Plötzlich extrem devotes Verhalten bei Cane Corso-Junghund
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Hallo, liebe Fories,
Ich bin stolze Besitzerin eines inzwischen 18 Wochen alten CANE CORSO-Rüden aus dem Tierschutz. Die Mutter kenne ich persönlich, sie ist „eine Seele von Hund“, der Vater ist zwar bekannt, aber man weiß nicht allzu viel über ihn, da SAM aus einem sogenannten „Upps-Wurf“ stammt (falls dies in irgendeiner Form wichtig sein sollte). Da es ein sehr großer Wurf war, wurden die Kleinen liebevoll mit der Hand zugefüttert. Sie wurden von Anfang an sehr gut sozialisiert (Kontakt mit anderen Hunden, Katzen, Kindern, ab der 4. Lebenswoche wurden Ausflüge in’s Grüne mit ihnen unternommen usw.)
Kommen wir zum eigentlichen Problem: SAM ist sehr gutmütig, hoch sensibel, äußerst kontaktfreudig (sowohl Menschen als auch Hunden gegenüber), war aber von Anfang an eher etwas ängstlich und vorsichtig (also kein Draufgänger!) und inzwischen würde ich ihn als sehr unsicheren Hund bezeichnen.
Auf neue Situationen, laute Geräusche, die er nicht zuordnen kann usw. reagiert er eher ängstlich und sucht dann immer Schutz und Zuspruch bei „seinem“ Menschen (entweder bei mir oder z.B. meiner Schwester, wenn sie ihn mal beaufsichtigt). Allzu quirlige, laut bellende Hunde oder sogenannte „Knurrhähne“ findet er z.B. beängstigend – mit denen mag er auch nicht spielen. Er hat jedoch regelmäßig Kontakt mit recht vielen Hunden unterschiedlichen Alters und Rasse, rennt auf jeden Hund freudig zu und möchte meiner Meinung nach erstmal immer nur spielen.
Kurz vor Sylvester traf er zum ersten Mal auf DSCHINNIE, eine ca. 3jährige, unkastrierte, sehr quirlige und recht dominante Hündin. Dschinnie bellt sehr viel und laut – bei dieser Begegnung in erster Linie vor lauter Freude, MICH nach einigen Monaten mal wieder zu sehen. SAM hat das offensichtlich falsch interpretiert, bekam sofort Angst, versteckte sich erstmal zwischen meinen Beinen, machte Pipi unter sich, wollte dann aber doch Kontakt mit Dschinnie aufnehmen. Dschinnie bellte wieder, daraufhin warf sich SAM in den Matsch, präsentierte seinen Bauch, klemmte den Schwanz ein ... total devot – das hatte ich bis dahin bei ihm noch nie so gesehen!!!Dann beschloss er, Dschinnie wie verrückt abzubusseln ... das fand sie wohl gut und kurze Zeit später sind die zwei
zusammen über’s freie Feld gerannt, wobei SAM von der Geschwindigkeit her natürlich nicht mithalten konnte. Dschinnie spielt auch sehr grob, aber das schien SAM nicht zu stören. Dennoch muss an diesem Tag irgendwas mit seiner Psyche passiert sein, denn seither verhält er sich auch allen anderen Hunden gegenüber (insbesondere bei neuen Bekanntschaften) extrem unterwürfig! Also erst rennt er freudig drauf zu ... und kurze Zeit später zeigt er sich (scheinbar vorsichtshalber) erstmal total unterwürfig. Reagiert der andere Hund freundlich, wird er erstmal abgebusselt ... und dann wird gespielt. Und in 99% der Fälle reagiert der andere Hund auf SAMs devotes Verhalten freundlich!!!
