Kastration bei sehr agilem Angsthund?
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Mein Rüde ist ein Angsthund und noch dazu sehr agil, schwer zu beschäftigen und wenn ich ehrlich bin immer ein bisschen unausgelastet. Er ist ein kleiner Vizsla-Mix, besitzt die typischen Eigenarten dieser Rasse und mein Problem ist, dass ich ihn hier in Griechenland nicht von der Leine lassen kann, weil das jedes Mal sein Todesurteil sein kann. Die Schäfer hier schießen auf die Hunde auch wenn man nur ein paar Meter entfernt ist, es liegen überall Gift und so Fallen aus Metall herum, die dem Hund den Fuß zerquetschen wenn er hinein tritt. Ich versuche ihn viel im Haus zu beschäftigen aber ich habe schon den Eindruck, dass er gerne mal richtig rennen würde. Das kann er hier nirgends. Ich werde nun als weitere Maßnahme einen zusätzlichen Garten mieten.
Mir stellt sich aber die Frage, ob für einen solchen Hund eine Kastraktion empfehlenswert ist oder nicht. Er gerät schnell in Panik, ist sehr hektisch, wahrscheinlich auch ein wenig schlecht sozialisiert, weil er als Welpe die ganze Zeit krank war, er tendiert eher dazu von mir weg zu laufen als den treuen Gefährten an meiner Seite zu spielen und ist generell sehr unruhig und oft gestresst was ich merke, wenn er viel gähnt oder sich ständig kratzt. Macht eine Kastraktion den Hund generell eher ruhiger und anhänglicher? Oder kann es passieren, dass er dann noch mehr Selbstbewusstsein verliert und noch unsicherer wird?
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Ich kann dir da keine klare Antwort drauf geben. Ich hab unterschiedliches gelesen. Habe mir bei meinem Hund ähnliche Gedanken gemacht wie du, wobei meiner nicht panisch aber gelegentlich ängstlich oder unsicher ist.
Ich habe zunächst im Dezember einen Suprelorin Chip setzen lassen. Und ich habe eher den Eindruck, dass er ausgeglichener ist und weniger schnell aufgewühlt wird, eher weniger schreckhaft. Aber das muss bei deinem Hund nicht genau so sein.Wie alt ist dein Hund?
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Hallo,
bei unsicheren Hunden sollte man sich die Kastration zwei Mal überlegen, denn oftmals werden diese Hunde noch unsicherer.
Filou musste operiert werden weil er innenliegenden Hoden hatte. Er ist nicht anhänglicher als vorher, noch ist er ruhiger geworden. Auch zieht er genau so weite Kreise im Freien wie vorher, also er ist nicht näher bei mir. Wieso auch?
Ich sehe bei Deinem Hund keine Notwendigkeit ihn zu kastrieren, denn das was Du möchtest wirst Du dadurch nicht erreichen.
Auch ist er noch jung und da haben viele agile Hunde keine Zeit für Streicheleinheiten, sondern witmen sich lieber anderen interessanten Sachen.Meine Hündin hatte überhaupt nichts übrig für Streicheleinheiten, erst als sie so ca 9 Jahre alt war hat sich das geändert.
Hunde sind eben verschieden und man sollte sie so nehmen wie sie sind.
Liebe Grüße
Steffi
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Er ist jetzt 9 Monate. Die Tierärztin meinte mal falls kastrieren dann schon mit 6 Monaten, aber das halte ich für etwas früh, vor allem weil er sowieso in seiner Entwicklung hinterher ist.
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9 Monate ist zu früh! Erst recht wenn er in seiner Entwicklung hinterher ist.
Ich würde an deiner Stelle noch warten bis er mindestens 2 ist. Und wenn du es dann noch machen willst, würde ich erst mal mit einem Suprelorinchip eine Kastra simulieren. Und schauen wie es läuft. -
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Kastration bei Stresshunden ist durchaus ein Mittel der Wahl, wenn es sich um Rüden handelt.
Das Testosteron blockt das Serotonin und verringert dadurch den Abbau des Cortisol.
Allerdings wird sowas grundsätzlich erst nach einer Anti-Stress-Therapie gemacht, wenn sich keine oder nur sehr kleine Besserungen ergeben haben. Vor dem erreichen der sozialen Reife (je nach Rasse zw. 2,5 und 4 Jahren) würde ich davon aber abraten.
Erstens aufgrund der gesundheitlichen Risken und zweitens aufgrund der Reifung des Hundes. Ein junger Hund, der wirklich Stresshund ist, ist im allgemeinen gut therapierbar, auch ohne Operation. -
Übrigens, du hast doch im Angsthundethread geschrieben, oder?
