Angstbeißer/Kläffer - hat jemand einen guten Rat?

  • Hallo alle miteinander,


    habe folgendes Problem:


    Unser kleiner wohnt nun seit einem halben Jahr bei uns, an sich ist auch alles super.


    Es gibt jedoch massive Probleme, sobald wir z.B. Besuch bekommen oder sich ein Mensch "unerwünscht" nähert/verhält. Spocky schießt auf die Menschen los, zwickt evtl. kurz oder springt sie an und düst wieder weg, bzw. kläfft und knurrt Besuch oder Passanten auf der Straße an.


    Uns fällt auf, dass er dann auch sehr nervös ist, sich ständig kratzt und einfach überfordert mit der Situation zu sein scheint.


    Haben Spocky aus dem Tierheim - ursprünglich stammt er wohl aus Rumänien, vermuten, dass er dort auf der Straße lebte, nicht viel (positiven) Kontakt zu Manschen hatte.


    Gehen regelmäßig in die Huschu und hatten auch schon eine Hundetrainerin da - leider ohne Erfolg bisher.


    Weiß jemand Rat wie man einen Hund bezüglich Menschen sozialisiert?


    Sind sehr verzweifelt - es ist unheimlich anstrengend mit Spocky irgendwo zu sein wo fremde Menschen in der Nähe sind.

  • Hi,


    mich würde erstmal interessieren, was Spooky denn für eine Rasse ist... bzw. was so in ihm drinstecken könnte - wenn er aus Rumänien ist, dann ist er ja sicherlich ein Mischling.


    Auch wir haben einen Hund aus Rumänien... wir hatten exakt die selben Probleme mit ihm... angsbeißen, verbellen usw. bei unserem Peppino wurde dann festgestellt, dass er als Welpe Staupe hatte (haben Rumänische Hunde sehr häufig) und da einfach nur drübergeimpft wurde... das heißt er hatte die Viren noch in seinem Kopf. Haben ihn mittels Bioresonanz jetzt ganz gut hinbekommen und sind noch immer mit ihm am trainieren, was das verbellen und zwicken Fremder angeht... ich muss aber dazu sagen, dass er Fremden gegenüber wohl nie wirklich aufgeschlossen werden wird. Haben mit ihm einen DNA-Test machen lassen und herausgefunden, dass er auch einen Zwergpinscher insich trägt, die ja dafür bekannt sind Fremden gegenüber misstrauisch zu sein.


    Evtl solltest du auch ersteinmal abklären lassen, ob Gesundheitlich alles okay ist. Solche Viren im Kopf kann man leider nur über zwei Wege feststellen... über einen Eingriff, bei dem man etwas Hirnwasser entnimmt, oder eben durch die Bioresonanz. Da solltest du aber unbedingt viel, viel über den behandelnden Tierarzt wissen, ob er nicht nur ein Schalertan ist... da gibt es viele.


    Unsere Trainerin hat uns damals dazu gebracht, da Peppi dieser Verhalten schon als kleiner Welpe gezeigt hat und das keineswegs normal war, gerade für sein Alter... sie meinte auch, dass wir zu erst die Behandlungen machen sollten, weil er kaum Aufnahmefähig wäre bei dieser Art von Problem.


    Ich hoffe, dass es bei euch nicht der Fall ist... trotzdem wollte ich dich mal darüber in Kenntnis setzen, dass es sowas durchaus gibt... viele wissen das nicht und trainieren dann an ihrem kranken Hund rum, bis er letztendlich abgeschrieben wird oder das Problem so groß wird, dass er eingeschläfert werden muss.


    Wünsch dir alles gute!


    Gruß,


    Lil.

  • Danke für eure Antworten!


    Spocky ist ein Mischling - vermutlich Corgi, Beagel und ein Terrier - sollten vielleicht auch mal einen Test machen lassen.


    Die Hundetrainerin hat uns eine Schütteldose gegeben, mit der wir sobald er kläfft schütteln sollen, bzw. vor ihm fallen lassen sollen.
    Meiner Meinung nach hat es das ganze nur schlimmer gemacht - seitdem ist selbst das Türklingeln eine Katastrophe.


    In der Huschu legt man uns nahe laut nein zusagen und am Geschirr/Halsband zu rucken. Allerdings haben wir mittleiweile eher mit unseren Kehlköpfen zu kämpfen, als einen zufriedenen und sicheren Hund.
    Abgesehen davon komme ich mir echt blöd dabei vor meinen Hund anzubrüllen.


    Eine andere Trainerin meinte wir sollen ihn einfach mit einem "gsch" zur Ruhe bringen :???: wie bitte soll das gehen?


    Haben Spocky mittlerweile soweit, dass er meistens auf seinem Bett bleibt, sobald Besuch kommt. Er beruhigt sich dann auch recht flott, aber sobald jemand aufsteht ist Spocky zur Stelle.


