Nach welcher Zeit hat sich ein Tierschutzhund eingelebt?

  • das ist von hund zu hund verschieden.
    daala haben wir jetzt seit 3 monaten und ich würde nicht sagen das sie vollkommen angekommen ist.


    es gibt aber andere hunde die 1 oder 2 jahre dafür brauchen, je nachdem in welchem "zustand" man das tier übernommen hat.

  • Hi,
    also die Ashley, die auch aus einem spanischen TH stammt, hat schon ca. 1 Jahr gebraucht, um ihre Ängste abzulegen. Ich habe deshalb auch den Schwerpunkt auf Bindung zu mir und Aufbau von Vertrauen und Sicherheit gesetzt.....und weniger auf konsequente Erziehung :ops:
    Klar.....kann man auch miteinander verbinden, aber bei der Ashley war der ruhige und geduldige Weg der bessere und ich habe mich ihrem Lerntempo angepasst und ihr viel Zeit gegeben.
    Mit 2 Jahren kam dann der Jagdtrieb und ihre bisherige Sozialverträglichkeit wich schleichend einem sich langsam aufbauenden Selbstbewußtsein mit dem Ziel, auf der Hundewiese die Erfolgsleiter nach ganz oben zu klettern ;)
    Jetzt ist sie 3 Jahre alt und von den hiesigen Rabauken nicht mehr zu unterscheiden! Nur eine leichte Schreckhaftigkeit in Bezug auf laute, distanzlose Menschen ist geblieben.
    Für mich ist es der 3. Tierschutzhund und der 1. aus dem Ausland.......und es wird sicher auch nicht der letzte sein :smile:
    LG

  • Meine Jungs hatten sich nach wenigen Wochen in den täglichen Tagesablauf eingefügt und die Routinen gelernt.
    Das war der Punkt wo sie begannen sich sicher zu fühlen und auch mal ihren "echten" Charakter duchschimmer ließen, dh sich auch mal nicht ganz so vorsichtig-angepasst benommen haben.


    Nach ca. nem halben Jahr waren sie so, dass man sagen konnte, dass man mit der Grunderziehung und im ganzen Verhalten schonmal an nem Punkt ist, wo man schon recht zufrieden sein kann.
    Ist natürlich individuell unterschiedlich, aber ab da hab ich ein gutes Gefühl gehabt, dass ich ihre Aktionen und Reaktionen richtig einschätze und vorhersagen konnte und sie auch schonmal in etwas brenzligeren Situationen hörten.


    Beide haben ca. 1 Jahr gebraucht, bis ich voll und ganz zufreiden mit ihnen war, so, dass ich sagen würde:
    So kanns gern bleiben!

    Freu mich natürlich trotzdem über jeden Fortschritt.

  • Hallo,


    vielen Dank schon mal für die vielen netten Antworten und die Wünsche. :smile:


    Woran merkt man denn, dass er "angekommen" ist?
    Wir hatten schon nach wenigen Tagen das Gefühl, dass er sich hier sehr wohl fühlt und sich ja auch gleich gut in unseren Tagesablauf eingefügt hat. Ist auch ein selbstbewußter und souveräner Hund ohne Ängste und Unsicherheiten. Warum er da so lange sitzen musste, ist uns auch ein absolutes Rätsel. Wahrscheinlich, weil erst auch der Karte "rüdenunverträglich" stand. Das können wir aber wirklich nicht feststellen. Häufig geht er selbst dann noch Auseinandersetzungen aus dem Weg, wenn andere Rüden ihn massiv androhen.


    Ja, was sind die Macken...
    Jede läufige Hündin mehr, zeigt mehr Unruhe/Jaulen/Heulen/nicht fressen.
    (wir überlegen, den Chip setzen zu lassen)
    Der anfangs perfekte Abruf (auch wenn ein entgegen kommender Hund schon recht nah ist), verliert sich immer mehr, genau wie bei Fuß gehen.
    Jagdtrieb ist deutlich gestiegen.
    Er pöbelt andere Hunde an, wenn er an der Leine ist. Anfangs konnte man selbst an ihn anpöbelnden Hunden ganz ruhig dicht vorbei gehen.
    Ich glaube, er will nicht mehr akzeptieren, dass er mal einen Hund nicht kennen lernen darf/soll.
    Er hat es sich heute in meinem Bett bequem gemacht und das, obwohl mein Freund im Haus war! Und wollte trotz mehrfacher Aufforderung erst nicht wieder raus. :roll:


    Sehr wichtig für uns ist der Abruf (er läuft sehr viel ohne Leine) und die Leinenpöbelei.


    Viele Grüße

  • Zitat

    Woran merkt man denn, dass er "angekommen" ist?


    Ich habe mir eingebildet es daran zu merken, dass er irgendwann sehr viel entspannter war.


