Ist die Rasse wirklich so wichtig?

  • Ich liebe meinen ehemaligem Tierschutzhund; sie ist mein Hund, gar keine Frage. Und doch werden beim nächsten Hund dessen Aufwachsbedingungen den Ausschlag geben. Weil ich es unglaublich unnötig und frustrierend finde, aus einem Hund erst einmal einen Hund machen zu müssen, um Defizite in der Aufzucht/Haltung ausgleichen zu müssen.


    Ein VDH-Züchter erfüllt dabei meine Ansprüche nicht automatisch. Und auch ein Rassestandard nicht.



  • Und weil das genau meine Gedanken zu diesem Thread sind, habe ich nur gelesen und mich nicht beteiligt.


    Gaby, Idefix und ihre schweren Jungs

  • alina, ich kann dich leider heut auch nicht ganz ernst nehmen. ich finde, es wäre auch nicht schlecht, wenn du verschiedene rassen einfach einmal näher kennen lernen würdest. als beispiel könntest du meine beiden hunde nehmen, grundverschieden und doch beides hunde.


    anouk ist total selbstständig, eher katze als hund. im bindungsverhalten ist sie ganz anders als z.b. ein schäferhund - eigenständig und naja...sagen wir mal kompliziert. eine freundin von mir, die eine weiße schäferhhündin hatte formulierte es treffend, als anouk wegen eines geruches einfach losdüste: "ich könnte mit anouk niemals zusammen wohnen."


    warum sie das sagte? weil ihr das mit ihrer schäfihündin niemals passiert wäre. und das nicht, weil sie sie anders erzogen hat, sondern, weil ihre hündin gar nicht den ansatz zum stöbern zeigt.


    anouk ist enorm jagdtriebig - also arbeite ich mit ihrem trieb. sie ist defintiv kein hund, der einfach nebenher läuft. deshalb ist sie in vielen gebieten ein schleppihund. aber in einigen gebieten kann sie schon frei laufen, juhuuuu!
    mit dieser eigenschaft könnte halb berlin-friedrichshain nicht leben, denn dort laufen viele hunde einfach offline hinter- und nebenher. in der hand eines solchen menschen würde sie ruck-zuck wegen eines wehenden blattes unter dem nächsten auto liegen. also ist sie absolut hinterherlauf-ungeeignet. also ein hund für leute, die "was mit ihrem hund machen" MÜSSEN.
    eine bindung zu ihr aufzubauen hat mich über ein jahr gekostet - und wir haben extrem viel gearbeitet. nicht jeder hätte die geduld, so mit einem hund zu arbeiten.
    warum sie so ist?
    1. sie ist ein jagdhund-mix. in ihr haben sie wahrscheinlich mehrere rassen vereinigt, darunter windhunde und eventuell bracken. die eigenständigkeit, die sie mitbringt ist nicht anerzogen, sondern genetisch programmiert, genau wie ihr hetz- und beutegreifertrieb. dieser unterscheidet sich enorm vom jagdtrieb eines molossers. und er ist auch anders bzw. schwieriger formbar als dieser.
    unsere alte kessy hatte auch jagdtrieb, ist ja auch ein dackelmix. allerdings ist ihr jagdtrieb ein ganz anderer, als der bei einem ausgesprochenen hetzjäger wie anouk. bei kessy ist ja auch ein spitz mit drin, darum ist sie viiiel führiger.
    2. sie wurde auf der straße sozialisiert. dadurch musste sie sehr früh lernen, alleine klar zu kommen. das hat natürlich ihre eigenständigkeit unterstützt.


    luca hingegen ist zwar auch ein jagdhundmix (mali-podenco), vereint aber auch alle eigenschaften des malis in sich.
    diese eigenschaften sind aber auch nicht jedermanns sache. luca in den falschen händen wäre eine tickende zeitbombe, ganz klar formuliert. er kann von null auf hundert hochfahren, ist sehr sprunghaft in seiner gefühlslage, hochgradig temperamentvoll und besitzt einen extrem starken schutztrieb. das alles sind typische mali-eigenschaften, wie sie leider gerade in arbeitslinien sehr häufig vorkommen. sprich: er ist ein ziemlich überdrehter hund mit geringer reizschwelle. gleichzeitig verfügt er über einen sehr ausgeprägten jagdinstinkt und hetztrieb, welcher jedoch durch sein schäferhund-typisches bindungsverhalten ganz gut kontrolliert werden kann.
    die freundin mit dem weißen schäfi findet z.b., dass luca viel eher ein hund für sie wäre als anouk.