Vergangenen Sonntag ist dann Folgendes passiert: Wir waren mit SAMs fast gleichaltrigem CC-Kumpel BANDIT und seinem besten Freund BUDDY (10 ½ Jahre alter Retriever-Mischling, kastriert) zusammen „Gassi“. Plötzlich fing BUDDY an, bei SAM aufzureiten - und zwar so richtig dolle (obwohl die zwei sich von Anfang an gut kennen, BUDDY bislang immer eher den gutmütigen Onkel spielte und SAM sich nach wie vor sehr stark an BUDDY orientiert) – und SAM ließ sich das widerspruchslos gefallen!Das passierte auch nicht nur einmal, sondern mehrfach! BUDDY versuchte auch, bei BANDIT aufzureiten, der hat sich aber gleich beim 2. Mal gewehrt, und ab da war SAM alle 10 Min. „reif“! Kaum wieder fast zu Hause, treffen wir CHUPO, einen knapp 3jährigen, unkastrierten Retriever-Mischling, SAM + CHUPO sind auch gute Freunde und kennen sich schon länger, da reitet CHUPO plötzlich ebenfalls bei SAM auf. SAM wehrt sich wieder nicht. WAS IST DENN AUF EINMAL LOS?
Ist SAM ein „potentielles Opfer“, weil er so gutmütig und in vielen Dingen noch unsicher ist? Er zeigt keinerlei Dominanzgehabe, welches m.E. andere Rüden dazu veranlassen könnte, ihn „dominieren“ zu müssen. Sollte man bei der „Aufreiterei“ eingreifen oder nicht - was meint Ihr? Bei 1x sag' ich ja nix ... aber DAUERND? Das kann's ja wohl nicht sein!!!
Da ja zu befürchten steht, dass künftig auch andere Rüden bei SAM aufreiten werden (und er sich wahrscheinlich wieder nicht wehrt), stellt sich die Frage, ob SAMs Selbstbewusstsein nicht irgendwann darunter leidet.
Vor Hundemädchen hat SAM einen Heiden-Respekt ... ihnen gegenüber zeigte er sich von Anfang an extrem unterwürfig, wirft sich meistens gleich auf den Rücken, verteilt Bussis usw. Im allgemeinen reagieren die Hündinnen darauf freundlich, oft gehen wir dann noch ein Stück zusammen Gassi. Beim nächsten Zusammentreffen ist das Ganze dann schon entspannter, aber SAM verhält sich Hündinnen gegenüber m.E. NOCH unterwürfiger als gegenüber Rüden. Sobald ein anderer Hund (egal, ob Rüde oder Hündin) z.B. anfängt, zu bellen oder grummelnde Spielgeräusche von sich zu geben, geht SAM ebenfalls sofort in die Unterwurfshaltung! Nicht selten verliert er dabei auch Pipi ...Könnte es sein, dass bei SAM gerade eine hormonelle Umstellung stattfindet (obwohl CCs bekanntermaßen Spätentwickler sind), er evtl. stärker anfängt, „nach Rüde zu riechen“ und deshalb andere Rüden plötzlich meinen, ihn dominieren zu müssen? Oder spüren andere Hunde, dass SAM in vielen Dingen noch sehr unsicher ist und nutzen das aus? Der Respekt vor Hündinnen ist lt. Aussage einiger anderer Hundehalter in meiner Wohngegend in SAMs Alter normal ... Und WARUM ist SAM auf einmal so extrem unterwürfig anderen Hunden gegenüber? Hat das wirklich was mit dem ersten Zusammentreffen mit DSCHINNIE zu tun - oder bilde ich mir das vielleicht nur ein?
Da SAM mein erster Welpe ist (ich hatte vorher immer nur "Pflegies", die schon etwas älter waren ... da sind solche Probleme nie aufgetreten), bin ich momentan wirklich etwas ratlos. Die Besitzerinnen von BUDDY + CHUPO können sich die plötzliche Verhaltensänderung ihrer Hunde auch nicht wirklich erklären – beide Hunde tendieren für gewöhnlich in keinster Weise zu einem derartigen „Dominanzverhalten“.
Bin für jegliche Tipps und Anregungen dankbar!
Eure
Kampfelfe -
- Vor einem Moment
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Hi
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Zitat
daraufhin warf sich SAM in den Matsch, präsentierte seinen Bauch, klemmte den Schwanz ein ... total devot – das hatte ich bis dahin bei ihm noch nie so gesehen!!! grübel Dann beschloss er, Dschinnie wie verrückt abzubusseln ...
