Brauche "Mitdenker" bei unserem Plan

  • Hallihallo!


    Zu meiner Überraschung sprach mein Mann neulich das Thema Hund an, und ja, ich könnte mir das vorstellen, freue mich sogar drauf. Nur sind wir beide berufstätig und nicht die super-Aktiven, und ich weiß nicht, ob wir uns das nicht zu einfach vorstellen...


    Unsere Situation sieht wie folgt aus:
    Wir (=Mann, drei Jahre alte Tochter und ich) wohnen ziemlich ländlich, im Naturschutzgebiet, die "Straße" sieht mehr Pferde, Jogger und Hunde als Autos, direkt von der Tür aus können wir 1 Stunde laufen ohne eine Straße überqueren zu müssen. Unser Grundstück ist 2500m² groß, (noch) ziemlich verwildert und größtenteils eingezäunt (würden wir dann komplett einzäunen bevor der Hund kommt).
    Ich bin momentan von 7:45 bis 15:00 außer Haus, mein Mann länger.


    Wir würden eine Hundeklappe einbauen, damit der Hund raus in den Garten kann, wenn wir nicht da sind.


    "Aufgabe" des Hundes wäre zum einen, das große Grundstück vor fremdem Zutritt zu bewachen und unerwünschtes Getier zu vertreiben (Fuchs, Marder, dummdreiste Nachbarskatzen :lol: ), denn wir spielen auch mit dem Gedanken, weitere Tiere draußen zu halten (Meerschweinchen oder Kaninchen, evtl Hühner). Außerdem soll der Hund ein Spielkamerad und "bester Freund" für unsere Tochter sein.


    Ich weiß, dass die alleine-sein-Spanne doch recht groß ist, jedoch ändert sich das ab dem Sommer auf immerhin eine Stunde weniger. Wir haben uns natürlich schon über die Rasse Gedanken gemacht und haben momentan zwei Favoriten: Den Appenzeller und den Danish Swedish Farmdog. Die scheinen beide recht gut zu passen, wobei der Appenzeller sicherlich abspruchsvoller ist. Der Dansky ist mir eigentlich zu klein, aber die Charaktereigenschaften lesen sich toll!


    Mein Mann hatte bis zum Teenyalter immer Schäferhunde in der Familie, ich selbst hatte leider nie einen eigenen Hund, war aber Dogsitter für die Nachbarshunde als Kind und als Teeny hab ich mir mit Gassigehen mit einem Golden und einem Berner Sennenhund ein bißchen Extrageld verdient - Hunde sind also kein völlig neues Thema für uns - dennoch, und auch wegen des zeitlichen Aspekts, möchten wir uns keinen Welpen holen sondern einen "fertigen" Hund, wo die Basis bereits gelegt ist. Hundeschule ist natürlich trotzdem Pflicht, keine Frage. Wobei es echt schwierig zu sein scheint, bei diesen Rassen ältere Tiere zu finden (beim Dansky scheinbar unmöglich)


    Nun mal die Fragen, die sich mir, vor allem im Bezug auf's allein sein so auftun:


    Ich weiß, dass die lange alleine-Zeit nicht toll ist für den Hund, aber ich nehme mal an, es ist weniger schlimm, wenn er so viel Platz draußen zur Verfügung hat...?


    Macht es eventuell Sinn, dass wenn der Hund in unserer Abwesenheit hauptsächlich wachen soll, ihm eine große Hütte (ich denke da an Gartenhaus-Dimensionen) zu bauen, und den Zugang zum Haus zu verwehren (wie gesagt, nur in der Zeit, in der er alleine ist)? Ich habe hier schon öfter gelesen, dass die Einschränkung des nutzbaren Raumes dem Hund das Alleinsein erleichtern kann...?


    Ich könnte mir auch gut zwei Hunde vorstellen (z.B. Appenzeller und Danksy in Kombination) - macht das Alleinsein wohl auch wieder angenehmer für die Hunde, bin mir aber unsicher, ob direkt zwei nicht "zu viel" ist bzw. wann man einen zweiten Hund dazu holen sollte.