    warum luca so ist?
    1. genetische anlagen machen ihn misstrauischer fremden gegenüber als zum beispiel einen labrador. er hat ein sehr starkes bedürfnis sein umfeld zu kontrollieren und dieses bedürfnis führt in der richtigen umgebung zu einem sehr guten arbeitsflow.
    in der falschen umgebung führt es zu einer kontrolle unbeteiligter, welche im endeffekt gefährlich werden kann.
    genetisch bedingt arbeitet er auch viel schneller mit seinen zähnen, als z.b. anouk. wenn anouk einen anderen hund verwarnt setzt sie ihre zähne eigenlich nicht ein. bei ihm geht das ruck-zuck und das ist in der zucht teilweise gewünscht (natürlich nur unter kontrolle).
    2. er ist ebenfalls straßenhund und so konnte ich auf seine frühe sozialisation keinen einfluss nehmen. ich weiß nicht, was er sich auf der straße für überlebensstrategien aneignen musste.


    mit luca arbeite ich sehr stark an seiner impulskontrolle und an seinem gehorsam, denn darüber lässt er sich führen. wenn ich ihn machen lassen würde, würde unser zusammenleben sehr schnell zu einem disaster ausarten.
    ein mali(-mix) in den händen von jemandem, der nix mit dem hund macht und ihn eben mal so nebenherlaufen lässt könnte für den hund und seine umwelt möglicherweise sehr böse enden, da diese rasse oftmals auf hohe erregbarkeit und eine geringe rezischwelle gezüchtet wird, so wie sie z.b. SEK eben gebraucht wird.


    liebe alina, schau dir doch einfach mal verschiedene prüfungen verschiedener gebrauchshunde an und tausche in gedanken einfach mal die hunderassen aus. also


    blindenführlabbi gegen mali
    hetzhundwindi gegen englische bulldogge
    hütehundborder gegen windhund
    schutzdienstschäfer gegen maltheser oder golden retriever
    hofhundkaukase gegen dackel
    behindertentherapielabbi gegen deutschen jagdterrier


    und denkst du immer noch, dass alle rassen so einfach auszutauschen sind?

  • HuHu,


    ich denke die Frage der Rasse ober ob Rasse egal oder nicht hängt von dem zukünftigen Besitzer ab.


    Natürlich wird jemand der keine richtige Lust zum arbeiten mit dem Hund hat nie mit einem Arbeitshund zufrieden bzw. glücklich werden. Andererseits siehts wahrscheinlich genauso aus wenn jemand der die Arbeit braucht sich einen absoluten, uneingeschränkten Begleithund holt.


    Es gibt jedoch Menschen die sich wunderbar den Bedürfnissen des Hundes anpassen können und vor allem auch wollen. Bei denen schließe ich die fast (!!!) freie Rassewahl nicht aus. Man sollte beachten das ein Hund der Jahrzenhtelang auf Arbeit und zwar auf eine spezielle gezüchtet worden ist sich mit Alternativprogrammen wenig zufrieden geben wird.

  • Danke für eure Antworten. Ich habe nichts dagegen, wenn wir auch leicht vom Eingangsthema abweichen.
    Ich wollte darauf hinaus, dass es nicht mein erster Gedanke wäre (und war), welcher Rasse der Hund angehört, wenn nach und nach der Plan entsteht, sich einen Hund anzuschaffen.
    Ich finde den Threadverlauf ganz toll, und merke, dass ihr euch viele Gedanken macht. :gut: Und wer es langweilig oder unglaubwürdig findet, der muss sich nicht an der Diskussion beteiligen. Ob ich nun provoziere oder nicht spielt denke ich, nur eine untergeordnete Rolle, aber immerhin leben Diskussionen von Provokationen. Wie auch immer, das dazu. --


    Dass man sich nach dem Standardwesen der einzelnen Rassen erkundigt finde ich nicht unwichtig, oder überflüssig – um Himmels willen. Ich finde einfach nur andere Fragen wichtiger.
    Die da wären z.B.:


    WOHER werde ich den Hund holen?
    WANN ist der beste Zeitpunkt, um den Hund zu holen?


