Woran erkennt man einen seriösen Züchter?

  • Da die Suche-Funktion aktuell nicht funktioniert, und ich auch durch Seiten-Scrollen keinen passenden Thread gefunden habe mache ich einen neuen zum Thema auf. Weil es einfach immer aktuell sein wird. Es gab mal z.B. einen Thread dazu 'Züchter vs. Vermehrer' oder so ähnlich ..
    Mit der neuen konkreten Überschrift können Hunde-Suchende schneller auf Infos zum Thema zugreifen.
    Ich hoffe, ihr beteiligt euch alle. Jeder darf nen Einwurf machen. :winkgrin: Also, worauf sollte man achten beim Züchter? Die Anwesenheit eines Hundeklos stelle ich mal außen vor.


    VLG

  • Wie der Züchter mit den Hunden umgeht, bzw ganz wichtig wie die Hunde mit ihm umgehen!


    Was weiß er über die Rasse? (Arrens Züchter hat mir in 1 Stunde mehr über die Rasse gesagt als meine monatelange Recherche. Der Gegensatz: Der "Züchter" wo Bekannte waren. Natürlich sind Wemaraner perfekte einfache Familienhunde...)


    Wie offen ist er was Gesundheit angeht? Kennt er die Rassekrankheiten, wie steht er zu den Untersuchungen und weiteres. (Wie wichtig der Gentest auf PLL für die Züchter ist hat mir erst Arrens Züchter bewusst gemacht. Wie unglaublich dankbar er dafür ist, das nun Sicherheit da ist und die Hunde nicht mehr leiden müssen)


    Was erzählt er über das Muttertier? Wie gut kennt er sie?


    Sagt er Leuten ab oder bekommt jeder einen Hund bei ihm?



    Dinge wie: Tolle Webseite immer aktuell gehalten, penibel jeden Entwicklungsschritt dokumentieren, etc finde ich nicht wichtig. Ebenso wenig das es menschlich passt, der Züchter muss nicht mein Freund werden.

  • Mir fallen spontan zwei Dinge ein, die leider nie erwähnt werden, auf die ich persönlich aber achte.


    1. Der Züchter sollte richtig viel Ahnung von Hundeerziehung haben. Ich möchte keinem Züchter Geld geben, dem zwar Knochenbau, Fellstruktur und Herzleistung der Hunde wichtig ist, dem aber die Psyche der Hunde vollkommen egal ist. Viele Züchter, die allgemeinhin als seriös gelten, haben manchmal völlig fehlerzogene (oder sogar verfettete) Elterntiere, und entlassen die Hundekäufer mit ihren Welpen in eine ungewisse Zukunft, und schaffen es noch nicht mal, wenigstens die Adresse einer seriösen Hundeschule mitzugeben.


    2. Wenn der Züchter eine Webseite besitzt, was ja nicht zwingend ein Muss ist, aber wenn, dann geh ich davon aus, dass er auch eine leise Ahnung von Digitalfotografie hat. Wenn ich dann auf der Webseite nur eher unvorteilhaft getroffene Hunde auf Fotos sehe, oder sehr gestellte oder steife Bilder, dann frag ich mich schon ein bisschen, wo da die Liebe zum Detail bleibt. Ich finde schon, dass, so auf den ersten Blick, wenn man sich erst mal grob umschaut, also dass man Rückschlüsse ziehen kann, von gut gemachten, natürlich wirkenden Fotos und einem sorgfältig gestalteten Text - auf Züchter die auch mit den Hunden selbst liebevoll und bewusst und sorgfältig umgehen, und sich dann wohl auch die Zeit nehmen und die Mühe machen, mich als Käufer umfangreich zu beraten.

  • Was vielleicht hilfreich wäre:
    Alarmglocken-Wörter, also Warnblinkanlagen-Begriffe, bei denen Welpen- oder Junghundinteressierte hellhörig werden sollten:


