Border rennt Autos hinter her! Kein Hüteverhalten?

  • Nein, ich dulde es natürlich nicht. Wollte nur nicht so weit ausholen.
    1. Habe ich meine Hunde immer an der Leine, wenn wir an der Straße sind und des Weiteren hat sich sein Verhalten durch Training auch mit nem Hundetrainer sehr verbessert.
    Früher ist er mitten auf dem Feld losgerannt, wenn er nur ein Auto in der Ferne gesehen oder gehört hat. Heute ist das kein Vergleich mehr. An einer nicht stark befahrenen Straße kann er sogar frei laufen (geh aber in der Regel auf Nummer Sicher). Wenn ein Auto kommt passiert nichts.
    Allerdings haben wir es nicht vollständig aus seinem Kopf bringen können. Laute, schnelle Autos sind immer noch gefährlich (er ist ja an der Leine, aber versucht immer noch ab und an hinter her zu rennen) und im Dunklen, wenn die Scheinwerfer an sind, ist es auch oft wie verhext. Wir arbeiten nach wie vor dran, wenn er mal zum Rennmops werden sollte... Sonst hat er keine Macken ;)


    Ich frage mich halt nur wie es zu so einem Verhalten kommen kann.
    Ach ja, wenn wir z.B. besuch haben, den wir verabschieden und dabei stehen, wenn der Besuch weg fährt, will er auch hinterher und jammert auch nen bissel.
    Würd gern wissen was in seinem kleinen Mopskopf vorgeht, wenn er versucht nem Auto hinterher zu rennen...

  • Zitat

    Laute, schnelle Autos sind immer noch gefährlich (er ist ja an der Leine, aber versucht immer noch ab und an hinter her zu rennen) und im Dunklen, wenn die Scheinwerfer an sind, ist es auch oft wie verhext.


    Vielleicht mal schlechte Erfahrung gemacht? Oftmals sind es nur winzige Kleinigkeiten mit großer Wirkung und noch grüßerem Ausmaß :( :


    Zitat

    Nein, ich dulde es natürlich nicht.


    Ich bin beruhigt :gut:


    LG Britta

  • Hi
    Im Grunde ist es mit 6 Monaten völlig wurscht, weshalb der Hund den Autos hinterherjagt.
    Diese Erkenntnis kann das Problem nicht lösen.
    Border Collies reagieren generell sehr schnell auf Reize, gerade wenn sich diese Reizquellen schnell von ihnen wegbewegen. Die Hunde machen dann erstmal das, was ihnen ihr Instinkt sagt. Hinterherlaufen!
    Wenn der Mensch das nicht möchte hilft nur eine Aktion während der Situation. Es hilft sicher nichts, den Hund auf einen Hundeplatz zu schleppen und Obedience mit ihm zu machen. Wo soll denn da die Verknüpfung mit den Autos liegen?
    Ich würde für den Anfang stark befahrene Straßen meiden und dem Hund erstmal langsam auf wenig befahrenen Straßen beibringen, dass dieses Verhalten unerwünscht ist. Ich habe meine jüngeren Hündin von anfang an sehr deutlich gemacht, dass ich von so einem Verhalten nichts halte. Sie hat es sehr schnell begriffen.
    Kennt der Hund denn ein gutes Störkommando?
    LG Maren

  • Hab jetzt gerade nochmal mit ihr telefoniert. Ihr auch von euren Meinungen, die sich ja mit meinen decken (ich hab ja selbst einen Hüter *Aussie* zuhause, der gerade im ersten Jahr wirklich "Sparprogramm" fährt und erstmal Ruhe lernen soll) erzählt.


    Sie wird jetzt den Junghundkurs machen :gut : und auch den Dog Dance Kurs. DA werden wohl aber keine Sprünge oder so gemacht, nur kleine Tricks und Fußarbeit, o.k.!
    Frisbee wird sie jetzt stark einschränken. Ich hab ihr empfohlen wenn sie nicht ganz drauf verzichten will, die Frisbee vielleicht erstmal als Apportiergegenstand zu nutzen.(war so ne Idee) Hund ins Bleib Frisbee wegbringen und er soll sie dann holen... Er ist wohl ganz wild nach dem Ding :/


    Und das mit dem Schau hab ich ihr auch nochmal ans Herz gelegt. Es ist an der Straße wohl echt ganz extrem. Und ihre Vögel, da ist er auch ganz besessen drauf. Sie muss nur das Wort "Muckis" sagen dann rennt er wie ein wilder zum Käfig und fixiert... Ich hab ir gesagt, sie soll ihn jetzt nicht noch wild drauf machen.


    Sie hat auch gesagt Angstverhalten ist das mit den Autos nicht. Er rennt ja mit den Autos mit. Letztens war sie ganz fertig, sie hat geweint weil sie solche Angst um ihn hatte ... verständlich.
    Es muss dringend was gemacht werden...


