Trauer überwinden .... (?)
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Hallo,
ich schreibe meinen ersten Themenbeitrag unter traurigem Anlass - meine 12 Jährige Hündin (Husky -> Sah aber aus wie ein Malamut) ist am 25.7. nachts gestorben - vollkommen plötzlich und unerwartet.
Montags war noch alles wie immer, mittags dann hat mein Bruder versucht, sie ins Haus zu locken, aus dem Garten heraus (aus der Hitze), sie wollte nicht. Normalerweise war das nie ein Problem, da sie sich seit Jahren im Garten (dicht mit Bäumen und Gebüsch bewachsen) ihre Schattenplätze gesucht hatte. Nachmittags aber kam meine Mutter nach hause und musste sie mit Mühe aus der prallen Sonne holen, in der sie sicher 2 Stunden gelegen hatte (es war keiner zu hause während dieser Zeit).
Sie hatte sich keinen Schattenplatz gesucht, was sie sonst immer getan hatte.
Meine "Schwester" - das war sie für mich, wir haben sie vor fast 12 Jahren bekommen, sie war ein ständiger Begleiter, immer dabei, immer sorgsam behandelt und gepflegt, von allen geliebt ..... - sie war körperlich absolut fit (äußerlich) und auch innerlich laut Tierarzt.
Nachdem sie meine Mutter aus der Hitze geholt hatte, sofort in der kühlen Wohnung mit kühlen Waschlappen und Wasser behandelt hatte, ging es stetig bergab, sofort Fieber gemessen, kühlten wir weiter, ich war mittlerweile auch nach hause gekommen. Sie trank einen großen Pott Wasser aus und legte sich erstmal hin.
Natürlich denkt man "das schafft sie schon". Ein Transport im heissen Auto war undenkbar, der nächste Tierarzt war nicht mehr erreichbar, wir hatten allerdings das große Glück, einen mobilen Tierarzt zu erlangen, der sofort herbeikam.
Als die Tierärzting nach kurzer Untersuchung (Zahnfleisch, Fieber,....) meinte, "sieht nicht gut aus" - war mir sofort zum heulen, da ich bereits böses ahnte.
Meine Familie und ich konnten es nicht fassen, morgends war alles normal - alles schoss uns durch den Kopf - wieso ist sie nicht, wie auch sonst immer zu ihren kalten Schattenplätzen gewandert, so wie sie es immer getan hatte, sich dann auf die kalte Erde gelegt und im Schatten ausgeruht hatte. Wieso blieb sie einfach in der prallen Sonne liegen?
Die Tierärztin beantwortete dies mit "Schusseligkeit, vielleicht auch altersbedingt".
Wir taten alles mögliche, spritzten sie nach dem Hitzeschlag ab, sie bekam zu hause Infusionen und Spritzen zum Aufbau und der Kreislauf stabilisierte sich.
Als wir um 22 Uhr mit der ärztlichen Behandlung beendet waren, brachten wir sie in den nun abekühlten Garten und legten sie (sie war so schwach, dass sie nicht mehr laufen konnte) vorsichtig hin. Ständig kühlten wir die Pfoten und schauten nach ihrem Zustand, schauten nach Fieber. Es ging einfach nicht herunter, hielt sich zwischen 39,5 und 40,5 Grad.
Ich und meine Mutter blieben die ganze Nacht bei ihr, bis sie um 4.15 Uhr einschlief und starb. Ich konnte es noch immer nicht fassen - ich kann es heute nicht begreifen.
Innerhalb von fast 12 Stunden ist unser geliebter Hund, unser ständiger begleiter, meine "Schwester", verstorben. Angefangen mit einem Hitzeschlag, über (wie der Arzt feststellte) ein Lungenödem.
Was letzten Endes zum Tode geführt hat, weiss man nicht genau, frage mich jedoch, wieso alles so schnell ging ....
Für unser kleines Hündchen natürlich bedeutete das wenig Leid und wenig Qual - sie schlief normal ein, ich hielt sie noch in den Händen, konnte es in dem Moment nicht fassen - sie schaute mich zwar an, bewegte ihr Auge, doch nahm mich wahrscheinlich nicht mehr wahr.
Ich bin heute noch immer so traurig, breche in Tränen aus und kann es nicht nachvollziehen - wieso! 12 Jahre ist sicherlich ein stolzes Alter für einen großen Hund, dennoch - immer wieder die Frage, ob .... wenn die Hitze nicht gewesen wäre.....wieso hat sie sich nicht, wie immer herausbewegt aus der Sonne und wieso hat sie sich in die Sonne gelegt?...Schusseligkeit? Altersnachlässigkeit? Wie will man es auch immer nennen?
Es ist zu spät. Es ist zu Ende. Nie wieder darf ich sie streicheln, nie wieder wird sie ihre typischen Eigenschaften und Eigenheiten zeigen, die sie so einzigartig gemacht haben und so liebenswert für uns und mich....
