Alles Hunde? Nachdenkliches...

  • Superrrr, dann bin ich ja ein Held :gott: ;)



    Wobei, mir ist tatsächlich aufgefallen, dass sich die negativen Äusserungen gehäuft haben, WEIL vor allem immer mehr ähnliche Anfragen kamen mit Titeln wie:


    "Passt dieser Hund zu uns- sind Couchpatatoes und möchten einen Aussi/Border"


    "Passt Labrador- möchten einen Wachhund"


    "Bin 15- will eigenen Hund!"


    Solche Freds gibts momentan zu genüge...und immer wieder ähnliche Anfragen, wo man sich einfach an den Kopf fassen muss...und sich die eine oder andere Bemerkung nicht verkneifen kann....vielleicht sind auch deswegen die Toleranzgrenzen oder Agressionsgrenzen gesunken??? :???:

  • Das hier ist nicht mein erstes Forum, aber mein erstes zum Thema Hund. Bisher war ich viel in politischen Foren unterwegs und gehörte da teilweise selbst zu "den alten Hasen". Ich kenne das Ganze also auch noch von der anderen Seite ;)


    Wobei ich sagen muss, dass die Sticheleien hier im DogForum teilweise schon extrem sind und ich auch das eine oder andere mal kurz davor war zu gehen. Doch dann besinne ich mich wieder darauf, wie sehr dieses Forum mein Leben und vor allem das meiner Hündinnen verändert hat und nehme böse Zungen in Kauf.


    Als ich mich vor noch keinem halben Jahr hier registriert habe, war meine kleine Cleo gerade bei mir eingezogen und ich war (trotz lebenslanger Hundeerfahrung) noch auf einem ganz anderen Stand. Ich glaubte noch an die Dominanz-Theorie, den Begriff "Barf" hatte ich noch nie gehört, ich war fest entschlossen meine Cleo kastrieren zu lassen (damals habe ich sogar über eine Frühkastration nachgedacht...) und mein Erziehungs-Repertoire hätte womöglich auch noch das von Patrick so bezeichnete „Urin-Tieftauchen“ beinhaltet :ops:


    Dank dem DogForum werden meine Hündinnen heute gebarft, sind beide intakt und werden es hoffentlich auch bleiben (es sei denn es würde sich eine medizinische Notwendigkeit ergeben) und was die Erziehung angeht, lasse ich mich von Patricia McConnell und Animal Learn inspirieren. Ich habe viel dazu gelernt!


    Ich muss auch sagen, dass die Stamm-User_innen der bestimmten Unterforen sich in der Umgangsform teilweise stark unterschieden. Im Ernährungsbereich bekommt man eigentlich immer schnelle Hilfe und wirklich sehr gute Ratschläge, Vorwürfe habe ich dort noch so gut wie nie zu Gesicht bekommen. Auch die Gesundheit-Rubrik ist Gold wert, ich erinnere mich hier besonders an einen Morgen, an dem meine Cleo geröchelt, gehustet und Schleim gespuckt hat und ich vor dem PC fast verrückt vor Sorge geworden bin, während ich darauf wartete, dass mein Tierarzt endlich öffnete. Durch dieses Forum wurde ich so beruhigt und als ich dann endlich bei dem Tierarzt auf der Matte stand, wusste ich im Grunde schon, was Cleo hatte ;) (es war Zwingerhusten)


    In dem Bereich „Themen rund um den Hund“ geht es dagegen oftmals viel heißer her...


    ...dann bin ich jedesmal froh, wenn sich User_innen wie du, Patrick, einer bist, einklinken und dem ganzen Thread zu einer etwas anderen Richtung verhelfen. Schade, dass gerade ihr es seid, die ihre Beiträge immer wieder löschen anstatt sie abzuschicken :( :

  • Gerade wo ich den Bericht von Anni lese.


    Ich möchte nochmal etwas dazu sagen. Was mir immer wichtig ist, ehrlich zu sein. Ich persönlich lese tatsächlich extrem viel im Forum, auch wenn ich nicht zu allen Beiträgen was schreibe, war früher auch anders ;)
    Aber ich versuche auch mal ein bißchen Nachdenken zu fördern, so wie ich es z.B. bei Anni versucht habe.
    Mir ist es auch wichtig, daß die Foris mal in sich gehen und mal überlegen, hm, ist das wirklich alles so krass oder bin ich eigentlich der- oder diejenige, die das verursacht.
    Natürlich ist nicht immer der HH Schuld, aber eben auch nicht immer der Hund.


