Whippet, Galgo, Windspiel, Barsoi -kurz: WINDHUND . . .

  • ... wer kann mit etwas über diese Hunde erzählen?
    (Vor allem das, was nicht in den normalen Rassestandards steht ;) )



    Kurz zur Info:
    Ich habe vor einigen Jahren zwei "Windhunde" kennengelernt.


    Einer davon ein kleines Windspiel und einen großen Galgo.


    Das Aussehen hat mich erstmal etwas erstaunt, ich dachte die wären kurz vorm verhungern :shocked: bis ich aufgeklärt wurde dass das so sein muß. :hust:


    Was mir vor allem an diesen Hunden auffiel war ihre unglaubliche Sanftmut -und auch ihre Grazie =)


    Allerdings muß ich dazu sagen, dass ich die Hunde vielleicht insgesamt 4 oder 5 mal gesehen habe und das ausschließlich im geschlossenen Gebäude.
    Hab die also nie rennen gesehen. :roll:



    Hat jemand von euch einen Windhund?


    Welche Rasse?


    Wie ist das konkret mit ihrem Jagdtrieb?


    Wie gestaltet sich der Gassigang? (Dauer, "Geschwindigkeit", Jagen/Umlenken)


    Wie die Erziehung?



    Erzählt mir einfach mal von euch, wie seid ihr zu der Rasse gekommen??

  • Huhu,


    ich dachte, bei Euch ist ein Labbi eingezogen?? :???:


    Zu Windhunden ist zu sagen, daß sie im Haus eher wie Katzen sind.
    Meine Große ist ein Windhund-Mix und hat im Haus die Eigenschaften einer Katze, allerdings einer Schlafkatze.
    Sie schläft drinnen sehr gerne, kuschelt extrem viel, ist ein absoluter Sofahund und tatsächlich sehr sanft.
    Draußen dreht sie dann auf, naja, jetzt nicht mehr, ist inzwischen 11 Jahre und ruhiger geworden :hust:
    Hier im Forum gibt es einige Windhundehalter, vielleicht melden die sich ja auch noch zu Wort.


    Was man bei Windis nicht unterschätzen sollte, ist der Jagdtrieb. Man sollte entweder abgezäuntes Gassigelände in der Nähe haben, damit die mal richtig flitzen können, solange man noch beim Antijagdtraining ist.


    Was bei Windis auch sehr auffällig ist, sie sind sehr selbstständig, dabei aber extrem sensibel.


    Gruß
    Bianca

  • Ich hab zwar "nur" einen Podenco-Mix, also keinen richtigen Windhund, melde mich aber trotzdem mal zu Wort.


    Wichtig finde ich - wie Bianca auch geschrieben hat -, dass man die Möglichkeit hat, dem Hund regelmäßig rennen zu lassen. Dafür ist ein eingezäuntes Grundstück (großer eigener Garten oder Hundeauslaufplatz, Hundesportverein) super.


    Auf den Jagdtrieb sollte man auf jeden Fall vorbereitet sein, wobei ich jetzt schon oft gehört habe, dass er bei den "richtigen" Windis meist etwas leichter zu handeln ist als bei einem Podenco, weil die Windis meistens nur auf Sicht jagen und nicht noch zusätzlich auf Nase.


    Wir haben uns von Anfang an drauf eingestellt und ich möchte keinen anderen Hund haben (na gut, vielleicht noch einen 2. Podenco oder vielleicht einen Galgo :lol: ). Ich finde es einfach toll Windhunden und Podencos beim Rennen zuzugucken, wenn sie lachend (ja wirklich lachend) über die Wiese sprinten. Im Haus sind sie meistens ruhige Zeitgenossen, die in der Tat manchmal mehr an Katzen als an Hunde erinnern.


    Vielleicht gibt es ja in Deiner Nähe eine Pflegestelle oder sogar einen Züchter für Windis. Erkundige Dich doch mal, ob Du sie Dir da mal in Action angucken kannst.

