Was würdet ihr tun?

  • Hallo ihr Lieben,


    ich stehe vor folgendem Problem:


    Diego und ich habe im Dezember ein Schnuppertrainig bei Dummykurs gemacht. Dummy findet er total toll.
    Beim Schnuppertag waren wir zu dritt, also Trainerin mit Golden Retriever, schon was älter und absolut ruhig, eine Frau mit einer Flat-coated Hündin, ich glaube 3 JAhre alt und absolut hysterisch wenn ein Dummy flog und wir.


    Am Ende des Trainings habe ich Diego mit dem 2. Hund der Trainerin (einer Aussie-Hündin) noch etwas toben lassen, was vielleicht nicht so klug war.


    Nach diesem Tag war Diego super aufgedreht (auch beim Training schon, so dass ich gar nicht alle Übungen mitgemacht habe.


    Für uns stand trotzdem eigentlich fest, das Training weiter zu machen.
    Die nächsten Male haben wir uns allerdings nur nach dem Training zu einem kleinen Übungsspaziergang getroffen und Diego ist jedesmal tierisch aufgedreht, weil er denkt, es passiert gleich was tolles.


    Am Mittwoch war ich mit Diego an dem See wo das Training stattfindet, alleine, und die ersten 15 min. waren echt horror. Später hatte er sich beruhigt und war eigentlich relativ konzentriert bei der Sache.


    Jetzt zu meiner Frage:
    SO wie in Anweseneit der Trainerin bzw. an dem Ort kenne ich ihn sonst nicht.
    Die Trainerin hat mir angeboten mit ihm alleine (also natürlich auch mit mir) zu trainieren. Ihre Hunde sind echt toll erzogen und voll auf sie fixiert.
    Abgesehen davon, dass es finanziell zur Zeit echt eng ist, habe ich ein wenig Angst, dass wenn wir jetzt an einem anderen Ort üben, was wir heute eigentlich vor hatten, dass Diego dort dann auch so aufdreht.
    Fändet ihr es sinnvoller erstmal zusammen mit anderen Hunden zu trainieren, dass es nichts besonderes ist, also ich meine üerhaupt mit anderen Hunden zu trainieren (weil wir ja meistens alleine sind).


    Wäre euch über eure Meinung sehr dankbar...

  • Hallo,


    ich kenne diese Situation nur zuuuu gut!


    Meine Hündin (damals 12 Monate) drehte am Hundeplatz auch total auf.
    Anfangs eigentlich nicht. Es entwickelte sich so nach und nach. Das ganze habe ich 5 Monate gemacht. Ich wollte die BH-Prüfung anstreben.


    Leider habe ich das ganze aber wieder abgebrochen, nach 5 Monaten, weil Kimba immer schlimmer wurde. Ich weiß es nicht, ob es ein fehler war. Sie hat sich durch den Hundeplatz sehr zum negativen verändert.


    An Arbeiten war zum schluß überhaupt nicht mehr zu denken. Wo Sie doch eigentlich immer eine ruhige Hündin war, hüpfte Sie dann am Schluß bellend, wie ein Känghuru in den Platz rein und kam auch durch die Ablage nicht zur Ruhe. Sie war ein einziges Nervenbündel, was die Trainerin leider zu übersehen versuchte. Direkte Hilfe bekam ich nicht.


    So hab ich für mich beschlossen, das ganze wieder abzubrechen, was ich auch tat.
    Ich denke, du mußt ausprobieren, was für Euch am besten ist. Nur Du kennst deinen Hund am besten und mußt beobachten, was Ihm gut tut und was nicht.
    Ich würde jetzt an deiner Stelle den Unterricht mal laufen lassen und meinen Entschluss nach etwa 4-6 Wochen treffen, ob Einzelunterricht besser wäre oder nicht.

  • Was rät denn die Trainerin? Wie lang/ gut kennt sie euch?


    Was für Übungen wurden denn gemacht? Hab ich das richtig verstanden, dass ihr bisher immer mit anderen Hunden zusammen trainiert habt?


    Bei meinen beiden Hunden kann ich sagen: Andere Hunde sind Ablenkung und wenn diese Form der Ablenkung (also Anwesenheit von anderen Hunden in einer Trainingssituation) nicht "normal" und Routine ist, dann ist es doch klar, dass dies den Erregungszustand erhöht.


    Schlussfolgerung wäre für mich: Nützt ja nu' nix.


    Ich würds allein aufziehen oder Einzelstunden nehmen.

  • Erstmal danke für eure Antworten.


