonders viel ZZ"? Bestimmt, oder?
    Da kann ich dir Natural Dog Food empfehlen.


    Boah, ich bin so dermaßen überfordert! ^^
    Bitte steinigt mich nicht, ich bin Anfänger und will doch nur alles richtig machen :hust:
    Meine Pina ist übrigens ein Border Collie und ein knappes halbes Jahr alt. Alters- und rasseentsprechend ist sie natürlich sehr aktiv, noch wird sie aber nicht großartig gearbeitet. (Das Einzige, woran wir hartnäckig arbeiten, ist das "Ruhephasen einhalten", wie das eben beim Border so ist ;))
    Mach dir nicht so viele Sorgen.
    Natürlich sollst du dich informieren und nicht einfach drauf los machen.
    Aber dein Hund nimmt keinen Schaden, wenn das mal eine Woche nicht perfekt ausgewogen ist.

  • Ich würde sagen, füttere deinem Hund bis er ausgewachsen ist ein gutes Fertigfutter, denn es kann sehr wohl Auswirkungen haben, wenn das jetzt in der Wachstumsphase mal nicht stimmt mit dem Bedarf.
    Danach kannst du dich ja ans Frischfüttern machen...

  • Stimme Nightscaler voll zu. Welpen Barfen soll nicht ohne sein und im schlimmsten Fall versaut es das ganze restliche Leben, wenn da was nicht richtig hinhaut. MIR wäre das zu heikel.


    Und bis der Jungspund erwachsen ist, hast Du dann noch genug Zeit, Dich umfangreich zu informieren. Hier wird oft das Buch von Meyer/Zentek "Ernährung des Hundes" empfohlen. Gibt es auch in einer "abgespeckten" Version unter dem Titel "Hunde richtig ernähren". Ist für den Einstieg bestimmt erst mal informativ und kostet nur wenig mehr als die Broschüren von Swanie Simon, die ICH nicht empfehle.

  • Zitat

    Ich würde sagen, füttere deinem Hund bis er ausgewachsen ist ein gutes Fertigfutter, denn es kann sehr wohl Auswirkungen haben, wenn das jetzt in der Wachstumsphase mal nicht stimmt mit dem Bedarf.
    Danach kannst du dich ja ans Frischfüttern machen...


    Sehe ich genauso.
    Bei Welpen und Junghunden ist Barf nicht geeignet, es sei denn man kennt sich genau aus, aber das ist bei dem Grossteil der Leute nicht der Fall. Immer gut daran zu erkennen dass "ich mache es Pi mal Auge", "Ich nehms nicht so genau", oder" ich rechne nichts aus" geschrieben wird. ;)

  • Zitat


    Sehe ich genauso.
    Bei Welpen und Junghunden ist Barf nicht geeignet, es sei denn man kennt sich genau aus, aber das ist bei dem Grossteil der Leute nicht der Fall. Immer gut daran zu erkennen dass "ich mache es Pi mal Auge", "Ich nehms nicht so genau", oder" ich rechne nichts aus" geschrieben wird. ;)


    Würde ich ehrlich gesagt auch so unterschreiben. Und dass TAs oft so skeptisch sind, liegt daran, dass sie dann die Opfer dieser unbedarften Pi x Schnauze Fütterung in der Praxis haben. Entweder man macht sich die Mühe, den Welpen stets bedarfsgerecht zu ernähren und dies ständig anzupassen, oder man lässt es. Erwachsene Hunde hingegen sind sehr flexibel, da sollte man eher auf die individuelle Befindlichkeit des Hundes achten. Aber bei Welpen sollte man wissen, was man tut bei der Fütterung.

  • Schließe mich den Vorschreibern an. Kein "Pi mal über den Daumen" beim Welpen/Junghund. Wenn bei mir auch nur ein winziger Funken Unsicherheit bezüglich der Ernährung eines Welpen bestände, dann würde ich eine seriöse Ernährungsberatung (z.B. Vetmed Uni München) in Anspruch nehmen, die dann auch den Bedarf gerade beim Welpen/Junghund altersgerecht ständig anpassen.
    Ansonsten ein gutes Fertigfutter/ Trockenfutter oder Nassfutter/ , bis er ausgewachsen ist.


    Nach Swanie Simon würde ich nie nie selbst meinen schon 8-jährigen Hund ernähren, geschweige denn einen Welpen. Ist aber nur meine Meinung, was Swanie Simon anbelangt.

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