11.01.10 21:25Uhr ARD Schwere Tierschutzverletzung bei

  • Wird nicht alles überproduziert?


    Wird nicht tonnenweise Gemüse und Obst vernichtet?


    Wie sollte es beim Fleisch reglementiert werden?


    Wer soll entscheiden, wieviel Fleisch in die Geschäfte kommt?


    Wer bestimmt, wie oft Fleisch gegessen werden darf?


    Und wenn knapp, können sich dann Geringverdiener überhaupt noch eine Scheibe Fleisch leisten?


    Fleisch nur noch für Besserverdiener?


    Wann beginnt Massentierhaltung?


    Bei 10, bei 50, bei 100 Tieren?


    Viele Fragen und man muß sie korrekt beantworten können, machbare Vorschläge bringen, dann kann man auch fordern, es muß anders werden.


    Gaby, Idefix und ihre schweren Jungs

  • gute frage gaby...


    es is egal, wo man anfängt, er zieht immer neue konsequenzen mit sich. man kann auch einfach nicht alles bis ins detail überdenken.
    man muß das ganze irgendwie anders sehen glaub ich..


    manche menschen essen weniger fleisch, andere kein soja, wieder andere tragen keinen pelz oder leder...
    vielleicht hat man damit ein kleines bissl zusammen was geschafft und es hält sich im gleichgewicht... :ua_nada:

  • Der Ausgangspunkt dieses Threads war ein (wichtiger) Beitrag über einen der vielen Fleischproduzenten, bei dem inakzeptable Zustände in der Tierhaltung und -nutzung offenbar werden. Darauf kann und sollte der Verbraucher reagieren.


    Die daraus folgende "Diskussion", die eher wie Missionseifer von Vegetariern anmutet, bringt das gute Anliegen (Hinweis auf Tierquälerei) in Miskredit. Denn durch das Rummissionieren von oben herab wird hier eher abgeschreckt als wachgerüttelt.


    Aber da die "Diskussion" ja schon abgerutscht ist:
    Ich habe selbst schon mitgeschlachtet. Das ist halb so wild, wenn es - wie ich es erlebt habe - als Hausschlachtung abläuft, das Schwein direkt am Stall geschossen wird (wenn der Schlachter seinen Job beherrscht, entsteht für das Tier kaum Stress oder Angst), alle Bestandteile des Tieres verarbeitet werden, die Hochzeitsgesellschaft einen reichen Tisch gedeckt bekommt und auch das nächste Schwein wieder Jahre in Familienanschluss aufwachsen kann. Fleisch aus (guter) Hausschlachtung ist nicht soooo viel teurer als (oft qualitativ minderwertiges) Supermarktfleisch - und der Preisaufschlag sorgt von ganz allein dafür, dass man sparsamer im Fleischkonsum wird.
    Ich trage sehr gerne Leder, auch, weil das dafür verwendete Leder in der Regel von Schlachttieren stammt. Die Alternative (kein Leder zu tragen) würde im Extrem bedeuten, dass diese Tierteile vernichtet werden. Das wäre für mich eine unverantwortbare Verschwendung. Mengenmäßig ist es kaum zu schaffen, das gesamte von Schlachttieren stammende Hautmaterial in Lederform zu verarbeiten. Auf Leder zu verzichten und dafür Baumwolle zu tragen, die vielleicht in Kinderarbeit geerntet, mit Pestiziden verseucht und mehrmals um den Globus geflogen wurde, halte ich nicht für eine sinnvolle Alternative.


    Ich stimme zu, dass der (blinde) Fleischkonsum reduziert werden sollte, sehe den Ansatz dafür aber mehr bei einer Steigerung des Qualitätsanspruchs als bei ethisch-moralischen Scheinansprüchen. Es ist ja recht einfach, sich mal ein GUTES Stück Rindfleisch RICHTIG zu braten (oder braten zu lassen) und das mit einem Stück Schwein aus dem Supermarkt zu vergleichen. Übrigens gilt für Käse dasselbe. Unser Schlachter betreibt seit Kurzem eine eigene Käserei - im Geschmack liegen Welten zwischen seinen Käsearten und dem Kram aus dem Supermarkt.
    Lieber nur ein Stück Fleisch pro Woche - und dann mit Hochgenuss - als täglich Mettbrötchen :)


    Für sehr gefährlich halte ich es im Übrigen, wenn "vegane" Ernährung als "gesund" bezeichnet wird. Eines ist "vegan" ganz sicher nicht: "Gesund".