    Danke erstmal für eure Einschätzungen :gut:
    Ich denke auch es ist sehr sehr wichtig, aber das hab ich ihr schon oft gesagt, dass besonders diese Rassen (ob Show oder Arbeitslinie, find ich eh immer gefährlich das zu verallgemeinern) anfangs Ruhe lernen müssen. Sie erzieht sich momentan eine Konditionsbombe der man später nicht mehr gerecht werden kann.
    Ich merke dass auch immer wenn wir zusammen sind und irgendwo sitzen. Meine sind froh um Ruhe, legen sich hin und pennen und er legt sich hin, steht wieder auf, dreht Runden, will an einem meiner Hunde kauen (was ich aber unterbinde)... er findet keine Ruhe... Irgendwann fällt er vor Erschöpfung um, das dauert aber ....

  • Hallo,


    ob es sich beim Autos jagen um Hüteverhalten handelt kann man (ich) ohne es gesehen haben so nicht beurteilen. Fakt ist: das ist Fehlverhalten und gehört sofort unterbunden!!! Das hieße für mich: Hund an die Schleppleine und das Verhalten schon im Ansatz stoppen. Vor allem wenn Du sagst, dass er sogar rein auf das Geräusch in Richtung Straße rennt.


    Zum Programm: das ist vieeeeeeel zu viel und vor allen Dingen genau das Falsche für einen Hütehund. Ein 6 Monate alter Hund sollte keinesfalls anderthalb Stunden am Stück spazieren gehen. Noch sollte er in dem Alter schon zigtausen Tricks kennen und schon garnicht sollte man Bällchen oder Frisbee werfen. Damit förderst man exakt das, was man nicht haben will: das Hetzen von sich bewegenden Objekten.


    Eine Hundetrainerin die bei einem 6 Monate alten Hund als Lösung vorschlägt drei mal die Woche zur Hundeschule zu kommen und dem Hund noch mehr Programm zu bieten... die wäre bei mir schon unten durch.


    Wäre das mein Hund würde er in dem Altern lernen: Ruhe!!!!! Grundkommandos (Rückruf, Stopp, Abbruch) und all die Dinge die jeder Junghund lernen sollte (allein bleiben, unkomplizierter unauffälliger Begleiter in der heutigen Gesellschaft sein, Bindung und Vertrauen zu mir, etc)


    Showlinie heißt ja auch nicht, dass der Hund garantiert keinen Hütetrieb hat. Es heißt nur, dass er nicht auf Arbeitsleistung selektiert worden ist. Wenn man Pech hat, hat man dann einen Hund, der gewisse Facetten des Hütens noch mitbringt, aber eben nicht alle um korrekt Vieh arbeiten zu können. Dann hat man unter Umständen einen Hund der gern würde, aber schlichtweg nicht kann.

  • Seh Deine Antwort erst jetzt nachdem ich meins abgeschickt habe, also nochmal ein kleiner Nachsatz:


    Du sagst er ist ganz verrückt nach der Frisbee. Das spricht eher weniger dafür, dass es ihm Spaß macht, als vielmehr, dass er schon eine Art "Frisbeejunkie" ist. Sowas ist nicht schön und bedeutet für den Hund einen riesigen Stress. Leider erkennen das die Besitzer nicht und deuten es als Freude, wenn der Hund den Ball / die Frisbee einem immer wieder mit leuchtenden Augen vor die Füße schmeißt. Ich würde das gänzlich einstellen!


    Das Fixieren der Vögel geht garnicht!!! Das müsste sie ab sofort strikt unterbinden und auch dafür sorgen, dass der Hund keine Möglichkeit zum Vögel glotzen hat, wenn sie nicht da ist. Denn das bedeutet für die Vögel, die ja nicht flüchten können, einen enormen Stress und auch für den Hund!

  • @fling: danke für deine ehrliche und direkte Antwort. :gut:
    Ich werd ihr das mit den Vögeln auch nochmal weitergeben. Abgeben find ich vielleicht was überzogen(so wie die Trainerin es empfohlen hat). Wenn sie da ist, kann sie unterbinden und wenn sie nicht da ist, soll der Hund halt nicht dort hin wo die Vögel sind, oder?


    Das mit der Frisbee hab ich auch gesagt. Deshalb gibt es für meinen Aussie sowas noch lange nicht.
    Was ich schonmal gezielt einsetze ist ein Spielball. Den bekommt er ganz ganz selten als Superbelohnung (wenn ich ihn z.B. aus einer Situation abrufen konnte, die für ihn mit starker Ablenkung verbunden war) Damit werf ich 2-3 Mal und dann kommt er wieder weg.


    Ich arbeite viel mit nem Futterdummy, den ich auch mal verstecke, während er abliegen muss. Halt ein ruhiges Spiel wo er geduldig sein muss. Daran hat er Spaß und ich überdreh ihn nicht (meiner neigt da nämlich auch zu, aber ich unterbinde das halt) Also das klappt bei meinem Aussie auch super.



    Sie ist wirklich mit viel Engagement und Enthusiasmus an die Sache ran gegangen und hat es nur gut gemeint, aber damit hat sie es halt zu gut gemeint, denke ich.
    Leider ist es bei ihr jetzt auch noch so, dass in der Familie einige in der Erziehung rumbasteln. Der eine so, der andere wieder so.... der Hund hat halt nicht wirklich ein Gerüst woran er sich orientieren kann...
    Ein wenig verzwickte Lage....

