Probleme in Erziehungsfragen

  • Nachdem ich mir den Thread mit der Erziehungsfrage des Aussie-Welpen und der Probleme dazu mit dem Freund incl der Antworten durchgelesen haben, möchte ich mich auch mal sowohl outen als auch für die TS in die Bresche springen und ich denke doch, daß wir um einiges älter sind als das betreffende Paar.


    Ich habe anfangs auch keinerlei Probleme gesehen, wir hatten beide schon in Abständen Hunde und mein Partner war mit seinem damaligen DSH Pärchen sogar im SV, beide hatten die BH uvm, ich bin also davon ausgegangen, er kennt sich bestens aus in Sachen Hundeerziehung und wir werden ein gutes Team gemeinsam mit dem Hund.


    Tja, so kann man sich täuschen...der noch junge Hund, der bis dahin von Vorbesitzern kaum etwas gelernt hat, braucht natürlich seiner Ansicht nach erstmal ganz wichtig 'nen anständigen Stachel, Bälle zur Auslastung und generell die Erziehungsmethode Zuckerbrot und Peitsche und 'ne harte Hand...boah, da war ich aber erstmal total geschockt und fast sprachlos...


    Und da ich diesen Hund, der an sich liebevoll, aufmerksam zugetan und menschenfreundlich ist, ein weiches Maul hat, gelehrig usw erscheint, sehr lieb gewonnen habe, habe ich mich natürlich für ihn stark gemacht.
    Soll heißen Stachel ist nicht, stattdessen bin ich täglich hier, lese und lese auch in alten Threads, stelle Fragen, drucke Beiträge aus, wie z. B. Eure Antworten zum Thema Ballfanatiker und daß Hunde bei sowas auch Suchtis werden können und kämpfe und kämpfe für und mit dem Hund und gegen diese abstrusen Vorstellungen zur Hundeerziehung meines Partners.
    Klar hat der Hund noch keine Ahnung wie das geht mit dem Gang am Rolli, aber das lernt er nicht, wenn man ihn entnervt und grob am Ohr packt und auf gleiche Höhe zieht, bei sowas kann ich ja abgehen und es gibt hier öfter Streit deswegen. Meine Aufforderung mir zu erklären, was der Hund denn dabei angeblich lernen soll, wird abgewiegelt und es heißt nur unheilvoll "wirst schon sehen, was du davon hast, aber komm mir nicht und jammer, wenn der Hund nicht pariert"...na ganz klasse...


    Leider habe ich wegen der HD und den Kosten nicht die Möglichkeit für einen Hundetrainer oder Schule, aber ich versuche mein bestes und freue mich über jeden Fortschritt...bin schon heiser vom vielen Loben ;)
    Ich möchte für den Hund eine Chance, sowohl auf ein schmerzfrei entspanntes Leben als auch auf eine Erziehung ohne Drill, Zwang und Drangsalisierung und dafür werde ich täglich kämpfen, auch gegen meinen Partner, wenn's sein muß.


    Ich danke allen, die mir bislang mit Ratschlägen weitergeholfen haben und hoffe weiterhin auf Euer nettes und engagiertes Coaching :roll:

  • Was noch zu erwähnen ist...klar habe ich anfangs darüber nachgedacht, den Hund zu seinem eigenen besten zurückzugeben, er war ja auch zur Probe bei uns...


    doch der Hund kam an einem Donnerstag Abend, dann war schon das WoEn und alles neu mit vielen Anschaffungen und bereits am Montag hat sich mein Partner auf die Nase gelegt und sich den Oberschenkelhals gebrochen.
    Dann kamen OP und ein paar Wochen im KKH, ich war mit dem Hund alleine und in dieser Zeit wurde es mental gesehen einfach mein Hund und das ist er heute noch.
    Soll heißen, er akzeptiert zwar meinen Partner als Rudelmitglied, orientiert sich aber ausschließlich an mir.
    Ich halte auch heute Abend mal wieder durch bis zum Morgengrauen, um dem Hund so oft als möglich seinen Lieblingsausflug zu gönnen...und zwar in der Morgendämmerung unangeleint an den See und ab ins Wasser panschen, das liebt er total. Zu anderen Zeiten geht es nicht, weil dann Angler da sind ;)

  • Puh, dann bin ich also doch nicht die Einzige die einen Kerl hat der gerne etwas hörter durchgreift.