    Habe ich genug Geld, um auch schon in der ersten Woche eine hohe Tierarztrechnung zu bezahlen?
    Gibt es überhaupt ausreichend Grünflächen/Auslaufflächen in der näheren Umgebung?
    Bin ich überhaupt in der Lage, einen großen, kräftigen, noch unerzogenen Hund zu halten an der Leine?
    Will ich einen Hund HABEN, oder habe ich tatsächliches INTERESSE an einem Zusammenleben und einer artgerechten Haltung von und mit Canis lupus familiaris?
    Haben sich alle im Haushalt lebenden Personen mit der Idee einer Hundeanschaffung abgefunden und werden sie den Hund später dulden, oder haben die anderen ernsthaftes Interesse an dem zukünftigen Hausgenossen, und freuen sie sich auf ihn?
    Habe ich eine schriftliche Hundehalte-Erlaubnis vom Vermieter?
    Welche Rechte und Pflichten hat ein Hundehalter? (Welche fallen euch spontan ein?)
    Wo gibt es in meiner Umgebung einen Tierarzt, eine 24h-Tierklinik, eine Hundeschule etc. pp.?
    Was braucht ein Hund? Reicht einmal kämmen, zweimal füttern, dreimal Gassi und viermal streicheln wirklich aus?
    Wie bringe ich ihm Alleinesein bei?


    ( Hier und hier gibt’s noch mehr davon .. )


    Und dann irgendwann:
    Welche Rasse ist für mich geeignet?


    Mich erstaunt einfach, dass diese Frage meist als allererstes im Raum steht.


    Ich finde es auch (unabhängig von der Rasse) viel zu pauschal/oberflächlich, wenn man sagt, ein alter Hund passt zu alten Leuten, oder ein quirliger Hund passt zu quirligen Leuten oder ein ruhiger Hund passt zu ruhigen Leuten. Oft ist es nämlich genau umgekehrt, Gegensätzliches ergänzt sich gut. Ein aufgeweckter Hund kann einen etwas faulen Menschen auf Trab bringen. Ein „verschlafener“ Hund kann einen hyperaktiven Menschen zur Ruhe bringen. Ein ruhiger Mensch kann einen nervösen Hund souveräner führen, als ein ebenfalls nervöser Mensch. Wenn man gleiches und gleiches zusammentut, entsteht manchmal eine explosive Mischung.


    Oft wird die Frage gestellt, was willst du später „machen“ mit dem Hund. Wie schon öfter erwähnt wurde, das dogforum ist nicht repräsentativ für die Allgemeinheit. Heißt, geschätzte 80% der Otto-Normal-Hundehalter würden auf die Frage antworten: „ :schiefguck: Machen? Wie .. machen. Na .. rausgehen. Da hinten lang. Die Wiese entlang und wieder zurück.“
    Ich hoffe, ihr versteht was ich sagen will. Was spielt es für eine Rolle, nach der gewünschten Rasse zu fragen, wenn derjenige nicht ein einziges Mal eine Hundeschule besuchen wird, geschweige denn einen weiterführenden Kurs machen will, in dem sein Hund rassespezifisch gefördert wird.


    Jede Rasse muss in irgendeiner Form gefördert, gefordert und ausgelastet werden. Für jede Rasse ist es mMn unabdingbar, dass sich der zukünftige Halter Wissen aneignet, allgemein über das Thema Hund. Dabei passiert es ganz automatisch, dass man sich natürlich auch mit den Rasseeigentschaften beschäftigt und auseinandersetzt.


    Besonders entsetzt mich immer wieder die Frage: Soll der Hund wenig oder viel Bewegung/Auslauf benötigen. - Ich finde, wenn schon so eine Frage zur Debatte steht, sollte man doch lieber gänzlich Abstand nehmen vom Hundekauf.


    Was bringt es, wenn man im Vorfeld weiß, für welche Erbkrankheiten die Rasse prädestiniert ist?


    Zitat

    Ich selbst habe immer Mischlinge, und passe mich dann den Eigenschaften an, die sich herauskristalisieren.


    Ja, da bist du leider die große Ausnahme.
    Aber daran sieht man, dass es sorum auch geht. Statt ein vorgefertigtes Bild und eine entsprechende Erwartungshaltung an den Hund zu haben, weil er ja nun mal dieser und jener Rasse angehört, passt du dich an die auf dich zugekommenen Gegebenheiten an.


    Zitat


    Es geht nur um Essen trinken usw.


    Du meinst, es geht nicht nur darum. :winkgrin2:


    Zitat

    Leider verleitet sowas dann auch dazu, sich eine Rasse rein nach Mode- oder Statussymbol-Aspekten auszusuchen.


    Was verleitet dazu? Was meinst du?


    Zitat


    Ich hab gestern einen suuuuperniedlichen Huskywelpen getroffen, ein blaues und ein braunes Auge, ein Bild von einem Husky wird der mal.
    Und am anderen Ende der Leine hing ein jungscher Typ, blass, dicklich, Computerfreak, Single... völlig klar, warum der sich einen Husky ausgesucht hat (endlich mal Aufmerksamkeit bei der Damenwelt erregen). Und leider genauso völlig klar, dass der arme Hund kein erfülltes Leben haben wird. Es sei denn, der Mann krempelt sein Leben komplett um und wird begeisterter Zughundesportler. Was leider nicht zu erwarten ist.