    - "ist stubenrein" ............. Welpen und Junghunde sind generell nicht hundertprozentig stubenrein, übrigens auch viele erwachsene Hunde aus zweiter Hand / dem Tierschutz erst mal nicht.
    - "ist lieb" .............. wabernder Sammelbegriff für alles und nichts
    - "absoluter Familienhund" ......................... eine genetisch festgelegte Kinderfreundlichkeit gibt es nicht, jedes gewünschte Verhalten muss man dem Hund erst mühselig anerziehen. Das macht Arbeit.
    - "anspruchslos" ......................... auch mit einem Malteser muss man bei Wind und Wetter raus, und das mehrmals am Tag, auch ein Goldiewelpe erinnert einen schonmal daran, dass die alte Tapete runter muss, und neue druff, auch für einen King Charles Spaniel darf man schon gerne mal 500 oder mehr Euronen beim Tierarzt lassen, bei Unfall oder Krankheit.
    - "Mini-XYZ-Rasse" ............. sind oft Phantasie-Namen. Dabei handelt es sich entweder um zu junge Tiere, oder um sehr klein (und damit krank) gezüchtete Hunde.
    - zusammengewürfelte Rassenamen ........... Kreuzungen, die als eigenständige Rassen dargeboten werden, was sie nicht sind
    - "traumhaft süße", "zuckersüße", "wunderschöne", "kleine wuschelige" ............ kein Züchter, der was auf sich hält, hat es nötig, seine Welpen so zu bezeichnen. Welpen sind immer süß.
    - "suchen ein neues Zuhause" .................... also erstens können Hunde nicht selber im Web auf Suche gehen, und zweitens haben es seriöse Züchter nicht nötig zu suchen, weil sie ne Warteliste haben

  • Auch wäre ich immer skeptisch, wenn es heißt, die Welpen werden schon mit sechs oder sieben Wochen abgegeben, weil die Mutterhündin sie verstoßen hat. Selbst wenn das wirklich stimmt, ist das noch kein Grund, die Welpen vorzeitig abzugeben. Auch wenn die Mutterhündin nichts mehr von ihnen wissen will, oder sie einfach zu gestresst wäre, und man sie deshalb trennt, können sich die Welpen immerhin noch gegenseitig stützen und wärmen und voneinander lernen. Auch der Züchter selbst als Mensch ist für die Welpen eine vertraute Person, und ein Wechsel zu fremden Menschen ist für einen sehr jungen Welpen noch wesentlich traumatischer als für einen acht-oder zwölfwöchigen, gefestigteren und selbstbewussteren Welpen.

  • Zitat


    1. Der Züchter sollte richtig viel Ahnung von Hundeerziehung haben. Ich möchte keinem Züchter Geld geben, dem zwar Knochenbau, Fellstruktur und Herzleistung der Hunde wichtig ist, dem aber die Psyche der Hunde vollkommen egal ist. Viele Züchter, die allgemeinhin als seriös gelten, haben manchmal völlig fehlerzogene (oder sogar verfettete) Elterntiere, und entlassen die Hundekäufer mit ihren Welpen in eine ungewisse Zukunft, und schaffen es noch nicht mal, wenigstens die Adresse einer seriösen Hundeschule mitzugeben.


    Wieviel Ahnung ein Züchter von Hundeerziehung hat wäre mir so ziemlich egal. Er sollte gewillt und in der Lage sein, gesunde Hunde zu züchten und diese vernünftig aufzuziehen. Ob seine Hunde "fehlerzogen" sind oder nicht ist nicht mein Problem. Was ist denn "fehlerzogen" und wer bestimmt das? Einer sieht absoluten Gehorsam als höchstes Ziel seiner erzieherischen Bemühungen an, der andere empfindet das als unerwünschten Kadavergehorsam :ka: Erziehung vererbt sich nicht, hat auf meinen Welpen also keinen Einfluss.


    Wofür sollte mir ein Züchter denn die Adresse einer Hundeschule mitgeben? Über seriös und nicht seriös scheiden sich ebenso wie über Erziehungsmethoden die Geister. Wer sagt, dass ich mit meinem Hund eine Hundeschule besuchen muss, nur weil diese Einrichtungen in den letzten Jahren aus dem Boden schossen wie Pilze? :???: Der Züchter meines Hundes wohnt 600km entfernt, was sollte mir da die Adresse (s)einer Hundeschule nutzen? Wichtiger wäre mir, dass der Züchter im Falle auftretender Probleme seinen Welpenkäufern unterstützend zur Seite steht, wenn dies gewünscht wird.

  • mir fällt spontan ein:


    Gehört der Züchter einem seriösen Verband an ?


    Haben die Elterntiere ( und somit die Welpen) entsprechende Papiere ?
    (beinhaltet z.B. Zuchtzulassung aufgrund der erforderlichen Prüfungen, Austellungsergebnisse etc.)