    Die Trainerin rät erstmal zum Einzelunterricht. Sie kennt uns noch nicht lange, sie hatte aber mit Ihrer Aussie-Hündin dasselbe Problem.


    Am Anfang wurde eine kleine UO gemacht.


    Dann kam das normale Apportieren. ALso Trainerin ca. 50 m weg, Hund absitzen lassen, Frauchen ein paar Meter weg gegangen.


    Trainerin hat Dummy geworfen, Hund zu sich rufen und dann Dummy holen schicken.


    Nächste Übung: ein paar Dummys wurden in einem Waldstück auselegt und Hund musste suchen und bringen.


    Dann haben wir "Einweisen" geübt. Also erstmal Dummy auf den Weg gelegt, Hund konnte ihn sehen und er wurde mit "Voran" holen geschickt.


    Die letzte Übung war nochmal wie die erste, aber da war Diego schon total am abdrehen.


    Zwischendurch hatten die Hunde Zeit zum toben,schnüffeln usw. weil wir die Übungen auf dem Spaziergang eingebaut haben.


    Das Problem war glaub ich auch, dass sich Diego am Anfang von der Flat-coated Hündin hat anstecken lassen.


    Wenn wir alleine mit dem Dummy üben ist er die Ruhe in PErson...


    Wir trainieren normalerweise alleine auf unseren Spaziergängen, weil wir bis vor ein paar Tagen nicht die richtigen Trainigspartner gefunden hatten.


    Deswegen ist die Frage, ob es sinnvoller wäre, erstmal allgemeines Training mit anderen Hunden zu machen, wo Diego aber nicht von Anfang an schon so hochfährt.

  • Ich würde mich der Herrausforderung stellen und trainieren.


    Geh halt täglich da spazieren wo ihr trainiert habt. Übe ruhige Übungen wie Ablage, Fuß gehen.


    Keine Dinge die Aufpuschen wie Bällchen oder sonstwas.


    Ich würde auch gezielt mit anderen Hunden als Ablenkung trainieren.
    Versuche doch mal ein paar Übungen damit sich dein Hund mehr auf dich Konzentriert als sich an anderen Hochzupuschen.

  • Gibt es Steadinessübungen?


    Werden die Übungen auf den Leistungsstand der Hunde angepasst?


    Gibt es auch Phasen, wo die Hunde nur warten müssen?


    Ich kenne übrigens das Problem mit hibbeligen Aussies bzw. Hütehunden im Dummytraining sehr gut - in meiner Gruppe sind drei Aussies und noch andere Hütehunde...


    Viele Grüße
    Corinna
    PS: Ich verschiebe das mal in die Rubrik Dummytraining ;)

  • Du gibst dir deine Antwort doch schon selbst ;)


    Wenn du Dummy machen möchtest, weil es dem Hund und dir Spaß macht und weil du es als "Werkzeug" nutzen möchtest, dass dein Hund lernt, mit dir zusammen zu arbeiten, sich zu konzentrieren, Impulskontrolle zu verbessern etc pp... dann würd ich nicht auf Krampf ein Training durchziehen, das für ihn einfach unnötig schwer ist.


    Du kennst deinen Hund, du kannst sagen, ob es Sinn macht, ob er mehr Freude am Arbeiten hat, wenn man ihn zwischen sehr kleinen Trainingseinheiten mit Hunden toben lässt oder wenn du dich 15 Minuten mit ihm an einen ruhigen Ort begibst, und konzentriert trainierst.


    Wenn es mit anderen Hunden nicht klappt, arbeite erstmal daran, dass er ohne Ablenkung sicher mitarbeitet, arbeite an den Zeitspannen, in denen er sich konzentrieren muss und dann kann man den Ablenkungsgrad erhöhen.
    Finde ich.


    Mir persönlich wäre das einfach zu dumm, mir wäre meine Zeit zu schade, wenn ich weiß, mein Hund kaspert die Hälfte der Zeit rum, kann sich nicht konzentrieren ... so lernt er ja auch nix.


    Mein Rüde ist auch son absoluter Stresskandidat.


    Mit ihm gehe ich 5 - 10 Minuten auf nen Platz, trainiere konzentriert (Apportieren, Suchen im Wechsel mit kleinen UO- Einheiten und Beutespielchen mit mir), dann geh ich mit ihm in den Wald, da kann er toben. Zwischendrin gibts auch da natürlich Orientierungsarbeit usw usf...
    Und auf dem Rückweg, wenn er an der 2m Leine wieder runtergefahren ist, gibts, je nach Tagesform, nochmal ne 5- 10 Minütige Trainingseinheit ohne Ablenkung...