  • den geringen preisunterschied kann ich bestätigen, zumindest bei rind. meine eltern bekommen jedes jahr 1/4 rind aus hausschlachtung von einem bauern und zahlen pro kilo dabei 4 euro. selbst im angebot beim metzger um die ecke, der auch selbst schlachtet und ausschließlich tiere von ausgewählten bauern hernimmt, kostet das kilo wesentlich mehr.


    ich habe auch nirgends so qualitativ hochwertiges fleisch gefunden. also kauf ich selbst keins, sondern eß ab und an mal bei muttern mit, und dann mit hochgenuß.


    hier reicht 1/4 rind für meine eltern, für die familie an allen feiertagen und familienfeiern mit bis zu 20 mann ein jahr.
    schwein kommt bei denen nicht auf den tisch (außer mal wurst), geflügel auch nicht.
    ich halte das für einen vernünftigen fleischkonsum.


    wiesenhof war vor ein paar jahren schonmal in den medien wegen solcher geschichten, ich kauf das schon ewich net mehr ;)

  • Hier steht etwas zu dem Wiesenhof-Skandal, bzw. nach dem Skandal:


    http://albert-schweitzer-stift…ach-dem-wiesenhof-skandal


    "Der Weser-Kurier berichtet in der Zwischenzeit, dass Wiesenhof alle seine Farmleiter aufgefordert habe, Tierschutzrichtlinien »so gut wie möglich« einzuhalten und bei verschiedenen Aktivitäten die Türen möglichst geschlossen zu halten. Begründung: »Tierschützer sind unterwegs«." - Ware Tier halt, nur der Gewinn zählt, das Tier ist einfach eine Produktionseinheit... :( :


    Zitat


    Für sehr gefährlich halte ich es im Übrigen, wenn "vegane" Ernährung als "gesund" bezeichnet wird. Eines ist "vegan" ganz sicher nicht: "Gesund".


    Wenn du dich da mal nicht täuschst... Eins ist vegan eben ganz sicher: gesund. Wenn richtig praktiziert, natürlich. Nur von Pommes und Cola wird man sicherlich nicht lange gesund bleiben. Aber das ist ja klar - egal ob dazu ein Stück Fleisch oder nicht.
    Oder was genau ist an Obst, Gemüse, Hülsenfrüchten, Getreide, Nüssen, Kräutern usw. ungesund? Oder was fehlt einem, wenn man sich ausgewogen aus oben genannten Lebensmitteln ernährt?


    Achtung, folgender Satz ist einfach nur meine Meinung: es ist falsch, Tiere für einen Gaumenkitzel einzusperren und zu töten.


    Und auch der Bauer nebenan denkt primär ans Geldgewinnen bei der Nutztierhaltung, und nicht an das Wohlergehen der Tiere. Deswegen kommt für mich auch kein Fleisch vom Bauern nebenan oder Biofleisch in Frage.


    Zum Thema Bio ein Link: http://www.die-tierfreunde.de/…z/sonstiges/bio_luege.htm


    Auch Tiere aus "guter" Haltung sind zum Großteil noch Kinder, wenn sie geschlachtet werden, sie erreichen auf jeden Fall nur einen Bruchteil von dem Alter, das sie erreichen könnten. Hier eine Tabelle: http://www.vegetarismus.ch/heft/2004-2/kalbfleisch.htm


    Wenn man es auf Menschenjahre überträgt, wird z.B. ein Schwein in Menschenjahren nur 2,7 Jahre alt, ein Fleischrind 5,3 Jahre und eine Gans nur ein dreiviertel Jahr.


    Ich finde es toll, wenn man anfängt, sich Gedanken zu machen. Ein erster Schritt ist es, zumindest weniger Fleisch zu essen. Oder auch darauf komplett zu verzichten, auch wenn das noch nicht ausreicht. Aber man muss ja nicht von heute auf morgen alles weglassen.


