Aggressive Hündin
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Hallo!
Meine Oma hat sich im Herbst eine ca. 1 1/2 Jahre alte Schäferhündin aus dem Tierheim geholt. Ihr Name ist Hera. Sie wollte gerne eine Hündin, die wirklich auf den Hof aufpasst und daher auch bellt, wenn jemand auf den Hof kommt. Hera`s Verhalten ist aber echt krass. Bei den Menschen, die sie kennt, ist sie total lieb und freundlich. Wenn jedoch ein Unbekannter das Gehöft betritt, rastet sie völlig aus. Dann springt sie fast über den Zaun(sie muss daher ständig auf einem abgezäunten Gartenstück leben). Besonders aggressiv verhält sie sich bei Männern oder Menschen mit Mützen oder Hüten. Wenn der Zaun nicht dazwischen wäre, würde sie auf denjenigen losgehen und nicht viel übrig lassen. Genauso ist es bei anderen Hunden. Ich würde sie nicht halten können, wenn sie einem anderen Vierbeiner begegnen würde. Sie rastet total aus. Letztens saß sie mit im Auto und ist mit uns durch die gegend gefahren. Draußen sah sie nur kurz eine Frau auf dem Gehweg laufen und schon ging sie neben uns hoch wie eine Rakete und ist im Kofferraum verrückt geworden. Ich habe keine Ahnung, wie man ihr Verhalten ändern könnte. Dazu kommt, dass sie extrem an der Leine zieht. Dabei drückt sie so auf ihre Luftröhre, dass sie röchelt beim spazierengehen. Und demjenigen, der die Leine hält, tut nach kurzer Zeit der Rücken weh. Das kann weder für Mensch noch für Tier gesund sein und es macht ja denn auch keinen Spaß. Ich habe nun schon ein paar Mal versucht, nach Anleitungen aus Zeitungen, ihr mit bestimmten Tricks das Zerren abzugewöhnen und sie zu Gehorsam zu erziehen. Leider hats noch nicht allzuviel gebracht. Ich wohne ja nun auch nicht bei meinen Großeltern, so dass ich das nicht regelmäßig machen kann. Hättet ihr noch irgendeinen Rat oder igendwelche Tipps für mich, um Hera zu erziehen wie man gegen ihre Aggressivität vorgehen könnte? Denn sie ist so schon ein toller Hund und es wäre schade, wenn sie so bleiben würde. Auch ist da ja dann immer dieses Risiko, dass sie doch mal auf ein Familienmitglied oder so losgeht.
Würde mich über Hilfe wirklich sehr freuen.Liebe Grüße
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Zunächst müsste man den Grund ihres Verhaltens analysieren.
Aber eines vorweg, Du bist draussen. Wenn Du nicht ständig mit ihr arbeiten kannst, kannst du es gleich lassen.
Ich bräuchte zwar wesentlich mehr Informationen, vor allem über die Reaktionen Deiner Oma, aber aus dem Bauch heraus würde ich sagen das die Hündin sich so verhält, weil sie glaubt das niemand anderer das Grundstück adequat verteidigen könnte. Damit ist sie überfordert und reagiert entsprchend offensiv. Das Einsperren in einen abgesicherten Bereich forciert das noch.
Aber erzähle erstmal alles haarklein.
Vorgeschichte, Verhalten der Oma, Verhalten der betroffenen, Dein/Euer Verhalten, darf sie ins Haus, Dauer der direkten Sozialkontakte täglich, anderweitige Beschäftigung unsw.Gruß
Wakan -
hallo!
also selbst wenn du hier einige sehr brauchbare tips bekommst würde ich deinen großeltern raten in eine hundeschule zu gehen oder besser euch einen trainer nach hause kommen zu lassen.
ich glaube nicht das ihr nur über das forum eure probleme lösen könnt.
eure hündin scheint ja fast mit der ganzen umwelt probleme zu haben, da kommt eine menge arbeit auf euch hinzu, zumal ihr ja anscheinend noch keine erfahrungen mit schwierigen hunden gemacht habt.wakan hat da völlig recht, es hat überhaupt keinen sinn wenn du mit der hündin arbeitest wenn du nicht jeden tag da bist.
da müssen deine großeltern ran...
die können ja auch noch ne menge lernen und vielleicht macht es ihnen auch richtig spaß :freude:ich denke auch das sie für die wachhund aufgabe viel zu unsicher ist und sie das total überfordert.
für einen hund ist es überhaupt nicht einfach entscheiden zu müssen wer rein darf und wer nicht, denn bei hunden gibt es so etwas wie besuch nicht.
als aller erstes müssen sich deine großeltern wohl von dem wachhund gedanken verabschieden und ihr könnt mit viel geduld und leckerlie üben das fremde nichts schlimmes sind.vg christina
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Oje, ja das ist alles richtig schwer! Meine Großeltern sind in der Richtung ziemlich altmodisch:"Hundeschule-ach was!"
Wärs mein Hund, würd ichs machen.Also sie hatten vorher auch schon Hunde, auch mal drei zur gleichen Zeit. Sie sind also gewiss keine Anfänger. Die Hunde haben zwar auch ne Weile gebellt, wenn jemand den Hof betrat, haben aber sonst immer Abstand von demjenigen gehalten und waren auch sonst friedlich.