    Das ist eine gute Idee mit dem Bioresonanz - macht das jeder TA?
    Bin mir nicht so sicher, was ich von unserem TA halten soll. Ist eine Gemeinschaftspraxis und andauernd hat man einen anderen TA.


    Habe jedoch meine Zweifel ob es wirklich an Staupe liegen kann.
    Wenn wir woanders zu Besuch sind, verhält sich Spocky in der Regel echt gut. Wenn sich jemand mit ihm abgibt und beschäftigt, lässt er sich nach einer Weile auch von fremden Menschen streicheln. Sobald jedoch dort wieder die Klingel geht und noch menschen dazu kommen, wird es wieder problematisch.


    Habe den Eindruck, dass dieses Verhalten, sehr Revierbezogen ist, also mit dem Kläffen und Menschen kurz anspringen bzw. zwicken. Blöderweise scheint Spocky alles relativ schnell als sein Revier zu empfinden.


    Menschen auf offener Straße sind meist dann ein Problem wenn sie von oben kommen und ihn streicheln wollen.


    Bin einfach ratlos wie ich dem Kerl mehr Sicherheit geben kann :???:

  • Hab auch ne kleine Rumänin - und sie verhält sich ähnlich wie Deiner. Schütteldose würde ich sein lassen.


    Kimi hat bei mir in einem "sicheren" Eck ihr Körbchen. Dorthin schick ich sie wenn Besuch da ist, und fordere den Besuch auf sie zu ignorieren. Wenn sie sich trotzdem zu sehr über den Besuch aufregt, geh ich mit ihr aus dem Zimmer. Wenn sie sich beruhigt hat, darf sie wieder rein. Wichtig ist halt dass der Besuch sie erstmal ignoriert, damit sie sich nicht bedrängt fühlt. Meine kommt dann von allein, wenn sie gestreichelt werden will. ;)

  • Jaja die Rumänienhunde...
    Haben auch so ein Exemplar aus Rumänien (der Hund meines Freundes) nur in groß und genau das gleiche Problem. Fremde Menschen, fremde Hunde, fremde Geräuche alles böse und muss angeknurrt oder verbellt werden. Er is ein riesiger Angsthase. Wenn mal ausversehn was auf den Boden fällt macht er sich fast in die Hose.
    Diverse Hundetrainer hatten ihn schon als hoffnungslosen Fall abgeschrieben. Wir mussten ihn immer wegsperren, wenn Besuch kommt, da er sonst gebissen hätte. Jetzt hab ich mich vor ca. 1 Jahr seiner angenommen und es wird immer besser. Es wird zwar nie richtig gut werden, aber wir können immerhin Besuch bekommen. Er kriegt dann aber sicherheitshalber nen Maulkorb auf.
    Was ihm sehr gut geholfen hat, war Clickern. Das hat ihm ein bisschen Selbstbewusstsein gegeben und er ist richtig aufgeblüht. Wenn Menschen in seine Nähe kommen, werden die 'schön geclickert'.


    Außerdem gehen wir 1x in der Woche in die Hundespielgruppe (natürlich mit Maulkorb). Am Anfang hat er dort nur in der Ecke gesessen und gezittert. Mittlerweile spielt er dort manchmal sogar =)


    Beim Gassy gehn können wir mittlerweile auch ganz normal an Hunden vorbei laufen ohne dass sie aufs übelste verbellt werden =)


    Ich würde es an deiner Stelle auch mal mit viel Ruhe und dem Clicker versuchen. Außerdem würde ich an viele verschiedene Orte gehen wo Menschen sind und mich dort hinstellen und jedes Mal, wenn jemand vorbei läuft gibts nen Click und ein richtig leckeres Leckerli (muss was ganz besondres sein). Wenn er auch Probleme mit Hunden hat, kann ich dir Hundespielgruppen wärmstens empfehlen. Musst du aber vorher abklären, ob die solche Hunde rein lassen und wenn dann natürlich nur mit Maulkorb.


    Es ist ein seeehr weiter Weg, aber eine Besserung ist fast garantiert.
    Halt uns auf dem Laufenden.
    LG Dusselchen


    Achso, das mit der Bioresonanz hab ich übrigens noch nie gehört. Ist aber ein guter Tipp. Werd ich vielleicht auch mal machen lassen.

  • Zitat


    Kimi hat bei mir in einem "sicheren" Eck ihr Körbchen. Dorthin schick ich sie wenn Besuch da ist, und fordere den Besuch auf sie zu ignorieren. Wenn sie sich trotzdem zu sehr über den Besuch aufregt, geh ich mit ihr aus dem Zimmer. Wenn sie sich beruhigt hat, darf sie wieder rein. Wichtig ist halt dass der Besuch sie erstmal ignoriert, damit sie sich nicht bedrängt fühlt.