  • Ich kann aus eigener Erfahrung sprechen: Mein Hüti meinte im Welpenalter auch er müsse Autos und Fahrrädern nachrennen. (hatte auch meinen eigenen Thread hier deswegen)


    Wir haben das auch mit "Schau" wunderbar in den Griff bekommen. Also absitzen, schauen, Leckerlie. Mittlerweile sind wir übers Absitzen fast hinaus und fleißig am üben "Bei Fuß" zu gehn während wir an der Straße laufen. :smile:


    Ich denke aber schon (zumindest in meinem Fall) dass es etwas mit Angst oder zumindest Unsicherheit zu tun hat(te).
    Denn mein Hund ist heute noch sichtlich nervöser, wenn ein Auto wirklich dicht und direkt an uns vorbeifährt, als wenn es z.B. 2 Meter neben uns fährt. Wenn es direkt und ganz nah neben uns fährt, da zuckt er dann fast ein bisschen zusammen und ich bekomme ihn auch mit "Schau" schlechter.


    Bei den Fährrädern habe ich festgestellt, dass er sobald ein Fahrrad in seiner Nähe steht oder vorbeigeschoben wird oder jmd langsam um ihn rum / an ihm vorbei fährt, den Schwanz einzieht, winselt und sich hinter meinen Beinen versteckt. Was immer er tut, er lässt das Rad nicht aus den AUgen und schaut, dass es ihm auf keinen Fall zu Nahe kommt.
    Wenn die schnell vorbeiradeln will er hinterher. (Wenn ich ihn lassen würde ;) )



    Es ist allerdings nicht immer so. Mein Hund kommt mir zu 85% ängstlich vor bei solchen Begegnungen und zu 15% könnte es auch mal so aussehn, als ob er vielleicht nach möchte weil er sonst grad nix interessanteres findet. (ich hoffe man versteht was ich meine, also 15% aus Schwachsinn :lachtot: )


    Auf jeden Fall denke ich auch, dass das "Schau" deine Freundin und ihren HUnd auf jeden Fall weiterbringen wird. Uns hat es super geholfen.

  • Freut mich, dass ich vielleicht ein bisschen weiterhelfen konnte :).


    Ein Abgeben der Vögel fände ich auch übertrieben. Ich denke auch, dass das ein Problem ist, dass man sehr schnell in den Griff bekommen kann. Das Stichwort bei der ganzen Sache ist "Konsequenz"! Der Hund darf unter keinen Umständen die Gelegenheit haben dieser "Beschäftigung" nachzugehen und jedes Ansatzverhalten muss strikt abgebrochen werden. Dann hat sich sowas auch ganz schnell erledigt. Da mache ich mir garkeine Gedanken.


    Dosiert eingesetzt ist ein Ball ja auch absolut in Ordnung. Man muss eben immer schauen, wie der Hund darauf reagiert. Wenn er schon glasige Augen kriegt und seine Umwelt komplett ausblendet, wenn er nur den Ball sieht, dann ist es allerhöchste Zeit die Sache zu lassen. Aber nicht jeder Hütehund wird automatisch zum Balljunkie. Und kontrolliertes Wiederbringen ist ja auch etwas anderes, als stumpfsinniges endloses Geschmeiße.


    Vielleicht kannst Du ja Deiner Freundin mal zeigen, wie Du mit dem Futterdummy arbeitest. Sowas wäre sicherlich auch für den Border eine schöne Sache. Sie kann den Dummy ja auch auslegen anstatt zu werfen. Und erst auf das Kommando loslaufen zu dürfen ist sicherlich eine gute Übung in Sachen Impulskontrolle.


    Dass sie es nur gut gemeint hat glaub ich Dir in jedem Fall. Und grad mit einem Spezialisten wie dem Border ist es einfach schwierig, weil einem jeder etwas anders erzählt und leider immer noch bei vielen die Meinung herrscht so ein Hund bräuchte gaaanz viel Beschäftigung um glücklich zu sein.
    Gut, dass sie es so früh gemerkt hat, dass es so nicht funktioniert. Noch ist lange nichts verloren und wenn sie ab jetzt ganz konsequent die genannten Sachen durchzieht bin ich mir sicher, dass das Problem ganz schnell gelöst ist.


    Ja, ja, die liebe Familie... da kann ich ein Lied von singen. Das ging mir früher nicht anders. Und auch heute noch wenn ich meine Eltern mit Juno besuche muss ich x-mal wiederholen, dass unser Hund nicht am Tisch gefüttert wird und auch nicht zur Begrüßung hochspringen darf *seufz*.


  • Danke nochmal. Das hat mir echt geholfen. So konnte ich ihr heute schon echt ein paar gute Tips geben. Und vorallem sie ein wenig runterfahren. Weniger ist manchmal mehr. Gerade im ersten Lebensjahr eines Hüters ;)

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