Einschuss/ Phlegmone - Erfahrungen?

  • Hallo zusammen!


    Sammy hat's mal wieder schlimm erwischt. Ich habe ihn Freitag mit einem dick geschwollenem Bein und einer noch dickeren Pfote in die Tierklinik gebracht. Diagnose: Einschuss


    Ich hab jetzt im Intenet gegoogelt, finde das relativ oft bei Pferden. Bei Hunden hab ich so gut wie nichts gefunden.


    Falls jemand Erfahrungen damit hat, wär es toll, wenn ihr mir die schreiben könntet. Wir machen uns furchtbare Sorgen um Sammy. Heute wurden schon Entlastungsschnitte gemacht, weil die Schwellung in der Pfote noch schlimmer geworden ist.

  • Hei!
    Wünsch eurem Schnuffel gute Besserung... Ich kenn Phlegmonen ehrlich gesagt auch nur vom Pferd, anyway.
    Diese Entlastungsschnitte klingen dramatisch, werden aber üblicherweise gemacht. Wurde denn auch Antibiotikum gegeben, ich geh mal davon aus, wenn ihr in der Klinik ward.
    Warme Umschläge oder Bestrahlung mit Wärmelampe tut gut, wenn sich das irgendwie machen läßt. Warme Umschläge mit Kamillentee vielleicht, eine Wärmflasche unter die Decke, oder oder.
    Tschau (wird schon wieder),
    Petra

  • Danke für die schnelle Antwort!!! Hast du selbst Erfahrungen damit (eigenes Pferd oder Pferd von Freunden)? Ich hab über diese Entlastungsschnitte nämlich im Internet so gut wie nichts gefunden. Sind die üblicherweise nur einmal üblich oder müssen sie wiederholt werden?
    Ja, Antibiotika werden gegeben, außerdem wurden Angussverbände gemacht.

  • Eigenes Pferd nicht, aber Pferd im Stall. Pferde ziehen sich öfter mal Phlegmone zu, durch kleine Stichverletzungen (Mistgabel) etc., manchmal auch schon durch Tritt oder Anschlagen.
    Wenn ich's richtig verstanden habe, kann man eine Phlegmone öffnen wenn sie weich ist und die Schwellung stark. Die starke Schwellung allein verursacht ja schon durch die Hautspannung Schmerzen. Und man kann dann gut spülen.
    Angußverband ist natürlich auch super, das wußte ich nun wiederum nicht, daß man das auch beim Hund macht. Unter dem Angußverband erwärmt sich die Haut und das Gebiet wird gut durchblutet, was ja der Sinn der Übung ist, damit der ganze Schmodder abtransportiert wird.
    Mit Öffnen und Antibiotikumgabe (unbedingt nach Verschreibung geben und nicht zu früh absetzen) und wärmen sollte es dann aber auch wieder gut werden, gefährlich sind halt unbehandelte Phlegmone, wo sich der Eiter dann in der Unterhaut ausbreitet...
    Ist er denn fieberfrei?

  • Danke für die Infos!
    Am Freitag, als ich ihn zur Klinik gebracht habe, war er noch Fieberfrei. Ich weiß nicht, ob er noch welches bekommen hat. Man hat mir dazu nichts gesagt, ich hab aber auch nicht nachgefragt. Durch die Angussverbände ist die Schwellung am Bein selbst wohl schon deutlich besser geworden, die Pfote ist aber leider noch dicker geworden. Ich stell mir das so vor, dass die ganze Entzündung nach unten gewandert ist, weiß aber nicht, ob ich mir das richtig vorstelle. Der behandende Arzt hat mich Freitag schon darauf hingewiesen, dass eventuell Schnitte gemacht werden müssen, damit keine Nekrose entsteht. Davor hab ich echt riesen Angst :nosmile: .

  • Ach er ist in der Klinik, ich dachte du hättest ihn zuhause. Dann wird er ja überwacht.


    Nekrosen gibt's nun eigentlich nicht sooo schnell...
    Mach dir mal nicht so dolle Sorgen, wie gesagt, gefährlich wird es, wenn die Phlegmone nicht behandelt werden.


    Nochmal gute Besserung, vielleicht findet sich ja noch jemand, der damit Erfahrung am Hund hat...


    Gruß
    Petra

  • Liebe Petra, nochmal ganz lieben Dank für deine Antworten.


    Was ist mit euch anderen? Habt ihr das noch nie gehabt oder davon gehört, dass ein Hund eine Phlegmone hatte?