  • ich habe einen windi-mix und muss sagen es sind wirklich ganz tolle und ungewöhnliche hunde.
    der jagdtrieb ist allerdings wirklich enorm, ich habe geackert wie eine blöde um ihm den freilauf zu ermöglichen, und es geht auch heute nur in bestimmten gebieten.
    er zieht im freilauf ziemlich grosse kreise, und es empfiehlt sich immer ein wachsames auge auf ihn zu haben.


    ich hatte vorher eine schäferhündin und die umstellung vom schäfi-wesen auf das des windhundes hätte grösser nicht sein können, habe am anfang viele fehler gemacht und musste einiges völlig neu lernen.


    im haus ist er tatsächlich wie eine katze, allerdings eher wie eine grosskatze :D
    er hat immer mal wieder versucht auf tische und anrichte zu springen wenn ihm da etwas interessant erschien, und hatte die anwandlung wenn ihm etwas nicht passte einem mit der tatze eins überzubraten =)


    dafür ist er verschmust ohne ende, absolut freundlich zu jedem menschen und jedem hund und ein stets gut gelaunter sonnenschein.


    aber die arbeit im freilauf und auch die sprichwörtliche eigenständigkeit sollte man nicht unterschätzen.
    und auch nicht die kraft...mein kleiner hat mich mehrfach an der schleppleine lang gelegt wenn er gas gegeben hat.
    jede unaufmerksamkeit wurde da sofort bestraft :smile:

  • Ich teile mein Leben bereits seit 16 Jahren mit einem Whippet-Mädchen. Ok, meine Süsse ist ein Kurzstreckensprinter und ein reiner Sichtjäger, stammte aus einer reinen Rennlinie (kein Showdog), und war trotzdem sehr leicht händelbar. Man kann - zumindest Whippets - sehr leicht "lesen". Ich sehe jedenfalls auch heute noch zu fast 100 % das Wild zuerst. Einmal in all den Jahren ist mir mein Hund ab - und das ausgerechnet im Winter hinter einem Skiläufer hinterher, weil der sich "hakenschlagend" entfernt hatte.


    Befehle muss man nur einmal aussprechen, sie ist extrem angenehm im Haus zu halten, IMMER sauber, egal was für ein Shit-Wetter draussen ist. Kein Fellgeruch, kaum Haare im Haushalt. Bellt nie. Ist wie eine Feder, nie aufdringlich, geht ganz zart mit einem um. Liebt die Wärme - Whippets finden IMMER irgendwann den Weg ins Bett.


    Schlafen gern erhöht, hat aber nichts mit Dominanz zu tun. Whippets lieben das Kontaktliegen, besonders mit Artgenossen. Eigentlich sollte man mindestens zwei von ihnen halten, sie brauchen das. Meine hat Julchen, die seit 10 Jahren bemuttert wird. Die beiden sind wie siamesische Zwillinge und gibt es nur im Doppelpack.


    Sie wurde bis zur Erblindung draussen in Wald und Flur ohne Leine geführt. War in jeder Situation zuverlässig abrufbar, weil extrem anhänglich, lief zum Ausgleich jedoch auf der Bahn und im Coursing. Wichtig ist da der richtige Trainingsaufbau und vor allem am Ende der Saison das Abtraining.


    Ich hatte es sehr leicht - Hünstetten vor der Türe - eine reine Sandbahn für den Aufbau der Bemuskelung, Offenbach - eine Sand/Grasbahn für die Lizenz (Sand in den Kurven, schonend für den Bewegungsapparat, gute Bahn für Einsteiger) und reine Grasbahn für richtig schnelle Rennen in Darmstadt - und jeweils einen anderen Trainingstag. So kam ich immer auf zwei Trainingseinheiten pro Woche, die meinen Hund vollständig auslasteten.


    Zwischendrin nahm sie natürlich auch an offiziellen Rennen teil. Im Winter sind wir auf Windhundeausläufe ausgewichen - in Karben gibt es ein riesen eingezäuntes Grundstück, dass hauptsächlich von Galgos-in-Not-Mitglieder genutzt wird, um mit anderen Windhundis den eigenen flitzen lassen zu können.



