Kampfhund tötet 92jährige

  • In vielen Dingen, nein, wohl eher in den meisten Dingen muss ich Waken Recht geben. Allerdings habe ich mit den harten Ansprüchen, die ich auch an mich und meine Umgebung stelle, oft ein kleines Problem wenn ich sie genauer überdenke. Ist es nicht so, dass ich das letzte Bißchen Freiheit im Privaten noch einschränke, wenn ich solche extremen Bedingungen wünsche!? Muss ich nicht bedenken, dass jedem durch Fehlverhalten etwas unterlaufen kann, was so nicht bewusst herbeigeführt wurde und mir dadurch Verbote obliegen, die völlig unsinnig sind, weil sie am Kern vorbei agieren? Kann ich von mir selber behaupten, dass ich immer alle Umstände abwägen kann und nie einen Fehler mache? Die Menschheit neigt zu Fehlern und genau diese Fehler haben auch zu Neuerungen und Verbesserungen geführt. OK, Sie werden uns vielleicht auch irgendwann von diesem Planeten entfernen..... Ich bin aber kein Hellseher.
    Mich persönlich nerven die vielen Regeln, die auch die kleinste Kleinigkeit in meinem Leben bestimmen. Ich wäre ganz gewaltig angepisst, wenn jemand von mir verlangen würde, ich müsse einen Meerschwein-Halte-Test absolvieren. UND/ODER einen Gefahrgut-Schein für mein Pferd alle 2 Jahre erneuern.
    Vielleicht sollte man eher versuchen aufzuklären und nicht gleich mit Zwängen arbeiten. Mit Aufklären meine ich nicht das, was viele Zeitungen betreiben, die sich nur an der öffentlichen Meinung entlanghangeln und diese auch noch bestärken.
    Dieses schwere Thema sollte man vielleicht nicht verallgemeinern, sondern einzelne Fälle differenzierter betrachten und gegebenfalls Hilfe anbieten. Am besten bevor es zu spät ist.
    Vielleicht leide ich unter einer riesigen Portion Optimismus, oder habe ein Helfersyndrom, aber ich finde, dass man in vielen Fällen vorab schon sehen kann, dass etwas dumm läuft und auch einschreiten kann. Die Gefahr sich chronisch unbeliebt zu machen, weil man sich einmischt besteht natürlich. :)


    Lange Rede-kurzer Sinn: Man sollte darauf achten, nicht zu Beginn, ohne alle Fakten zu kennen ein Urteil zu treffen. Schubladen sind schnell geschlossen und das kann manchmal ein fataler Fehler sein!


    Wissen wir denn wo der Knackpunkt lag? Man muss sich an dem orintieren, was ein Nachrichten-Magazin von sich gegeben hat. Und solange das meine einzige Einsicht ist, verurteile ich niemanden vollständig. Weder Hund, noch Halter und erstrecht nicht die 92jahrige, die ein so furchtbares Ende erleben musste!

  • genau, ich glaube auch nicht alles, was in den medien verbreitet wird. aber offensichtlich ist jemand tot, der gerade noch gelebt hat und irgendwie war auch ein hund im spiel. das reicht doch für die öffentlichkeit schon. ich finde aber auch, dass das nicht vorkommen darf.
    ich weiss auch, dass statistisch gesehen zwischenfälle mit hunden verschwindend gering sind. aber wie willst du das millionen von menschen klarmachen, die bildzeitung lesen?

  • Das Problem ist aber doch das wenige Menschen bereit sind zu lernen.
    Wie viele Angriffe von großen Hunden auf kleine Hunde entstehen dadurch, dass die Halter ihrer Aufgabe nicht gerecht werden und die Ansicht vertreten, der Halter des großen Hundes müsste die alleinige Verantwortung tragen, nur weil der Hund größer ist? Solchen Leuten kommt man nur mir klaren Regeln bei. Leider.


    Ein Beispiel das gestern per Mail reinkam: Ein Kangal wird unter absoluter Mangelversorgung und ohne Auslauf an einer Kette gehalten. Ein TSV kann den Hund freikaufen und sucht nun eine Pflegestelle oder Endplatz.
    Der Hund wird "keinesfalls" in Zwinger- oder Außenhaltung vermittelt. Er soll unbedingt als Familienhund vermittelt werden.
    Ein Kangal ist aber kein Familienhund, sondern einer der selbstständigsten Herdenschutzhunde überhaupt. Erst recht bei dieser Vorgeschichte.
    Der Rest ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Er wird gepäppelt und verhätschelt werden, irgendwann die Kontrolle über die Familie anstreben, als aggressiv eingestuft werden und seine Odyssee durch die Tierheime bis zur Euthanasie antreten. Zwischenzeitlich wird vielleicht noch ein Mensch verletzt oder getötet. Wie soll man soetwas ohne klares Regelwerk verhindern? Glaubt jamand man könne die Tierschützer durch Argumente überzeugen? Ich nicht.

  • Bombe auf Bildzeitung! :yau:



    Nein, im Ernst. Ich finde den Ansatz einer kleinen Kontrolle garnicht verkehrt! Man sollte als Hundehalter dazu angehalten sein mit seinem Hund eine Prüfung abzulegen. Man könnte zum Beispiel die Begleithunde-Prüfung zur Pflicht machen und für Welpen zur Sozialisierung im Vorfeld die Welpengruppe verpflichtend anbieten. Leider muss man, weil dies in der Natur des Menschen liegt, bei Nichteinhaltung harte Strafen durchsetzen. Ist halt wie beim Führerschein auch: die meisten halten sich dran, aber es gibt immer schwarze Schafe, die auch ohne Lizenz hinterm Steuer sitzen.


