DNA-Test: Ergebnisse und Fotos

  • Ja gell, ich hatte auch viele andere Rasseideen im Kopf, aber nun, so isses...
    Hab auch schon spekuliert, ob sie genau deshalb ausgesetzt wurde? Aber sie war schon entwöhnt... Sie wurde ja angeleint vor einem Laden gefunden, nicht irgendwo mit Mutter & Geschwistern einsam und verlassen in der Pampa...
    Den Thread hatte ich ja noch gar NIE gesehen, gleich mal durchlesen gehen, danke! :bindafür:

  • Danke für deine Erklärung, das ist ja mega interessant. Ich habe mich auf die knappe Erklärung bei Embark verlassen, die besagte "A dog’s coefficient of inbreeding (COI) is a measure of how closely related their parents were. When parents are related, they can pass down identical copies of the same genes. Our test looks at how many of these matching genes your dog inherited. The higher the number, the more closely related the parents (sie schreiben nicht "ancestors)" und noch ein paar andere Artikel auf ihrem Blog und in der FAQ.
    Faszinierendes Thema, leider hatte ich die letzten Tage keine Zeit, mich da reinzuknien, und habe es aber auch geschafft, mir eben keinen Kopf zu machen (bzw. verdrängt), weil sie alles in einem einen kerngesunden Eindruck auf mich macht.
    Stimmt es aus deiner Sicht, dass die Lebenserwartung meist etwas geringer ist für solche Hunde? Steht auch ein paar Mal bei Embark...


  • Der COI auf'm Papier zum Beispiel schaut nur danach, ob Ahnen auf beiden Seiten vorhanden sind. Wäre der Vater zum Beispiel komplett im Kreis gezüchtet, aber die Mutti aus komplett anderen Ahnen im Kreis gezüchtet, wäre der Papier-COI trotzdem Null. Der AVK schaut sich auch an, ob insgesamt, also auch nur auf einer Seite, ein Ahne mehrmals vorkommt.

  • Kahina


    Das ist eine stark vereinfachte Darstellung.


    Meinem Verständnis nach müsste übrigens bei einem Hund aus zb Vollgschwisterverpaarung sogar tendentiell

    eher ein höherer Wert heraus kommen, bei dem wie Embark berechnet.

    Weil quasi der Inzuchtrattenschwanz die Generationen davor auch mit drin ist (und man ohne Zusatzinformation wie Pedigree nicht sicher sagen kann, wann und wo der hohe Wert entstand.

    Oh und der Inzuchtgrad ist ein Schätzwert mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit. Er kann auch bei Geschwisterverpaarungen drunter oder drüber liegen über dem, was theoretisch rauskommen müsst. Auch Wurfgeschwister haben nicht automatisch exakt den selben COI. Wer wieviele und welche herkunftsgleichen Gene erbt, ist Erblotterie)


    Insgesamt, mach dich nicht wahnsinnig.

    Ja, der hohe Inzuchtgrad bei (vorallem Rasse)Hunden ist ein wichtiges Thema. Mehr für die Population ansich, als den Einzelhund.

    Der durchschnittliche Rassehund läuft mit höheren Werten herum und kippt trotzdem nicht sofort aus den Latschen.

    Für Dich und Deine Hund wird es keine relevanten Auswirkungen haben.


    Abgesehen davon, dass natürlich je höher der Inzuchtgrad, umso höher Wahrscheinlichkeit, zumindest Träger von irgendwelchen autosomal rezessiven Defekten zu sein, wenn da bei den Vorfahren welche sind. Wahrscheinlichkeit, nicht mit Sicherheit.


    Insgesamt aber alles doch wesentlich komplexer.

    Für Dich: vergiss es einfach. Isso. Du wirst nicht züchten. Dein Hund deswegen nicht umfallen.


    Meine Hunde sind zb nicht bei Embark getestet, sondern bei Feragen, da werden weniger Generationen miteinbezogen. Meine Hündinnen haben über 6 Generationen einen genomischen COI von 11 und 12%.

    Am Papier sind es EinsKommairgendwas. Auf 5 Generationen wären sie sogar bei null Prozent. Keine gemeinsamen Vorfahren in diesen Generationen. Die gruseligen Verpaarungen liegen weiter hinten (und summieren sich natürlich. In der geschlossenen Population sind alle irgendwie verwandt, in alle möglichen Ebenen).

    Bei Embark müsste ich mit Werten von 25% aufwärts rechnen. Kann man so nicht 1 zu 1 umrechnen, aber als Erfahrungswert.


    Is auch immer ein bissl ein Problem bei Angaben aus der Literatur bzgl durchschnittlichem COI von Rassen. Welches Labor hat wieviele Generationen berechnet?