    Und mir wird andauernd vorgeworfen, ich sei zu vorverurteilend und oberflächlich. xD
    (Nur weil er blass und massig ist, heißt es doch nicht, dass er nur drinnen sitzt. Vielleicht ist er Halbalbino und Ringer/Gewichtheber? ;) )


    Zitat


    So traurig sind solche Dinge. So wichtig und richtig es auch sicherlich ist, drauf zu achten ob die im Hund vertretene(n) Rasse(n) zu einem passen,.


    Welche Rasse würde denn deiner Meinung nach zu dem dicklichen Computerfreak passen? (Und warum?)


    Und warum soll er mit seinem Husky Zughundesport machen?

  • Darf ich was fragen, ohne das Du mir böse bist?
    Was machst Du beruflich?



    Wenn ich die ganzen Fragen lese die Dir immer so durchs Hirn schwirren plus der Tatsache das Du jede Frage auch noch mehrmals hinterfragst tippe ich auf einen Job beim statistischen Bundesamt.
    Und Philisophiekurs (für Fortgeschrittene!) bei der VHS.


    Nicht böse gemeint.
    Ich fühl mich in Deinen Threads nur immer so bissel wie ein Probant unter einem riesigen Mikroskop ;)


    Nfu
    Tina

  • Zitat

    Ich finde es auch (unabhängig von der Rasse) viel zu pauschal/oberflächlich, wenn man sagt, ein alter Hund passt zu alten Leuten, oder ein quirliger Hund passt zu quirligen Leuten oder ein ruhiger Hund passt zu ruhigen Leuten. Oft ist es nämlich genau umgekehrt, Gegensätzliches ergänzt sich gut. Ein aufgeweckter Hund kann einen etwas faulen Menschen auf Trab bringen. Ein „verschlafener“ Hund kann einen hyperaktiven Menschen zur Ruhe bringen. Ein ruhiger Mensch kann einen nervösen Hund souveräner führen, als ein ebenfalls nervöser Mensch. Wenn man gleiches und gleiches zusammentut, entsteht manchmal eine explosive Mischung.


    Aber auch das was Du hier anführst ist nicht allgemein gültig. Eine 70 jährige sollte nun keinen jungen Jack Russell, sondern doch lieber einen alten haben.


    Ein hypernervöser Mensch ist denkbar ungeeignet Molosser zu halten.


    Und ein hyperaktiver Mensch wird am Neufundländer verzweifeln.


    Zitat

    Besonders entsetzt mich immer wieder die Frage: Soll der Hund wenig oder viel Bewegung/Auslauf benötigen. - Ich finde, wenn schon so eine Frage zur Debatte steht, sollte man doch lieber gänzlich Abstand nehmen vom Hundekauf.


    Diese Frage entsetzt mich überhaupt nicht. Es gibt nämlich Menschen, die können sich, auf Grund von körperlicher Behinderung, oder des Alters, nicht mehr stundenlang in Wald und Flur rum treiben. Auch für sie gibt es den passenden Hund.


    Zitat

    Ich hoffe, ihr versteht was ich sagen will. Was spielt es für eine Rolle, nach der gewünschten Rasse zu fragen, wenn derjenige nicht ein einziges Mal eine Hundeschule besuchen wird, geschweige denn einen weiterführenden Kurs machen will, in dem sein Hund rassespezifisch gefördert wird.


    Warum bist Du der Meinung jeder muß in eine Hundeschule und/oder seinen Hund rassespezifisch fördern?


    Ich muß z. B. keine Wasserarbeit mit einem Neufundländer oder Landseer machen. Ich muß auch keine Hundeschule besuchen. Ich kann meinen Hund selbst erziehen. Etwas UO, einfach nur so schwimmen lassen, reicht diesem Hund.


    Wenn ich so Deinen Maßnahmenkatalog lese und im Begriff wäre, mir einen Hund anzuschaffen, würde ich davon Abstand nehmen und mir eine Katze kaufen.


    Du übertreibst in meinen Augen sehr.