    Welche Rassen fallen euch noch ein, die zu uns passen könnten? Die Hauptkriterien sind eben das Kinderliebe und der Wachtrieb, gerne eine Präferenz zum draußen sein. Der Hund sollte mittelgroß bis sehr groß sein. Ich mag z.B. auch Hovawarts, deutsche Doggen, Kangale finde ich toll, aber die mit ihrem Dickkopf wären glaube ich nicht so das Wahre für uns als Wiedereinstieg. Leonberger finde ich super, allerdings schreckt mich das lange Fell etwas ab, und ich weiß nicht, ob man die für Bällchenspiele mit dem Kind animieren könnte...


    Wie gesagt, das ganze ist ein Thema, das erst in ein paar Monaten akut wird, vorher müssen wir am Haus noch sanieren, Zaun hochziehen, ich versuche gerade, eine andere Arbeitszeitenregelung mit meinem AG zu vereinbare, so dass ich mehr zuhause sein kann etc., aber man macht sich ja schonmal seine Gedanken ;)

  • Grundsätzliche Anmerkung: Ein Hund ist ein Rudeltier und nicht dafür gemacht, sich lange alleine zu beschäftigen.
    Ich würde in eurer Situation nicht an Hundeanschaffung denken, denn "Grundstück bewachen" reicht definitiv nicht als Beschäftigung für einen Hund aus.


    Gruss
    Gudrun

  • Also Grundsätzlich finde ich es nicht schlimm wenn der Hund einige Stunden am Tag alleine ist ..
    Aber das muss jeder Hund erstmal lernen das kann Monate dauern ..
    Ich würde mir keinen Erwachsenen Hund holen wenn ich ein Kleinkind im Haus hab .. Zumal eure Tochter Hunde dann ja auch noch nicht kennt und auch erstmal lernen muss wie man mit einem Hund umgeht ..
    Zu den Rassen kann ich leider nicht viel sagen ich kenne nur zwei Appenzeller die Beide Unterschiedlicher nicht seien Könnten der eine ist eher Ruhig und ist auch Hauptsächlich dafür da das (uneingezäunte) Grunstück zubewachen .. Und der andere ist Total Lebhaft immer auf 180 und total überdreht ..
    Bitte schlagt euch den Kangal aus dem Kopf das ist ein HSH und nix für Anfänger .. Auch den Hovawart oder Leonberger finde ich überhaupt nicht Passend ..

  • Sehe es gleich wie Tanzbaerin, ein Hund wird nicht mal ein Fitzelchen des grossen Grunstücks richtig benutzen, wenn niemand zuhause ist - Also ist das grosse Grundstück eher kein Argument, welches von grosser Bedeutung ist. Und ich denke, egal was ich euch für einen Hund anschafft, beschäftigt werden muss jeder, die Frage ist dann nur noch in welchem Masse.


    Was wollt ihr denn sonst noch mit dem Hund machen? Hundeschule ist sicher schon einmal ein Anfang, aber meist möchte man ja nicht sein Leben lang in die Hundeschule gehen. Gibt zig andere Beschäftigungsmöglichkeiten, aber nur Grundstück bewachen und normale Spaziergänge reichen praktisch keinem Hund.


    Die Appenzeller die ich kenne, sind unglaublich intelligent, schnell. Daher auch total lebhaft und eher leicht erregbar. Würde ich jetzt zu eurer Tochter nicht unbedingt nehmen, dann schon eher in die Richtung "Sturkopf", wie du so schön sagst. Die sind einfach von der Rasse her eher ruhig, was sicher nicht schlecht wäre. In Richtung Molosser vielleicht?


    Und zu "kinderlieb"....jeder Hund, der den Umgang mit Kindern noch nicht kennt, ob jetzt Welpe oder erwachsen, muss den Umgang lernen...keiner kann das einfach so ;)

  • Hallo und erstmal danke für Eure Antworten!


