Ich kann nicht mehr...

  • Hallo,


    die Gewöhung an einen Maulkorb halte ich für ein Muß in diesem Fall, da geht es leider nicht mehr darum, ob man das persönlich so gut findet oder nicht, es ist ernsthafte Gefahr zu erwarten.
    Vieles wurde hier auch schon ausgeführt und ich stimme dem im großen und Ganzen zu.


    Schön, das du ihn hast gesundheiltich druchchecken lassen, das ist unabdingbar und ja Schilddrüsenprobleme können zu Aggression führen.
    Ich würde auch schauen was sich verändert wenn er eingestellt ist, dennoch darfst Du dich darauf jetzt nicht verlassen, es kann die ursprüngliche Ursache sein, aber mit dem Hintergrund seiner Vergangenheit kommt mit großer Wahrscheinlichkeit ein erlerntes Verhalten dazu, Muster die sich eingeschliffen haben und allein durch die Behandlung u.U. nicht verschwinden.


    Fakt ist aber auch, das dein Hund dir nicht vertraut - Bindung baut sich nicht nur über "lieb haben" und kuscheln auf. Vor allem bei einem unsicheren Hund braucht es einen festen geregelten Tagesablauf, das gibt Sicherheit, weil er mit der Zeit lernt weiß was passieren wird.
    Überlege dir sehr gut was Du erreichen möchtest - stelle Haustandregeln auf, was darf er, was darf er nicht und sei konsequent.
    Regeln und Grenzen geben auch Sicherheit und vermitteln Souveränität und auch darüber entsteht Bindung, das ist mit das Wichtigste.


    Ich weiß, das es jetzt eine ganz schwere Situation ist, gerade weil Du Angst vor deinem eigenen Hund hast. Konkrete Trainigstips kann man an dieser Stelle nicht mit gutem Gewissen geben, das wäre fahrlässig und kann gewaltig nach hinten los gehen. Ich möchte dir aber ganz, ganz dolle ans Herz legen dir wirklich einen kompetenten Trainer zu suchen, der sich mit Aggressionsverhalten auskennt, aber auf keinen Fall mit Strafe und Zwang arbeitet.


    Das er Dich anknurrt und draußen auch bei anderen Menschen mittlerweile so reagiert ist ein äußerst ernst zu nehmendes Problem und nicht zu unterschätzen - du hast eine Verantwortung nicht nur gegenüber Deinem Hund und deiner Familie, sondern gegenüber deiner Umwelt. Das ist definitv eine andere Kategorie als Stubenreinheit oder Zerstörungswut an Mobiliar.


    Woher kommst Du?


    Noch eine andere Frage, wie reagierst Du, wenn er pöbelt und den Verrückten spielt. Du hast geschrieben, das Du mit ihm schimpfst. Wie fällt diesen Schimpfen aus? Wirst du dabei laut, hektisch, ungehalten.
    Das sind alles Verhaltensweisen, die deinen Hund zum einen verunsichern, zum anderen nimmt er dich dann nicht für voll. Souveränität zeigt sich in Ruhe bewahren und Konsequenz. Wenn du laut wirst signalisiert Du ihm damit, das du unsicher bist und absolut die Situation nicht im Griff hast, was ja derzeit auch so ist.


    Ich möchte dich keineswegs angreifen oder runter ziehen, aber man kann hier auch nicht umhin darauf hinzuweisen, das es sich um mehr als ein unerwünschtes Verhalten handelt.


    glg Petra


    ups, ich sehe gerade, das da noch ne Menge mehr Seiten waren, die ich jetzt gar nicht gesehen habe - ich lass jetzt meine Text trotzdem mal so stehen und schau mir das heut abend nochmal alles durch - vermutlich habe ich jetzt nur wiederholt ;).

  • Also, wenn er was macht knurrt er nicht gleich sondern greift gleich an.


    wenn er auf der straße nen aufstand macht, man sieht es meistens schon vorhher wenn er fixiert oder sonstiges, ich gehe aus der situation raus, wechsel die straßenseite, oder nehme ihn auf die andere seite von mir, anders hat es kein sinn, da er mich in der situation sowieso völlig ignoriert, und ablenken mit sonst was auch nicht funktioniert , sollte es dennoch dazu kommen, dann nehme ich ihn ganz kurz, gehe normal weiter und er bekommtz ein "nein" !
    desweiteren bekommt er draußen nur beachtung wenn er mich auch beachtet, ich versuche nich die ganze zeit ihn ran zu locken oder so, seit ich ihn jetzt aus der hand füttere habe ich das gefühl er hat auch mehr spaß am üben insgesamt, vielleicht weil er auch hunger hat ...
    ich denke er fühlt sich so wohler da vorhher das fressen eine einzige tortur war und er dabei total unsicher war sich kaum getraut hat zu fressen....


    naja ich werde meinem trainer die ereignisse der letzten tage berichten, eigentlich denke ich schon das es der richtige trainer ist, sollte dennoch keine besserung hervortreten oder kein vernünftiges herangehen geschehen, werde ich einen neuen trainer suchen bin auch bereit noch weiter zu fahren als ich es jetzt schon tue...


    achso ich komme aus dem raum göttingen....