    Ach übrigens, Fleischindustrie verursacht sogar mehr Treibhausgase als der gesamte Verkehr: http://albert-schweitzer-stift…st-fleischkonsum-wirklich


    Und dass plötzlich alle Menschen zu Vegetariern oder Veganern werden ist wirklich höchst unwahrscheinlich, deswegen weiss ich nicht, warum diese immer wiederkehrende Frage "was wäre dann mit den ganzen Nutztieren". Es würden eben immer weniger gezüchtet und die Zahl würde sich langsam reduzieren, und nicht von heute auf morgen.
    Keiner fragt, was ist mit den Pflanzen und Wildtieren, die heute und jetzt tagtäglich aussterben, weil Wälder gerodet werden müssen, um Futter für die Milliarden von Nutztieren anzubauen.


    Es ist mir klar, dass jeder für sich entscheiden muss, was er isst und was nicht, und hinter dieser Entscheidung auch stehen muss. Aber diese Entscheidung sollte eine informierte Entscheidung sein. Dazu tragen auch Berichte wie dieser über Wiesenhof bei. Und deswegen schreibe ich auch in Threads wie diesem. Ob es jemand liest oder nicht, ob er sich Gedanken macht oder nicht, ob er etwas verändert oder nicht - bleibt jedem überlassen.

  • ohje....wollte hier nicht proklamieren das vegane Ernährung gesund ist...btw eine Diskussion ins Rollen bringen, welche Ernährungswissenschaft nun das richtige ist oder nicht.
    Glaube das interessiert eh die wenigstens und wäre mehr als off Topic.


    Ich habe jetzt auch nicht wirklich eine vorstellung, wie sich der Preis verändern würde, wenn Angebot und Nachfrage relativ deckungsgleich wäre.
    Anders rum, das billige Fleisch aus der Kühle hat leider immer den bösen nachgeschmack, dass es neu Etiketiert wurde.


    Weil einfach zu viel vorhanden, zu wenig nachfrage und man das Fleisch nicht wegwerfen will, kostet ja auch alles Geld.
    Finde es eher bedenklich, welche minderwertige Qualität als Fleisch deklariert wird.


    "Weniger ist oft mehr", oder "Billig kann ich mir nicht leisten".


    Es gab in letzter Zeit so viele Reportagen über Lebensmittel und deren Herstellung bis zu deren wirklichen Qualität, es ist fürchterlich.
    Manchmal kommt mir der Gedanke, meine Tiere haben hochwertigeres essen als das was ich in nem Preiskampf-Diskounter zu kaufen bekomme.


    Zum Thema Arbeitslose.....ist leider auch ein Thema für sich....sie haben zu wenig zum Leben und zuviel zum sterben....wie viele Niedriglöhner auch. Auch wieder Politik, aber irgendwie auch nicht wirklich Thema oder?


    Ganz pauschal, ein umdenken auf der ganzen Ebene ist notwendig, aber als Endverbrauche die Achseln zu zucken, ich kann eh nichts machen ist falsches denken....der Endverbrauche kann einen Markt lenken, kann für Erfolg und Ruin eines Produktes Sorgen...Wie?
    Aufklärung und umdenken.....


    Und nebenbei die heimischen Bauern unterstützen in dem man Fleisch/Obst/Gemüse aus der eigenen Region kauft....wenn finanzierbar natürlich.


    Gruß Gwen

  • Wieso wußte ich, daß das jetzt wieder ein Veganerthread wird? :D


    Zitat

    Auch Tiere aus "guter" Haltung sind zum Großteil noch Kinder, wenn sie geschlachtet werden


    Falsch! Tiere sind niemals Kinder, wenn sie geschlachtet werden. Im besten Falle sind es Tierkinder, korrekt aber Jungtiere.


    Glaubst Du im Ernst, daß Du mit solchen polemischen Äußerungen jemanden vom Fleisch essen abbringst?


    In diesem Thread sollte es darum gehen, daß auch Nutztiere das Recht haben, ohne Quälereien getötet zu werden.


    Die das tun, sollen angeprangert werden und nicht Menschen, die Fleisch essen.


    Gaby, Idefix und ihre schweren Jungs

  • Zitat


    Ich stimme zu, dass der (blinde) Fleischkonsum reduziert werden sollte, sehe den Ansatz dafür aber mehr bei einer Steigerung des Qualitätsanspruchs als bei ethisch-moralischen Scheinansprüchen.


    Da stimme ich dir voll und ganz zu. Es würde sehr viel verbessern, wenn die Kunden mehr Wert auf Qualität legen würden(und bereit wären diese Qualität auch anständig zu vergüten). Wenn ich sehe, was teilweise so gegessen wird, wird es mir ganz anders...

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