    Und ich überlege wirklich oft, sehr oft, ob ich etwas schreibe, habe schon einen Roman fertig und lösche den dann.
    Das Ding ist doch ganz einfach, die Wenigsten kennen sich persönlich und wenn ich manche Threads lese, wo dann sofort zur Abgabe des Hundes geraten wird, weil man mal so richtig wütend und gefrustet ist, dann finde ich das krass.
    Aber wenn ich es so empfinde, daß ich denke, daß z.B. ein Zweithund zu früh wäre, dann schreibe ich das auch. Ich lese dann aber eben auch die Beiträge des Foris und aus dem Geschriebenen komme ich zu meiner Meinung.
    Natürlich ist es so, daß man nicht hinter die Fassade schauen kann, aber in manchen Fällen wäre es besser, wenn man nochmal hinterfragt, ob es wirklich richtig ist.


    Ein gutes Bauchgefühl sollte immer dabei sein, wenn man eine Entscheidung trifft. Und ich denke, so wird es einigen gehen, wenn das Bauchgefühl nicht paßt, dann antwortet man lieber nicht.


    Gruß
    Bianca

  • Da sagt ihr wahre Worte, und ich finde diese Diskussion hier wichtig und auch nötig.
    Ich gehöre ja auch eher zu den stillen Mitlesern, und mir geht es auch so, dass ich oft einfach keine Lust habe, einen Beitrag zu schreiben, weil ich mich dem gelegentlich stattfindenden Sperrfeuer ehrlich gesagt nicht aussetzen möchte. Ein paar Dinge sind mir da recht negativ aufgefallen:
    Erstens: Der Umgangston. Sicher, ein Forum ist im Endeffekt keine rosa Wattebäuschchenwelt, aber auch im realen Leben kann man meiner Meinung nach einen respektvollen und höflichen Umgang erwarten.


    Zweitens: Fragen von Neuhundebesitzern. Natürlich sind die irgendwann schonmal da gewesen. Aber ehrlich, wenn ich die Fragen so entsetzlich lapidar und unnötig finde, dann schreibe ich eben nichts. Muss es denn sein, da mit einem patzigen "Lies halt erstmal die anderen Threads zum Thema" reagieren? Ich versetze mich mal kurz in die Situation des Fragestellers: Ich habe einen Hund gekauft, und der tut etwas, das ich nicht verstehe. Ist doch nur logisch, dass man da möglichst schnell Hilfe möchte, oder? Man hätte sich natürlich im Vorfeld besser informieren können, aber dass sich jemand hier anmeldet und um Hilfe fragt, zeigt doch, dass er auch bereit ist zu lernen - das sollten auch und besonders erfahrenere Halter respektieren.


    Und noch was, das ich persönlich nicht so recht nachvollziehen kann: Ich habe den Eindruck, dass manche hier regelrecht ein Diplom in Hundehaltung haben. Versteht mich nicht falsch, mein Hund ist mir sehr wichtig. Luna gehört für mich zur Familie, ich möchte, dass sie glücklich ist und dass es ihr gutgeht. Aber: Ein Hund ist ein Hund. Es reicht mir völlig, wenn sie die Grundkommandos kennt. Mein Leben dreht sich nicht nur um sie. Ich habe nicht immer Lust, sie auf jeden Spaziergang und dann noch zu Hause zu bespaßen. Nur bekomme ich hier manchmal das Gefühl, dass das nicht akzeptabel ist - warum auch immer.


    Und wenn ich schon dabei bin, kann ich mich ja gleich mal outen: Ich barfe nicht. Luna bekommt kein Trockenfutter, das 50 Euro pro 15 Kilo kostet. Und wisst ihr, warum? Ich kann es mir nicht leisten. Das ist auch sowas, das meiner Meinung nach gerne mal vergessen wird. Diese Ratschläge von wegen "das beste Futter", "Hund auslasten mit Agility etc.", "Hundeschule" usw. sind ja sicher gut gemeint. Aber wir leben in Zeiten, wo viele Menschen mit Entlassungen und Kurzarbeit zu kämpfen haben und all diese Dinge einfach nicht bezahlen können. Da finde ich es nicht gut, wenn einem dann ein schlechtes Gewissen gemacht wird, weil man dem Hund nicht genug bietet, weil all die schönen Hundedinge einfach auch Geld kosten.


    So, das wars von mir, ist lang geworden, sorry.