    Habt ihr ansonsten Erfahrungen mit starken Schwellungen am Bein oder an der Pfote?

  • Evtl. hatten wir etwas ähnliches beim Hund, zumindest der Anfangsverlauf erinnerte sehr an die Beine meiner Pferde.


    Meine Hündin ging morgens noch ganz normal mit Pipi machen, man sah und merkte nichts.
    Am späten Vormittag lag sie auf meinem Platz auf dem Sofa, ich wollte mich setzen und sie ging nicht zur Seite. Ich war irritiert und schaute nach, denn das ist absolut nicht ihre Art, bei unserem Rüden hätte ich mich nicht gewundert. ;)
    Eine Vorderpfote und das Bein bis hinauf zum Ellbogen war heiß und dick angeschwollen. Das Allgemeinbefinden war nicht gut, die arme Maus hatte Fieber und offensichtlich starke Schmerzen.
    Direkt für 15 Uhr hatten ich einen TA-Termin ausgemacht.
    Bis dahin verstärkte sich die Schwellung noch und die Zwischenzehenbereiche rissen auf.


    Der TA vermutete einen eingetretenen Fremdkörper. Es gab einen Zugsalbenverband, ein Antibiotikum, ein Schmerzmittel und eine Einmalgabe von etwas entwässerndem.
    Das klappte zuerst gut, dem Hund ging es schnell besser, die Schwellung zog sich auf einen Zeh zurück. Dort ließ sich allerdings kein Fremdkörper und keiner Verletzung finden. Wir bekamen damals trotz richtigem Antibiotikum die Entzündung im Zeh nicht in den Griff und haben letztendlich den Zeh amputieren lassen müssen.
    Ich bin mir aber sicher, dass dieser letzte Teil nur uns betrifft, Eure Entzündung hat sicher einen anderen Ursprung.
    Die extrem ausgebreitete Entzündungsreaktion, die das dicke Bein, das hohe Fieber, die starken Schmerzen und das schlechte Allgemeinbefinden, das alles konnten wir damals sehr schnell verbessern und dann die Ursache suchen. Letzteres ging eben speziell bei uns leider schlecht, auch der pathologische Befund brachte keine echte Erklärung, er zeigt nur, dass unsere Entscheidung richtig war.


    Ich wünsche euch alles Gute und gute Besserung!


    LG
    das Schnauzermädel

  • schnauzermädel: Danke für deine Antwort. Es hört sich schon relativ ähnlich an wie bei Sammy. Ich hab riesige Angst, dass die Schwellung nicht weggeht und womöglich die Pfote amputiert werden muss. Wie kommt deine Hündin mit der amputierten Zehe zurecht?



    Hab eben nochmal mit der Klinik telefoniert. Die Schwellung ist nach wie vor unverändert. Ich hab eigentlich gehofft, dass es heute etwas besser ist, nachdem gestern die Entlastungsschnitte gemacht worden sind.

  • Oh, dass es heute bei euch noch nicht besser ist, das tut mir leid.
    Bei meiner Maus ging es nach der Erstversorgung sehr schnell bergauf, nur die Entzündung im Zeh, die bekamen wir nicht in den Griff, weil wir zwar das richtige Antibiotikum hatten, aber die Konzentration vorne an der Spitze reichte einfach nicht aus.


    Ich denke nicht, dass bei euch auch am Ende ein Zeh ab muss, das wäre ja wie ein 6er im Lotto.
    Ansonsten kann ich dir zumindest sagen, dass die hohe Amputation eines Zehs keine Probleme bereitet, die Hunde sind nach spätestens 3 Monaten wieder voll belastbar. Meine Maus hat 10 Tage nach der OP die Fäden gezogen bekommen und durfte zur Belohnung mit Schuh über die Hundewiese toben. :hust:
    Bei den Riesen sind wir Leid mit den Zehen gewöhnt, daher haben wir Erfahrung mit amputierten Zehen, die haben da leider öfter Last. Ich hatte bisher nur einen Riesen, der alle Zehen bis ins hohe Alter behalten konnte.


    Ich halte euch alle Daumen und lasse die Hunde Pfoten halten, dass die Schwellung schnell zurück geht und dass ihr herausfindet, wo der Ärger seinen Ursprung hat. Das muss dan ja nicht so behandlungsresistent wie "unser Zeh" sein.


    LG
    das Schnauzermädel

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