    Bei Missy ists wieder ganz anders...


    Probiers doch einfach aus, was mehr Sinn macht.


    Ich finde, das klingt danach, als müsste die Ablenkung durch Hunde beim Training Stück für Stück gesteigert werden und nicht auf Zwang von vornherein als Trainingsvoraussetzung da sein...

  • Hallo,


    wir hatten mit Lenny das selbe Problem.
    Alleine war er super, aber wehe wir waren mit Anderen beim Dummy, er drehte auch völlig hoch.
    Ich hatte mich dazu entschlossen, weiter zu machen.
    Wir haben ihn damals einfach zuschauen lassen, was für ihn schon schlimm genug war. Aber er musste einfach lernen, zu warten und dass sich nicht alles um ihn dreht. Mit der Zeit wurde er dann auch ruhiger, da nicht jedesmal was supertolles passierte, außer er hatte sich beruhigt. Außerdem haben wir zwichendurch noch Unterordnung mit ihm gemacht.

  • meckmeck


    trainieren will ich ja auf jeden Fall. Nur frage ich mich ob es halt sinnvoller ist, das ganze erstmal alleine bzw.mit anderen Hunden zu festigen, weil er da nicht aufdreht, wie mit der Trainerin.


    Das habe ich ja auch gemacht mit dem dort spazieren gehen und es hat nach anfänglichen Schwierigkeiten gut funktioniert.


    Das sich auf mich konzentrieren üben wir jeden Tag. Und wenn keine Hunde in der Nähe sind klappt es absolut super, wenn Hunde da sind mittlerweile auch schon gut. ICh übe halt jetzt noch mehr, dass er andere ignoriert. Aber aufdrehen tut er halt gar nicht. Er schaut nur zu dem anderen Hund,mehr aber auch nicht. Läuft auch nicht hin oderso.


    Corinna: soweit ich das beurteilen kann werden die Übungen dem LEistungsstandard angepasst.


    Wir waren halt nur beim Schnuppertag, wo die Trainerin alles mal vorstellen wollte.


    Ja, diese Phasen, wo die Hunde nur warten müssen gibt es auch, aber nach dem ersten Training muss ich mit ihm das auch erstmal üben.

  • Zitat

    Corinna: soweit ich das beurteilen kann werden die Übungen dem LEistungsstandard angepasst.


    Wir waren halt nur beim Schnuppertag, wo die Trainerin alles mal vorstellen wollte.


    Ja, diese Phasen, wo die Hunde nur warten müssen gibt es auch, aber nach dem ersten Training muss ich mit ihm das auch erstmal üben.


    Manchmal hampeln die Hunde herum, weil sie überfordert sind. Das Programm, was Du da beschreibst ist ja schon ganz ordentlich für einen Anfängerhund - falls Deiner ein solcher ist...


    Ich habe einen Hütehundmix im Dummytraining. Dieser Hund macht eigentlich zu 90% Steadinessübungen und darf zu "harten" Zeiten manchmal in der ganzen Stunde kein einziges Dummy holen! Wir legen dann aus und werfen Markierungen - und der Hund darf die Dinger nicht holen. Die Erwartungshaltung wird nicht erfüllt, schon gar nicht, wenn er herumkaspert. Meist steht dann eine ruhige Aufgabe an, die mit dem Dummy nichts zu tun hat, wie z.B. Fussgehen.


    Diese Übungen sind für Hütehunde das A und O! Damit verbringt man in der Regel deutlich mehr Zeit als mit dem Apportieren an sich.


    Wichtig ist auch, dass Du ganz gezielt ruhiges Verhalten bestätigst. Ständig und andauernd. Also auch den Hund im Blick haben, wenn man grad nicht dran ist.


    "Tödlich" ist dagegen, wenn man durch dauernde Aufgaben versucht dem entgegen zu arbeiten.


    Ich habe z.B. meinem BC von Anfang an beigebracht, dass sie grundsätzlich nie dran ist, wenn sie mit der Befreiungsleine abgelegt wird. Ich habe das auch immer wieder bestätigt. Jetzt ist sie 1,5 Jahre alt und ist mit Leine dran deutlich im Standby - das heißt sie ist richtig entspannt. Wenn ich sie lang genug warten lasse, dann kringelt die sich sogar irgendwann ein und schläft!


    Sitzt sie neben mir, ist sie auf Sendung und beobachtet jedes fallende Dummy. Allerdings auch ruhig. Trotzdem ist sie dann "an".


    Ich denke, Du solltest Dir auch irgendso ein Ritual aufbauen.


    Viele Grüße
    Corinna

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