    Zitat

    Wir hatten schon nach wenigen Tagen das Gefühl, dass er sich hier sehr wohl fühlt und sich ja auch gleich gut in unseren Tagesablauf eingefügt hat. Ist auch ein selbstbewußter und souveräner Hund ohne Ängste und Unsicherheiten. Warum er da so lange sitzen musste, ist uns auch ein absolutes Rätsel. Wahrscheinlich, weil erst auch der Karte "rüdenunverträglich" stand. Das können wir aber wirklich nicht feststellen. Häufig geht er selbst dann noch Auseinandersetzungen aus dem Weg, wenn andere Rüden ihn massiv androhen.


    Ja, das schreckt mit Sicherheit viele Menschen ab.
    Im TH ist das auch immer eine ganz andere Situation für den Hund. Unser Hund war im TH auch unverträglich mit Rüden. Wenn er aber Bindung an eine Familie hat, geht es plötzlich.


    Zitat

    Ja, was sind die Macken...
    Jede läufige Hündin mehr, zeigt mehr Unruhe/Jaulen/Heulen/nicht fressen.
    (wir überlegen, den Chip setzen zu lassen)


    Himmel! Wo begegnet ihr so vielen läufigen Hündinnen? :shocked:


    Zitat

    Der anfangs perfekte Abruf (auch wenn ein entgegen kommender Hund schon recht nah ist), verliert sich immer mehr, genau wie bei Fuß gehen.
    Jagdtrieb ist deutlich gestiegen.
    Er pöbelt andere Hunde an, wenn er an der Leine ist. Anfangs konnte man selbst an ihn anpöbelnden Hunden ganz ruhig dicht vorbei gehen.
    Ich glaube, er will nicht mehr akzeptieren, dass er mal einen Hund nicht kennen lernen darf/soll.
    Er hat es sich heute in meinem Bett bequem gemacht und das, obwohl mein Freund im Haus war! Und wollte trotz mehrfacher Aufforderung erst nicht wieder raus. :roll:


    Sehr wichtig für uns ist der Abruf (er läuft sehr viel ohne Leine) und die Leinenpöbelei.


    Hier muss ich ein bisschen Schmunzeln. Abgesehen von der Leinenpöbelei sind das etwa die Macken, die auch unser Hund nach ein paar Wochen gezeigt hat. Insbesondere der Abruf - sobald ein Hund am Horizont auftaucht, hält er sich für das Begrüßungskommando. Das geht durchaus auch ein bisschen mit seiner vormaligen Unverträglichkeit einher ... er gallopiert fremden Hunden quasi im rostroten Imperatoren-Mantel entgegen und erwartet deren Tributzahlungen. :roll: Vielleicht ist das ja bei Euch auch so ?


    Am Abruf haben wir viel gearbeitet, da habe ich auch hier im DF super Tipps bekommen. Wir haben das Abruf-Kommando komplett neu aufgebaut und schließlich auch (der Tipp kam hier aus dem DF und war GOLD wert) ein neues Kommando dafür benutzt - wer weiß, ob "HIER" nicht schon negativ belegt war. Wenn ihr da noch Ideen oder Tipps braucht ... da werdet ihr sicher fündig.


    Ich denke das sind aber schon so die Dinge, die ich persönlich mit mehr Selbstsicherheit verbinde. Er macht den Proll an der Leine, wagt sich im Freilauf von Euch weg und startet eine Invasion auf das Bett. Mir persönlich wäre wichtig, gleich von Anfang an zu trainieren ... dann reißen die Verhaltensweisen nicht erst ein und man kann noch gut gegensteuern.


    Er sieht übrigens sehr schnuffig aus auf dem Avatar :roll:

  • Hier in der Gegend sind überhaupt sehr viel Hunde und ich habe langsam das Gefühl, mind. eine Hündin ist immer läufig. Viele sagen, zum Frühjahr hin werden noch mehr läufig? Oh je...


    Kürzlich waren Drei gleichzeitig läufig. Momentan ist es, zumindest soweit mir bekannt ist, nur Eine, aber die hat es ihm wohl besonders angetan.
    Wenn wir die Hündin selbst treffen, ist es gar nicht so schlimm, man bekommt ihn auch gut weiter, die markierte Spur ist viel interessanter. Zum Glück läuft er aber nicht weg oder der Hündin hinterher oder so.


    Nee, er läuft recht ruhig und gesittet auf andere Hunde zu. Manchmal läuft er auch vorbei. Trotzdem soll er zu mir zurück kommen, wenn ich ihn abrufe und nicht einfach nur stehen bleiben.


    Kannst Du mir bitte den Link auf den Thread geben bzgl. Abruf? Wäre lieb.
    Vielen Dank.


    Ist eine Hundeschule mit Gruppenunterricht besser oder Einzelunterricht? Alleine traue ich mir das Training nicht zu.


