Rabiates Spielen (?)

  • Hallo!


    Ich habe meinen Hund erst seit 1,5 Wochen aus dem Tierheim. Er ist ein 1,5J. alter Rottweiler-Mix. Bei mir wohnt auch noch eine 2J. alte Hütehündin (Border-Collie- Statur), sie ist eigentlich mit allen hunden verträglich und eher unterwürfig. ich gebe mir Mühe, die Hündin zuerst zu streicheln, füttern, beachten, etc. obwohl er klar der dominantere ist. Aber ich denke, ich sollte ihre Stellung etwas unterstützen, damit er sich nicht zu sehr als "King" fühlt!?
    Jetzt weiss ich nicht ob ich dadurch evtl. Frust bei ihm auslöse?
    Die beiden sind sich eigentlich sympathsich, in der Whg "bubeln" sie ganz süss miteinander, es geht aber meist von ihr aus.
    Wenn ich aber in den Auslauf mit beiden gehe, fordert sie ihn sofort zum Spielen auf, kurz geht das dann auch gut, sie laufen dann sich "anrempelnd" nebeneinander. Leider mag es die Hündin sehr "gejagt" zu werden, sie spielt dabei die anderen Hunde immer aus, weil sie super schnell und wendig ist. Er jagt sie inzwischen auch und ist ebenfalls wahnsinnig schnell. Wenn sie jetzt aber etwas langsamer wird, raufen sie nicht mehr nett miteinander, sondern er rennt sie regelrecht über den Haufen und dann "boxen" beide miteinander und unter übelsten Lauten (von beiden Seiten) wird versucht den anderen umzuwerfen 8klar, dass sie keine Chance hat).
    Die Hündin findet das aber eigentlich immer noch gut (sieht man ihr am Schwanz an), aber er ist eben total grob, weil er ja auch schwerer ist und wahrscheinlich Rottweiler doch etwas anders spielen als Hütehunde..
    Meine Angst ist jetzt aber, dass die Hündin gegen einen Baum o.ä. knallt und sich ernsthaft verletzt, weil sie ihm auch nicht sagt "hey, so geht dass nicht, sonst spiel ich nicht weiter" wie dass schon eine andere Hündin bei ihm gemacht hat.
    Wenns zu doll wird, nehm ich ihn ( er ist eh an der Schleppleine) weg, ohne Kommentar und binde ihn als "Time-out" kurz an. Damit will ich ihn eigentlich "runterbringen".. das geht auch gut, ich glaube nicht dass er nach 2 min. noch übererregt ist, aber die Hündin boxt ihn gleich wieder an und das Spiel (?) geht von vorne los.. Kann es sein dass er das, was er zuhause nicht darf draussen an ihr auslässt? Und gibt es eine Möglichkeit ihm beizubringen, dass er sanfter spielen muss?Oder sollte ich ihn erst mal nicht mehr spielen lassen, wir haben nämlich noch grossen Lernbedarf an Grundkommandos, also "Kommen auf Zuruf" bzw. den Hund im Spiel abrufen können, das liegt noch in ferner zukunft! undundund? :shock: aaah, ich hör jetzt lieber mal auf und warte mal was Ihr so sagt.. ich will nur nicht gleich was verpassen und ihn irgendwie fälschlicherweise in seiner Grobheit bestätigen! Hoffe, das reicht mal als erster Anhaltspunkt, freue mich auf Eure Beiträge.. :help:
    Lg, Kixx

    • Neu

    Hi


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    • Hi,


      zuerst würd ich anraten, nicht sinnlos versuchen, die Hündin an 1. Stelle zu setzen. Wenn er in der Rangordnung oben sein will/wird/ist, dann soll ers doch. Nur weil sie zuerst da war, heisst das bei den Hunden nicht automatisch, dass sie die uneingeschränkte Rudelführerin bleiben muss.


      Wegen dem Spielen: da hast du schon recht, die beiden Rassen haben recht unterschiedliche Spielverhalten. Aber wenn ich das richtig verstanden hab, zieht sie sich ja nicht zurück, sondern spielt mit und kommt sogar von selbst an und "boxt" ihn. Da würd ich mich dann nicht einmischen. Wenn sie zu viel hat, wird sies ihm schon zeigen, bei dir Schutz suchen o.ä. Wenn er dann immer weiterrüpelt und sie "hilflos" wirkt, kannst du ja immer noch dazwischen gehn und ihr eine Auszeit verschaffen.

    • Typisch Mensch.


      das

      Zitat

      Bei mir wohnt auch noch eine 2J. alte Hütehündin (Border-Collie- Statur), sie ist eigentlich mit allen hunden verträglich und eher unterwürfig. ich gebe mir Mühe, die Hündin zuerst zu streicheln, füttern, beachten, etc. obwohl er klar der dominantere ist. Aber ich denke, ich sollte ihre Stellung etwas unterstützen, damit er sich nicht zu sehr als "King" fühlt!?

      ist nun ganz falsch.


      Wenn der Rotti der dominantere und stärkere ist drängst Du die Hündin durch Deine Unterstützung nur in eine Position die sie nicht halten kann. Du provozierst damut Konflikte die Du in den Anfängen ja schon selbst erkennst.
      Du solltest Dich auf den Rotti konzentrieren und vorrangig mit ihm arbeiten, um Deine Position zu definieren.
      Sobald er weiß das Du der absolute Chef bist, wird es auch für die Hündin ruhiger.