Natürlich denkt man darüber nach, will ich wieder einen Hund? Natürlich überlegt man sich das irgendwann, doch der Schmerz ist so groß und ich sage mir - nein - ich würde es nicht wollen, dass jemand an ihre Stelle tritt, ihren Garten bewohnt und sie "ersetzt" - sie war und ist nicht ersetzbar, sie war so einzigartig, dass kein anderer Hund für mich persönlich ihren Stellenwert einnehmen könnte - ich wäre dazu nicht bereit.
Momentan steht auf meinem Schreibtisch ein Stück Fell, das ich kurz nach dem Tode abgeschnitten hatte (sie hatte langes Fell, war zwar ein Husky, dennoch eher ein Malamut, was Fell und Kräftigkeit angeht), eingerahmt in Glas, das mich an meine "Schwester" erinnern soll.
Es fühlt sich an, als könne ich mich innerlich nie mit dem Gedanken dieser Leere anfreunden, nie wieder .... werde ich sie sehen, anfassen können, nichts dergleichen.
Wie werde ich bloss mit diesem unerträglichen Schmerz fertig, der tief in der Brust sitzt, alle Wege, auf denen ich mit ihr spatzieren war, alle Ecken im Haus (überall hängen Bilder von ihr) und noch viel mehr erinnert mich an sie.
Ich will jedoch auch erinnert werden, will niemals vergessen, dass sie mir die schönste Zeit meines Lebens beschehrt hatte, die wohl nie wieder kehren wird, all meine wichtigen (u.a. jugendlichen) Lebensphasen mit mir geteilt hat.....
Ich glaube, wenn ich gewusst hätte, welchen Schmerz ihr Weggang verursacht und welche gnadenlose Lücke sie in meinem Leben hinterlässt, hätte.....es ist einfach ein grausamer Riss ins Leben.
Ich hoffe, ihr alle Hundebesitzer kommt besser mit dieser Situation klar, wenn ihr euer "Familienmitglied" verliert, wie es leider allen eines Tages einmal ergehen wird, auch wenn man Tag-X herauszögert, sich damit nicht auseinandersetzen will, oder auch manchmal nicht kann, weil der Tod dann so plötzlich das wichtige Tier in der Familie herausreißt und einem einfach nimmt......
Danke fürs lesen, entschuldigt meinen wilden Schreibstil, meine Gedanken sind einfach noch unsortiert, ich kann es nicht fassen, begreifen und mich damit abfinden, auch wenn ich es muss....
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Das ist sooo traurig. *schnief* Es tut mir soo leid für dich. Armes, kleines Hunzi.
Wünsch dir viel Kraft in nächster Zeit!!
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Es tut mir so leid für dich und deinen Hund. Fühl dich ganz doll gedrückt.
Ich mußte leider auch erfahren, wie schnell ein Leben vorbei sein kann.
Denk dran, wir sehen uns alle irgendwann einmal wieder.........auf der anderen Seite des Weges..........
Liebe mitfühlende Grüße, Bianca
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Hallo Lukas,
ich glaube, richtig trösten kann dich im Moment sowieso nichts
Was mir spotan in den Sinn kam, vielleicht hat ihr Sterben schon früher angefangen, vielleicht ging sie deshalb nicht aus der Sonne. Ich kann mir nicht vorstellen, das ein Hund, der geistig noch vollkommen fit ist, innerhalb von Stunden so tüddelig wird, dass er den Schatten nicht mehr findet. In diesem Alter kann es einfach wirklich von jetzt auf nachher vorbei sein. Natürlich ist das kein Trost, aber ihr solltet euch wirklich keine Vorwürfe machen. Ihr habt ihr 12 schöne Jahre bereitet und bis zum Schluß um sie gekämpft.
Ich fühle mit euch.
LG
Maggie -
Ich wünsche Dir ganz viel Kraft für die nächste Zeit. Ich fühle im Moment ähnlich. Mein Hund ist nicht mehr bei mir. Er lebt bei einer anderen Familie, weil ich keine Zeit für ihn hatte. Ich hab alles probiert damit ich ihn behalten kann, ohne Erfolg. Sicher, er ist nicht tot - aber für mich hinterlässt er eine Lücke die nicht zu schließen ist. Der Abschied war wie ein bisschen sterben. Es ist sehr sehr schwer, aus Vernunftsgründen sich fürs weggeben entscheiden zu müssen.
Laß ein bisschen Zeit vergehen - nur das hilft. Auch kann ich Dir ein Mittel empfehlen, daß hilft, loszulassen. Ignatia C 30 - frag den Heilpraktiker.
Sei dankbar für 12 gemeinsame wunderbare Jahre.
Und wenn Du die Zeit für einen Hund hast - warte bis die Trauer leichter wird und schenke einem neuen Hund Deine Liebe. Es gibt so viele, die darauf warten!!!Herzliche Grüsse
Manu -
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Hallo, Lukas!
Ich habe meinen "ersten eigenen Hund" Mitte April verloren. 15 Jahre waren wir gemeinsam durchs Leben gegangen und er hatte das "Glück" zu Hause sterben zu können. Ich hatte danach das Gefühl, als wäre ein Teil meines Lebens einfach weg gebrochen. Anfangs war ich ziemlich gefaßt, aber nach ungefähr einer Woche war mir klar, dass es nie wieder so wird, wie es war.