    Man müsste auch versuchen bei den Züchtern, egal aus welchem Verband, oder auch ohne Verband, insofern man diese greifen kann, Richtlinien zur Aufklärung anbringen. Ich denke, viele Leute kaufen immer noch Rassen über die sie nichts wissen, ABER die sind ja soooo SÜß. Dies wäre wohl der schwierigere Teil!


    Flächendeckend funktioniert soetwas nie, aber immerhin kann man vielleicht Schadensbegrenzung betreiben indem man eine Basis vermittelt.
    Die dümmsten Sachen passieren nämlich immer Dank völliger Unkenntnis!

  • smilodon
    Diesen Gefahrgutschei, wie Du das nennst gibt es schon. In einigen Bundesländern mußt Du alle zwei Jahre mit Deinem Anlagehund Kategorie 1 zum Wesenstest und Du kannst dann nicht sagen, mich stören ihre Gesetzte. Wir müssen uns daran halten, sonst werden die Hunde eingezogen.
    Wakan
    Kangal als Familienhund, womöglich noch in einer Wohnung in einem Mietshaus. Viel Spass

  • Natürlich hast du recht, viele wollen nichts lernen, andere sind tatsächlich zu doof dazu.
    Selbst ich als Biologin finde Tierschützer furchtbar. Kenne genug um das sagen zu können ("Tierschutz", oder was immer man darunter versteht ist nämlich ein beliebtes Hobby unter Biol.) , denn diese denken oft nur bis an die nächste Wand: hauptsache der Hund wird erst mal befreit und bekommt ein "LIEBEVOLLES" Zuhause. Es wird aber oft dabei vergessen die Geschichte und klassischen Lebensbedingungen zu betrachten. Das viele Rassen und natürlich nicht nur Hunde keinen Wert auf einen "Sofaplatz" legen, kommt vielen garnicht in den Sinn, weil eine Vermenschlichung den meisten eigen ist. Man vergisst zu oft, dass das Wohl des Tieres nichts mit unseren Ansprüchen zu tun hat.


    Eine Lösung dafür ist bestimmt eine Lebensaufgabe!!!!

  • Kangal kein Familienhund wer sagt das?
    Ich kenne Leute die Haben ein Kangal ein absoluter Traum von Familienhund. Sein einziges Problem ist er hat ein sehr ausgeprägten Schutztrieb.
    Na gut ein Kangal ist kein Wohnungshund aber wenn er genügend auslauf hat was spricht dagegen. Kangals sind menschenbezogene Tiere und brauchen viel beschäftigung.
    Ein Kangal kann man nicht so einfach kaufen beim Züchter.

  • Zitat

    Nein, im Ernst. Ich finde den Ansatz einer kleinen Kontrolle garnicht verkehrt! Man sollte als Hundehalter dazu angehalten sein mit seinem Hund eine Prüfung abzulegen. Man könnte zum Beispiel die Begleithunde-Prüfung zur Pflicht machen und für Welpen zur Sozialisierung im Vorfeld die Welpengruppe verpflichtend anbieten. Leider muss man, weil dies in der Natur des Menschen liegt, bei Nichteinhaltung harte Strafen durchsetzen. Ist halt wie beim Führerschein auch: die meisten halten sich dran, aber es gibt immer schwarze Schafe, die auch ohne Lizenz hinterm Steuer sitzen.


    das spricht mir aus der seele. je kleiner die kontrolle, desto besser. wenigstens anfangen könnte man damit doch mal. und nicht gleich mit der abrissbirne kommen. bitte so wenig bürokratie wie möglich. sonst enden unsere hunde zwecks identifizierung mit orangenen klammern im ohr, wie eu-kälber. den chip kann man ja nur mit gerät lesen und ein halsband ist austauschbar. ich stelle mir die zukunft in diesem fall ziemlich düster vor.
    wir müssen aufpassen, dass wir es nicht selbst sind, die das leben mit hund zum spiessrutenlauf machen.
    olga

  • Mondra:


    hier finde ich es auch sinnvoll. Meine Ausführung war eher allgemein zu verstehen. Hätte ich einen solchen Hund würde ich mich auch daran halten, denn ich würde hoffen, dass sie Gesetzgeber sich dabei etwas gedacht haben und im Wohl der Allgemeinheit gehandelt haben. Ist zwar nicht immer so, aber wie sagt man so schön: die Hoffnung stirbt zuletzt!
    Außerdem wollte ich meinen Hund ja gerne behalten.


    Kenne mich auch zu wenig mit den speziellen kommunalen Gesetzgebungen aus, um etwas diesbezüglich sagen zu können.


    lunasun:


    ich würde niemals einen Kangal als Familienhund empfehlen. Denn ganau der ausgeprägte Schutztrieb kann, muss nicht, zu Problemen führen. Es gibt so tolle Rassen die besser mit einer Familie in Wohngebieten harmonieren!

  • Das Motto von mir und mein Freund war bei unserem Hund von vorne rein klar, lass denn Hund Hund sein. Im end defekt habe wir einen super Hund.

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