    Das ist eine super Idee mit dem zusammen aus dem Zimmer gehen. Haben das auch gemacht - jedoch nur Spocky alleine aus dem zimmer gebracht. Ist sicherlich sinnvoller zwecks beruhigen zusammen raus zu gehen. :smile:


    Ist vorallem sehr beruhigend zu hören, dass wir mit diesem Problem nicht alleine sind.

  • Das mit dem Clicker klingt gut!


    Kann mir jemand erklären, wie genau das funktioniert oder mir eine gute Lektüre empfehlen?


    Mit anderen Hunden gibts auch Probleme, allerdings nur an der Leine und überwiegend mit anderen Rüden. Ohne Leine ist Spocky sehr verträglich mit jeder Größe, geschlecht etc. Sollten auch mal dringend an einer ordentlichen Leinenführigkeit arbeiten - denke das gibt auch mehr Sicherheit an der Leine.


    Ohje, da scheinen die Rumänen alle ihre Schwierigkeiten zu haben - naja, bei deren meist erschreckenden Vorgeschichte auch kein Wunder.

  • Hallo Madisonlane,


    wir hatten hier auch so ein "Exemplar". Alles Fremde wurde angekeift, er sprang drumherum und bellte was das Zeug hielt. Heute sind wir uns sicher, dass er früher oder später auch die letzte Schwelle überschritten und gebissen hätte.


    Wir haben es dank einer guten Trainerin hinbekommen und haben heute zwar noch einen Leinengänger aber es sind ruhige und entspannende Spaziergänge. Bei Fremden bleibt er ruhig, höchstens noch bei stark vermummten Personen jetzt im Winter kann es sein, dass er nochmal rumknurrt aber es wird immer weniger.


    Wichtig ist in deinem Fall: dein Hund braucht sichere Zonen. Wenn er z.Bsp. in seinem Körbchen liegt, dann hat dort der Besuch niemals nie etwas verloren! Erkläre auch deinem Besuch, dass sie deinen Hund nicht beachten - also nicht ansprechen und auch nicht anschauen! Für deinen Besuch muss der Hund Luft sein. Ob es zum Kontakt mit Fremden kommt oder nicht, entscheidet der Hund und nicht der Fremde!


    Und glasklare Regeln solltest du haben. Es gibt Hunde, denen kann man einiges verzeihen, weil sie abrufbar sind und auf Kommando reagieren. Hier kann die Grauzone zwischen JA und NEIN entsprechend großzügiger ausfallen.


    Bei angstaggressiven Hunden jedoch sollte es keine Grauzonen geben. Nur ein klares JA oder NEIN. Wenn er beispielsweise bei Fuß gehen soll, dann darf er nicht mal 1 Meter vor und dann mal wieder auf Kniehöhe laufen dürfen. Es klingt für manche vielleicht kleinkarriert, aber wenn dein Hund mal Dinge darf und später wieder nicht, dann wird dein Hund immer verunsichert bleiben und demnach auch immer wieder mal aus Unsicherheit heraus Dinge tun, die Du nicht möchtest.


    Meine Frau glaubte anfangs lange, sie würde Momo derart begrenzen, dass es für ihn nicht lebenswert sei. Fakt aber ist, dass es ihm heute wirklich klasse geht und er unheimlich feinfühlig auf sie reagiert - die beiden sind ein super Team geworden und das auch nur, weil sie so konsequent miteinander gearbeitet haben. Heute weiß meine Frau, dass es der richtige Weg war und das Momo diese "strenge" Hand dringend gebraucht hat um Sicherheit zu bekommen.


    Rappeldose, Wurfkette, all diese Dinge können hilfreich sein aber wenn es sich bei deinem Hund tatsächlich um einen angstaggressiven Hund handelt, dann sind diese Hilfsmittel eher schädlich als nützlich. Dein Hund schiebt schon Panik genug, da muß er nicht noch durch eine Rappeldose noch panischer gemacht werden.


    Besuch zu hause würde bei mir so ausschaun: Hund auf seinen festen Platz, mitunter sogar angeleint. Besuch hat sich fernzuhalten. Bleibt Hund ruhig, dann natürlich loben und ab und an mal ein Leckerchen reichen. Fängt er an zu knurren oder gar zu bellen und steht auf - wieder auf seinen Platz legen und kommentarlos weggehen. Kehrt die Ruhe wieder ein - gerne wieder ein Lob. Dein Hund muss ja schliesslich lernen, was er tun soll um dir zu gefallen.


    Bei deinen Gassirunden würde ich darauf achten, dass fremde Hunde nicht an deinen herantreten können, wenn deiner angeleint ist. Leine ist Hochsicherheitszone. Dein Hund muss spüren, dass er an der Leine absolut safe ist. Wir lassen Kontakt nur dann an der Leine zu, wenn wir den anderen Hund auch gut kennen und ihn entsprechend einschätzen können. Fremde Hunde lassen wir nicht an unsere heran, wenn nötig regeln wir das auch körperlich (beim fremden Hund wohlgemerkt!)


    Lg
    Volker

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