    Vielleicht ist das falsch rübergekommen - wir wollen den Hund nicht nur, damit wir keine Alarmanlage mehr brauchen und das Kind beschäftigt ist. Der Hund ist volles Familienmitglied und wird natürlich auch anderweitig beschäftigt werden. Was hier in Frage kommt, wird sich ja dann zeigen, wenn der Hund denn mal da ist. Das Angebot in unserer Gegend ist auf jeden Fall groß genug. Ich persönlich hätte großen Spaß an Fährtenarbeit und Zielobjektsuche, mein Mann eher in Richtung Agility. Aber wie gesagt, ich würde es natürlich vom Hund abhängig machen. Wegen unserer Tochter sind wir sowieso sehr viel draußen, sie hat gerade das Dreiradfahren für sich entdeckt und will überall nur noch mit dem Dreirad hin. Vielleicht sollten wir ja mal in Richtung Zughund schauen :lol:


    Also, wir können "unserem" Hund glaube ich ganz gut was bieten, ist nur eben die Sache mit dem alleine bleiben, wobei ich darauf hinarbeite, diese Zeiten zu verkürzen. Ggf. könnte der Hund auch mit ins Büro, das müsste ich dann mit den Kollegen klären, sollte aber eigentlich nicht die Dauerlösung sein. Dass so lange alleine zu bleiben nicht toll ist, ist mir total klar, aber deshalb frage ich ja hier auch nach - was können wir tun, um dem Hund das so angenehm wie möglich zu machen. Ich bin der Meinung, ein Grundstück zum Bewachen zu haben (sofern es dem Hund denn dann auch liegt), ist allemale besser, als den halben Tag alleine in der Wohnung zu hocken :???: Gassigeher für Mittagsrunde finden wäre z.B. noch eine Option, oder eben gleich zwei Hunde, damit sie wenigstens noch ein bißchen Rudel-Feeling haben.

  • Ich habe einfach ein paar grundsätzliche Fragen an euch, bevor ich euch eine Antwort gebe:



    - Wie viel Zeit wollt ihr für den Hund täglich investieren?
    - Wie soll die Beschäftigung mit dem Hund aussehen?
    - Was soll die Aufgabe des Hundes sein?
    - Welche Eigenschaften soll der Hund haben?
    - Soll er eher eigenständig sein oder ein "will-to-please" haben?
    - Wie soll das Temperament des Hundes sein?
    - Wie groß soll der Hund sein?
    - Welche Felllänge soll er haben?
    - Muss es ein Rassehund sein?
    - Welches Alter sollte der Hund haben, wenn er zu euch kommt?


    Das wären erst einmal ein paar Fragen, die mir spontan eingefallen sind.
    LG, Martha

  • Ich bin auch absolut dagegen sich einen Hund anzuschaffen um ihn dann draussen versauern zu lassen aber die Bedingungen der Threadstarterin klingen doch im Grunde recht gut :smile:
    Ich finde schon das ein Hund regelmässig 6 Stunden alleine bleiben kann wenn er es gewöhnt ist und ansonsten genug beschäftigt wird.
    Und ich finde auch das ein Hund der draussen rumlaufen darf sich weniger langweilt als ein Hund der in dieser Zeit in der Wohnung hockt.
    Allerdings muss man bei diesem Plan bedenken das der Garten wirklich zu 100% ausbruchsicher (drüberspringen, drunter lang buddeln) sein muss und die allermeisten Hunde in dieser Situation sehr viel bellen werden was vielleicht die Nachbarn stören könnte.
    Und natürlich bellt der Hund dann nicht nur wenn er alleine ist sondern sicher auch wenn die ganze Familie in Ruhe Sonntags ihr Frühstück im Garten einnehmen möchte. Das muss man dann abkönnen.
    Ein Hund der alleine draussen ist wird seine Aufgabe nunmal meist sehr ernst nehmen und dann nicht plötzlich vom bellen abzuhalten sein.
    Was die Rasse angeht stimme ich Overture zu und würde vielleicht auch mal richtung Molosser schauen. Die gibt es in allen grössen, sie sind meist sehr genügsam, haben eine hohe Reizschwelle was mir mit Kind sehr wichtig ist (meine Tochter wird jetzt auch 3) und neigen auch beim bewachen nicht zu übermässigem Gebell.
    Herdenschutzhunde würde ich wegen dem Kind nicht empfehlen. Wenn de ersten Freunde zu Besuch kommen wirds schwer für den Hund zu unterscheiden wer aufs Grundstück darf und wer nicht. Ausserdem hat man bei Hunden mit sehr starkem Wach-und Beschützerinstinkt das Problem das sie vielleicht anfangen das Kind gegen seine Freunde zu verteidigen weil sie manche Dinge nicht als Spiel erkennen.