  • Zitat

    Und wenn ich schon dabei bin, kann ich mich ja gleich mal outen: Ich barfe nicht. Luna bekommt kein Trockenfutter, das 50 Euro pro 15 Kilo kostet. Und wisst ihr, warum? Ich kann es mir nicht leisten. Das ist auch sowas, das meiner Meinung nach gerne mal vergessen wird. Diese Ratschläge von wegen "das beste Futter", "Hund auslasten mit Agility etc.", "Hundeschule" usw. sind ja sicher gut gemeint. Aber wir leben in Zeiten, wo viele Menschen mit Entlassungen und Kurzarbeit zu kämpfen haben und all diese Dinge einfach nicht bezahlen können. Da finde ich es nicht gut, wenn einem dann ein schlechtes Gewissen gemacht wird, weil man dem Hund nicht genug bietet, weil all die schönen Hundedinge einfach auch Geld kosten.


    Da muss ich dir wirklich Recht geben. Die glücklichsten Hunde, die ich je kannte, hatten dies alles auch nicht....
    Je mehr Möglichkeiten man hat in einer globalisierten Welt, um so mehr hat man das Gefühl, dass Hundi diese Möglichkeiten auch haben soll um glücklich zu sein...früher gab es kein Agility und Co. Da wurde halt anderweitig mit dem Hund geübt und gearbeitet....z.T. ist es wirklich so, dass einem die teuersten Dinge vorgeschlagen werden und wenn man sich die nicht leisten kann, kommt gleich die Antwort: du hast dir ja den Hund selber ausgesucht, da musst du mit entsprechenden Ausgaben rechnen...Wenn man jedoch alle Ratschläge annehmen würde, wäre man schnell pleite...(Privater Trainer, Hundeschule, Sportverein mit Agility, Dogdance, Obedience, Welpenkurs, Junghundekurs....etc. etc....). Eigentlich darf man nicht vergessen, dass selbst im Bereich Hund alles von der Wirtschaftlichkeit geprägt wird! Mensch hat geschnallt, dass man mit Hund verdienen kann! Daher kommen immer wieder neue Sportarten etc. etc. dazu....man darf sich nicht ein schlechtes Gewissen machen lassen. Hunde aus armen Verhältnissen sind die glücklichsten, wenn du ihnen einen vollen Napf hinstellst und ihnen Liebe gibst...alles andere ist EXTRA....

  • Zitat

    l
    Und wenn ich schon dabei bin, kann ich mich ja gleich mal outen: Ich barfe nicht. Luna bekommt kein Trockenfutter, das 50 Euro pro 15 Kilo kostet. Und wisst ihr, warum? Ich kann es mir nicht leisten. Das ist auch sowas, das meiner Meinung nach gerne mal vergessen wird. Diese Ratschläge von wegen "das beste Futter", "Hund auslasten mit Agility etc.", "Hundeschule" usw. sind ja sicher gut gemeint. Aber wir leben in Zeiten, wo viele Menschen mit Entlassungen und Kurzarbeit zu kämpfen haben und all diese Dinge einfach nicht bezahlen können. Da finde ich es nicht gut, wenn einem dann ein schlechtes Gewissen gemacht wird, weil man dem Hund nicht genug bietet, weil all die schönen Hundedinge einfach auch Geld kosten.


    :gut:


    Find ich gut, dass du das schreibst. Ich habe auch manchmal das Gefuehl, dass hier sehr viel wert auf Prestige gelegt wird. Es gibt Dinge wie z.B. Futter wo ich sage da geb ich auch lieber mehr fuer aus, aber anstatt Hundeschule und Agility kann ich auch durch den Wald rennen, ueber umgefallene Staemme springen und Slalom um Baeume rennen. Jetzt mal bloed gesagt. Ich geh auch nicht in die Hundeschule, wenn dann geh ich mal auf ein Seminar. Allerdings kann ich, wenn ich das will, mit anderen HH "ueben", dazu brauch ich kein Geld ausgeben.


    Ich habe frueher MM gefuettert, bis vor kurzem gebarft aber kann das aus logistischen Gruenden nicht weiter fortfuehren, bei aller Liebe aber wenn ich nur ein Gefrierfach im Kuehlschrank habe dann ist das auch fuer mich reserviert, nicht nur fuer die Hunde. Jetzt bekommen sie Orijen und Acana, das ist schon teuer genug :/


    Ich glaube manchmal wird hier vergessen dass es auch "normale" Leute gibt, die nicht nur fuer den Hund leben - nichts fuer ungut, ich mache auch fast alles fuer meine Hunde aber wenn ich nur eine begrenzte Menge an Geld zur Verfuegung habe dann werde ich nicht hungern nur damit der Hund das beste Essen bekommt, in die Huschu kann und im Verein Sport macht. Punkt. Und um so mehr ich selbst mit ihm durch die Gegend renne, um so besser ist es ja auch fuer mich ;) .