    Viele Grüße

  • Hier einige Threads zum Thema Abruftraining:
    - https://www.dogforum.de/fpost8103869.html
    - https://www.dogforum.de/ftopic90226.html
    - https://www.dogforum.de/ftopic16580.html


    Wenn Du oben rechts die Forensuche nutzt, kannst Du noch viel mehr Threads zu den Themen finden. Beim Abruftraining würde ich auch mal gezielt nach Schleppleinen-Training suchen.


    Hier noch ein paar Threads zum Thema Hundeschulen in Hamburg:
    - https://www.dogforum.de/ftopic21501.html
    - https://www.dogforum.de/ftopic73146.html
    - https://www.dogforum.de/ftopic44103.html
    - https://www.dogforum.de/ftopic73927.html
    - https://www.dogforum.de/ftopic70054.html


    Puh, ich war bisher nur zu Gruppenstunden in einer HuSchu.
    Vielleicht probierst Du es ja erstmal mit den normalen Stunden und wenn Du das Gefühl hast, Du brauchst noch seperat Unterstützung, kann man noch ein Einzeltraining dazu nehmen?

  • Susi, ein Husky Mix, schwer misshandelt und dann ausgesetzt hat ca 3 Monate im Tierheim gelebt und war damals als sie uns adoptierte geschätzt zwei Jahre alt.


    Das Ankommen im Sinne von "dies ist mein Zuhause und das sind meine Menschen" hat nur wenige Tage gedauert.


    Das Ankommen im Sinne von "diesen Menschen kann ich voll vertrauen von denen kommt nichts böses" hat Monate gedauert.


    Klar hat sie dann irgendwann versucht auszuloten, wie weit sie gehen kann. Klare Ansagen und klare Regeln die wir aufgestellt haben und konsequent mit Geduld und ohne Gewalt durchgesetzt haben hat Susi aber ganz schnell begriffen (bis auf den Jagdtrieb, ich glaube Susi hat zwei Gehirne, bei Wildbegegnung wird umgeschalten). Dieser Eingewöhnungsprozess hat etwa 6 Monate gedauert, dann konnten wir sagen Susi ist angekommen.


    Dachten wir, aber es geht immer noch besser. Was uns aufgefallen ist, speziell in den letzten Monaten, die Bindung zu diesem Hund wird immer besser, obwohl sie schon richtig gut war. Es sind Kleinigkeiten, die sich in ihrem Verhalten verändern. Teilweise kann man da gar keine direkten Beispiele bringen, was sich verändert, es ist einfach die Art und Weise, wie sie sich verhält. Hier nur ein markantes Beispiel: beim Knuddeln auf dem Sofa sucht Susi neuerdings den direkten Körperkontakt, sie schmiegt sich richtig an. Hund auf Rücken mit vier Pfoten nach oben war vorher auch, aber dieses Kontaktliegen ist neu.


    Ich denke mal, das "Ankommen" ist nach fast zwei Jahren noch nicht endgültig abgeschlossen. Susi hat sich zu einem wahren Traumhund entwickelt und es wird keine einschneidenden Veränderungen mehr geben (wenn wir keine Fehler machen), aber endgültig angekommen ist sie noch nicht.


    LG Jan

  • Hallo Känguruh,


    vielen vielen Dank für die Mühe der Links!


    Werde ich mir Alle einverleiben. Mal schauen, was wir wie umsetzen können.



    Heute war ein Top-Tag, wir haben doch den tollsten Hund der Erde!


    Nachmittags-Spaziergang: Habe lieber die Schleppleine mitgenommen, falls die Ohren auf Durchzug stehen, aber weit gefehlt, beim leisesten Anruf sofort Kopf zu mir, Abruf perfekt (ohne stehen bleiben oder auf dem zu mir nochmal schnell Bein heben), Sitz und Warten perfekt (noch keine Riesendistanz, aber immerhin), Platz perfekt, mehrmals "bei mir" (loses bei Fuß) perfekt :gut:
    Und das in der gewohnten Umgebung. Allerdings hatten wir kaum Ablenkung, nur 2 Hunde getroffen. Aber trotzdem: Geht doch!
    Na ja, Meila ist wohl nicht mehr läufig...


    (okay, heute morgen wollte er auf Nachbars unkastrierter Bulldogge aufreiten und nachdem ich mich so freute über den tollen Spaziergang wollte er mich auch anrammeln... Aber man bekommt ihn auch sehr schnell wieder runter)


    Heute abend mit ins Restaurant. Gleich brav unter den Tisch gelegt, Kopf auf den Boden und geschlafen. 2 Std. lang einfach nur brav da gelegen, nicht reagiert als 2 auch anwesende Yorkis (die natürlich mit auf der Bank saßen) gekläfft haben, nicht reagiert als der Kellner an den Tisch kam. Braver Hund!
    Danach schön halbe Stunde dort ohne Leine ziehen spazieren gegangen (ok, fremde Umgebung...). Mein Gott, wo ist mein Problem? :headbash:


    Alles wird gut :smile:

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