Da hat dir Chris doch sicher erklärt, dass dein Hund ein Stresshund ist und wie man daran arbeitet, oder? Hast du diesbezüglich etwas getan? Oder schon mal einen Therapeuten aufgesucht?
Wär interessant diese Details zu wissen -
Hast Du schon versucht, ihn am Fahrrad zu führen? Woody ist auch jagdlich sehr interessiert und kann deswegen nicht abgeleint werden.
Wir fahren täglich mind. eine Stunde Fahrrad. Wir wohnen allerdings sehr ländlich, können gemächlich auf Feldwegen radeln und ihn an der Flexi mit relativ großem Radius laufen lassen. Das klappt wirklich super und Woody hat ausreichend Möglichkeit zu laufen, schnüffeln etc.
Zusätzlich beschäftige ich ihn mit Fährten und Dummyarbeit, beides nimmt er begeistert an.
Eine Kastration des Hundes würden die von Dir geschilderten Probleme bestimmt nicht lösen, da sie m.E. verhaltensbedingt sind. -
Mein Gefühl hat mir schon gesagt, dass es noch zu früh ist wenn überhaupt ... Gut das noch bestätig zu bekommen. Das man eine Kastraktion simmulieren kann, wusste ich nicht, danke für den Tipp!
Wo macht man denn so eine Anti-Stress-Therapie? Bitte dran zu denken, dass ich mich in Griechenland befinde. Da bin ich jetzt schon froh, dass ich endlich einen Tierarzt gefunden habe, der fähig ist. Hundetrainer, Heilpraktiker, Psychologe, Hundeschule hier alles Fehlanzeige. Kann man froh sein, wenn man so was für Menschen findet ;-).
Ja, ich habe im Angsthundethread geschrieben und Chris hat mir wunderbare Ratschläge gegeben. Das hat alles wunderbar funktioniert und wir haben riesige Fortschritte gemacht. Trotzdem ist der Kleine nicht auf dem Level eines souveränen Hundes, wie das zum Beispiel meine große Hündin ist. Manche Tage sind gut, manchmal denke ich sogar wir haben es überwunden und an anderen Tagen fällt draußen ein Blatt vom Baum und das bringt ihn für den restlichen Tag völlig aus dem Konzept. Auch solche Dinge, wie wenn er Veränderungen im Tagesablauf hat, verkraftet er schlecht und an der Verlustangst und am alleine bleiben müssen wir noch arbeiten. Ich lasse ihn zwar täglich mehrfach alleine und das ist auch nichts, was ihm dann den Tag versaut, aber er heult jedes Mal. Therapeuten, wie gesagt so was gibts hier nicht. Ich habe mal versucht, jemanden in Deutschland zu bekommen, aber die sagen alle dass das nicht geht, wenn sie nicht vor Ort sind. Ich weiß auch dass ich ihm noch Zeit geben muss. Er braucht für alles viel länger als ein "normaler" Hund und er verhält sich immer noch wie ein Welpe von drei Monaten (wenn ich's mal mit meinem großen Hund vergleiche). Vom erwachsen sein sind wir da noch weit entfernt.
Fahrrad ist so ne Sache ... Da habe ich auch schon dran gedacht. Ich wohne zwar ländlich, aber es gibt hier entweder nur unwegsame Pfade durch die Wallachei, die zwar zu Fuß OK sind, aber mit dem Fahrrad schwierig (eher dann ein Hindernisparcour ;-)) oder eben Straßen wo Autos fahren, die sind eng und ohne Gehweg. Das gibt nur Chaos mit dem Hund. Außerdem begegne ich da ständig Griechen und die reagieren ja hier als würde man ein Krokodil Gassi führen. Ich hätte so eine Strandpromenade im Auge, da müsste ich eben samt Fahrrad und Hund mit dem Auto hin fahren, aber ich muss gestehen, dass ich mich dort noch nicht so recht hingetraut habe, weil da so ein verantwortungsloser Freak immer seinen Husky-Stafford-Mix frei laufen hat und selber Kilometer weit entfernt ist. Beim letzten Mal ist besagter Hund nicht besonders freundlich auf meinen Kleinen los gerannt. Glück war, dass das ein Rüde ist und dass meine Hündin dazwischen gegangen ist und den fremden Hund abgelenkt hat. Alles nicht so einfach im schönen Griechenland. Zumindest nicht wenn man einen Hund besitzt ;-).
Nächste Maßnahme wird ein großes Gartengrundstück sein. Hab ich das schon gesagt? Glaube ja. Da kann ich ihm einen Hindernisparcour bauen und auch die Fährtenarbeit geht da sicherlich ganz gut. -
Mein Mimo winkt zu dir rüber in sein Heimatland!
Und ich wünsch euch viel Erfolg beim weiteren Training!
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