Ich hab nur geheult, in den seltsamsten Situationen, einfach so. Noch dazu hat meine Hündin (9 Jahre) in der Zeit total abgebaut, hatte zu Nichts mehr Lust und schaute immer wieder nach, wo Raudi ist.
Ende Mai saß ich mit einer Freundin vorm PC und wir surften im Internet. Nur so aus Spaß meint ich, sie solle mal auf die Seite des Tierschutzvereins in unserer Gegend gehen. Wir schauten uns die Hundefotos an. Nach einem Anruf und 30 langen Minuten ging ich dann das erste Mal mit Kessy aus dem Tierheim spazieren (die Schwarze links im Avatar). Tja, jetzt sind es wieder 2, obwohl das nicht geplant war...
Dir möchte ich ganz viel Kraft wünschen. Du hast alles getan, was Du tun konntest und Deine Hündin hat bestimmt gespürt, dass Du bei ihr warst. Vielleicht hast Du wieder Platz für einen Hund in Deinem Herzen, wenn ein wenig Zeit vergangen ist. Vielleicht sitzt auch schon jemand im Tierheim und wartet genau auf Dich?!
Alles Gute, halt die Ohren steif, Wau!
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Beim lesen kam es eben alles wieder in mir hoch, sitze hier und heule. Wir mußten unseren erst 5 1/2 jährigen Hund im Januar schwerenherzens (wegen Krankheit) einschläfern lassen. Haben uns genau wie Du gefühlt, wollten diesen Schmerz nicht noch einmal ertragen müssen und deshalb nie wieder einen Hund haben. Anfang April waren wir, nach einigem Zögern allerdings wieder bereit für einen kleinen Welpen. Dieser kleine Welpe lebt nun seit Pfingsten hier bei uns und ist unser allergrößtes Glück!!! Das heißt aber nicht, das wir unseren verstorbenen Hund vergessen haben, wir denken sehr oft an ihn und es tut auch immernoch weh, trotzdem ist der Kleine schon ein dickes Trostpflaster.
Wollte nur sagen, daß man auch nach so einem schlimmen Verlust, wieder lachen und glücklich sein kann. Bei dem Einen dauert es länger, bei dem Anderen geht es schneller. Wünsche Dir ganz viel Kraft!!LG, Gaby
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Weine nicht weil es vorbei ist , sondern lächle weil es so schön war.
Der Sruch ist mir grad so eingefallen. Denke nicht was wäre gewesen wenn, erinnere dich wie viele schöne Jahre ihr gemeinsam hattet. Es ist toll, dass dein Hund zu Hause in seiner gewohnten Umgebung in den Händen seiner geliebten Menschen sterben durfte.
Auch wenn du denkst nie wieder einen Hund zu haben, so denk doch an die letzte Worte deines Hundes:
Du warst immer bei mir, hast mich nie im Stich gelassen, ich hatte ein wunderschönes Leben bei dir, mach andere Hunde glücklich so wie du mich glücklich gemacht hast, mein Leben ist nun zu Ende, aber es gibt andere die deine Hilfe brauchen, ich werde dich nie vergessen.Es tut mir so Leid für dich, ich wünsch dir viel Kraft um die Trauer zu überwinden.
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Hallo an alle und vielen Dank für eure anteilnehmenden Beiträge.
Es ist wirklich extrem schwer - ich glaube, jeder Hundebesitzer, der sein Tier liebt bzw. geliebt hat, muss dieses Gefühl irgendwann einmal ertragen.
Ich habe den Tag X immer versucht, zu verdrängen, schliesslich will man das Leben geniessen mit dem Tier zusammen und nicht das, was unweigerlich sowieso kommen wird und muss, "vorziehen".
Es bleibt einfach nur die Zeit, die auch hier die Wunden heilen muss. Mir und meiner Familie ist das Glück vergönnt gewesen, unseren lieben Hund im Garten vergraben zu dürfen, womit er immer bei uns bleibt und wir einen Anhaltspunkt haben, der es uns erlaubt, um jede Zeit zu ihm zu gehen und uns geistig an Sie zu wenden (jeder hat so seine eigene Art, "Kontakt" zum verstorbenen Hündchen aufzunehmen).
Ich bedanke mich auf jeden Fall bei euch, geteiltes Leid ist halbes Leid und es tut immer gut, wenn man andere Gefühle und Erfahrungen lesen kann, da es schliesslich für jeden schwer ist, Abschied zu nehmen.
Gruss Lukas
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Hallo!
Also es tut mir wirklich Leid für dich!Ich kann mir gut vorstellen wie das ist.Die Vorstellung das meine Hündin irgendwann nicht mehr bei mir sein wird,die bringt mich auch manchmal zum Weinen,auch wenn Sie erst knappe 9 Jahre alt ist und ein eher kleinerer Hund..naja viel Kraft für die nächste Zeit und alles geht weiter!!! :blume: -
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