    Lieber sorge ich dafuer dass er im Notfall medizinisch abgesichert ist, Auslauf bekommt, Spass hat, mit mir zusammen Dinge erlebt, Hundebegegnungen haben kann und natuerlich keinen Mist zu fressen bekommt. Aber das Nonplusultra koennte ich mir auch nicht leisten, nicht ohne selbst dabei auf der Stecke zu bleiben - und dafuer bin ich zu sehr Egoist und der Hund immernoch ein Hund ;).

  • Ich lese solche Threads meistens gar nicht weiter.. Vorallem, weil ich auch so eine "Dumme" war, die sich vor dem Kauf kein bisschen informiert hat.. Wir hatten zwar immer Hunde zu Hause, da war ich aber noch klein und ich hatte keine Ahnung, dass verschiedene Rassen verschieden ausgelastet werden müssen. So kams natürlich, dass ich mir den süssesten Kleinen ausgesucht habe, und nach ein paar Monaten dann das grosse Erwachen :roll: Wenn ich heute die Rassebeschreibungen von Zwergpinschern lese und meinen Kleinen anschaue, der alle diese Beschreibungen super erfüllt, denke ich immer wieder "Was hab ich mir da angetan" :gott:
    Naja ich gehöre nicht zu den Menschen, die den Hund abschieben wenn sie nicht klar kommen! Sondern zu denen, die lernen ihr Leben den Bedürfnissen des Hundes anzupassen, weil ich ihn unendlich liebe und wenn dann alles gut läuft holt man sich sogar noch ein ähnlich bewegungsfreudiges und anstrengendes Exemplar dazu aus dem TH in Spanien :D


    Ich denke, wenn ich mich getraut hàtte, meine Fragen nach dem unüberlegten Kauf hier zu stellen, hätte ich auch einiges zu hören bekommen. Deshalb hab ich nur mitgelesen und so sehr viel gelernt. Das DF hat mir unheimlich viel geholfen und ich bin sehr froh, dass ich es gefunden habe!


    Wie gesagt, keiner ist mit absoluter Weisheit geboren und alle Menschen machen Fehler. Solange man daraus lernt finde ich eine gut gemeinte, sachliche Aufklärung reicht völlig mit vielleicht 1 oder 2 Ergänzungen. Oft ist es jedoch so, dass 1 oder 2 Leute etwas negatives sagen und dann 20 Seiten wiederholt wird was die ersten 2 nicht gut fanden (ist das verstàndlich geschrieben? :ops: ) , was ich persénlich nicht so produktiv finde, da die betroffene Person sich nach 5 Seiten eh nicht mehr blicken làsst.

  • Zitat

    Da muss ich dir wirklich Recht geben. Die glücklichsten Hunde, die ich je kannte, hatten dies alles auch nicht....
    Je mehr Möglichkeiten man hat in einer globalisierten Welt, um so mehr hat man das Gefühl, dass Hundi diese Möglichkeiten auch haben soll um glücklich zu sein...früher gab es kein Agility und Co. Da wurde halt anderweitig mit dem Hund geübt und gearbeitet....z.T. ist es wirklich so, dass einem die teuersten Dinge vorgeschlagen werden und wenn man sich die nicht leisten kann, kommt gleich die Antwort: du hast dir ja den Hund selber ausgesucht, da musst du mit entsprechenden Ausgaben rechnen...Wenn man jedoch alle Ratschläge annehmen würde, wäre man schnell pleite...(Privater Trainer, Hundeschule, Sportverein mit Agility, Dogdance, Obedience, Welpenkurs, Junghundekurs....etc. etc....). Eigentlich darf man nicht vergessen, dass selbst im Bereich Hund alles von der Wirtschaftlichkeit geprägt wird! Mensch hat geschnallt, dass man mit Hund verdienen kann! Daher kommen immer wieder neue Sportarten etc. etc. dazu....man darf sich nicht ein schlechtes Gewissen machen lassen. Hunde aus armen Verhältnissen sind die glücklichsten, wenn du ihnen einen vollen Napf hinstellst und ihnen Liebe gibst...alles andere ist EXTRA....


    Naja, sooo teuer ist das ja nun auch nicht.
    Ich bin (noch) Schülerin, kaufe von meinem Geld Hundefutter, wovon 15 kg 54 Euro kosten und betreibe Agility, ebenfalls auf eigene Kosten, was mich nur den Jahresbeitrag im Verein kostet, wofür kann ich aber auch
    sämtliche Angebote im Verein wahrnehmen kann, und die Startgebühren bei den Turnieren.


    Aber keine Sorge, ich möchte hier niemanden ein schlechtes Gewissen machen. ;)

  • Taschengeld und bis vor Kurzem habe ich mir noch ein bisschen nebenher verdient mit Zeitung austragen.

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