  • Hallo Senna,


    ich empfehle dir das "gesundehunde Forum". Einfach mal googeln. Dort wird häufig das Thema SDU im Zusammenhang mit Verhaltensstörungen diskutiert. Vielleicht findest du dort Unterstützung und Antworten auf deine Fragen.

  • In erster Linie brauchst du Geduld. Es dauert schon seine Zeit bis ihr solche Probleme in den Griff bekommt.
    Ich hatte mit meiner Hündin ein ähnliches Problem. Der Unterschied lag nur darin, dass ihre Aggressionen nicht auf die Familie gerichtet waren sondern ausschließlich auf die Umwelt. Wir haben fast 11/2 Jahre gebraucht bis nennenswerte Besserungen zu verzeichnen waren.
    Ich weiß es ist ne lange Zeit, aber es lohnt sich an seinen Hund zu glauben, denn wenn man es dann geschafft hat, hat man einen super Hund!
    Also nur Mut!! :umarmen:

  • Ja, meine Trainerin hat auch gesagt, das dies eine schwierige Prozedur sein wird die mindestens ein Jahr dauern wird , da es auch viel mit der Vergangenheit zu tun hat...also ich werde mich da mit ihm gemeinsam durchkämpfen abgeben kommt für mich trotz der Probleme überhaupt nicht in Frage !!!!


  • habe auch großes Interesse daran, könntest du mir es bitte auch schicken? vielen, vielen dank!!


    Senna: ich wünsche dir ganz viel Kraft und gib nicht auf! Wir hatten auch Probleme (andere). Da dauerte es fast ein Jahr, bis Besserung in Sicht war. Leider kann ich dir speziell nicht weiter helfen, aber ich drücke dir ganz fest die Daumen !!

  • Ich hab jetzt nicht den ganzen thread gelesen (nur Anfang und Schluss), aber ich denke, bevor der Hund 10 Stunden allein sein muss und am Ende des Tages gar nicht weiss, wohin mit seinem angestauten Frust, ist eine gute (!) Hundetagesstaette keine schlechte Idee. Vor allem wenn die Betreuerin Ahnung hat und die anderen Hunde ruhig und vernuenftig sind, kann das auch nen guten Einfluss auf den Racker haben.


    Ansonsten, wie sollen denn 10 Stunden Isolation zu Hause die Bindung zum Hund foerdern :???: ?
    Oder andersherum, wie soll ein halber Tag positive Hunde- und Menschengesellschaft dieser schaden? Ist es nicht besser, die TS holt abends guten Gewissens einen zufriedenen Hund ab, und beide arbeiten danach durch Spielen, Uebungen etc. an ihrer Bindung? Mein JRT-Mix geht auch in eine Betreuung, und abends ist er immer noch (oder gerade deswegen) Feuer und Flamme, mit mir Suchspielchen etc. zu machen.


    Ich bin auch nicht der Meinung, dass man fuer ne gute Bindung 24 Stunden Kontakt zum Hund braucht. Und wenn man als HH eh schon ueberfordert und vom schlechten Gewissen geplagt ist, kann eine solche Loesung auch bewirken, dass man sich entlastet fuehlt und wieder positiver an die ganze Sache ran geht. Mir ging es zumindest so, und ich bin froh, meinen Hund zweimal die Woche "abgeben" zu koennen.


    Schau dir die Tagesstaette doch mal an, vielleicht auch zusammen mit der Trainerin? Dann kann sich die Betreuung auch ein realistisches Bild von deinem Hund machen, und ihr koennt klaeren, ob er dort zur Sicherheit auch mit MK laeuft oder nicht, wie sie mit ihm umgehen muss etc. Frag unbedingt genau nach, frag die Besitzer der anderen Hunde nach ihrer Erfahrung, und verschweige vor allem nichts!


    Viel Glueck, und Respekt, dass du nicht aufgibst!

  • Vielleicht gibt es ja noch eine Alternative.


    Die beste Freundin unseres Hundes, eine bald 3 jährige Dalmatinerhündin, darf mit ihrem Frauchen ins Büro. Sie ist ne ganz liebe, im letzten Jahr war ihr das dann aber irgendwie zu langweilig und sie hat angefangen Besucher zu verbellen.


    Gelöst haben wir es so: Frauchen geht mit der kleine Gassi und bringt sie uns dann Mittags so gegen halb eins. Bis halb sechs Uhr können die beiden dann spielen, kuscheln etc. Dann kommt ihr Frauchen und mein Mann und sie gehen mit beiden ne schöne Runde Gassi.


    Im Gegenzug können wir unseren Hund bei ihnen parken wenn wir ihn mal nicht mitnehmen können und haben quasi einen 2. Hund ohne die Kosten für einen.


    Vielleicht gibt es ja dir im Bekanntenkreis, oder in der Hundeschule einen Hundebesitzer wo dein Hund hin könnte? Die Person könnte deinen Hund dann mittags abholen und du sammelst ihn auf dem Weg nach Hause wieder ein.


    Bis zu 10 Stunden alleine sein ist für einen so jungen Hund wirklich nicht schön, ich würde mich dann mit einem schlechten Gewissen plagen und dem Hund mehr durchgehen lassen als gut für ihn ist, eben weil ich ja ein schlechtes Gewissen habe. :headbash:


    Lg


    Snoepje

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