    Naja bei euch ist das dann doch etwas "Schlimmer" sag ich mal, aber sofern ihr das nun geregelt bekommen habt, ist das doch schön zu lesen :)
    Die Zeit heilt für gewöhnlich alle Wunden.


    Aber viel Größer ist noch das Dankeschön an Dich, ich hab mich gestern teilweise ein bisschen doof gefühl .__., so ganz alleine mit Probleme, dabei ist der Hund gerade mal 2 Tage da und wahh, das raubt einem doch den Verstand.


    Ich wünsche euch auch weiterhin noch viel Glück und alles gute! :D

  • So wie das für mich klingt, ist dein Partner schon etwas älter und vertritt Erziehungsmethoden aus den 60igern, mit denen er damals durchaus erfolgreich war. Ich glaube kaum, dass du in ihm die Einsicht plötzlich weckst, dass seine "bewährten" Methoden veraltet sind und die "neueren" wesentlich besser. Da helfen sicher erstmal Gespräche aber auch Toleranz und Akzeptanz anderer Ansichten in einer Beziehung. Vielleicht versuchst du Ihn mit in dein Konzept der Erziehung einzubinden und zu begeistern und so eine positive Grundhaltung in Ihm aufzubauen.

  • Sein Argument ist, was in all den Jahren im SV erfolgreich praktiziert wurde, kann nicht mit einem Mal schlecht sein, nur weil's es heute neumoderne Hundeforen gibt, in denen man sich darüber austauscht und dutzende Leute darin, die ihre Ratschläge verteilen :D :headbash:


    aber Ihr, also wir alle hier, wißt es ja anscheinend besser, also macht mal... :hilfe:


    Er findet es z. B. völlig überflüssig, dem Hund den Unterschied zwischen hinsetzen und ablegen beizubringen, wenn ich am Bürgersteig bin und die Straße überqueren möchte, soll der Hund sich aber kurz hinsetzen und nicht lümmelig bequem langflezen. Inzwischen klappt das auch schon auf eine kleine Distanz und auch ohne Leine, daß er mit Wort und Geste sitz macht und das finde ich gut.


    Ich wüßte aber nicht, wie ich dem Hund Leinenführigkeit an Krücken nahebringe, ich kann ja schlecht draußen rumhumpeln und mein Grundschritt an sich ist eh flotter als der meines Partners.
    Heute früh waren beide kurz draußen und er wurde gleich angemacht von einem Typen von wegen ohne Halsband und Leine, er holt die Polizei und zeigt ihn an. Der Hund hat überhaupt nichts gemacht, auch nicht geknurrt oder irgendwas und Leinenpflicht ist hier nur für SoKas oder sonstig auffällige Hunde, aber naja.
    Und unverständlicherweise kam es von jemanden, in dessen Heimat die Hunde alle so rumrennen und oft viel schlechter behandelt werden als die Hunde hier :???:


    Was mich besonders ärgert, ist die Sache mit der HuSchu, wir haben ca 40 Tsd Einwohner und dennoch ohne PKW nur zwei Möglichkeiten, entweder mobile HuSchu und die wollen für 3 Std gleich 220,- E cash oder aber mit dem Bus nach außerhalb und dann nur mit dem Taxi zurück, da kein Bus mehr fährt. Fahrgemeinschaft mit 2 fremden Hunden in einem PKW kann man ja auch abhaken, kaum ein Hund duldet das Mitfahren eines fremden Hundes in "seinem" PKW.

  • Hallo erstmal :)


    Ich weiß, ich bin jetzt nicht unbedingt die kompetenteste Userin im Forum, aber ich würde dir trotzdem gerne sagen, dass ich es gut finde, dass du dich über die Ansichten deines Mannes "hinwegsetzt". Es klingt ja auch fieser, als es ist. Für uns ist es selbstverständlich, dass die alten Methoden ausgedient haben und man seinen Hund nach "heutigem" Stand erzieht.