Ich kenne ehrlich gesagt keinen Welpen oder Junghund, der das nicht macht. Erwachsene, bzw ältere Hunde werden von allen Welpen und Junghunden die ich kenne so begrüßt. Meiner Meinung nach ist das ganz normales Verhalten der Youngsters.ZitatDas passierte auch nicht nur einmal, sondern mehrfach! BUDDY versuchte auch, bei BANDIT aufzureiten, der hat sich aber gleich beim 2. Mal gewehrt, und ab da war SAM alle 10 Min. „reif“!
Nun, es gibt solche und solche Hunde. Manche haben eine sehr große Geduld und es dauert lange bis sie sich wehren, andere wehren sich nicht, weil sie vom Charakter her eher unterwürfige Tiere sind. Das ist normal. Nicht normal finde ich allerdings, dass dem Buddy diese Rammelei gewährt wurde. Ich finde das nicht okay, dass da offenbar (so aus deiner Erzählung heraus) niemand eingegriffen hat. Weder du noch der Halter von Buddy. Mein Hund hat keine anderen Hunde zu rammeln. Fängt er damit an, wird er sofort von mir zurecht gewiesen. In diesem Falle solltest du deinem Hund helfe, wenn es schon der andere Halter nicht tut.Gilt auch für die andere Situation.
ZitatKönnte es sein, dass bei SAM gerade eine hormonelle Umstellung stattfindet (obwohl CCs bekanntermaßen Spätentwickler sind), er evtl. stärker anfängt, „nach Rüde zu riechen“ und deshalb andere Rüden plötzlich meinen, ihn dominieren zu müssen? Oder spüren andere Hunde, dass SAM in vielen Dingen noch sehr unsicher ist und nutzen das aus?
Mit 18 Wochen wäre er sehr früh dran. Es wird eher seine Unsicherheit sein, die andere Hunde zum Mobben animiert. Auch können viele Junghunde oder erwachsene Hunde nicht unbedingt mit Welpen umgehen. Die wissen einfach nicht was sie von denen halten sollen. -
Hallo, PocoLoco,
SORRY ... hätte ich vielleicht erwähnen sollen! Wir haben uns BUDDYs Rammelei 2x angeguckt und dann immer wieder gleich eingegriffen - also BUDDY reglementiert. SAM ist aber immer wieder zu ihm hin und hat ihm zu Spielen animiert. SAM hat wechselweise mit BUDDY gespielt und dann mal wieder mit BANDIT rumgetobt. Aber sobald man mal kurz nicht hingeguckt hat, hing BUDDY wieder auf SAM. Nach dem soundsovielten Eingreifen wurde BUDDY dann endgültig an die Leine genommen. Das fand der natürlich überhaupt nicht gut ... und wir fingen uns an, zu fragen, ob das Eingreifen un richtig ist oder nicht. Wir hatten jedesmal gehofft, SAM würde sich mal wehren ... aber nix.
Also Du meinst, es ist richtig, einzugreifen! DANKE! Wir gehen kommendes Wochenende mal wieder NUR mit BUDDY + SAM spazieren. Bis jetzt verlief das immer total harmonisch. Uns interessiert einfach, ob BUDDY das Verhalten nur zeigt, wenn wir "im Rudel" unterwegs sind. Wenn er wieder auf SAM rumrammelt, können wir die zwei ja dann wohl erstmal nicht mehr zusammen lassen - obwohl sie sich doch eigentlich sehr mögen. Oder was meinst Du?
Lieben Gruß
die Kampfelfe -
Na klar könnt ihr die zusammenlassen! Ich würde nur darauf achten, das Aufreiten konsequent zu unterbinden, der schnallt das schon irgendwann
Sag mal...ist Sam aus Stuttgart zufällig?
LG
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Ich finde sein Verhalten eigentlich sehr normal. Die Angst, die er zeigt, darf man nur nicht fördern. Wenn nichts gefährlich ist, dann würde ich ihn zwar kommen lassen, dann aber ein Stück weggehen, damit er gucken gehen kann. Ich würde ihm sowas wie "Okay" sagen, heißt alles in Ordnung, kannst gucken gehen. Kein weiteres betüddeln, denn das macht es nur schlimmer.