  • Okay also nochmal zusammengefasst:
    - Wie viel Zeit wollt ihr für den Hund täglich investieren? Wirklich reine Hundezeit mit voller Aufmerksamkeit ca 1 Stunde. Dazu zähle ich nicht die sowieso anfallenden Gassi-Spaziergänge, bei denen meine Tochter mit dem Dreirad hinterhereiert und alle zwei Meter stehenbleibt, um ein Blümchen zu pflücken oder Steine zu sammeln.


    - Wie soll die Beschäftigung mit dem Hund aussehen? Ich würde Sachen bevorzugen, die keine große Vorausplanung benötigen und die man gut in den Alltag bzw. in die Gassirunden einbauen kann. Wie bereits geschrieben, ich hätte mehr Interesse an Köpfchen- bzw. Nasenarbeit, mein Mann an richtiger Action. Deshalb würde sich die Beschäftigung wohl danach richten, mit wem der Hund gerade unterwegs ist.


    - Was soll die Aufgabe des Hundes sein? Das Bewachen des Grundstücks in unserer Abwesenheit und das Verscheuchen von Fuchs und Marder.


    - Welche Eigenschaften soll der Hund haben? Er soll einen gewissen Wachtrieb haben aber kein Kläffer sein, eine hohe Reizschwelle besitzen damit er den Kindertrubel erträgt :-) Anderen Hunden gegenüber aufgeschlossen, insgesamt recht unkompliziert.


    - Soll er eher eigenständig sein oder ein "will-to-please" haben? Sagen wir so, eine gewisse Vorhersehbarkeit ist Pflicht, schon allein wegen des Kindes.


    - Wie soll das Temperament des Hundes sein? Ausgeglichen. Er darf gerne mal aufdrehen, soll sich aber auch wieder beruhigen können. Bekannte hatten einen Dackel und einen Bernhardiner. Der Dicke lag den ganzen Tag irgendwo rum und hat gepennt, der Kurze hüpfte die ganze Zeit aufgeregt wie auf Drogen um einen herum und hat vor Freude Pipi gemacht, wenn man ihn am Bauch gekrault hat. Irgendwas dazwischen wäre gut ;-)


    - Wie groß soll der Hund sein? Mittelgroß bis groß (ca. ab 50cm), wobei das Gesamterscheinungsbild wichtig ist. Er soll halt nach Hund aussehen.


    - Welche Felllänge soll er haben? Nicht zu lang, Berner Sennen z.B. wäre mir fast schon zu viel.


    - Muss es ein Rassehund sein? Nein, nicht zwingend. Siehe dazu auch nächste Frage. Ein Tier aus dem Tierschutz kommt selbstverständlich auch in Frage, allerdings dann eines, das auf einer Pflegestelle lebt und gut beurteilt werden kann.


    - Welches Alter sollte der Hund haben, wenn er zu euch kommt? Ich weiß gerne, worauf ich mich einlasse, daher tendiere ich zu einem älteren Hund. Bei einem Rassehund vom ordentlichen Züchter theoretisch auch Welpe, wenn wir uns die Zeit nehmen können.

  • Hihi, nur kurz: einen Dansky wirst du schwer erwachsen bekommen denke ich ;) ich find die Rasse auch toll und hab mich bisschen informiert. Die sind sehr selten weshalb (gsd) kaum "alte" abzugeben sind!

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