    Pi mal Daumen kann man aber sagen: is eh fast immer zu hoch. Zumindest bei Rassehunden. Bei irgendwelchen Dorfhunden aber sicher auch möglich. Oder Gebrauchskreuzungen über mehrere Generationen.

    Ganz theoeretisch ist ja sogar erstaunlich, dass selbst ein MixMixMix noch auf 2% kommt, könnte man doch annehmen, da is null und nada irgendwo Verwandtschaft da (wobei auch da der Zufall mitspielen kann. Ähnliche Gene können auch zufällig aufeinander treffen, nicht wegen naher Verwandtschaft)


    Ja und dann ...spielt auch mit rein, wo in der Geschichte ein höheres Maß an Inzucht passiert ist. "Alte Inzucht" zig Generationen vorher, hat mitunter weniger Auswirkungen als "neue Inzucht".


    Und auch das alles ist schwerst simplifiziert.


    Mach Dir keinen Kopf.


    Gentests sind ein tolles Instrument, wenn man weiß wofür man sie nutzt. Sie können einen aber auch sehr in die Irre führen oder gaga machen.







    ,

  • Vielen Dank pinkelpirscher , dass du dir die Mühe gemacht hast, so ausführlich zu schreiben und zu erklären! Ich glaube, nun bin ich vollends beruhigt. :nicken: Vielleicht/hoffentlich sind deine Worte auch für Andere nützlich, die ähnliche Ergebnisse bekommen haben/werden (ausser, du hast dies alles schon woanders geschrieben und ich hab's nicht gesehen :ops: ).
    Ich wollte auch nur ihre Gesundheit/Prädispositionen (teilweise) und ihre Abstammung wissen, der COI war mir gar nicht bekannt, dass der auch noch dazukommt. :roll:

  • Kahina


    Es ist in gewissen Sinne gut, dass die Embark-Werte grundsätzlich höher sind, als die Werte, die die wenigen anderen Labore liefern, die es machen. Man kann hoffen, zumindest ein paar Züchtern wird schlecht..


    Gleichzeitig ist es aber durchaus auch kritisch zu sehen, wenn einem so ein Wert einfach hingeworfen wird, der für den 0815 Hausgebrauch kaum Relevanz hat und man wesentlich mehr Info bräuchte, um es einzuordnen bzw eben sich nicht verrückt machen zu lassen.


    Insgesamt ist es insofern auch wieder gut, dass sie es auch im Rassetest dabei haben, dann hat zumindest Embark von Hunden aller möglichen Rassen und Mixe genetische Daten, die dann wieder in Studien Eingang finden werden (aber halt vermutlich gegen Geld) und sie auf die Art Daten kriegen von Hunden, wo sie wissen, was wahrscheinlich drin ist und nicht nur Besitzerangaben.

    Oder auch schlecht, wenn nur Embark diese Daten hat. Schwer zu sagen. Der HundeDNA Markt ist halt wild umkämpft.

    Denn ja, letztlich werden die Daten unserer Hunde auch gehandelt und weiterverwendet.

  • Ich hab so nen Mix der bei Embark nen COI von 0 hat, ist aber auch ein Mix aus ganz schön vielen Jagdhunden. Seinen krummen Beinen hilft das aber auch nicht (also wie schon gesagt wurde, für den individuellen Hund hat das dann doch gar nicht so extrem viel über seine Gesundheit zu sagen).

  • Gleichzeitig ist es aber durchaus auch kritisch zu sehen, wenn einem so ein Wert einfach hingeworfen wird, der für den 0815 Hausgebrauch kaum Relevanz hat und man wesentlich mehr Info bräuchte, um es einzuordnen bzw eben sich nicht verrückt machen zu lassen.

    Ja, genau das finde ich auch ein wenig minimalistisch bzw grenzwertig, dass man einfach so als Otto NormalHH mit der sehr knappen Erklärung, die ich weiter oben einkopiert hatte, vertröstet wird. Ich habe es "damals" Embark auch dementsprechend kommuniziert, dass mehr Hintergrund nötig wäre.

    Zu den Daten der Hunde: seufz, es gibt nichts, was es nicht gibt... wundert mich nicht wirklich.

  • Ich hab so nen Mix der bei Embark nen COI von 0 hat, ist aber auch ein Mix aus ganz schön vielen Jagdhunden. Seinen krummen Beinen hilft das aber auch nicht (also wie schon gesagt wurde, für den individuellen Hund hat das dann doch gar nicht so extrem viel über seine Gesundheit zu sagen).

    Ach je... es ist manchmal die reinste Lotterie...

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