Die Sache mit den Rüden würde ich rigoros unterbinden, denn Dein Welpe ist im Wachstum, da kann es ruckzuck zu Schädigungen der Knochen oder Wirbelsäule kommen.
Das er der Hündin gegenüber so "devot" war, finde ich an sich auch normal. Da die Hündin scheinbar bis auf die Bellerei sauber kommunziert hat, sind die Beiden ja dann rumgetobt.Gehst Du mit ihm in eine Welpen/Junghundgruppe?
Gruß
Bianca -
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Zitat
Kein weiteres betüddeln, denn das macht es nur schlimmer.
Ja, das ist ganz wichtig, Schutz darf er bei dir suchen, aus Situationen raus holen, andere Hunde wegschicken ist auch okay. Aber bitte nicht versuchen den Hund zu beruhigen, er wird quasi für seine Angst bestätigt von dir.
Wenn dein Hund Angst vor etwas hat, führe ihn langsam heran. Du stellst dich neben dem Objekt und spielst Hans-guck-in-die-Luft, bis dein Hund sich rantraut und den Gegenstand erkundet hat, dann gehst du weiter. Den Hund dabei nicht alzu doll beachten.
Ich würde euch auch eine Geräusche CD zur Gewöhnung/Desensibilisierung empfehlen.
Aufreiten auf Welpen/Junghunde unterbinde ich prinzipiell.
Es gibt Rüden die scheinbar auf Welpen stehen, manche findens auch toll, wenn diese sich nicht wehren, wenn sie bestiegen werden.....Unter Hunden die in einem Haushalt leben ist einmaliges Aufreiten okay, aber alles andere würde ich unterbinden.
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Zu den Gegenständen.
Meine Windi-Maus hatte ab und an so Angstphasen, da war alles soooo böse
Da ist Frauchen dann immer ganz mutig gewesen und hat das pöse Teil angefaßt und mit dem gesprochen
Mein Hund war natürlich trotzdem vorsichtig, ich habe sie halt kommen lassen, nicht mit ihr gesprochen, sondern mit der bösen Mülltonne, Schubkarre, watt auch immer.
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Zitat
Ich kenne ehrlich gesagt keinen Welpen oder Junghund, der das nicht macht. Erwachsene, bzw ältere Hunde werden von allen Welpen und Junghunden die ich kenne so begrüßt. Meiner Meinung nach ist das ganz normales Verhalten der Youngsters.Das zumindest kann ich so nicht bestätigen, mein Terrortier hat noch nie so begrüßt
Irgendwann wird es heftig krachen, weil er zwar beschwichtigt und immer freundlich ist... Aber sollte ein Hund darauf bestehen, dass meiner sich auf den Rücken dreht, wäre Schluss mit lustig.
Auch als Welpe war es völlig unmöglich, ihn im Spiel auf den Rücken zu drehen - einzig wenn er entspannt, streckt er einem den Bauch zum Kraulen entgegen.Würde meiner plötzlich ein solches Verhalten zeigen, würd ich mir auch Gedanken machen... Aber mit den genannten Hunden würde ich ihn trotzdem laufen lassen und bei Bedarf eben eingreifen
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Zitat
Das zumindest kann ich so nicht bestätigen, mein Terrortier hat noch nie so begrüßt zwinkern
Wie, du kannst das nicht bestätigen? Kennst du unsere Welpen und Junghunde etwa?Späßchen.
Nein, deswegen schrieb ich ja nur von Welpen die ich kenne.
Es gibt sicher den ein oder anderen, der es nicht tut. Aber hier ist der Hund von Hause aus schon sehr vorsichtig und kein draufgängerischer Welpe, wie es deiner wohl war.
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hallo,
kleinergizmo - extra nur an kleinergizmo
da scheinen manche pinscher tatsächlich anders zu sein, unsere kleine Dame würde sich auch nie zum Unterwerfen auf den Rücken rollen, beschwichtigen tut sie natürlich schon. Am ehesten kommen wir beim Raufen und Schmusen an den Bauch dran, aber wirklich nur als absolute Vertarauenspersonen.
lg birgit -
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