(50:50-Regelung) Wer bezahlt die restlichen TA-Kosten?

  • Die Haftpflichtversicherung übernimmt ja nicht immer alle Kosten.


    Wenn ein anderer Hund z.B. freilaufend im Spiel (ohne böse Absicht) verletzt wird, dann gilt meistens die 50:50-Regelung, d.h. die Versicherung zahlt nur die Hälfte der entstanden TA-Kosten. Dem anderen Hundehalter wird eine Teilschuld unterstellt, weil sein Hund ja auch ohne Leine war.


    Würdet Ihr dann die restlichen Kosten aus eigener Tasche zahlen oder stellt Ihr Euch auf den Standpunkt, dass dem anderen HH eine Mitschuld trifft und er den Restbetrag zahlen muss?


    Habt Ihr vieleicht schon einmal eine solche Situation durchlebt und möchtet berichten, wie es abgelaufen/ausgegangen ist?!

  • Ich weiß wie meine Hunde sind, vorallem mein DSH sie ist und bleibt ein Rüpel, ich warne jeden HH vor, wenn er sie trotzdem mitspielen lässt und es würde zu "Macken" also keine Größeren Verletzungen kommen dann Pech gehabt.

  • Ich habe mal angekreuzt "Kommt auf die Umstände an".


    Zunächst mal vorweg, wir hatten mit unserem jetzigen Opahund (Riesenmischling, fast 13 Jahre alt), die ein oder andere "Auseinandersetzung" mit anderen Hunden. Die meisten gingen glimpflicht aus, einmal aber hatte er hinterher eine Zahn-OP, weil er sich wie auch immer einen Zahn abgebrochen hat. Wir haben diese OP selber bezahlt. Ich wäre nie auf die Idee gekommen, dass der andere Hundehalter bzw. dessen Versicherung diese hälftig mitbezahlen "muss". :shocked:


    Dann vor ca. 3 Monaten. Mein Mann trifft, er selber mit Dalmatinerhündin Chica (bald 3 Jahre) angeleint auf dem Rad, einen anderen Hundehalter mit Rüden an der Leine.
    Beide sprechen ab, die Hunde loslassen zu wollen. Beide sind sich vorher einig, dass die Hunde sich evtl. auch nicht verstehen und der andere Hund sich gegebenenfalls wehren wird. Soweit so gut. Die Hunde umkreisen sich, drohen ein bisschen und spielen ein bisschen.
    Beide Hundehalter einigen sich dann, die Hunde zu rufen und jeder will seines Weges gehen. Mein Mann ruft also unseren Hund, die kommt, der andere Hund ist bei seinem Herrchen, mein Mann fährt los. Der andere Hund reißt sich los, oder war noch nicht angeleint, keine Ahnung, rennt auf unseren zu und beißt. Chica beißt zurück. Hunde wieder auseinander, beide gucken, ob irgendwer verletzt ist. Nichts zu sehen.
    Wochen später klingelt es an einem Sonntag "frühmorgens" an unserer Haustür. Der Hundebesitzer präsentiert uns eine Tierarztrechnung. Sein Hund wäre doch verletzt, wir sollen die Rechnung übernehmen. :???:
    Wir haben dies dann unserer Versicherung überlassen. Keine Ahnung, ob und wie die reguliert haben.


    In diesem Fall hätte ich die restlichen 50 % nicht gezahlt.

  • Wenn es Spiel passiert, ohne böse Absicht, dann würde ich nicht auf die Idee kommen den anderen Hundebesitzer bezahlen zu lassen :???:


    Es ist doch dann "keiner" Schuld, wenn die Hunde stolpern, sich einer ein Bein bricht oder eine Schramme zurück behält.

  • Ich habe auf: Kommt auf die Umstände an" geklickt.


    Lädiert einer meiner schweren Jungs im Spiel aus Versehen einen Gleichgroßen, bezahle ich nicht.


    Kommt ein kleiner Hund aus Versehen zu Schaden, weil er meint die Großen angehen zu müssen, bezahle ich nicht.