    Werden/wurden die Welpen altersentsprechend umfassend sozialisiert ?


    Nimmt der Züchter einen Welpen zurück, wenn die Umstände es erfordern oder bietet er zumindest Hilfestelluing für eine Vermittlung ?

  • Für mich ist folgendes recht wichtig bei der Züchterwahl...


    - er züchtet 1, höchstens 2 Rassen
    - die Hunde leben mit im Haus, die Welpen kennen daher Alltagsgeräusche
    und Familienleben
    - die Anzahl an Zuchthunden ist zu überblicken
    - die Hunde kommen nicht nur in den Garten, sondern auch raus
    - die Mutterhündin ist zu sehen, vielleicht noch andere Verwandte
    - ausgediente Zuchthunde bleiben in der Familie
    - alles ist soweit sauber, klar geht mal was daneben aber wenn es stinkt-rückwärts rausgehen!
    - es wird ordentlich gefüttert
    - die Elterntiere sind zur Zucht zugelassen und untersucht
    - die Welpen sind erstgeimpft und entwurmt
    - es wird das gewohnte Futter mitgegeben für ein paar Tage,
    evtl ein Futter und Pflegeplan für die erste Zeit oder gleich ein ganzes Baby-Starterpaket..
    - den Welpen wird schon einiges gezeigt, zb im Garten ein Abenteuerspielplatz mit verschiedenen Untergründen, Kinder, andere Tiere..
    - die Alttiere zeigen ein einwandfreies Sozialverhalten untereinander und zum Menschen
    - es gibt Fotos von den Welpen und den anderen Hunden, die der Züchter auch gerne zeigt weil er stolz ist
    - es wird der Käufer genauestens befragt und durchleuchtet
    - mehrere Besuche vor der Abgabe sind gerne gesehen
    - der Züchter ist auch nach Abgabe weiterhin für den Halter da, bei Fragen oder einfach so.
    - der Züchter nimmt "seine" Hunde zurück wenn sie ihr Heim verlieren!
    - dem Züchter liegt der Welpe am Herzen, was man bei der Abgabe auch spürt.


    Dort würde ich mir zb einen Welpen holen wenn ich denn mal einen haben möchte!

  • Zitat

    - der Züchter nimmt "seine" Hunde zurück wenn sie ihr Heim verlieren!


    Bis auf diesen Punkt stimme ich dir zu.
    Dieser Punkt ist unrealistisch, etwa wenn ein Rüde im Haus lebt und der "Zurückkommer" auch ein Rüde ist.
    Das machen viele Züchter nicht, ich kanns verstehen.
    Aber natürlich sollte ein Züchter bei der Weitervermittlung helfen.
    Mir wäre auch wichtig dass der Züchter nicht mehr als 3 Zuchthündinnen hat und nicht immer mit dem im Haus lebenden Rüden verpaart.
    Und er darf bei mir keine 10 Erwachsenen Hunde rumlaufen haben.

  • Ein seriöser Züchter hat meiner Meinung nach:


    - keine Massenzucht
    - immer ein offenes Ohr für die Käufer (auch nach dem Kauf sollte er bei Fragen beratend zur Seite stehen)
    - eine gute Beziehung zu seinen eigenen Hunden
    - sich ausgiebig um die Gesundheit der Welpen (und auch um die der Elterntiere) gekümmert
    - Kenntnisse über Hundeerziehung, Fütterung und Entwicklung
    - eine Webseite, die ihn wirklich repräsentiert. Das muss nicht für alle gelten, manche haben gar keine Webseite, das ist auch okay. Aber da stimm ich mit dem oben genannten Punkt überein. Wenn ein Züchter schon eine Webseite hat und man dort auf den Bildern schon den Eindruck bekommt, dass die Hunde nicht gerade glücklich sind, dass vielleicht nur grad mal schnell zwei-drei Bilder geschossen wurden, dass man eben welche hat, dann schreckt mich das doch schon etwas ab. Dann sollte man Bilder lieber komplett weglassen. Ansonsten kennen das doch die meisten, wenn man einen Hund hat, den man liebt, freut man sich doch über jedes gut getroffene Bild und möchte es vorzeigen :) da stellt man doch keine 08/15 Bilder ins Netz.

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