      Im Augenblick versucht er Deiner Hündin den Rang streitig zu machen, den Du ihr zuweist. Damit tust Du keinem von Euch einen Gefallen.

    • Hallo,


      da wäre ich auch unsicher. Wie soll man sich denn verhalten? Erstmal beide Hunde gleich behandeln?


      Gruß


      Nele

    • Schauen wie sich die Hunde untereinander behandeln und dann mitziehn - den dominateren ganz klar als ranghöheren (unter den Hunden wohlgemerkt :wink: ) behandeln.

    • Hallo Mariella,


      das ist bei unseren Hunden sehr schwierig. Ich sehe gar nicht, wer der dominante ist, denn beide sind nicht dominant, eher unterwürfig und gehen allen auseinandersetzungen aus dem Weg.


      Beim gemeinsamen Spiel fordert der jüngere den älteren auf, der dann auch mitmacht. Beendet wird das Spiel vom älteren, was der jüngere akzeptiert.


      Wie erkennt man das sonst noch?


      Gruß


      Nele

    • Hm...dann machen wirs doch wie bei einem Frauen-Psychotest. Zum Ankreuzen - und wer mehr Punkte hat, ist der Dominantere ;)


      x ich geh zuerst zu Frauchen
      x ich fang zuerst an mit dem Essen
      x ich nehm dir das Spielzeug weg
      x ich werde an den Lefzen geleckt
      x ich beginne zu spielen
      x ich beende das Spiel
      x ich bin souveräner
      x ich bin ruhiger



      Ich weiss, nicht alles Sachen deuten draufhin...aber wenn mans hochmultipliziert, kommt vielleicht ne richtige Antwort raus.


      Ansonsten können die restlichen Foris die Liste ev. erweitern? :flehan:

    • Ja, Liste erweitern wäre gut. Es steht unentschieden.


      Gruß


      Nele

    • Hi,
      ich hab nur einen Hund und mit sowas gar keine Erfahrung.
      Aber mit Pferden.
      Unsere Pferde leben in einer kleinen Gruppe mit 24 Stunden Auslauf und Koppel. Da bildet sich eine klare Herdenstruktur.
      Die wird von uns auch respektiert.
      Ich würde nie auf die Idee kommen, eine bestimmte Rangordung zu fordern, die darauf basiert, in welcher Reihenfolge die Pferde in den Stall kamen...
      Wichtig ist nur, dass WIR die Chefs sind, wenn wir anwesend sind. UNS wird ausgewichen und UNS wird kein Futter abspenstig gemacht.


      Ich würde es bei den Hunden vom Gefühl her genauso machen.


      Was das Spielen angeht, fehlt mir selber die Erfahrung.


      LG
      Christine

    • Hey..
      Da ist ja nun schon einiges zusammengekommen..danke für die Meinungen!
      Ähm, ich würde gern mal einen Abschnitt aus dem (hochgelobten, aber wahrscheinlich auch wieder kritisierten) Buch „Das Aggressionsverhalten des Hundes“ von James O`Heare zitieren und zur Diskussion stellen:


      „Vermutlich wäre es gut, die alte Theorie vom „Respektieren der Rangordnung“ über Bord zu werfen, bei der den Hundebesitzern gesagt wird, sie sollen herausfinden, welcher Hund der „Alpha“ ist, und ihn in seiner Stellung noch bestätigen. Es stimmt, damit wird klarheit geschaffen, aber es wird damit auch forderndes und tyrannisierendes Verhalten klar eingeübt und Ungeduld und fehlende Selbstkontrolle belohnt. Im Laufe der Zeit kann es bei einem solchen „Alpha“Hund oft zu unrealistischen und problematischen Vorstellungen darüber kommen, wie wichtig er ist und welche Rechte er hat. Hunde, die auf diese Weise unterstützt werden, können einen Kontrollkomplex entwickeln. Häufig sind es genau diese Hunde, die man dominant nennt, dabei ist ihr Kontrollkomplex zumindest zu einem gewissen Teil darauf zurückzuführen, dass ihr Verhalten so lange belohnt wurde und so erfolgreich war […].“


      Tja, und das hatte ich eben schon mal gelesen..mein Höherstellen der Hündin hat also nichts mit „ach die süsse Maus soll weiterhin die Prinzessin zu Hause sein“ zu tun, so wie „Wakan“ das wohl verstanden hat..
      Meine Frage ist halt weiterhin, ob es Möglichkeiten gibt, ein Spielen zu fördern, bei dem mein Rüde nicht seine ganze Masse so brachial einsetzt.. Das allein wegen der Verletzungsgefahr, weil die Hündin dann schon mit dem Rücken auf einen Stein fallen /geschleudert werden könnte. Dass ich natürlich eingreife, wenn sie bei mir Schutz sucht ist klar, aber sie lässt sich ja nun eben nicht so wirklich von ihm einschüchtern.. was aber auch wieder den Nachteil hat, dass sie sich mit ihm rauft bis zum „Umfallen“. Er scheint seine Kraft einfach gleich einzusetzen, egal wie gross sein Gegenüber ist..


      So, freue mich auf weitere Meinungen von Euch..

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