    Aber vielleicht lernt er dann ja, durch dich und deine Erziehungsarbeit an dem Hund, dass die neuen Dinge durchaus auch funktionieren können und nach 'ner gewissen Zeit merkt er vielleicht sogar, dass seine ältere Einstellung dazu wirklich überholt ist.


    Ich bin ja auch mal gespannt, wie sich meine Beziehung entwickelt, wenn wir dann unseren Welpen haben. Bisher sind wir ja selten angeeckt und mein Mann möchte mir sowieso zum Großteil die Erziehung überlassen und ich denke auch, dass es dabei bleibt, da er auch viel arbeitet und ich dagegen viel zuhause bin und somit sowieso die meiste Zeit mit dem Kleinen verbringen werde.

  • Huhu - ich schon wieder.......


    Ich find Dein Hundchen toll - und ich finde das toll daß Du ihn trotz HD genommen hast - oder gerade deswegen??
    Ich hatte nämlich auch auf der Suche nach einem "neuen" Hund nach einem DSH geschaut - doch die in Frage kommenden Rüden liefen ja sowas von schlecht....... teilweise mit den Hacken auf dem Boden :kopfwand: Da musste ich von absehen, da ich mir diese Kosten einfach nicht leisten kann :( :


    So, und zu Deiner besseren Hälfte :D : Wenn Du mal mit ihm unter einem Vorwand ein Seminar besuchst, in dem genau erklärt wird, wieso weshalb warum und vor allem wie das "früher" funktioniert hat mit der Hundeausbildung und was heute neuester Stand der Forschung ist.???
    Oder mal nach einem guten Buch schaust in dem besonders auf diese Thematik (neue Erkenntnisse in der Forschung über Lerntheorien beim Säugetier und besonders beim Hund) eingegangen wird? Oder eine gute Trainerin, die Deinem Göttergatten mal erklärt, warum Leinenruck und Stachler heutzutage out sind?


    Das Forum als Erklärung ist die denkbar schlechteste Variante finde ich - so jemand muss von eindeutig kompetenter Seite überzeugt werden und da sind Leute, die Seminare geben oder gar Bücher schreiben eindeutig die beste Wahl - mal so laienhaft von der menschlichen Seite aus gesehen.


    Andersherum müßtest Du Dir wahrscheinlich Fransen an den Mund reden ohne wirklich viel bewegen zu können - da würde nur Anschauungsmaterial in Form von Deinem Hund helfen, der ohne die "mittelalterliche" Methode hervorragende Ergebnisse in der Erziehung zeigt. Doch das ist ebenfalls schwer da Ihr alle zu sehr involviert seit.....


    Naja, meine Sicht der Dinge. Und je nachdem, woher Du kommst kann hier vielleicht jemand einen Trainer nennen, mit dem man sich mal auf eine Stunde Theorie trifft. PLZ-Gebiet sollte reichen.........

  • Danke fürs Hundi toll Finden :gut: und nein, theoretisch kann ich mir von den Kosten her auch keinen kranken Hund erlauben...leider, sonst würde ich viel mehr helfen wollen, auch mit Patenschaften usw.


    Ich habe aber die Unterstützung des TS, insbesondere auch von einem unendlich hilfsbereiten und engagierten Herrn, die ersten Spenden sind bereits da und ein ganz großes Engagement von allen, die unermüdlich Infos weitergeben usw. Im Alleingang könnten wir das kaum auf die Beine stellen.
    genommen habe ich den Hund, weil ihn keiner wollte wegen der HD Baustelle, weil er kaum vernpünftig geradeaus laufen konnte und ganz offensichtlich starke Schmerzen hatte.
    Inzwischen bekommt er zumindest Traumeel und Vermiculite, womit es ihm besser zu gehen scheint, kein Vergleich zu vorher und der Gang ist auch deutlich besser geworden.


    Das mit dem Seminar kann ich vorerst ausschließen, muß schon genug ackern, um ihm im Rolli zu den nötigsten Terminen zu schaffen. Trainer könnte ich ja ordern, der auch sozusagen Hilfe zur Selbsthilfe bietet, aber mal eben 220,- E sind momentan nicht drin, da zuviel andere Kosten zu leisten sind.


    PLZ ist 255xx, aber zum Null- oder Spartarif kommt da wohl auch keiner freudig angeweht ;)

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