    Wird ein kleiner Hund verletzt, weil er z. B. von einem meiner Riesen überrannt wird, zahle ich.


    Es kommt für mich wirklich darauf an, aus welcher Situation heraus, der andere Hund von meinem verletzt wurde.


    Ebenfalls gar nicht habe ich bezahlt, auch nicht meiner Versicherung eingereicht, als sich ein Hund beim Rennen mit meinem, die Pfote an etwas scharfkantigem verletzte. Das war ein Unfall an dem mein Hund nicht beteiligt war, obwohl er nebenher rannte.


    Gaby, Idefix und ihre schweren Jungs

  • Nö, dafür habe ich eine Haftpflicht. Wenn meine Haftpflicht die Zahlung ablehnt, dann liegt es am geschädigten Hundehalter, ob er versucht die restliche Summe einzuklagen oder ob er es dabei belässt.
    Aus eigener Tasche würde ich den Schaden nicht bezahlen.

  • Wenn beide Hunde frei laufen & im Spiel der andere verletzt wird, dann würde ich die restlichen Kosten nicht zahlen. Auch würde ich, wenn im Spiel meine Hündin verletzt würde, ganz selbstverständlich die Hälfte der Kosten selber tragen.
    Ob mein Hund nun im Spiel blöd über eine Wurzel stolpert oder von einem anderen Hund aus Versehen umgerannt wird - sowas passiert nun mal beim Toben. Das Risiko geht jeder bewußt ein, der seinen Hund mit anderen spielen läßt.
    Anders sähe es aus, wenn meine Hündin völlig überzogen reagieren würde & mit Beschädigungsabsicht einen anderen Hund angehen würde. Dann würde ich die Schuld bei mir sehen & den Teil, den die Versicherung nicht zahlt, aus eigender Tasche begleichen.

  • Das kommt in jedem Fall auf die Umstände an.


    In den meisten Fällen ist nicht einer alleine "schuld", sondern die Situation entwickelt sich und läuft u. U. aus dem Ruder.


    Wenn Hunde im Freilauf aufeinandertreffen und sich normalerweise nichts tun, sehe ich keinen Grund, abzurufen und einzugreifen. Bei Hunden, die ich kenne und von denen ich weiss, dass Leika mit denen "nicht kann", leine ich an oder gehe aus dem Weg. Eigentlich bin ich der Meinung, wenn dann etwas passiert, ist der andere HH schuld, wenn er NICHT anleint oder bewusst in den Weg läuft.


    Ich habe aktuell so eine Geschichte bei der Versicherung gemeldet, bei der Leika beschuldigt wird, einem Hund ein Loch in die Lefze gebissen zu haben. Ich bin hier definitiv der Meinung, dass die andere HH zumindest eine Mitschuld hatte, denn sie hätte den Aufzug nicht verlassen müssen, als sie uns davor stehen sah (Sichtfenster in der Tür!) und hätte warten können, bis wir ausgewichen waren. Nee - hat sie nicht, denn ihre Viecher haben sie aus dem Aufzug gezerrt und sie konnte die beiden wohl nicht halten (wadenhohe Mischlinge....).


    Wenn ich an ihrer Stelle gewesen wäre, wäre ich entweder im Aufzug geblieben, ggf. wieder hoch gefahren oder hätte es mir angelastet, wenn meinem Hund etwas passiert wäre. Denn es wäre meine Dusseligkeit gewesen. Wenn die Versicherung dann 50 % zahlt - wunderbar.


    Wenn, wenn, wenn.... alles steht und fällt mit gegenseitiger Rücksichtnahme und mit "darüber sprechen".


    Gruss
    Gudrun

  • @Tanzbärin: Verstehe ich jetzt nicht so ganz, warum sollte sie den Aufzug nicht verlassen, wenn du davor stehst? Kennen sich die Hunde und es gab schonmal Auseinandersetzungen? Käme jetzt nicht auf die Idee mit meinen Hunden im Aufzug zu bleiben, weil ein anderer davor steht?

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