    Püppy jungen Jahren (ganz links, in der Mitte Id Est Zenobia und ihrem beinahe-Vater-ihrer-beinahe-Kinderchen Desperado rechts) nach einem Rennen.



    Kurzum, Whippets sind wahre Traumhunde (aber das sagt ja jeder zu seiner Hunderasse ;-)).


    Nein, sie sind wirklich toll.

  • Hi :)


    Sofern ich weiss, sind die orientalischen Windhunde noch um einiges kerniger als die europäischen! Vielleicht informierst du dich nochmal über die Unterschiede der beiden Typen. Viel kann ich nicht dazu sagen, das überlasse ich dann lieber anderen. Wollte es aber mal in den Raum werfen :)


    Podis sind Hunde vom Urtyp zur jagendlichen Verwendung und keine Windhunde - kämen die auch noch in Betracht? Sie fallen ja optisch auch noch ungefähr in das Muster.


    Man muss allerdings echt wissen, auf welches Kaliber Hund man sich da ausserhalb der Wohnung einlässt und ich finde, man sollte sicherstellen, dass man in der näheren Umgebung einen eingezäunten Freilauf hat! Auf alle Fälle informier dich gut (aber das tust du hier ja schon :gut:) welche Jagdsau du dir da ins Haus holst :lol:


    Wenn du magst, schreib mir mal eine Mail bezügich der Podis, da hätte ich ein paar Infoquellen für dich :) (deine Mail ist hier ja nicht freigeschaltet)


    Liebe Grüße,
    Kathi

  • Hi,
    nun....Ashley ist ein Galgo-Mix und insofern mehr ein Windhund-light :D


    Ich kann die Ausführungen der anderen Windhundhalter hier nur bestätigen: in der Wohnung sind sie sehr ruhig, meist sehr menschenfreundlich und sanft.....und draußen aber die Granate!
    Ashley begleitet mich täglich in eine Wohngemeinschaft für geistig behinderte Menschen und wird von mir auch therapeutisch eingesetzt. Sie zeigt keine Aggression und null Wach-oder Schutztrieb. Bei uns kann Jeder hereinspazieren ;)
    Draußen hat sie als Sichtjägerin aber so ziemlich alles im Auge, was sich bewegt und da wird`s denn doch manchmal sehr anstrengend. Zum Glück gibts hier weitläufige Auslaufgebiete ohne Hasen, Rehe usw. und sie läuft dort auch frei. An der Straße (auch wegen der Katzen) muß sie an die Leine!


    Ich denke, bei so einem Jäger kann man nicht immer schwatzend und unaufmerksam durch die Gegend schlendern, sondern man muß ständig "auf der Hut" sein! Eben noch locker an deiner Seite vor sich hin trottend, aber im nächsten Augenblick schon 500m weg.....


    Tja.....aber es sind schon faszinierende Hunde, auch die Light-Versionen :smile:


    LG

  • Bei uns in der Nachbarschaft gibt es einen Galgo - der dürfte jetzt ca. 2,5 jahre alt sein und die Besitzer haben ihn mit 4 Monaten übernommen.
    Er hat zwar die typische Windhundfigur, aber "verhungert" sieht er eigentlich nicht aus.... da übertreiben es manche Leute hab ich manhcmal das Gefühl.
    Der Hund hört sehr gut, hat auch sehr viel Jagdtrieb, lässt sich aber gut abrufen.
    Er ist sehr verspielt, zuhause aber angenehm zu haben - nur der Schwanz tut so weh wenn er einem gegen die Beine peitscht :D


    Und heute morgen auf dem Weg ins Geschäft haben wir einen Barsoi getroffen!
    Laut Frauchen durchaus gehorsam solange er nix interessanteres sieht ;)


    Auslauf brauchen beide schon viel - der Galgo bekommt min. 2 - 3 h am Tag - zusätzlich zum normalen "Pipi-Gassigehen"


    LG


    Ines

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