    Gaby, Idefix und ihre schweren Jungs

  • Zitat

    Sind nicht alle Hunde mehr oder weniger gleich veranlagt? :


    Sorry, wenn ich es so direkt sage, aber ich habe selten so einen Blödsinn gelesen. :roll:


    Es ist doch ein deutlicher Unterschied, ob ich mir zB einen Hütehund anschaffe der darauf gezüchtet wurde mit dem Menschen zusammenzuarbeiten und sich an ihm zu orientieren, oder aber zB. einen Terrier der daraufgezüchtet wurde selbstständig zu entscheiden und zu handeln.


    Fakt für mich ist jedenfalls: Variante zwei käme MIR nicht ins Haus. Sowas würde ich nicht geschenkt haben wollen. Und glücklich würde ich damit auch nicht.


    Ist also wohl doch nicht ganz unwichtig sich vorher über die Rasse zu informieren und sich Gedanken über die speziellen Bedürfnisse zu machen und zu überlegen, ob diese zu einem selbst passen.

  • ich finde alinas gedankengänge aber auch nicht schlecht. das was du jetzt wieder geschrieben hast sollte jedem von uns klar sein. natürlich muss man sich erst einmal überhaupt über den hund an sich und all seine eigenschaften ein bild machen (raubtier, fleischfresser, nasentier, lauftier, soziales rudeltier, haart mehr oder weniger viel, braucht konsequenz und liebe, besitzt mehr oder weniger naturgegenen instinkte wie z.b. jagdinstinkte oder fortpflanzungstriebe, frisst eventuell gerne scheiße und liebt stinkendes) und diese eigenschaften vor allen dingen erst einmal AKTZEPTIEREN und vielleicht auch LIEBEN, um die hündischen bedürfnisse zu erfüllen (artgerechte ernährung, auslauf, zuwendung etc.) zu erfüllen. wenn hier einer im forum nach einem hund fragt, der keinen auslauf braucht, sollte er sich definitiv keinen ins haus holen. manchmal liest man hier beiträge von leuten, denen eine alarmanlage oder ein robothund besser zu gesicht stünden, als ein hund, egal welcher rasse er angehört.
    da schreiben leute, sie wollen einen wachhund, der nur draußen lebt und scharf sein soll oder wiederum welche, sie möchten einen wohnungs-chi, der aufs katzenklo geht...egal welcher rasse ein hund angehört: sowas geht einfach gar nicht!!!
    menschen, die ihren hunden aus welchen gründen auch immer niemals GESUNDE sozialkontakte erlauben, sollten sich definitiv auch lieber einen goldfisch anschaffen.


    gerade bestimmte hunderassen verleiten natürlich auch immer wieder zu einseitigen ausagen:
    - ein herdenschutzhund muss nur bewachen (vergessen wird, dass er auch er soziale anbindung zum rudel, liebevolle wärme und auslastung braucht)
    - ein chihuahua braucht nur seine wohnung und sein katzenklo, draußen wird er ja vom winde verweht (auslastung, beschäftigung, herausforderung, nasenarbeit = null)
    - einige security-hunde, die einfach "eine harte hand", den stachler und sonst nix brauchen, "die sollen halt nicht verweichlichen" (sozialkontakte zu anderen hunden, freilauf manchmal gleich null)
    - viele schlittehunde, die den ganzen tag an der kette liegen und nur zur arbeit rausgepeitscht werden. diese hunde brauchen anscheinend weder artgerechtes futter (ein paar abfälle werden doch reichen, oder?), eine liebevolle behandlung (wer nicht spurt hat pech gehabt), noch einen nässgegschützten platz (den ganzen tag im regen stehen schadet denen doch nicht)...dafür werden sie in der regel auch nicht älter als zwei jahre, naja...


    es gibt viele beispiele für unverstandene hunde, egal welcher rasse, auch ein kläffender flexi-hund, der seinen hh drei mal am tag für füfzehn minuten um den block herumzieht ist garantiert nicht glücklich.


    es gibt sehr viele falsch verstandene arbeitshunde und etliche falsch verstandene schoßhunde...gerade in mode geratene rassen haben da immer mehr probleme...


    klar ist dieses missverständnis zwischen mensch und wolf auf alle hunde übertragbar. jedoch gibt es eben auch menschen, die sich an sich sehr gut über hunde und deren allgemeine bedürfnisse, aber nicht über hunderassen und deren ursprünglichen verwendungszweck informiert haben.


    und das ist im endeffekt mindestens genauso fatal, denn es führt zu einem lebenslangen missverständis zwischen hund und mensch. gerade wenn es um führigkeit und eigenständigkeit geht, scheiden sich die geister doch enorm.
    rassespezifische merkmale können so stark von einander abweichen, dass die eine hunderasse mit dem einen heim überaus glücklich wäre, wohingegen eine andere rasse schier durchdrehen würde.

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