Der Hof wird in zwei Stücke geteilt. Auf dem unteren lebt Hera. Dort hat sie auch ihre Hütte. Nachts wird das Tor verschlossen, und sie hat den ganzen Hof zur Verfügung. Nur bei Gewitter darf sie ins Haus. Ansonsten unternehmen Oma und Opa lange Spaziergänge mit ihr, gehen fast täglich zum See, streicheln sie und spielen auch mit ihr.
Von ihrer Vorgechichte ist nicht viel bekannt. Meine Großeltern haben sie aus dem Tierheim und die konnten auch nichts weiter sagen. So wie sie sich manchmal aufführt, könnte man denken, sie hätte irgendwelche schlechten Erfahrungen mit Männern oder so gehabt.
Nun zum Verhalten von uns und den Betroffenen:
Wenn einer auf den Hof kommt, und Hera abgeht, dann kommt meine O. oder mein O. und sagen ihr dass sie ruhig sein soll. Der Fremde sagt dann meist beschwichtigend: "Ist doch gut..." und so.
Gegen mich hat sie auch nichts mehr, da sie mich kennt, ich mit ihr Spiele und mit ihr übe und so. Sobald sie dann eine vertraute Stimme hört, ist sie ruhig.Auf meine Großeltern hört sie, wenn sie "Sitz" sagen oder "Komm her" rufen. Leider klappt das nicht in allen Situationen und wenn sie erstmal in Rage ist, hört sie auf gar nichts mehr. Zur Zeit versuche ich sie mit Leckerchen, Belohnung u.s.w. das Sitz und das Herkommen richtig beizubringen. Ich werfe auch z.B. nur noch den Stock, wenn sie sich vorher hingesetzt hat. Ich hoffe, dass das was bringt. Leider machen das meine Großeltern nicht.
So, mehr weiß ich erstmal nicht zu erzählen. Wenn ihr irgendwas noch genauer wissen wollt, dann sagts.
Lg
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Sie ist also der uneingeschränkte Chef auf dem Hof. Für mich klingt das nach einer Gefälligkeitsgeste wenn sie auf "Sitz" und "Komm" hört.
Die Beziehung zwischen Deinen Großeltern und dem Hund stimmt nicht.
Der Hund steigert sich immer mehr in das Verhalten hinein weil er aus seiner Sicht immer Erfolg hat. > Wenn ich Rabatz mache kommen meine Leute <
Das kann mal sehr böse ausgehen.
Was genau zu tun wäre kann man über das Forum nicht klären. Da müssen viel zu viele Kleinigkeiten berücksichtigt werden die Du oder auch Deine Großeltern selbst überhaupt nicht wahrnehmen.
Da braucht Ihr wirklich einen vernünftigen Hundetrainer der vor Ort mit Deinen Großeltern arbeitet.Wenn sich dieses Verhalten bei der Hündin etabliert bekommt man es vermutlich nie wieder raus.
Ich hatte auch mal so einen Kandidaten. Einen DSH aus DDR Leistungszucht. Er ist nie ausgelastet worden. Wurde häufiger herumgereicht. Bevor er zu mir kam war er einige Jahre auf einem sog. Gnadenhof. Die Betreiberin war schon 75 Jahre alt und stock taub. Die anderen Hunde dort waren alle wesentlich älter, kränker oder kleiner. So war er der uneingeschränkte Chef auf dem Hof und hat alles und jeden vertrieben. Die Frau konnte nie eingreifen weil sie nichts gehört hat. Der Hund hat am Schluss alles angegriffen was er nicht kannte. Er war mit seiner Rolle einfach überfordert.
Als er zu mir kam hatte ich das schnell im Griff. Plötzlich war er Letzter in der Hirarchie und hatte seine Sicherheit. Trotzdem war das Verhalten tief verwurzelt. Als er senil wurde ging es wieder los. Da waren es mal Kinder, Jogger, mal Radfahrer oder sogar Gartenzwerge. Ohne erkennbaren Anlass ging er nach vorne und war in dieser Situation blind und taub für jeden anderen Reiz.Ihr müsst mit dem Hund arbeiten!
Gruß
Wakan -
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Danke, ich werde versuchen, ihnen zu erklären, dass es wichtig ist, dass sich dieses Verhalten ändert und hoffe, dass sie vielleicht doch Hilfe von einem Hundetrainer annehmen. Wie kriegt man denn raus, ob es in der Gegend welche gibt? Ich kann mir nicht vorstellen, dass es bei uns hier auf dem Land irgendwo eine Hundeschule gibt.
LG
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Da musst Du mal googeln. Vielleicht suchst Du zunächst nach G. Bloch, Animal Learn etc., rufst Dort an und fragst ob sie einen kompetenten Kollegen in X haben.
Dann gibt es auch noch einen Verein von Hundetrainern. Der inseriert in div. Hundezeitschriften.
Grundsätzlich is aber doch bei Dir auf dem Land irgendwo eine Stadt. Der Hundetrainer muss sowiso zu Euch kommen. Auf dem Hundeplatz ist die Hündin garantiert in einer Woche lammfromm und daheim habt ihr dann immer noch das gleiche Problem.Gruß
Wakan
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